War gestern auf der A8 und konnte natürlich nicht am
Station Music vorbei fahren. Und was stand da am Eck??? Jo, ein schwarzer D-Bass. Mann, schaut der GEIIIL aus.
[url="
http://www.station-music.de/bass/diverse_stocklist.html#"]Guckst du der hier[/url]
Also, hier kommt ein kleiner Testbericht.
Verarbeitung / Bespielbarkeit / Optik:
Der D-Bass ist sehr sauber verarbeitet, das Teil kommt in echt wirklich hammermäßig. Allerdings wird der Bass polarisieren, denn er ist so eigen, dass manche ihn beknien und andere ihn hässlich finden werden. Die Details wie das Metall-"D", der Headstock und die ausgezeichnete Lackierung schauen in echt so hammergut wie auf den Bildern im bassq aus. Was mir aufgefallen ist, ist die unglaublich gute Bespielbarkeit. Die Vergleichsgeräte waren ein neuer Fender American Standard P und ein Lakland Duck Dunn. Der Hals des D-Basses liegt mir persönlich von allen dreien am besten in der Hand. Ich persönlich kam mit dem D-Bass super zurecht. Der Hals lässt sich einfach bequem spielen und man fühlt sich sofort auf dem Gerät wohl. Irgendwie rief das Gerät ein Gefühl in mir hoch, jetzt gleich volle Kanne loszurocken. Von der Bespielbarkeit gibt’s also volle Punktzahl. Der Hals ist dabei nicht so dünn wie ein JB aber auch etwas dünner als der eines Precis. Genau dazwischen - hmm vielleicht so wie ein Musicman mit einem Tick dickerem Hals - passt auf jeden Fall.
Die Bundierung ist sehr gut ausgeführt. Die Bundstäbchen gehen dabei nicht bis zum Rand sondern wurden so eingesetzt, dass ein "natural Binding" entsteht. Hier kommen zwei Bilder von einer Gitarre, bei der sowas gemacht wurde:
- [url="
http://www.oliver-pfaender.de/guitar/tausch2/pics/050528_Cutaway_oben.JPG"]Hals ohne Bünde[/url]
- [url="
http://www.oliver-pfaender.de/guitar/tausch/makingof/schraubenzugang.jpg"]Hals mit Bünde[/url]
Das ist ein Detail, das ich in dieser Preisklasse nicht erwartet hätte und auf sowas stehe ich nunmal. Die gute Bundierung erlaubt auch eine tiefe Saitenlage und eine Leichtgängigkeit, die ich bei dem P so nicht empfunden habe. Die Metall-PU Gehäuse sind eine sehr angenehme Dumenauflage. Das untere Schlagbrett des D-Bass ist beim Slappen ein bisschen zu beachten, aber Slapping ist nicht die gängige Texchnik für einen P, dazu nachher mehr.
Der gewölbte Korpus vorne ist schön gemacht. Hinten findet man wenig ausgeprägte Shapings, aber bequem zu tragen ist der D-Bass allemal. Kopflastig ist er auch nicht (was ich so nur kurz gecheckt habe).
Sound:
Kommen wir zum wichtigsten Teil: dem Sound. Ich habe ja schon einen Thread aufgemacht, um mal Infos über die Schaltung des D-Bass zu erhalten. Jetzt ist es, denke ich, klar. Der D-Bass hat drei Potis. 1 Volume, 1 Höhenblende, 1 Mid-Shape. Die Höhenblende funktioniert wie gewohnt wie bei einem P, ist gut abgestimmt, aber für meinen Geschmack reicht der halbe Weg. Voll zugedreht hat man richtig tiefe Dumpf Bässe, die sich aber für Reggea vielleicht perfekt anhören könnten.
Der Mid-Shape Poti steuert so wies ausschaut tatsächlich den Toaster-PUs. Der P-PU besteht nämlich aus jeweils 2 Spulen. Mit Hilfe des Mid-Shape Potis kann ein Spulenpaar quasi "weggeregelt" werden. Der Sound geht von einem etwas luftigeren P-Bass Sound zu einem voluminösen (doppel ?!?!? humbucker) Sound mit mehr Tiefmitten (ich denke so kann mans beschreiben). Der Effekt ist aber nicht so gravierend wie erwartet. Der Grundcharakter des Instruments bleibt erhalten. Der Sound des D-Bass ist sehr charaktervoll, aber ich glaube, er will den Fender P nicht wirklich nachahmen. Das für den P-Bass typische Röhren ist bei dem D-Bass nicht ganz so ausgeprägt, er geht einen Tick glatter ans Werk. Raoul schreibt ja im BQ Test, er hätte weniger Bauch - das kommt hin, aber dafür hat er mit zugedrehtem Mid-Shape mehr Ei.. [
]. Sounds zu beschreiben ist immer schwierig.
Was auffällt ist, dass er sehr gut darauf reagiert, wie man spielt und vor allem wo man zupft. Man muss - (das ist subjektiv) nicht so reinlangen, dass auch ein cooler Growl rauskommt. Das gefiel mir persönlich sehr gut. Der D-Bass ist kein Slapmonster, wobei sich Geslapptes sehr interessant anhört, anders als bei einem P, halt wie ein D [
]. Mir persönlich gefällt er gefingert am besten. Plek müsste man probieren, ich hatte leider gerade keins da (und kanns auch nicht super gut)
Persönliches Fazit und G.A.S.:
Nun, ich hadere seit ungefähr einem Jahr, ob ich es nicht mal mit dem ersten Entwurf von Leo versuchen sollte. Einmal checke ich einen solchen P und finde es zum niederknien, dann ein anderes Mal gibt’s mir nix. Kein anderes Instrument polarisiert (mich) so wie der Preci. Wenns denn ein Preci wird, dann für mich der Dunn, weil der für mich den P-Sound macht, den ich will und von der Bespielbarkeit für mich persönlich super ist. Nun aber kommt das Problem - nämlich dass ich jetzt diesen Düsenberg in den Händen hatte. Diesen als modernisierten P-Bass zu bezeichnen finde ich richtig. Er klingt halt etwas aufgeräumter als der Dunn, aber in anderer Weise sehr charaktervoll. Ich wüsste nicht, welchen ich wählen würde, ich finde beide total genial und die Lösung wäre es, einfach Lotto zu spielen und beide zu holen (dann müsste der D-Bass aber in Lake Placid Blue sein) und jeden Tag von neuem diese Frage zu stellen. Das wäre mal ein angenehmes Problem. Ich finde die Optik irgendwie jetzt schon kultig und zugleich sehr wertig. Ja, der D-Bass ist hip und irgendwie doch Vintage und irgendwie saucool!!! Und ja ich würde mich sofort damit auf die Bühne stellen, als krasser Kontrast zu meinen anderen Geräten. Den D-Bass würde zu altem und neuem Sound sehr gut passen, da eben modern und und kultig zugleich.
So, das war jetzt zwar alles ein wenig subjektiv, aber fragt einfach, wenn ich noch was ergänzen kann.
btw: Die neuen Fender Ps sind schon sehr gut. Ich war überrascht. Auch die Ausgeglichenheit über alle 4 Saiten war bei dem weißen 4er beim Station super (habe nur den getestet), aber mir persönlich gefällt der Dunn einfach noch besser - schon allein wegen dem Hals und der Farbe (!!!)...
