Erfahrungen mit dem Rauchverbot

Zitat:Original erstellt von: Jetglo

@basshole

von Minderheiten spricht man in einer Demokratie immer dann, wenn es weniger als 50% sind. Auch 49.99% sind eine Minderheit.
Mumpitz - es ist doch klar, dass wir hier soziologisch von Minderheiten im Sinne Völkerrecht sprechen nicht mathematisch. Bitte jetzt nicht mit Gartenzwerg-Argumenten kommen.

Zitat:Original erstellt von: Jetglo

@
Ich verstehe Deine Argumentation nicht, insbesondere nicht die Vermischung mit Polemik.

Nun, ich habe es relativ klar geschrieben. Ich verstehe, wenn Du es nicht verstehst.

Zitat:Original erstellt von: Jetglo

Es ist unanständig, jemandem mangelnde Selbstverantwortung oder "Obrigkeitshörigkeit" zu unterstellen, nur weil er es gutheisst, dass der Gesetzgeber zum Schutze Vieler die Rechte Weniger beschneidet.
Bitte genau meine Ausführungen lesen.
Meine Sorge ist, dass das Récht vieler beschnitten wird - wegen dem Verstoss weniger. Der Minderheitenschutz unseres Grundgesetzes wird ab und an ja auch zum Minderheitendiktat ausgeweitet.
Zitat:Original erstellt von: Jetglo


Ich bitte das nicht persönlich zu nehmen, aber Du ziehst hier dermassen vom Leder, dass man es einfach nicht unkommentiert stehen lassen kann!
I wo ...wieso persönlich... Allerdings würde ich gerne noch das "Leder" erklärt bekommen, von dem ich ziehe...
Basshole
[/quote]
 
Wohin doch die Frage nach den Erfahrungen mit dem Rauchverbot führen kann [ooo]
 
Ja, in der Tat. Mir ging es um praktische Erfahrungen grade im Hinblick auf die Musikkneipen, denn da wurde mit dem Junktim "Livemusik gibts nur mit Rauchern" gedroht. Auch wenn die Diskussion jetzt sehr in die Breite gegangen ist, kann man ja doch so seine Schlüsse draus ziehen. Ich bin der Meinung, wir werden unsere Musik ohne Qualm machen und erleben können wie eh und je, wenn das Rauchverbot wirklich konsequent erzwungen wird. Die Mehrzahl der Raucher, die ich gesprochen habe, haben das mehr oder weniger einsichtig akzeptiert. Ein Highlight der Diskussion für mich war der Vergleich mit der "Pissecke im Swimmingpool". Da braucht man doch gar nicht mehr über die Verletzung von Rechten der einen oder anderen Seite zu philosophieren.
 
Zitat:Original erstellt von: Jetglo

...Gewöhnt Euch dran, Raucher will man nicht mehr haben, zumal sie eine Minderheit der Bevölkerung sind. Eine immer stinkende und (meistens) lästige Minderheit...

Na das ist doch mal ein Wort!
Da ich also zu einer immer stinkenden und (meistens) lästigen Minderheit gehöre werde ich mich hiermit verabschieden.
Ich wünsche euch noch viel Spaß unter euch

Letzter Gruß vom Dicksaiter
 


Zitat:Original erstellt von: Jetglo

...Gewöhnt Euch dran, Raucher will man nicht mehr haben, zumal sie eine Minderheit der Bevölkerung sind. Eine immer stinkende und (meistens) lästige Minderheit...
Hmmm... das klingt ja wirklich verantwortungsvoll. Vielleicht ist es doch ganz gut, wenn der Staat uns alles abnimmt. Der eine oder andere scheint doch leicht überfordert in der Abwägung von Themen.

Basshole

 
@basshole: ich bin Dir sehr dankbar - konnte ich mich hier doch zurück lehnen und von Dir lesen, was ich im Wesentlichen auch geschrieben hätte! Hab' im Moment leider keinen freien Pokal!

Ansonsten lese ich hier immer wieder von Verboten! Verbote von Rausch- und Genussmitteln führen doch zu nichts ausser zu mehr Problemen. Man erinnere sich einfach mal, was die Prohibition in den USA für Folgen hatte.
 
Zitat:Original erstellt von: Joerg

@Basshole:
Zitat:Bitte, das ist doch Konsens. Ich dachte wir sind hier eine große Stufe weiter.


Ich gehe jetzt mal auf deine Didaktik ein, lieber Basshole:
[On]
Ach Gott, mein guter Junge, DU redest über Verantwortung und Konsens? Das einzige was ich jetzt heraushöre ist Arroganz!

Darüber bin ich längst hinweg, schon seit ich nicht mehr pubertär bin.

Usw, usw.
[Off]
Lieber Joerg, bitte... wenn man diskutiert und austeilt, dann muss man auf der sachliche Ebene auch einstecken können. Es geht nicht, dass Du mit zweierlei Mass misst. Du solltest doch gemerkt haben, dass ich mich intensiv mit der Frage nach mehr oder weniger Staat beschäftigt habe. In dem Moment etwas "altklug" - pardon, das musste ich sagen - auf die klassischen Staatsaufgaben hinzuweisen, war nicht hilfreich. Man sollte immer das Niveau des Gegenübers richtig einschätzen.

Deine obige Unterstellung ist wirklich nicht hilfreich. Bedenke - so wie es in den Wald hineinruft, so schallt es heraus. Kränken wollte ich Dich überhaupt nicht - Du weisst, das ich Dich schätze. Allerdings kann ich nichts machen, wenn sich mein Gesprächspartner gekränkt fühlen will. Ich habe den Eindruck, Du schießt gerade über das Ziel hinaus.

Arroganz könnte ich Dir ebenso unterstellen. Ich bin intensiv auf Deine Anmerkunegn eingegangen. Mit keiner Silbe bist Du aber auf meine Anmerkungen eingegangen. Wer lässt es denn nun an Respekt mangeln???

Zitat:Original erstellt von: Joerg

@
Wenn Du meine "holzschnittartigen" Kommentare nicht lesen willst, oder es unter deinem Niveau befindest wenn ich Steno-artig Schreibe (bin zufällig alleinerziehend und voll Berufstätig UND unterrichte mehrere Schüler...) und habe daher nicht immer die Zeit alles amtlich korrekt zu machen.
Ich will aber Deine Kommentare lesen. Du solltest registriert haben, dass ich mich intensiv mit Deinen Gedanken auseinandergesetzt habe. Und - es sollte auch bei Dir ankommen, dass dieses intensive Auseinandersetzen gleichzeitig auch eine Wertschätzung Deiner Person ist.

Zitat:Original erstellt von: Joerg

@
Ich fühle mich von Dir sowieso mißverstanden...[:-(]
Da bin ich ratlos. Ich meine, ich habe sehr deutlich verstanden, dass Du nicht den Eindruck hast, der Staat würde sein Einwirken auf den Bürger erhöhen. Darauf bin ich eingegangen. Nicht jede sachliche Konfrontation ist ein persönlichetr Angriff - bitte nicht verwechseln.

Basshole

 
Zitat:Original erstellt von: Jetglo

Zitat:Original erstellt von: basshole



Zitat:Original erstellt von: Jetglo

...Gewöhnt Euch dran, Raucher will man nicht mehr haben, zumal sie eine Minderheit der Bevölkerung sind. Eine immer stinkende und (meistens) lästige Minderheit...
Hmmm... das klingt ja wirklich verantwortungsvoll. Vielleicht ist es doch ganz gut, wenn der Staat uns alles abnimmt. Der eine oder andere scheint doch leicht überfordert in der Abwägung von Themen.

Basshole

schon wieder Unflätigkeiten verteilen? Merkst Du das eigentlich gar nicht oder sind einfach immer die anderen "schuld"?

Ein Raucher stinkt, daran lässt sich doch nun wirklich nichts wegdiskutieren. Der Gestank ist (den meisten) Nichtrauchern lästig und Raucher sind eine Minderheit.
Du behauptest doch dauernd, nur von Fakten zu reden. Die Fakten, die Dir nicht in den Kram passen, werden aber nicht akzeptiert oder mit solchen Sprüchen wie oben übergangen. Ist das Dein Stil? Deine Vorstellung einer sachlichen Diskussion?
Provokation ist völlig okay, gewagte Thesen auch. Aber dann sollte man auch in der Lage sein, diese als Reaktion anderer zu akzeptieren. Als Reaktion persönlich zu werden ist .... lassen wir's.

Ich möchte mich dann hier auch nicht mehr äussern, es führt zu nichts und gibt nur Ärger.

Gruss aus dem verqualmten Zürich [;-)]
Wer verteilt denn die Unflätigkeiten ? Du behauptest einfach "man will Raucher nicht mehr haben"?
1. Wer ist "man" ?
2. Wer gibt Dir die Kompetenz für "man" zu reden?
3. Du verfehlst das Thema, es geht nicht darum "Raucher zu beseitigen", es geht darum Nichtraucher zu schützen.
4. Ich bleibe dabei, Deine Äußerung war nicht hilfreich und Minderheitenfeindlich. Sie entsprach nicht der Vorstellung unseres Grundgesetzes mündige Bürger zu haben.[^]
5. Sie entsprch nicht dem Freiheitsgedanken der Schweizer.[^]
Basshole
 
Zuletzt bearbeitet:
Um mal kurz zur Ausgangsfrage zurückzukehren.
Ich glaub ja das sich um dieses Problem in einigen Monaten kein Mensch mehr Gedanken machen wird. Wenn ich mich erinnere was für ein Theater in Wien gemacht wurde als in der S-Bahn das Rauchen verboten wurde, heute ist das ganz normal und keiner stört sich mehr daran. Das selbe Spiel hatten wir als das Rauchen in den Wiener U-Bahnstationen verboten wurde. Ein mächtiges Mediengeschrei, viele emotionale Diskussionen im privaten Bereich und nach kurzer Zeit haben sich alle daran gewöhnt.
Ich gehe mal davon aus das hier nicht anders sein wird.
Außerdem kann ich mich zum Beispiel nicht erinnern, das bei uns das Rauchen im Kino oder in einem Theatersaal erlaubt war oder ist, aber irgendwie scheint das auch nicht wirklich jemandem abzugehen, also warum sollte Rock´n´Roll und Kneipen nicht auch ohne Qualm funktionieren. Sogar in Irland gibt´s trotz Rauchverbot noch immer Pup´s. Ich habe sogar Gerüchte gehört, das die Leute dort noch immer Spaß haben wenn Sie Ihr Bier trinken.

Ich habe übrigens selbst 15 Jahre geraucht, die letzten 9 Jahre davon rund 40 Stück am Tag und ich war immer mit Leib und Seele gegen alle Rauchverbote. Zwischendurch habe ich für mich die Vorteile des Nichtrauchen eingesehen. Es ist einfach angenehmer, wenn man in den 4. Stock zu Fuß geht und oben nicht nach einem Sauerstoffzelt fragen muss. [;-)]
Wenn ich Heute zurückblicke muss ich sagen, das mich diese Rauchverbote, über die ich mich damals furchtbar aufgeregt habe, eigentlich in meinem Leben genau gar nicht beeinträchtigt haben. Schade finde ich nur, das ich damals die Energie, die ich für emotionale Gespräche mit Nichtrauchern und Ärger über Rauchverbote verwendet habe, nicht in eine kreative Tätigkeit wie z.B. Bass lernen gesteckt habe.

@ AmPrayer
Mit dem verschwinden von Kinderfaschingsfesten muss ich Dir recht geben, wobei ich glaube das die Ursachen nicht beim Rauchen oder Nichtrauchen zu suchen ist. Eher würde ich glauben das es viel weniger Leute gibt die Interesse haben ihre Freizeit in die Planung und Durchführung von Kinderfesten zu stecken.
 

Juhu! Endlich mal wieder ein Tread, bei dem es so richtig hoch zu und her geht - gabs hier schon länger nicht mehr! [:-P]

Da bei mir gerade Chips und Bier alle sind, äussere ich mich mal kurz zur Eingangsfrage:

Was noch viel weniger gehe als eine Musikkneipe ohne Rauch, sei ein rauchfreies Schottisches Pub, in dem Glasgower Punks um die Wette lärmen - glaubte ich - und in diesem Glauben hätte ich auch ohne zu murren solch verrauchte Lokalitäten frequentiert. (Bin (nicht(mehr)raucher))

Aber es geht! Ohne Weiteres! Ich bin Augenzeuge! Ganz Schottland ist konsequent rauchfrei und es wird gerockt wie eh und je. (Ich beneide die Edinburgher um ihre Livemusikszene)

Das ganze Gejammer der Wirte, dass die Leute nur noch zuhause sitzen würden, wenn sie in Kneipen nicht mehr rauchen dürften, ist absurd! Ich kann noch nachvollziehen, dass bei einer Regelung die Wirten frei stellt, das Rauchen in ihrem Lokal zu verbieten, eine Raucherlaubnis einen Wettbewerbsvorteil bringen kann. Aber gerade das würde für ein generelles Verbot sprechen, denn dann hätten ja alle wieder gleich lange Spiesse.

Die Diskussion über Staatsmacht hier wird zuweilen recht abstrakt. Es geht doch im Kern um das Prinzip, dass die Freiheit des einen da aufhört, wo sie die des Andern beschneidet. Eigentlich habe ich ein genau so grosses Recht darauf, morgens um vier meinen Trace Eliott Turm voll aufzudrehen, wie mein Nachbar ein Recht auf Ruhe hat.
Und so hat der eine ein ebenso grosses Recht, sein Bier und Rock n' Roll qualmfrei zu geniessen, wie der Andere, sich dabei eine nach der andern anzustecken.
Da der Mensch in solchen Situationen dazu neigt, sein eigenes Recht als höher einzuschätzen als das des Andern, muss eine übergeordnete Instanz ein Machtwort sprechen.
Lange gab der Gesetzgeber dem Recht derer, die qualmen wollen das grössere Gewicht. Mittlerweile hat die gesellschaftliche Akzeptanz des Rauchens stark abgenommen, da ist es nur richtig, dass diese Gewichtung neu überdacht wird.
Da von Aufgabe der individuellen Freiheit, Entmündigung des Bürgers und Zerfall der Selbstverantwortung zu reden, ist lächerlich!

Eine Frage an die, die glauben, ein Konzert ohne eine Zigarette sei nicht durchzustehen: Geht ihr auch mal ins Theater oder ins Kino? Weshalb geht es da einen Abend lang ohne Rauch, nur an einem Konzert nicht?

Edit: Mist! Hab zu lange an dem Text herumgebastelt, da konnte sich Ceel mit dem Argument der Kinos und Theater vor mir reinschleichen.

 
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´tschuldigung !
Da hast Du ein Fläschchen Bier und ein Packerl Chips das Du den Rest genießen kannst.
 

Lasst mich das eigentliche Thema nochmals aufgreifen und ein vorläufiges Fazit daraus zu ziehen:

Seit dem 1. Januar zählt in großen Teilen Deutschlands also ein striktes Rauchverbot in den div. Örtlichkeiten. Die Eingangsfrage war, was man selbst als Person und Individuum für Erfahrungen gesammelt hat.

So, es ist klar, dass Nichtraucher diese als positiv bewerten da sie sich nicht mehr den (unbestritten) gesundheitsgefährdenden Ausdünstungen der Raucher aussetzen müßen. Soweit klar.

Die Raucher dagegen sehen sich benachteiligt, da sie durch das staatliche Verbot in ihrer Freiheit, Eigenverantwortung oder wie auch immer sie es nennen wollen eingeschränkt fühlen. Auch klar soweit.

Jetzt aber wird versucht die "Schuld" dafür, dass man nicht mehr rauchen darf jemanden in die Schuhe zu schieben und hier gehen dann die Meinungen auseinander. Während die eine Seite meint, dass der staatliche Einfluß Oberhand nimmt, ist die andere Seite damit einverstanden da es sich um den Versuch handelt Menschen zu schützen.

Als Argument wurde oftmals gebracht, dass man den Rauchern somit ihre Eigenverantwortung nimmt und sie mehr oder weniger zu willenlosen Herdentieren abstempelt.

Die Gegenseite sagt, dass es mit der Eigenverantwortung nicht weit her sein kann, da ja schließlich in den letzten Jahren, trotz des Wissens um die Gefährlichkeit des Rauchens, nichts geschehen sei um seine Mitmenschen vor den eigenen Ausdünstungen zu schützen, ausser das vielleicht manche Eltern nicht mehr vor ihren Kids rauchen.

Die Frage die ich mir nun stelle: was währe passiert wenn nicht der Staat diese Regelung getroffen hätte, sondern die Vernunft der Leute. Jeder weiß, dass Rauchen schädlich ist. Stellen wir uns einmal den fiktiven Fall vor, die Wirte hätten dieses Wissen genutzt und hätten sich zusammen geschloßen für das Projekt "rauchfreie Kneipe". Was währe dann? Wem würde man dann den schwarzen Peter zustecken?

Klar, das Geheule ist im Augenblick groß nicht nur weil auch die Medien dieses Thema aufbauschen. Aber von den selben Medien habe ich, lange bevor das Rauchverbot überhaupt in Planung war, erfahren das einige Wirte und/oder Restaurants (darunter edle Schuppen von Sterne-Köchen) ein freiwilliges Rauchverbot eingeführt haben. Diese Wirte hatten, laut Medienberichten, eine sehr große Zustimmung. Sind das die Wirte die jetzt jammern weil es nun gesetzlich beschlossen wurde?

Ich habe zwischenzeitlich das Gefühl, hier geht es nicht mehr um Rauchverbot oder Nichtraucherschutz, sondern vielmehr darum, dass Gesetze erlassen wurden die einem Teil der Bevölkerung nicht passen.

Das Gesetz als solches ist m.E. der Knackpunkt und nicht mehr der Inhalt. Es gibt viele Gesetze die uns nicht passen und die uns in irgendeiner Weise einschränken. Ob finanzieller Art oder eben in Vorschriften die ein Handeln erzwingen.

So gesehen habe ich Verständnis für die Leute die sich in erster Linie gegen ein, für ihrer Meinung nach unsinniges, Gesetz aussprechen. Ich bin auch gegen unsinnige Gesetze und rege mich darüber auf und würde am liebsten etwas dagegen unternehmen. Das ist vielleicht die (löbliche) Sicht über den Tellerrand hinaus.

Aber zum eigentlichen Thema bin ich nach wie vor als Nichtraucher froh darüber, dass ich nun in einer rauchfreien Umgebung sein kann. Mir als Person geht es bei meinem Kneipenaufenthalt nicht um Gesetze die dies regulieren, sondern darum nicht eingequalmt zu werden. Darum bitte ich wiederum um Verständnis, gerade von den Rauchern, ob nun Gesetz oder nicht.

Edit:
Ich persönlich finde es auch nicht gut, dass alles bis ins kleinste mit Gesetzen und Vorschriften reguliert werden muß. Ich habe auch gehofft, dass die Einsicht siegt und wir die Situation die wir nun haben ohne Gesetz eintritt. Leider ist dies nicht passiert und daher nehme ich es billigend in Kauf das es nun Vorschrift ist. Ein Umdenken hat schon statt gefunden, aber nicht in dem Tempo in dem es sich viele Nichtraucher erhofft haben. Seit fast 40 Jahren bin ich es gewohnt eingeraucht zu werden und das in der meisten Zeit gegen meinen Willen.

Ach ja, noch was: wer würde die Verantwortung übernehmen wenn ein Nichtraucher an den Folgen des Passivrauchens erkrankt oder sogar stirbt. Ich denke dies ist auch ein Teil der Eigenverantwortlichkeit die von gewißen Bürgern nicht ausgeführt wurde.
 
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Zitat:Original erstellt von: Joerg



Was mir von deiner Seite fehlt, wenn wir schon von Respekt gegenüber der Person angekommen sind, die persönliche Relativierung (die nie leicht fällt, auch mir nicht).
Ich verstehe jetzt nicht genau, was Du mit Relativierung meinst (im Ernst[;-)]) - meine persönlichen Eindrücke als Raucher ? Ich versuche es mal damit.

Nun, ich bin Raucher - allerdings inzwischen eingeschränkt - ich habe 3 Kinder, das vierte ist auf dem Weg - somit eingeschränkt, weil ich nicht vor den Kindern rauchen will und dies auch nicht tue. Ih rauche auch nicht in unserem Haus. Natürlich riecht das Haus damit besser - keine Frage. Aber - mir schmeckt eine Zigarette wirklich gut - gerade nach einem guten Essen. Das ist jetzt kein Versuch der Exkulpierung - es ist wirklich so.

Ich habe immer wieder so schön von Eigenverantwortung gesprochen. Ja, da bin ich natürlich als Raucher vor meinen Kindern ein besonders schlechtes Beispiel[;-)]. Aber ich will meine Verantwortung gerecht werden und ich werde in Kürze aufhören - spät. ab April, da ziehen wir nämlich in die USA. Und in den USA rauchen - naja, da brauche ich wohl nicht viel zu sagen.

Natürlich ist Rauchen schädlich - und natürlich ist Rauchen eine Belästigung für Dritte, die das nicht mögen, dem Rauch aber ausgesetzt sind. Da fehlte in der Vergangenheit die Sensibilisierung und der Raucher war wohl rücksichtslos - wenn auch nicht immer vorsätzlich.

In den letzten 5 Jahren war m.E. aber bei den Rauchern ein Umdenken festzustellen. Ich meine schon, das einem großen Teil der Raucher sein Handeln gegen Dritte mehr und mehr bewusst wurde. In meinem Umfeld zumindest hätte es keine gesetzliche Regelung gebraucht. Die Raucher unter meinen Bekannten haben ihr Rauchen so gehandhabt, dass sie Dritte nicht belästigten. Und darum geht es ja im Wesentlichen bei der Frage des Rauchverbots. Es geht um den Schutz Dritter - es geht nicht um den Feldzug gegen die Raucher. Der Raucher (der nicht Dritte belästigt!) ist doch im Zweifel genau so gut oder schlecht, wie der Faule, der kurze Wege mit dem Auto zurücklegt, der Fette, der weiter frisst, die Eltern, die bei iherer Scheidung ihre Kinder unglücklich machen, die Schnapsnse, die zuviel säuft, der Arbeitslose, der sich nicht genügend um eine Neubeschäftigung kümmert .....

Es ist richtig an öffentlichen Plätzen das Rauchen zu verbieten. Es ist schade, dass die Kneipenwirte sich keine Selbtverpflichtung auferlegt haben. Das hätte ich mir gewünscht - damit wäre nämlich ein wesentliches Thema vom Tisch. Wenn Kneipen und Diskotheken intelligenet Massnahmen ergriffen hätten, dann hätte es kein Gesetz gebraucht.

Nun haben wir aber das Gesetz. Leider ! Die Politik hat in meinen Augen zu wenig Versuche unternommen, eine Selbstverpflichtung der Beteiligten einzufordern. Sicherlich - ein Teil der Raucher hat sich weiterhin einen Dreck um die Belästigung Dritter geschert. Leider. Die haben es dann villeicht verbockt, dass wir das nicht ohne Gesetz hinbekommen haben. Es war eine Minderheit, durch diese Minderheit werde ich dann aber von der Politik als "gleichblöd" behandelt.

Durch diese gesetzlichen Massnahme nun kommt es zu solchen traurigen Diskussionen wie hier. Das Gesetz will den Nichtraucherschutz - die Argumentationen hier allerdings interpretieren das Gesetz als Genugtuung und Einfallstor, endlich den Rauchern den Gar auszumachen. Es wird unsachlich – man fühlt endlich die heilige staatliche Bestärkung, mal endlich nachzutreten. Wenn ich dann so etwas lese …

Zitat:Original erstellt von: Jetglo


Gewöhnt Euch dran, Raucher will man nicht mehr haben, zumal sie eine Minderheit der Bevölkerung sind. Eine immer stinkende und (meistens) lästige Minderheit.

… dann werde ich nachdenklich.

Im Ernst … ich halte was von Nichtraucherschutz … aber ich halte nichts von Regelungswut und Gettoisierung von Menschen.

Basshole
 
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Zitat:Original erstellt von: draht vader

Lasst mich das eigentliche Thema nochmals aufgreifen und ein vorläufiges Fazit daraus zu ziehen:

Seit dem 1. Januar zählt in großen Teilen Deutschlands also ein striktes Rauchverbot in den div. Örtlichkeiten. Die Eingangsfrage war, was man selbst als Person und Individuum für Erfahrungen gesammelt hat.

So, es ist klar, dass Nichtraucher diese als positiv bewerten da sie sich nicht mehr den (unbestritten) gesundheitsgefährdenden Ausdünstungen der Raucher aussetzen müßen. Soweit klar.

Die Raucher dagegen sehen sich benachteiligt, da sie durch das staatliche Verbot in ihrer Freiheit, Eigenverantwortung oder wie auch immer sie es nennen wollen eingeschränkt fühlen. Auch klar soweit.

Jetzt aber wird versucht die "Schuld" dafür, dass man nicht mehr rauchen darf jemanden in die Schuhe zu schieben und hier gehen dann die Meinungen auseinander. Während die eine Seite meint, dass der staatliche Einfluß Oberhand nimmt, ist die andere Seite damit einverstanden da es sich um den Versuch handelt Menschen zu schützen.
Vorab - den Beitrag finde ich sehr gut. Aber ich möchte hier doch etwas präzisieren. Ich fühle mich durch das Gesetz nicht als Raucher eingeschränkt - überhaupt nicht !! Ich befürworte den Nichtraucherschutz uneingeschränkt. Der Schutz ist nun gewährleistet.

Ich fühle mich durch das Gesetz als selbständiger Bürger eingeschränkt. Das Rauchen ist doch nur der Aufhänger - aber in meiner These geht es ja nicht um das Rauchen. Es geht mir darum, dass wir als Gemeinschaft wieder etwas nicht auf die Reihe bekommen haben.

Basshole
 
Zitat:Original erstellt von: basshole
Vorab - den Beitrag finde ich sehr gut. Aber ich möchte hier doch etwas präzisieren. Ich fühle mich durch das Gesetz nicht als Raucher eingeschränkt - überhaupt nicht !! Ich befürworte den Nichtraucherschutz uneingeschränkt. Der Schutz ist nun gewährleistet.

Ich fühle mich durch das Gesetz als selbständiger Bürger eingeschränkt. Das Rauchen ist doch nur der Aufhänger - aber in meiner These geht es ja nicht um das Rauchen. Es geht mir darum, dass wir als Gemeinschaft wieder etwas nicht auf die Reihe bekommen haben.

Basshole

Da gebe ich Dir recht. Ich finde auch Schade, dass es per Gesetz geregelt werden mußte bzw. geregelt wurde. Ich hoffte dies auch mit meinem Beitrag auszudrücken.

Klar freue ich mich als Nichtraucher über rauchfreie Atmosphäre, aber der Weg dorthin ist halt ein erzwungener. Besser währe es natürlich anders gewesen, aber es hat scheinbar nicht sollen sein....
 
Zitat:Original erstellt von: Joerg

Zitat:Es geht mir darum, dass wir als Gemeinschaft wieder etwas nicht auf die Reihe bekommen haben.
Das ist genau anders herum:
Wir haben dieses Thema nicht als EINZELNE hinbekommen!

Und so mußte es die Gemeinschaft übernehmen. Hätten es die ganzen hochverantwortungsvollen Individuen erledigt, wäre niemals der Staat dahergekommen, mangels Bedarf.
Pardon - und genau da liegt doch der Irrtum. Viele, viele Einzelne haben es hinbekommen. Ich darf für mich und meine Bekannten sagen, wir haben es hinbekommen. Aber die Gemeinschaft hat es nicht hinbekommen. Und die Gemeinschaft ist nicht der Staat. Die Gemeinschaft ist die Summe aller Bürger.

Das ist doch das Problem in unserem Staat - und das ist doch meine Hauptthese. Viele handeln vernünftig, wenige handeln unvernünftig. Die, die unvernünftig handeln müssen staatlich limitiert werden - wer leidet, wird mit blöd gemacht ? Der Vernünftige!

Wie sagte Marie Ebner-Eschenbach so schön:
"Der Gescheitere gibt nach: ein unsterbliches Wort. Es begründet die Weltherrschaft der Dummheit."

Basshole
 
Zuletzt bearbeitet:
Zitat:Original erstellt von: Joerg

HOPPLA!!!

Du ziehst in die USA? Das nenne ich einen Lebensumbruch...

Darf ich fragen wohin? (Staatenangabe reicht[:D])
Ja, mit Sack und Pack für 2,5 Jahre nach Connecticut.

Basshole
 
Zitat:Original erstellt von: Joerg

Zitat:
Zitat:-Pardon - und genau da liegt doch der Irrtum. Viele, viele Einzelne haben es hinbekommen. Ich darf für mich und meine Bekannten sagen, wir haben es hinbekommen. Aber die Gemeinschaft hat es nicht hinbekommen. Und die Gemeinschaft ist nicht der Staat. Die Gemeinschaft ist die Summe aller Bürger.
Mitnichten ein Irrtum!! WENN überhaupt, dann siehst Du es anders.

Vergleich, damit Du verstehst:
Ganz wenige überfallen Banken. Ganz wenige Prügel einfach so Leute krankanhausreif. Wegen dieser Wenigen nun müssen Polizei, Schlösser, Waffen usw. her! Wer bessere Lösungen weiß: auf den Tisch damit!

Und nun hat nicht det Staat was verordnet, weil alle versagt haben, nun hat nicht der Staat überreagiert, weil alle unmündig wären, es ist ebensowenig so, dass die Gemeinschaft es nicht hinbekommen hätte. Wie sollte sie es auch hinbekommen, einigen Individuen die Entscheidung abzusprechen, ihr eigenes, nämlich kriminelles Leben zu führen? MANCHE TREFFEN EINFACH DIESE ENTSSCHEIDUNG!

Aber was soll der Staat denn machen? Ach, egal, wir brauchen doch keine Polizei, Waffen, Schlösser usw.? Es reichen dann Selbsthilfegruppen zum Ausheulen und hie und da Selbstjustiz? Leider müssen in diesen Sachlagen viele Einschränkunge für die Ausfallenden Taten Weniger leiden... MIR GEFÄLLT DAS AUCH NICHT!
Joerg ... jetzt komm mal runter...ich vertrete doch gerade das was Du anprangerst. Das genau sage ich doch gerade...ich glaube, Du hast Dich jetzt so festgeschraubt, dass Du mir garnicht mehr zuhören willst.

Und - ich habe nirgends Selbsthilfegruppen und Selbstjustiz eingefordert. Ich glaube Draht Vader hat mich sehr gut verstanden. Ich erlaube mir zu zitieren:
Zitat:Original erstellt von: draht vader


Original erstellt von: basshole
Vorab - den Beitrag finde ich sehr gut. Aber ich möchte hier doch etwas präzisieren. Ich fühle mich durch das Gesetz nicht als Raucher eingeschränkt - überhaupt nicht !! Ich befürworte den Nichtraucherschutz uneingeschränkt. Der Schutz ist nun gewährleistet.

Ich fühle mich durch das Gesetz als selbständiger Bürger eingeschränkt. Das Rauchen ist doch nur der Aufhänger - aber in meiner These geht es ja nicht um das Rauchen. Es geht mir darum, dass wir als Gemeinschaft wieder etwas nicht auf die Reihe bekommen haben.

Basshole

Da gebe ich Dir recht. Ich finde auch Schade, dass es per Gesetz geregelt werden mußte bzw. geregelt wurde. Ich hoffte dies auch mit meinem Beitrag auszudrücken.

Klar freue ich mich als Nichtraucher über rauchfreie Atmosphäre, aber der Weg dorthin ist halt ein erzwungener. Besser währe es natürlich anders gewesen, aber es hat scheinbar nicht sollen sein....

Basshole
 
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Zitat:Original erstellt von: doubleball


Ansonsten lese ich hier immer wieder von Verboten! Verbote von Rausch- und Genussmitteln führen doch zu nichts ausser zu mehr Problemen. Man erinnere sich einfach mal, was die Prohibition in den USA für Folgen hatte.

Die Prohibtion und das Rauchverbot in Gaststätten lassen sich leider nur überhaupt nicht vergleichen.

Keiner verbietet dem Raucher das Rauchen, sondern sagt ihm nur, dass er seine legalen Zigaretten nicht mehr in Gaststätten kosumieren darf.

Das ist ein erheblicher Unterschied!

An die Vernunft und Selbstregulierung der Gesellschaft kann ich in vielen Bereichen einfach nicht glauben.
Das sieht man an der notwendigen stetigen Senkung der Grenzwerte für Alkohol am Steuer. Senkt man diesen Wert nicht und setzt keine hohen Strafen ein, wird einfach öfter betrunken Auto gefahren. Ob da jemand zu Schaden kommt oder nicht, ist egal, denn die Chance besteht (wie auch beim Passivrauchen. Zwar nicht unmittelbar, aber erhöhte Gefahr ist schlimmere Gefahr!)!
In meiner Altersklasse ist/war es üblicher unter Alkohol noch zu fahren. Bei den Jüngeren ist das Bewusstsein dafür so hoch, dass die meisten nichts trinken, wenn sie fahren müssen. Die meisten denken zwar: "da bekomm ich sonst Punkte und muss viel zahlen", aber der Grund des Nicht-Tuns ist in diesem Fall vollkommen belanglos.

Dieses "Verbot" schützt ja nicht nur den Fahrer, sondern auch alle anderen Verkehrsteilnehmer, die sich in die "Nähe" des Individuums begeben.

Daraus schließe ich, dass Verbote durchaus den Sinn haben, die Bevölkerung zu schützen und dies sehr wohl eine legitime Maßnahme dafür sind, so wie eben auch das Rauchverbot in Gaststätten.

Dass "die Raucher" sich beängt und diskriminiert fühlen, verstehe ich sehr wohl und kann dies auch Nachempfinden, war selbst Raucher und hab mich sehr an manchem rauchfreien Ort geärgert. An der Richtigkeit des Rauchverbots aus der Sicht der Passivraucher ist deswegen aber noch lange nicht zu rütteln.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Mike`adelic

Danke für das gute Posting, kann ich 100% unterschreiben. Ich denke damit ist die Diskussion auch wieder auf einer sachlichen statt polemischen Ebene.
 

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