Fehlanpassung Box am Röhrenverstärker, Netzsicherung durch

garotti

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Hi,
ich habe gestern die Netzsicherung an meinem Mesa Prodigy (Vollröhre) gefetzt. Er war auch recht warm. Kann das daran gelegen haben, dass ich eine 8 Ohm Box am 4 Ohm Ausgang betrieben habe?
 
Hi,
ich habe gestern die Netzsicherung an meinem Mesa Prodigy (Vollröhre) gefetzt. Er war auch recht warm. Kann das daran gelegen haben, dass ich eine 8 Ohm Box am 4 Ohm Ausgang betrieben habe?
Ja. Das ist bei den meisten Vollröhren keine gute Idee, mit etwas Pech ist dann auch der Ausgangsübertrager futsch.
 
Bei dem Thema scheiden sich ja bekanntlich die Geister. Mir haben bisher zwei Techniker erklärt, dass bei Röhrenamps ein zu hoher Wert der Box im Vergleich zum Amp kein Problem darstellt.

Die Frage stellt sich ja beim SVT öfter mal, wenn man über gestellte Boxen spielt. Bisher war das nie ein Problem. Anders herum würde ich es eher nicht probieren und gar keine Last ist die Katastrophe.

hier steht’s ähnlich:
 
Ciao @f_luxus
Ja. Das ist bei den meisten Vollröhren keine gute Idee, mit etwas Pech ist dann auch der Ausgangsübertrager futsch.
wenn die Sicherung geflogen ist, hat sie sich ja zum Schutz der Röhren und des Übertragers geopfert. Bei "nur" 8 Ohm Fehlanpassung verschleissen einzig die Pullen schneller, der Gesamtstrom wird durch den maximalen Anodenstrom begrenzt.

Der Grenzfall Leerlauf ist ja auch eine Fehlanpassung nach oben, da spielt aber eine andere Physik, denn dadurch, dass der Strom dann nicht aus den Röhren abfliessen kann, werden sehr hohe Spannungsspitzen an der Kathode erzeugt, welche im Übertrager mangels magnetischen Flusses auf der Sekundärseite zu thermischer Überlastung oder zum Überschlag führen kann.

Nach unten fehlangepasst wird alles heisser, bei einem 4 Ohm Vollröhrenamp sollten aber 2 Ohm auch funktionieren. Aber auch hier wird alles heisser gefahren, man muss also den Master im Griff haben und auf die Thermik achten. Edit: Und ja, auch in diesem Fall ist der Verschleiss der Röhren deutlich grösser.

@deeptone
Das die Sicherung geflogen ist würde ich also nicht auf die Fehlanpassung zurück führen. Das dürfte einen anderen Grund gehabt haben.
Genau dafür wäre die Sicherung eigentlich da ;-)

Gruss
claudio
 
Die Netzsicherung schmilzt, wenn der Amp zuviel Strom aus dem Netz zieht. Wo genau im Amp zuviel fließt, kann man damit noch nicht sagen.
Dann kommts noch drauf an, ob das eine träge oder flinke Sicherung ist. Bei trägen Sicherungen muss schon eine ganze Zeit lang vielzuviel Strom fließen.
Vielleicht war auch eine falsche Sicherung drin?
Zur Fehlanpassung: ich hab meinen Boogie die ersten Proben aus Versehen fehlangepasst gespielt (2 8Ohm-Boxen parallel am 8Ohm-Ausgang). Da ist nix passiert. Muss aber nix heißen.
Jetzt ist aber die Impedanz einer Box alles andere als gleich über den Frequenzgang. Diese 4Ohm und 8Ohm usw. gelten ja nur bei ca. 200 bis 500Hz (je nach Box). Drunter und drüber geht die Impedanz kräftig hoch.
Das heißt ja, wenn man die ganze Zeit kräftig auf dem E dängelt, spielt man ständig fehlangepasst.
Deswegen gehe ich davon aus, dass eine "leichte" Fehlanpassung wie 4:8 nicht die eigentliche Ursache sein kann.
Interessant wäre noch zu wissen, wann die Sicherung geflogen ist. Beim Einschalten oder nach 1 Stunde spielen? Im Standby? etc.
 
Ciao @stoneface

oh, "Netz"-sicherung hatte ich überlesen, dann hast Du Recht, dann sollte jemand den Amp durchchecken. Es könnte aber immer noch an der Fehlanpassung gelegen haben, wenn viel Leistung gefragt wurde. Allerdings hat so ein Prodigy um 250 Röhrenwatt (oder?), die wird man normal eher nicht voll ausfahren.

Als Faustregel sagt man ja, eine Fehlanpassung im Faktor zwei nach oben oder unten machen einem Röhrenamp nicht viel aus, lediglich die Pullen verschleissen deutlich schneller.

Gruss
claudio
 
Interessant wäre noch zu wissen, wann die Sicherung geflogen ist. Beim Einschalten oder nach 1 Stunde spielen? Im Standby? etc.
ca. nach 1,5 Stunden ordentlich Gas während des Spielens. Ich hab zusammen mit dem Drummer gejamt und sehr intensiv gespielt. Is ja keine Probe zur Zeit. War recht warm, die Kiste.
 
Laut Manual ist da eine 5A slow blow drin.
Bei 5A Dauerstrom passiert nix. Bei 150% = 7,5A brauchts laut Datenblatt 60 Min. minimum bis sie durchbrennt.
Innerhalb von Sekunden löst die erst bei mehr als 400% = 20A aus.
Ergibt also 2 Möglichkeiten:
1. etwas im Amp hat die ganze Zeit mehr Strom gezogen als üblich
2. es gab ein Ereignis (z.B. Kurzschluss), das plötzlich vielzuviel Strom verursacht hat
Ich bin jetzt kein Röhrenspezi, da können sich andere den Kopf zerbrechen, was das gewesen sein könnte, und ob ein Check nötig ist.
 

Gestern habe ich neue Sicherungen und einen neuen Satz Röhren von TAD (komplettes Set für Prodigy, 314.-€) bekommen. Alles eingebaut, Bias eingestellt und läuft einwandfrei! Mesa schreibt auf der Supportside, dass eine defekte Röhre der Grund für ein Auslösen der Netzsicherung sein kann.
Habe jetzt mal 1 Stunde probiert. Klingt deutlich besser, ausgewogener, sauberer, weniger Rauschen. Anscheinend waren die Röhren fertig. Der hatte auch bereits bei Gain auf 10:00 schon angefangen zu zerren, was er jetzt eher gar nicht mehr macht. Brauch ich auch nicht.
 

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