FENDER Japan gibt's nicht mehr?

Meiner Erfahrung nach ist die Verarbeitung bei den Japanern die Beste im Fenderkonzern. Die Japaner haben ein ähnliches Qualitätsbewusstsein wie wir Deutschen. Das merkt man, finde ich.

sobald ich bei Tageslicht sehe wie brutal bei meinem MiJ der Body verleimt wurde und wie unschön die Radien gefräst wurden, kann ich mir kaum denken wie das schlechter gehen soll. Die Grundform ist oberhalb der Halstasche nicht mal richtig ausgesägt. Wäre der Body eine Briefmarke, wäre er als Fehldruck vermutlich was wert :D
So ist es leider nur ein beliebiges Beispiel für billige Fertigung. So gut wie nötig und so schlecht wie möglich.

Nicht falsch verstehen: das ist für kleines Geld ein Jazzbass der mir gut am Finger liegt und der nach einem Pickup-tausch auch klasse klingt. ...aber nicht ein Hauch mehr.
 
Zuletzt bearbeitet:
Einen schlecht verarbeiteten Bass aus Japan hatte ich tatsächlich noch nicht in der Hand. Daher bin ich auch Fan von Bässen aus japanischer Fertigung.

Was die Squier JV-Serie betrifft bin ich schon etwas skeptisch, was Preis/Leistung angeht. In meinen Augen ein Hype.
Ich hatte einige JV-Precis in der Hand, einen davon sogar etwas länger besessen.
Die waren größtenteils gut und den "Crafted In Japan" sehr ähnlich in Sachen Verarbeitung und Halsprofil.
Ich habe aber auch schon deutlich bessere Precis gespielt. Herausragend fand ich die JVs nicht.
Mir haben die neueren Fender Japan Precis (CIJ) mit US-Pickup insgesamt besser gefallen (so einen hatte auch längere Zeit). Die hätte ich den JVs immer vorgezogen.
 
Vielleicht liegt's bei meinem JV auch nur daran, das er so gut klingt, weil er in den 33 Jahren sehr viel gespielt worden ist (was man ihm auch ansieht). Eben eingeschwungen.... ;-)
 
ich glaube der jv hype rührt daher, das zu der zeit die Japaner im schnitt einfach besser waren als die Instrumente aus dem Mutterland Anfang-mitte der achtziger. sowas bietet einfach Futter für Mythen und Überhöhungen.

mein jv ist jetzt auch kein Paradebeispiel für verarbeitungsqualität. alles sauber soweit, aber das schlagbrett war nicht plan aufgeschraubt so das es ne welle geschlagen hat. nun gut, war für mich ein feature, not a buck, da hatte ich platz für plecks...

das neue schlagbrett hab ich dann aber doch schön flach aufgeschraubt...

wenn der mal wegkommen sollte würd ich vermutlich trotzdem wieder einen suchen. nicht das die jv die überbässe sind, aber einen preci mit erlebody, opm-neck lackiert mit 7,25 griffbrettradius und schönem c-profil und ordentlichem PU sind günstig schwer zu finden.

da ich noch auf der suche nach einem backup-bass bin würd ich mich über alternativen freuen (?)
 
Ich hab ja einen 62er RI Jazz Bass von 2006 glaub ich - billigste Serie soweit ich weiß.
Wollte damals einfach einen Fender/Fenderform und der rannte mir über den Weg.

Ist ein Hammerinstrument und liegt so gut in der Hand wie kaum ein anderer meiner Bässe. Das geile daran fand ich immer dass er schon ein wenig abgeranzt war - das hat das Roadworn Flair schön unterstützt.

Alles in Allem ist er gut verarbeitet, bis auf eine unsaubere Fräsung am Übergang vom oberen Korpushorn zur Halstasche - da ist wohl der werte Japaner beim Fräsen der Rundung abgerutscht (sofern das nicht eine CNC gemacht hat).
Lack top, Sound top, Feeling top - super Bass für 580 Öken - den geb ich nicht mehr her.
So schön grummeln und nölen für das Geld konnte bisher keiner!
 
Einen schlecht verarbeiteten Bass aus Japan hatte ich tatsächlich noch nicht in der Hand. Daher bin ich auch Fan von Bässen aus japanischer Fertigung.

Was die Squier JV-Serie betrifft bin ich schon etwas skeptisch, was Preis/Leistung angeht. In meinen Augen ein Hype.
Ich hatte einige JV-Precis in der Hand, einen davon sogar etwas länger besessen.
Die waren größtenteils gut und den "Crafted In Japan" sehr ähnlich in Sachen Verarbeitung und Halsprofil.
Ich habe aber auch schon deutlich bessere Precis gespielt. Herausragend fand ich die JVs nicht.
Mir haben die neueren Fender Japan Precis (CIJ) mit US-Pickup insgesamt besser gefallen (so einen hatte auch längere Zeit). Die hätte ich den JVs immer vorgezogen.

Ich kann den JVs auch nix abgewinnen. Habe da mehrere in der Hand gehabt.

Wesentlich besser war ein SQ Preci mit Eschebody.
 
wenn der mal wegkommen sollte würd ich vermutlich trotzdem wieder einen suchen. nicht das die jv die überbässe sind, aber einen preci mit erlebody, opm-neck lackiert mit 7,25 griffbrettradius und schönem c-profil und ordentlichem PU sind günstig schwer zu finden.

da ich noch auf der suche nach einem backup-bass bin würd ich mich über alternativen freuen (?)

Schon mal nen 50s Classic Preci aus Mexico angespielt? Der erfüllt alle von dir genannten Kriterien. Wobei ich gerade sehe, dass Fender die Preise wieder kräftig angezogen hat, da relativiert sich die Sache mit dem günstig wieder ...
 
Da bin ich ganz bei dir. Die Japaner bauen seit Urzeiten hochwertige Musikinstrumente, sie haben in der Tat ein sicheres Händchen was das betrifft.
Sie sind auch im Maschinenbau eine sichere Bank und fertigungstechnisch auf einem gänzlich anderen Niveau wie bspw. die Amis.

Made in Japan ist eine Hausnummer. Made in USA wohl kaum.

Hier geht es aber nicht um Autos, Feinmechanik oder Maschinenbau.

Die Fender Japanesen sind genauso lieblos zusammengeklebt wie die Amis und Mexikaner.
 

Hier geht es aber nicht um Autos, Feinmechanik oder Maschinenbau.

Die Fender Japanesen sind genauso lieblos zusammengeklebt wie die Amis und Mexikaner.

Na. das finde ich aber nun wirklich nicht! Die Japaner die ich bisher so in Händen hielt waren mindestens auf (gutem) US Niveau; mein 75-100 Ri Jazzy ist absolut präzise und flowless gefertigt - im Gegensatz zum US Preci mit unregelmäßigem Bröckellack(aber tollem Hals und Klang).
Man kann nicht sagen das MiJ grundsätzlich immer gut oder immer lieblos ist - es ist halt Fender, von Gurke bis Spitzenteil geht da alles. Wie immer bei Fender sollte man schauen ob der Hals taugt.
 
Ich hatte insgesamt 6 Japaner und hab noch 4. Schlecht verarbeitet war keiner, wenn man mal von nicht vorhandenen matching der Escheblöcke beim 75-90 absieht. Die Halstaschen sind alle völlig ok.
 
Schon mal nen 50s Classic Preci aus Mexico angespielt? Der erfüllt alle von dir genannten Kriterien. Wobei ich gerade sehe, dass Fender die Preise wieder kräftig angezogen hat, da relativiert sich die Sache mit dem günstig wieder ...

die specs lesen sich gut, aber knapp 900...scheine mich damit anfreunden zu müssen, ein bass von Adrian (nein, wir sind nicht per du, ich hab nur grad keine lust den nachnamen zu googlen...) mit den Anforderungen wird wohl auch so um den preis liegen.
 
die specs lesen sich gut, aber knapp 900...scheine mich damit anfreunden zu müssen, ein bass von Adrian (nein, wir sind nicht per du, ich hab nur grad keine lust den nachnamen zu googlen...) mit den Anforderungen wird wohl auch so um den preis liegen.

Denke ich auch. Oder mal nach nem gebrauchten 50s Preci schauen. Hier im Flohmarkt ist ein schöner roter inseriert, leider ohne Preisangabe.
 
Einen schlecht verarbeiteten Bass aus Japan hatte ich tatsächlich noch nicht in der Hand. Daher bin ich auch Fan von Bässen aus japanischer Fertigung.

Was die Squier JV-Serie betrifft bin ich schon etwas skeptisch, was Preis/Leistung angeht. In meinen Augen ein Hype.
Ich hatte einige JV-Precis in der Hand, einen davon sogar etwas länger besessen.
Die waren größtenteils gut und den "Crafted In Japan" sehr ähnlich in Sachen Verarbeitung und Halsprofil.
Ich habe aber auch schon deutlich bessere Precis gespielt. Herausragend fand ich die JVs nicht.
Mir haben die neueren Fender Japan Precis (CIJ) mit US-Pickup insgesamt besser gefallen (so einen hatte auch längere Zeit). Die hätte ich den JVs immer vorgezogen.

Habe - mal nachrechnen - 2 MIJ Jazz Bässe, 2 Precisions, 1 Strat und einen Bass VI.
Einer der Precisions ist ein JV.

Ich stimme dir im wesentlichen zu.
Ich denke, die besondere Wertschätzung der JVs liegt einmal am Alter und daran, dass die JVs besser waren als die Exportmodelle, die ihnen folgten.
Die CIJ/MIJ Modelle mit US-Pickups sind ja erschienen als die Läden in den USA und Europa schon mit Mexiko-Modellen vollstanden und MIJ-Modelle eine Seltenheit wurden, also irgendwann in den 90ern.

Als die neuen Besitzer von Fender USA die Produktion in den USA wieder angekurbelt hatten, ist denen wohl schon aufgefallen, dass die JV-Modelle qualitativ zu nahe an den USA-Modellen waren.
Dann hatten ab der SQ-Serie fast alle offiziell importierten Fender-Japan Modelle Basswood Korpusse, preisgünstigere Elektronik und preisgünstigere, wenn auch nicht unbedingt schlechte Keramik Pickups.

Es gab nur wenige Ausnahmen:
den 70's Jazz Bass, der eben das 70's-Merkmal hatte: einen Esche-Korpus.
Ganze spät so ca. 1998 dann den Duck Dunn Precision und den Noel Redding.
Zumindest der Redding lag aber preislich zwischen US-Standard und US-Vintage RI Modellen. Habe 1998 1.600,- dafür bezahlt (ohne Case). Der USA '62 Vintage Jazz Bass hat damals knapp 2.000,- DM gekostet.

Geile Hälse haben aber fast alle Japan Bässe...

Die zuletzt gefertigten Instrumente, die hier noch offiziell zu kaufen waren, sind Ausnahmen gewesen wie etwa der Bass VI. Aber da reden wir über 1500,- Euro. Und es gab noch nicht einmal ein Gigbag oder ein Case, geschweige denn ein Manual.

Von der Verarbeitung liegen alle MIJ-Bässe, die ich habe, über den US-Modellen. Bei meinem über 2.000,- Euro teuren US American Vintage Series '64 Jazz passt grössenmässig das Pickguard nicht zur Elektronikabdeckung - könnte noch andere kleine Makel nennen. Insgesamt ein tolles Instrument, aber ich staune schon über Fenders QC.
 
Um mal auf den Ausgangspost zurückzukommen:
Was da jemand mittlerweile genaueres?
Es sieht nicht so aus, als würde Fender Japan schließen.
Im Gegenteil: Es wurde von Fender ja sogar ein neuer 70s Classic, made in Japan auf den Markt geworfen (siehe Thomann).
Vielmehr sieht es so aus, als wenn Fender Japan nun geordneter in den Konzern eingegliedert wird. Dafür spricht auch, dass Fender Japan bzgl. der Website keine Extrawurst mehr bekommen hat und auf der Hauptseite des Fenderkonzern zu finden ist (http://fender.co.jp/).
 
Sehe ich auch so. Das bedeutet aber eben dass die Lizenzproduktion eingestellt wurde und es nur noch Auftragsproduktionen einzelner Modelle fürs Mutterschiff gibt.
 

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