Go, Scotland! GO!

Das sehe ich anders. Die Länder unterscheiden sich bzgl. Wirtschaft, Schulpolitik, Bevölkerung, usw. ja nicht vor allem deswegen, weil unterschiedliche Politik gemacht wird. Sondern die verschiedenen Regionen haben verschiedene Prägungen, Voraussetzungen, Standortqualitäten, etc., auf die mit differenzierter Politik reagiert werden muss; man kann ja nicht alles über einen Kamm schweren. Dass die Zahl der Bundesländer reduziert werden könnte, halte ich aber auch für sinnvoll.
Abgesehen davon scheint mir die Landespolitik doch noch stärker sachorientiert als die Bundespolitik zu sein; aber das ist eine meiner Grundannahmen - "je höher desto gaga"

Gruß FF
Und diese unterschiedlichen Prägungen sollen dann unsere Kinder durch völlig inkompatible Schul- und Ausbildungsysteme ausbaden ? Bei allem Verständnis für regionale Eigenheiten, aber das ist inakzeptabel ! Nicht zuletzt durch die völlig verantwortungslose Bildungspolitik von 16 überflüssigen, redundanten Kultunsmisterien haben wir in Deutschland eines der weltweit rückständigsten Schulsysteme. Pisa bescheinigt uns mit schöner Regelmäßigkeit, daß weltweit kaum ein Schulsystem gibt, bei dem der Bildungserfolg so stark vom Einkommen des Elternhaus abhängt, wie in Deutschland.

Und damit hört es ja nicht auf.

Schon mal den ÖPNV zwischen verschieden Verkehrsverbünden benutzt ? Da darf man ja schon froh sein, wenn wenigstens die Gleise zueinander kompatibel sind. In manchen Städten müssen die Gleise doppelt, in verschiedenen Spurweiten gelegt werden, damit man überhaupt von einer Stadt zur nächsten fahren kann ! Jeder Verkehrsverbund leistet sich natürlich sein eigenes, zum danebenliegendem Verkehrverbund inkompatibles Überwachungssystem, seinen eigene Verwaltung plus gut bezahltem Vorstand, auf Steuerzahlers Kosten versteht sich. Und das bei größtenteils bankrotten Stadtetats.

Kein Problem. Erhöhen wir einfach die Abgaben oder die Fahrpreise. Der Bürger zahlt's. Muss ja.

Und weiter geht's: Feuerwehr, Polizei, Müllabfuhr, Notfallversorgung, etc. die an den Stadtgrenzen punktgenau endet ... wehe, Dir passiert mal ein Unfall und Du bleibst genau auf der Stadtgrenze schwerverletzt liegen ... da muss die Zuständigkeit wohl erst mal im Stadtauschuss geklärt werden ... so ein Pech aber auch ...

Für diese Eigenbrötelei, diese Parteipöstchengeschacher - rate mal , wer die gutbezahlten Verwaltungsposten in den Städten, im Land bekommt - soll ich Steuern zahlen ? Dafür Förderalismus ?

Nein, Danke.

NB: wenn es nach meiner Nase ginge, würde ich im gesamten öffentlichen Verwaltungsapparat mal mit dem eisernen Besen durchkehren und radikal reduzieren. Für die gesparte Kohle kann man viele Leute einstellen und vernünftig bezahlen, die tatsächlich die Arbeit erledigen !

So, jetzt ist mein Dampfdruck wieder im Normalbereich ..
 
Zuletzt bearbeitet:
Du hast zweifelsohne in vielen Punkten recht, bei der Bildungspolitik stimme ich dir vollkommen zu, diese sollte bundesweit einheitlich sein.
In vielen anderen Bereichen halte ich den Föderalismus aber für sehr sinnvoll und auch wichtig. Im Gegenspiel von Bundes- zu Landespolitik brechen oft auch Parteigrenzen auf, der Bundesrat ist mMn ein extrem wichtiges Staatsorgan.
Warum sollten Dinge zentralistisch geregelt werden, wenn es im kleinen Kreis direkte Lösungen gibt; wie schwer werden Kompromisse, wenn man immer 80 Millionen berücksichtigen muss, obwohl viele Fragen nur einen Bruchteil betreffen? Schau dir Frankreich und die Probleme an, die der Zentralismus dort schafft. Eine föderale Länderstruktur ist ein wichtiges Gegengewicht gegen solche Machtkonzentrationen.
Gruß FF
 
Versuche mal, einen Politiker zu informieren ... :rolleyes:

Politiker informieren? Kannst du zum Beispiel hier wenigstens versuchen.

Weil das Haus der Eltern Eigentum ist?
Ich saniere keine Bude, die mir nicht gehört ... :rolleyes:

Hmm… bei der Argumentation drängen sich mir provokante Fragen an dich auf: "Wo endet für dich denn deine 'Heimat'? Am Gartenzaun? An der Stadtgrenze?"

Ich will dich aber gar nicht provozieren, dafür hab ich dich viel zu sehr als Forumsinventar schätzen gelernt.

Mir ist schlichtweg jeder Lösungsansatz, der irgendwie nach Bender klingt, ziemlich suspekt. Übertragen auf unser Lieblingshobby liest sich das alles für mich leider sehr viel weniger nach Übungsansätzen dafür, dass das Slappen bislang nicht so richtig klappen will, als nach dem Kauf eines neuen Basses, weil's mit dem dann bestimmt besser geht… Oder sehe ich das falsch und es gibt konkrete Pläne für danach?

FF hat übrigens beobachtet, was nach '45 völlig bewusst so angelegt wurde: Die Dezentralisierung politischer Entscheidungen und das damit verbundene Gegengewicht zu Berlin… gerade im Bildungssystem hat das leider auch enorme Nachteile. Die Amerikaner haben übrigens einen ähnlich klugen Ansatz, der in der Praxis zu ähnlich absurden Auswüchsen führt.
 
Ich bin, beruflich bedingt sehr häufig in Frankreich und kenne die dortigen Verhältnisse relativ gut. Natürlich weiß ich, daß gerade das zentralistische System dort einen enormen Postenwildwuchs generiert, der noch deutlich schlimmer als in Deutschland ist. Das ist auch eines der Probleme, an dem Frankreich, eigentlich schon seit Jahrzehnten kränkelt und einfach nicht in den Griff bekommt. Das sollte man ganz sicher nicht nach Deutschland exportieren.

Andererseits ist gerade das französische Schul- und Erziehungssystem schon mal einen Blick zu unseren Nachbarn wert. Ganztagesschule 8-18 Uhr ? Kein Problem ! Bei uns ein Ding der absoluten Unmöglichkeit. Als alleinerziehender, vollzeitberufstätiger Vater kann ich meine französischen Kollegen da nur beneiden. Kindergarten ist dort spätestens ab dem 2.Lebensjahr eine Selbstverständlichkeit und zwar bis abends 18Uhr ! Ein berufliche Auszeit von mehreren Jahren zur Kindererziehung ist dort nahezu unbekannt. Die Eltern können dort schon nach wenigen Monaten wieder beruflich einsteigen und werden dafür auch vom Rest der Gesellschaft nicht zu unverantwortlichen Rabeneltern degradiert. Da könnte man sich doch mal fragen, warum die französische Geburten- bzw. Elternquote soviel höher als in Deutschalnd ist ...
 
ich frag mich wieviele herzinfarkte, nervenzusammenbrüche, psychosen etc. es nach der auszählung geben wird.
 
Mir ist schlichtweg jeder Lösungsansatz, der irgendwie nach Bender klingt, ziemlich suspekt.
Ich weiß nicht, wer oder was Bender ist, also kann ich da nichts zu sagen.

bei der Argumentation drängen sich mir provokante Fragen an dich auf: "Wo endet für dich denn deine 'Heimat'? Am Gartenzaun? An der Stadtgrenze?"
Es gibt ein klar definiertes Siedlungsgebiet der Friesen - das ist MEINE Heimat.

Oder sehe ich das falsch und es gibt konkrete Pläne für danach?
Oh ja, schon sehr lange. Eine Gruppe niederländischer Friesen - alles ausgewiesene Fachleute - hat eine Studie erstellt, die 1997 unter dem Titel "Top of Holland?" veröffentlicht wurde. Auch wenn sich das Ganze überwiegend auf die niederländische Seite bezieht, hat man dennoch, im Bewußtsein der Gemeinsamkeit, auch die deutsche Seite mit beleuchtet. Diese Studie hat übrigens seinerzeit zur Bildung der so genannten "Langmann-Kommision" geführt, die zum Ziel hatte, den Norden der Niederlande besser zu entwickeln. Aber eben nicht, weil Den Haag die Friesen plötzlich lieb gewonnen hatte, sondern weil man hoffte, die Friesen beruhigen und aufkommende Abspaltungstendenzen im Keim ersticken zu können.
 
vieleicht wären ja noch andere gegenden des barbaricums zivilisiert worden, vieleicht auch friesland, wer weiß..
Die mit den dünnen Nudeln [¦)] waren ja bei uns.

Aber - weise, wie wir nun mal sind ;-)- haben wir auf Kampf verzichtet und denen stattdessen ein paar Piepen in die Hand gedrückt. Als die aber gierig wurden und immer mehr wollten, haben wir die gesamte Mischpoke in der Schlacht im Hain von Baduhenna (im Jahr 28D restlos angemurkst. Das hat die Römer derart schockiert, dass sie sogar auf Vergeltungsmaßnahmen verzichtet haben.
 

Aber - weise, wie wir nun mal sind ;-)- haben wir auf Kampf verzichtet und denen stattdessen ein paar Piepen in die Hand gedrückt.

Das ist historisch verbürgt, ja, ...- und der Kessel roch nach Zwiebelsuppe, gell? :o)

kupferkessel.jpg
 
Die Länder unterscheiden sich bzgl. Wirtschaft, Schulpolitik, Bevölkerung, usw. ja nicht vor allem deswegen, weil unterschiedliche Politik gemacht wird. Sondern die verschiedenen Regionen haben verschiedene Prägungen, Voraussetzungen, Standortqualitäten, etc., auf die mit differenzierter Politik reagiert werden muss; man kann ja nicht alles über einen Kamm schweren.

danke, das hat TheBass schön abgehandelt:

Und diese unterschiedlichen Prägungen sollen dann unsere Kinder durch völlig inkompatible Schul- und Ausbildungsysteme ausbaden ? Bei allem Verständnis für regionale Eigenheiten, aber das ist inakzeptabel ! Nicht zuletzt durch die völlig verantwortungslose Bildungspolitik von 16 überflüssigen, redundanten Kultunsmisterien haben wir in Deutschland eines der weltweit rückständigsten Schulsysteme. Pisa bescheinigt uns mit schöner Regelmäßigkeit, daß weltweit kaum ein Schulsystem gibt, bei dem der Bildungserfolg so stark vom Einkommen des Elternhaus abhängt, wie in Deutschland.

klar gibt es themen, die regional gut behandelt werden könnten umweltschutz beispielsweise oder die organisation der müllabfuhr. der knöllchenverteiler muß kein bundespolizist sein. aber wenn ich einen mord in münchen und einen in hamburg begehe, dabei aber in dresden wohne, habe ich glaube ich gute chancen, damit durch zu kommen selbst wenn in beiden fällen rothaarige männliche prostituierte dran glauben mußten... ich bleibe dabei: in den meisten fällen ist das regionale klein-klein blödsinn.

Benachteiligung von Minderheiten ist für selbige aber das größere Problem ... :rolleyes:

wo werden denn die friesen benachteiligt? dürfen friesen nicht fischkutter fahren? oder soll platt die zweite amtssprache werden? mal ehrlich: die einzige wirkliche "benachteiligung" ist die tatsache, daß die friesische sprachkultur nicht öffentlich gefördert wird. aber da sind wir ganz rasch beim status prä-napoleon, den die friesen höchstwahrscheinlich auch im alleingang nach russland gejagd und dort dann besiegt haben. den gadowwelhäbbät bei uns in darmstadt auf dem markt verstehe ich nämlich auch nicht. und ich wette, der hätte arge probleme sich mit dem gadowwelhäbbät aus der wetterau 70 km weiter zu verständigen. den versteh ich übrigens auch nicht. dialekte sind nett und ich mag die auch irgendwie. aber das kann doch nicht der grund sein, warum die friesen einfuhrzölle auf krabben erheben wollen. oder?
 
wo werden denn die friesen benachteiligt?
Oh, an sehr vielen Stellen, die Otto Normaldeutscher (natürlich?) gar nicht wahrnimmt.
Das beginnt mit der permanenten Darstellung der Friesen als leicht verblödet; das geht über Geschichtsklitterung; wirtschaftliche Benachteiligung; Versiffen unserer Umwelt durch Ausbeutung unserer Salzkavernen; Ausbeutung unserer Gasvorkommen mittels Fracking; Versiffen unserer Ems, nur weil ein Idiot meint, im Landesinneren Kreuzfahrtschiffe der Post-Panmax-Klasse (!) bauen zu wollen; politische Manipulation bis eben hin zur völligen Vernachlässigung unserer Kultur und Sprachen. Wohlgemerkt: Sprachen. Es handelt sich beim Saterfriesisch und beim ostfriesischen Platt nicht um Dialekte, sondern um eigenständige Sprachen, die zudem durch die EU-Charta der Minderheitensprachen in besonderem Maße Schutz genießen.

aber das kann doch nicht der grund sein, warum die friesen einfuhrzölle auf krabben erheben wollen. oder?
Solche Plattitüden hatte ich gerade von Dir nun gar nicht erwartet ... :rolleyes:
Außerdem sind das unsere Krabben (eigentlich heißen die Viecher Granat; Krabben sind ganz andere Tiere), da wären Einfuhrzölle ja nun völlig dämlich, nicht wahr?
Und es wäre viel lukrativer für uns, Schiffspassagen zu den Häfen in Bremen, Bremerhaven und Hamburg mit Zöllen zu belegen. Sollte Friesland jemals eigenständig werden, hätte Deutschland nämlich keinen eigenen Zugang mehr zur Nordsee (die im übrigen seit jeher "Mare Frisicum" heißt) ...
 
Zuletzt bearbeitet:
Könnte vielleicht bald sein. Hab' ab 1.10. (leider) viieeel Zeit, wenn nicht ein Wunder geschieht.
 

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