ICH bin der Leader! Eierscheider und ihr Ego...


Ein Führungsanspruch geht mit Verantwortung und Pflichten einher. Wenn ein Bandmitglied diesen Job so gut macht, dass es einfach viel besser läuft, als wenn das Organisatorische basisdemokratisch verteilt wäre, dann ist er herzlich willkommen, diese Aufgaben zu übernehmen und soll dann auch den Entscheidungsspielraum zugebilligt bekommen, den er zur Erfüllung dieses Jobs benötigt. Leute, die durch Kompetenz und Einsatz führen, werden es aber nicht nötig haben, ihre Position mit Phrasen wie "ich der Leader" zu markieren.

Daher kann dir der genannte Egomane getrost am Sitzmuskel lecken.

Da das hier ein wenig in eine Gitarristenbashing abdriftet: Ich habe schon bei allen Instrumenten alle möglichen Charaktere angetroffen.
 
Zitat:Original erstellt von: rabarvek
[Da das hier ein wenig in eine Gitarristenbashing abdriftet: Ich habe schon bei allen Instrumenten alle möglichen Charaktere angetroffen.
Den Eindruck hatte ich zwar nicht, aber wir können auch gern über andere lästern...[:D]
 
Hi,

die Unterscheidung "Leadgitarre" und "Rhythmusgitarre" ist m.E. sowas von veraltet.. [;-)]
Ich spiele momentan in Bands mit einem -guten- Gitarristen plus Keyboarder.
Da hat man zwar andere Probleme, aber DIESE Kindergartenspiele nicht.. [:D]
 
Ist "Führungsanspruch" eigentlich etwas, was man sich einfach so nimmt wie ein Stück Kuchen beim Wohltätigkeitsbasar?
Ist man der Financier der ganzen Band, dann mag man sich sowas einbilden, aber so aus der Luft sich selbst eine Rolle definitiv ankleistern - da gehört schon ein freches Bekenntnis zu niederen Instinkten dazu.
 
Zitat:Original erstellt von: jam_bass

Ist "Führungsanspruch" eigentlich etwas, was man sich einfach so nimmt wie ein Stück Kuchen beim Wohltätigkeitsbasar?

Die Metapher mit dem Kuchen ist gar nicht schlecht.
Wenn der Kuchen herrenlos herumsteht und förmlich schreit "Nimm mich!", warum soll er dann nicht zugreifen, wenn er ihm schmeckt.

[;-)]
 
Zitat:Original erstellt von: jam_bass

Ist "Führungsanspruch" eigentlich etwas, was man sich einfach so nimmt wie ein Stück Kuchen beim Wohltätigkeitsbasar?
Ist man der Financier der ganzen Band, dann mag man sich sowas einbilden, aber so aus der Luft sich selbst eine Rolle definitiv ankleistern - da gehört schon ein freches Bekenntnis zu niederen Instinkten dazu.

So schön die ganze "wir sind völlig demokratisch, bei uns sind alle gleichberechtigt, wir brauchen keinen Chef" - Kuschelgruppendynamik auch sein mag: Ich spielte mal in einer neunköpfigen Coverband die geanau daran scheiterte, dass niemand den Leaderjob machte / machen wollte.

Jemanden, der den Job nicht will, dazu zu verknurren wird nichts bringen. Also wird das stattfinden, was letztlich auch in jeder Demokratie passiert: Es kommen die an die Macht, die sie auch wollen - allfällige demokratische Prozesse wählen lediglich zwischen dem einen oder dem anderen Alphatier aus. So gesehen hast du natürlich recht: Wenn nur einer diesen Anspruch stellt, wird er die Position einnehmen - es sei denn, die andern wollen ihn dermassen nicht in dieser Position, dass sie ihn ganz rausschmeissen.

Die wirklich demokratische Band halte ich für einen Mythos. Bei genauerem Hinsehen findet man meistens einen, der sich besser durchsetzen kann, der seine Vorschläge besser verkaufen kann und der immer dann mit einer Idee ankommt, wenn die andern ratlos herumstehen. Natürlich tut er gut daran, sich nicht als Führer auszurufen, sondern die andern im Glauben zu lassen, dass man eine völlig demokratische, gleichberechtigte Gruppe sei.

So gesehen hat der Gitarrist im Eröffnungspost bereits verloren.
 
Zitat:Original erstellt von: alice303 wenn jemand mir sagt "du bist doch NUR...", dann packe ich meine sachen und sage dem betreffenden, daß er nur ein arschloch ist.

Ich handhabe das genau anders herum. Ich habe in der Band wohl eine durchaus tragende Rolle (Orga, Technik usw.). Lustigerweise habe ich vorher sehr lange in anderen Bands die Gitarre bedient, und deshalb können mir unsere beiden Eierschneider auf diesem Instrument nichts vormachen. Nur - ich laß das nicht raushängen. Statt dessen mache ich mir regelmäßig den Spaß und sage: "Keine Ahnung. Ich bin hier nur der Bassist."

Zum Thema: Es ist ja durchaus in Ordnung und wohl auch normal, daß sich die einzelnen Bandmitglieder in unterschiedlichem Maße in die Band einbringen. Für Rangordnungsgezicke ist jedoch ein meiner Freizeit (=Band) kein Platz vorgesehen. Ich finde, jeder soll sich nach seinen Möglichkeiten einbringen dürfen. Ich würde über mir nie einen Chef akzeptieren und ich würde den anderen Bandmitgliedern nie etwas auf's Auge drücken, was sie nicht auch selbst wollen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zitat:Original erstellt von: rabarvek

Zitat:Original erstellt von: jam_bass

Ist "Führungsanspruch" eigentlich etwas, was man sich einfach so nimmt wie ein Stück Kuchen beim Wohltätigkeitsbasar?
Ist man der Financier der ganzen Band, dann mag man sich sowas einbilden, aber so aus der Luft sich selbst eine Rolle definitiv ankleistern - da gehört schon ein freches Bekenntnis zu niederen Instinkten dazu.

So schön die ganze "wir sind völlig demokratisch, bei uns sind alle gleichberechtigt, wir brauchen keinen Chef" - Kuschelgruppendynamik auch sein mag ......

Ich habe nicht an eine basisdemokratische Alternative zu niederen Instinkten gedacht, sondern eher an eine gruppeninterne Sensibilität für höhere Instinkte ...

Dazu gehört mMn. ein vorsichtiges Erkennen und Erkennenlassen von Fähigkeiten und Motivationen FÜR die Gruppe - nicht ein geklauter Machtzufluss AUS der Gruppe.
 
Ich schreib mal kurz was weiterhin passiert ist, danach können wir ja weiter "Gitarristenbashing" betreiben [:D]

Am Freitag nen kleinen Auftritt in ner Schule gehabt bei dem es für 3 Coversongs 200€ gab, für ne neue Band ziemlich gutes Startgeld um den Proberaum tauglicher zu gestalten.

Der Gitarrist hat diesen Auftritt organisiert, war aber am Donnerstag kurz vor nen Nervenanfall, da unsere Ersatzsängerin plötzlich im Krankenhaus lag (nichts ernstes), so das spontan die zwei Gitarristen die Lieder unter sich aufteilten. Respekt, den Mut muss man erstmal haben. Des weiteren ist der Musiklehrer, der das ganze dort organisiert hat auch ausgefallen, so das kurz auf der Kippe stand ob überhaupt etwas stattfinden wird.
Ich weiß nicht ob es an der großen Verantwortung oder der fehlenden Kommunikation vorher lag, auf jeden Fall sprach er danach von Aufgabenverteilung und mehr Struktur innerhalb der Band.
Wie schön das sich das Problem von selbst gelöst hat [:-)]
 
Tja, so kann es halt manchmal auch gehen. [;-)]
Gut so! [:-)]
 
Glück gehabt! In vielerlei Hinsicht.

Bei uns hat sich das ganz organisch entwickelt. Unser Trommler kümmert sich um alles, was mit dem proberaum zusammenhängt. Einer der beiden Gitarristen schreibt die meisten Songs und gibt musikalisch weitestgehend den Ton an. Der Sänger kümmert sich um Pa, Monitoring und Mischpult. Und ich mache Auftritte klar, knüpfe Kontakte und kümmere mich so gut wie möglich um unseren onlinekram. Alle Grundsatzentscheidungen (was kommt auf die nächste ep? Setlisten? Ausgaben?) klären wir demokratisch am Ende der Probe.
Funktioniert so ganz gut und alle sind glücklich damit.

 

hach, ich liebe kriesen und katastrophen. da zeigt sich nämlich ganz klar, wer was taugt. und wenn das alles im kleinen rahmen stattfindet, weiß danach auch jeder, wer wo steht.
 
Na, das sind Schulen, die soviel Gasche zahlen können...[:O!]

Tja, wir kommentieren da eine Episode, die du uns da erzählt hast, Alu, letztlich wissen wir zuwenig von dir, von ihm, von den andern...

Dann haut rein...[:D]
 
Zitat:Original erstellt von: RobRock

Ja! Gitarristen sind halt sehr häufig Diven.

Die Aussage kann ich nur unterstreichen. Abhilfe schafft da ein passiver Zweitgitarrist (der das also hinnimmt und es ihm egal ist) oder die sollen das selbst ausclinchen. Es kann jedenfalls nicht sein, dass man Bandleader ist, nur weil man die Band gegründet hat oder sonst etwas tut.
 
Bei uns läuft das ganz entspannt. Irgendwie kommt jeder zum Zuge.
Abgesehen davon gibt es bei uns in der Band nur einen LeadBASSISTEN, der von Gitarren unterstützt wird. [):]
 
ach jeder hat doch nen bandnazi der alles machen will;-) es gibt halt welche die sich mehr reinhängen und welche die nur ihren kleinen teil mit einbringen,...
aber der typ bei dir geht gar nicht!!! schuldigung wenn er ein gott auf der klampfe ist stimme ich einigen vorrednern zu,...aber ein "rythmus"-gitarrist (die eh sympatischeren;-);-);-) darf doch auch mal solieren,...geil sind auch immer geteilte solo a la beatsteaks "hand in hand" ,...
 
Glueckwunsch Alu. dass alles so gut ausgegangen ist. Ich sehr das so wie viele von uns: Wer Leader sein will, muss viel Kompetenz haben, am besten die Hoechste innerhalb der Band, wenn sowas ueberhaupt zu messen ist.
Bei uns ist der Saenger zwar nach Aussen der Leader, weil er der Frontman ist und die Ansagen macht. Aber innerhalb der Band werden immer die Ideen umgesetzt, die am besten sind, egal ob vom Schlagzeuger, Bassisten oder enem der Gitaristen, Und die meisten Soli spilet der "zweite" Gitarrist, einfach, weil er der bessere Gitarrist ist und der Saenger mit umgehaengter Gitarre das genau weiss. Und zum Glueck kuemmeret sich ein kumpel von uns um Termine und Organisatorisches.
 
Zitat:Original erstellt von: Heruskr

Bei uns läuft das ganz entspannt. Irgendwie kommt jeder zum Zuge.
Abgesehen davon gibt es bei uns in der Band nur einen LeadBASSISTEN, der von Gitarren unterstützt wird. [):]
oh ja! und da wird nicht nach kompetenz geschaut. wer der lauteste ist, hat recht. und meiner geht bis 11...
 
das wäre die einzige custom-option, die ich gerne an meinem amp hätte...
 

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