Kicad-Thread? Wer hat Lust?

cfortner

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Moin,

ich bastele ja einige Sachen und habe das Erstellen von Platinen bislang outgesourced, ein Bassic-Mitglied hat mir geholfen, das kann ich aber nicht überstrapazieren.

Deshalb habe ich mich jetzt in Kicad 9.0 eingearbeitet und meine ersten Platinen erstellt, die Aufträge an einen Dienstleister sind jetzt raus.

Es handelt sich um ein Projekt, das etwas tricky ist. Ein Forumsmitglied hat sehr günstig einen Mesa Walkabout 350 mit defektem Netztrafo geschossen (das kommt wohl häufiger vor). Der war wirklich veschmort und hatte Kurzschluss. Den Zustand der Endstufe kenne ich nicht, kann ok, aber auch defekt sein.

Also habe ich die Endstufe und den Trafo ausgebaut, nachdem ich gemessen habe, ob eine IcePower 700AS1 mechanisch passt - sie passt. Diese Endstufe liefert für die Vorstufe +/- 15V, das ist also kein Problem. Aber woher 12V DC 300mA für die Heizung von zwei ECC83 und die Anodenspannung von 385V 3mA nehmen?

Da eigentlich genug Platz ist, habe ich eine Schaltung entworfen, die aus einem 230/12V 16VA Printtrafo einerseits die 12V DC machen und andererseits über einen verkehrt herum geschalteten zweiten Printtrafo 12/230V 10VA ca. 230 V AC und dann über einen Spannungsverdoppler (Greinacher) die Anodenspannung zur Verfügung stellt.

So sieht die Schaltung aus (12V DC und ab C5 die originale Netzteilschaltung von Mesa):

Mesa Walkabout NT zwei Trafos.jpg

Der 7-polige Stecker ist für das Flachbandkabel zur Preamp-Platine.
Über J4 kommen +/- 15V von der Endstufe und werden über J5 an den Preamp und J6 an eine kleine Symmetrierstufe (TL072) wie im EBS und dem 800RB weitergegeben.
Symmetrisch angesteuert hat die 700AS deutlich mehr Wumms, ausserdem passt die Symmetrierstufe den hochohmigen Ausgang der ECC83 an die 7k Eingangsimpedanz der 700AS an.
J7 und J8 sind für Drahtbrücken zum Grounden, um Brummschleifen verhindern zu können.

Aus diesem Schaltplan habe ich folgende Platine entworfen:

Mesa NT eine Platine gross.jpg


Soweit so gut, das habe ich mal zum Printen gegeben, mal sehen, ob das läuft, ist aber nur ein erster Entwurf.

Beim Arbeiten mit Kicad habe ich einige Probleme, die sich auch auf der obigen Platine zeigen.

Den Schaltplan in die Platine umsetzen, ist erstmal einfach. Alles so Anordnen, dass es passt, wird schon schwieriger. Den Elkos habe ich immer rundherum mehr Platz gelassen, falls mal einer mit größerem Durchmesser rein muss.

Was aber in der rechten Hälfte auffällt: Die Leitungen im Hochvoltteil sind erstens recht dünn, ok, die Anodenspannung zieht ca. 3mA. Allerdings sind viele Abstände so, dass ich sie eigentlich gerne vergrößern würde.

Das Problem: Ich habe einen Autorouter benutzt (Freerouting), der auch super funktioniert. Leider routet er immer mit dünnen Leitungen und ich weiss nicht, wie ich ihm beibringen kann, breitere Bahnen und grössere Abstände zu routen.

Weitere Probleme:

- Ich habe noch nicht herausbekommen, wie man die Bohrlöcher für die Anschlussdrähte ändert, damit auch dickere Drähte durchpassen

- Wenn die Bauteile aus dem Schaltplan auf das Board transferiert werden, sind sie, wie im Schaltplan durch die Verbindungen vorgegeben, mit dünnen blauen "Gummibändern" verbunden. So verlieren sie nie den Kontakt zu den verbundenen Bauteilen, das ist natürlich toll. Jetzt hatte ich aber das Problem, dass ich eine Verbindung tauschen wollte, von Kabel A an Loch eins, B an Loch 2 auf A an Loch 2, B an Loch 1. Dazu habe ich den Schaltplan entsprechend angepasst und die Änderung mit F8 ins PCB übernommen - Pustekuchen, klappt nicht. Und im PCB kann ich die blauen "Gummibänder" nicht löschen oder neu konnekten.

- Die Netzwerke für GND, Masse etc. korrekt anzulegen, damit auch die Montagelöcher entsprechend verschaltet werden können, ist mir auch noch nicht gelungen


Deshalb habe ich mir gedacht, hier einen kleinen Kicad-Faden aufzumachen, ein deutschsprachiges Forum habe ich noch nicht gefunden.

Hat jemand Lust, mitzumachen?

Oder kennt jemand ein deutschsprachiges Forum zu Kicad? Das ist mir etwas zu kompliziert auf englisch.

So long

Christian
 
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Ein grundsätzliches Problem genau bei dieser Platine ist die Hochvolt-Auslegung bis ca. 600V. Da wird es Vorschriften und Regeln geben, wie das zu handhaben ist. Hat da jemand einen (Literatur-) Tip?

Ich denke, vor Allem die Leiterbahn-Abstände, -dicken und der Isolierlack werden wichtig sein.
 
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Ich möchte einmal ein Beispiel bringen.

Für einen Walkabout mit totem Netztrafo habe ich einen Netzteil-Ersatz für die DC-Heizspannung 12,6V 300mA und die Anodenspannung von 385V 3mA entworfen.

Walkabout Spannungsverdoppler Schaltplan.jpg


An J1 kommen zum Einen 230V aus einem umgedrehten Printtrafo 230/12V 10VA, zum Anderen durchgereicht an den Preamp 12V DC aus einer Gleichrichtung, beides auf der ersten Platine angesiedelt.

Der Autorouter erstellt folgendes PCB, obwohl ich die Leiterbahndicke angepasst habe:

Walkabaout Spannungsvervielfacher PCB nach Autorouter.jpg


0,2mm (!) dicke Leiterbahnen, die Abstände teilweise minimal, nicht zu gebrauchen für höhere Spannungen (die blauen Bahnen links hatte ich vorher eingefügt).


So sieht mein PCB nach der Nachbearbeitung aus:

Walkabaout Spannungsvervielfacher PCB.jpg


Das Layout ist nicht das originale nach dem Autorouting, sondern nachbearbeitet in punkto Leiterbahnbreite und -abständen. Rot = Leiterbahnen Oberseite, blau Leiterbahnen Unterseite. Ein paar kleine Layout-Fehler sind noch drin, die werde ich noch beseitigen.

Die erste Frage ist, ob das so für Spannungen bis ca. 500V geeignet ist, ordentlichen Decklack vorausgesetzt. Weiss jemand, wie die Mindestabstände sein müssen? Auf der Walkabout Netzteilplatine sind sie nicht so riesig groß.

Zweitens verstehe ich nicht, dass der Autorouter es nicht hinbekommt, die Leiterbahndicken und -abstände so zu routen, obwohl ich das in den Leiterplatten-Vorgaben korrekt eingegeben habe (denke ich).

Hat da jemand eine Idee, Tipps?
 
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