Kontrabassbauer in D - A - CH - DK - NL - Lux - B - CZ - PL

Aber man merkt schon, dass sich Neubau für die meisten Bassbauer einfach nicht lohnt.
Es würde sich ja vermutlich lohnen, wenn die Alternativen nicht so gut funktionieren würden. Wenn du einen Namen "erarbeitet" oder wie auch immer erreicht hast, wo du einen Bass für 35000€ verkaufen kannst und trotzdem noch eine Warteliste da ist, dann lohnt es sich auch wieder...;-)( siehe z.B. Krattenmacher, Derek High, in den USA Arnold Schnitzer oder auch Kanzian und Traunsteiner in Wien, um nur mal ein paar wenige zu nennen...) aber selbst die machen teilweise vergleichbares als "Ergänzung" des Geschäftsmodells, weil es eben auch gut funktioniert und die damit erreichbare Qualität doch erstaunlich ist. Ich finde sowieso, dass (auch alte) Bässe aus Osteuropa (wie z.B. Tschechien oder Rumänien) teilweise völlig zu Unrecht "ein wenig" unterbewertet sind.
 
die meisten bassbauer bauen neu, um mal zu zeigen, dass sie das drauf haben und um die eine oder andere idee einer weiterentwicklung unterzubringen. das tagesgeschäft machen restaurierung und wartung. ist ja auch logisch: die kisten halten weit länger als ein berufsleben lang, wenn sie genügend pflege erfahren, und selbst grobe schäden lassen sich restaurieren. dazu sind in den vergangenen jahrzehnten mindestens 2 dinge passiert, die viele gebrauchte auf den markt spülten: der wegfall des eisernen vorhangs machte den handel mit osteuropäern einfacher, auch den rückkauf ehemaliger westeuropäer, und der abbau im kulturbetrieb mit orchesterschließungen usw. stellte wiederum material frei. jetzt mit corona dürfte in den nächsten jahren so manch interessantes instrument eines pleite gegangenen soloselbständigen auf dem markt auftauchen. und alles, was aktuell schon rumgeistert, bleibt ja auch, es werden nicht weniger. selbstverständlich reden wir hier über die preisklasse ab grob 5.000, der billobereich ist vom oberfränkischen presspanverkäufer besetzt, da lohnt sich weder neukauf noch restaurierung.
 
Ja, ja und ja!
Da es ohnehin nicht dieses Jahr (oder nächstes) (oder übernächstes)(oder überübernächstes)(oder überüberübernächstes)(oder überüberüberübernächstes)(oder überüberüberüberübernächstes)(oder überüberüberüberüberübernächstes) Stattfinden wird, habe ich noch Zeit hier Eure Zeit zu verschwenden beanspruchen und habe einen weiteren Gedanken zur Diskussion einzubringen: Gibt es noch einen Markt im osteuropäischen Ausland, den man als dekadenter Wessi ausnutzen kann?!
Sprich - ein altes osteuropäisches Meisterinstrument zu einem Studenteninstrumentenpreis entführen,ääääh erwerben.
BTW: Was genau macht ein Studenteninstrument aus?!
 

Hier der dritte - ein Studentenbass, der in „jedes Studentenbudget“ passt…
 
ich sag's mal so: ein studenteninstrument muss in keinem bereich weltklasse sein, weil der student ohnehin auf vielen hochzeiten tanzen muss und das idealerweise mit der selben kiste macht, eine ist sowieso teuer genug. studentenbass = allrounder. für reine orchesterarbeit gibt es bessere, für solistische arbeit sowieso, erst recht für historische aufführungspraxis. mit einem studentenbass kann man ein probespiel bewältigen und gewinnen, sodann kauft man sich für den rest seiner laufbahn die passenden und dann jeweils sehr hochwertigen kisten zusammen. ein studentenbass ist so eine art prezi: erschwinglich, jeder hat einen, passt irgendwie zu allem, gibt für jeden einzelnen bereich besseres. alles klar?

zum budget: so ein kontrabass macht ungefähr 200 stunden (!!) arbeit. plus material, grob zwischen 1.500 und 3.000, aktuell gehen aber auch die holzpreise durch die decke, vielleicht stimmt das garnicht mehr. was nimmt man so als handwerker mit eigener werkstatt, man muss ja auch mal ans alter denken?? ich würde ganz grob schätzen: unter 10.000 wird geschummelt. entweder beschummelt der geigenbauer sich selbst, weil er viel zu billig arbeitet und also auf lange sicht draufzahlt, oder er beschummelt den kunden, weil er gar keine 200 stunden braucht. wie geht das? mit so genannter weißware. das sind unlackierte, halbfertige instrumente meisten aus rumänien, der geigenbauer hier vor ort macht das ding fertig und klebt seinen zettel rein. kommt öfter vor, als man so denkt.

was auch immer der kunde hören oder kaufen will, wen auch immer der geigenbauer beschenkt oder überlistet: keines dieser instrumente ersetzt die notwendigkeit, sich langfristig unter fachkundiger hilfestellung damit auseinanderzusetzen. üben muss man selber! ich würde mir übrigens mit 65 auch keine bassklarinette bauen lassen, wenn ich zuvor nicht jahrzehntelang mindestens klarinette beruflich gespielt hätte. man kriegt so ein instrument in 2 - 3 jahren einfach nicht hin, noch nicht mal schlecht. lohnt sich dann nicht mehr!
 
Gibt es noch einen Markt im osteuropäischen Ausland, den man als dekadenter Wessi ausnutzen kann?!

wüsste ich es, würde ich es nicht verraten. mal angenommen, man findet irgendwo im hintersten böhmen und mähren im chor der dorfkirche einen sehr guten, alten bass, dann wurde der garantiert nicht professionell behandelt. der muss dann also erst mal zur generalüberholung in die werkstatt. und schon sind wir kostenmäßig wieder am anfang des gedankenspiels!
 
nein können wir nicht.

Da wären zum Beispiel Martin Hillmann in Zürich https://www.hillmann-baesse-celli.ch/ , Felix Hefti in Basel https://www.hefti-geigenbau.ch/ , die Familie Rast in Zürich https://rast-violins.ch/ . Alle sind mir persönlich bekannt und eine Empfehlung wert.
Nein können wir nicht!
Ich suche einen Geigenbauer um meinen Kontrabass zu checken, nötiges reparieren und einzustellen!
Komme aus Liestal BL und fahre ÖV... daher wäre Umkreis Baselland - Basel super!
Tipps?
 

Anhänge

  • Screenshot_20220223-195943_Gallery.jpg
    Screenshot_20220223-195943_Gallery.jpg
    43,6 KB · Aufrufe: 77
  • Screenshot_20220223-195927_Gallery.jpg
    Screenshot_20220223-195927_Gallery.jpg
    39 KB · Aufrufe: 76
Ciao @Phil3Bass
Nein können wir nicht!
Ich suche einen Geigenbauer um meinen Kontrabass zu checken, nötiges reparieren und einzustellen!
Komme aus Liestal BL und fahre ÖV... daher wäre Umkreis Baselland - Basel super!
Tipps?
als ich noch in Basel gelebt habe, das ist allerdings über 20 Jahre her, ging ich zu Felix Hefti an der Holbeinstrasse in Basel. Die Adresse erreicht man mit dem Tram, aber ich weiss nicht mehr mit welcher Linie und an welcher Haltestelle.

Felix arbeitet in meiner Erinnerung sehr gut und gewissenhaft und hatte damals viele Kunden aus diversen Orchestern der Stadt.

Gruss
claudio
 
wüsste ich es, würde ich es nicht verraten. mal angenommen, man findet irgendwo im hintersten böhmen und mähren im chor der dorfkirche einen sehr guten, alten bass, dann wurde der garantiert nicht professionell behandelt. der muss dann also erst mal zur generalüberholung in die werkstatt. und schon sind wir kostenmäßig wieder am anfang des gedankenspiels!
Also ich hab Mal in der Balgkammer einer größeren Thüringer dorfkirche 2 alte bässchen entdeckt.....die Gemeinde war bereit mir einen als Dauerleihgabe zu überlassen.
Eines der Anteile eingepackt und zu Frau Zehnder nach Erfurt gefahren.....sie war durchaus entzückt von dem Instrument.
Bäuerliches Barock...Original erhalten.
Aber1. 10-15k Reparaturkosten
Und 2. Nix für Rock/Jazz/Gipsy.
Seitdem stehen die beiden wieder da Rum.
Hab dem Musikinstrumentenbeauftragten des Landesdenkmalamtes bescheid gesagt.....aber auch da hat sich noch nix getan.
 
ja, so läuft das eigentlich immer. ich hatte mal irgendwo in süddeutschland auf orchesterfahrt ein leihinstrument, das kam von der örtlichen musikschule. ein meyer bass, das ist durchaus gehobene preiskategorie. leider war das gerät schrott, der boden war im unteren teil gefault (!!), weil es im instrumentenraum mal einen lange unbemerkten wassereinbruch gegeben hat. hat die nicht gejuckt, war ja nur ein bass.
 

Zurück
Oben Unten