NEUE SAITEN. Wie wichtig und wie oft damit der Sound so bleibt?

Was willst damit aussagen als Antwort aus meine Aussage?

Psychoakustik hat ja erstmal nur sekundär damit zu tun, dass dir eine Elektronik das Signal kaputt macht. In meinem o.g. Fall mindestens die Dynamik und die Obertöne komplett zerstört (sowie von anderen Bassisten, die mir dasselbe zum o.g. Fall berichtet haben).
„Früher hast du analog (mit schnellem direktem Ton) dir den Sound praktisch in die Fresse geballert.
Wenn du dir nun durch einen digitalen Simulanten mit fühlbarer Latenz den Ton träge vor die Füssen schlumpfst, dann fehlt dir nach dem ersten Verlust der Zisselhöhen eine gewisse Direktheit und dein Sound "vermuggelt" im Bandkontext.“

Wenn das nicht mit „psychologischen“ Aspekten beschrieben werden kann, was denn dann? Du hast ein Vorurteil gegen digitales… Du kennst sein Setup nicht, weißt aber, dass es seinen Sound vermuggelt und träge vor die Füße schlumpft.
Kannst du für dich machen, in die Öffentlichkeit getragen, lädt es zum Widerspruch ein.
 

die frage ist nur “wer will denn den sound?” 😂

An diesem beispiel sieht man wieder dass die unterhaltsamen diskussionen über saiten, bässe (edel oder billo) bei manchem musikstil wirklich keine rolle mehr spielen, oder kaum.
Wärend es auf der anderen seite das komplette gegenteil tut und gewünscht ist.

🍿

so, nun kann wieder diskutiert werden 😉✌🏼
Das ist wohl nicht so. Der Sound meines Rickenbacker 4003 mit Toaster in der Neck-Position in Kombination mit dem gesamten Verstärker-Setup ist sehr wohl absolut distinktiv (Du solltest auch einmal einen echten Rickenbacker 4003 spielen, um DAS nachvollziehen zu können). Auch der spezifische Stahl-Roto-Satz in 130-105-80-65 tut seins dazu. Aber ob der Satz Saiten älter oder neu ist, das ist in der Tat, wie du es richtig erkannt hast, in einem spezifischen Setup und Musikstil nicht wirklich unterscheidbar. Meine Empfehlung wäre es also, im Zweifelsfalle den Musikstil zu wechseln, um sich über das im allerersten Post aufgetane Problem nicht mehr ärgern zu müssen.
 
Auch bei meinem Musikstil steht ein bestimmter Sound, und nur der ist richtig!, nicht im Vordergrund. Es kommt eher drauf an, was und wie gespielt wird. Selbstkritisch könnte ich sagen, ich weiß genau, wann mir der Groove abhanden gekommen ist, oder ich zu viele nervöse Töne spiele, statt die Musik zu unterstützen, oder schleppe, oder einen verkehrten Ton erwische. Oder wann die tiefe Oktave die Musik bestmöglich zum Strahlen bringt, oder wann der Bass eher auf den zwei oberen Saiten spielt und treibt.

Ich kann schon irgendwie nachempfinden, dass es echt schöne Sounds gibt, die wirklich ans Herz gehen können, die echt viel ausmachen. Ich höre auch den Unterschied zwischen absolut brillanten neuen Saiten, und länger gebrauchten. Aber eine Band, die jeden Abend einen neuen Satz Saiten aufzieht, also davon ausgeht, dass nach einem Tag der Sound nicht mehr präsentierbar ist, das halte ich für snobistisch. (Ich werde nicht unterstellen, dass die Musik ohne den bestmöglichen brillanten Saitenklang nicht mehr attraktiv ist.)

Für mich ist das echt Verschwendung, wobei ich gerne zugebe, dass für mich Autorennen auch grundsätzlich eine riesige Verschwendung sind. Oder die offensichtlich kompensatorisch notwendigen Aktivitäten eines Elon Musk oder Jeff Bezos, die beide gerne auf den Mond geschossen werden mögen, und auch gerne dort bleiben dürfen.
 
Aber eine Band, die jeden Abend einen neuen Satz Saiten aufzieht, also davon ausgeht, dass nach einem Tag der Sound nicht mehr präsentierbar ist, das halte ich für snobistisch.
Manche haben einen recht aggressiven schweiss, dazu kommt die mechanische beanspruchung die bei manchem bassisten recht hoch sein dürfte.
Dabei geht es, so schätze ich, auch um die ansprache die bei neuen saiten einfach besser ist.

Ich bräuchte das so nicht für mich.

@Dr_Pug in meinem kommentar vermengten sich wahrheit und ironie 😉🙌🏼
 
„Früher hast du analog (mit schnellem direktem Ton) dir den Sound praktisch in die Fresse geballert.
Wenn du dir nun durch einen digitalen Simulanten mit fühlbarer Latenz den Ton träge vor die Füssen schlumpfst, dann fehlt dir nach dem ersten Verlust der Zisselhöhen eine gewisse Direktheit und dein Sound "vermuggelt" im Bandkontext.“

Wenn das nicht mit „psychologischen“ Aspekten beschrieben werden kann, was denn dann? Du hast ein Vorurteil gegen digitales… Du kennst sein Setup nicht, weißt aber, dass es seinen Sound vermuggelt und träge vor die Füße schlumpft.
Kannst du für dich machen, in die Öffentlichkeit getragen, lädt es zum Widerspruch ein.

Ich kläre gerne auf (hättest aber auch selbst lesen können im weiteren Verlauf)...
Er hatte geschrieben, dass er mit seinem alten analogen Stack "den bisher beste Sound hatte". Deshalb dachte ich, (fälschlicher Weise) sein Problem wäre erst mit dem Wechsel zur digitalen Signalkette entstanden. Und da (ganz ohne Vorurteil, sondern klarer Fakt) in einer digitalen Signalkette nunmal Latenzen auftreten und sich noch addieren, hätte es damit im Zusammenhang stehen können. Ich hatte nämlich schon ähnliche Probleme, ist ja nicht so, dass ich eine digitale Signalketten immer verteufelt und/oder nie ausprobiert hätte. (Für kleine Gigs nutze ich z.B. eine Soundcraft UI12 Stagebox für's Keyboard und Gesang)
Aber es hat sich ja herausgestellt, dass er die Saiten-"Probleme" auch schon mit der analogen Anlage hatte. Das hatte ich dann wohl falsch aufgenommen.



Und zum Ton und warum "gemuggelt"...
Ein Ton, der durch 2 oder mehr digitale Geräte läuft, wird eine Latenz haben, die auf manche störend wirken kann. Oft reicht auch schon 1 Gerät. Das Signal wird immer "lahmer" sein, als ein latenzfreies analoges Signal, welches im Vergleich praktisch an den Fingern klebt.
In einem dichten Bandsound sind es oft die Höhen im Ton, die dem Bass eine bessere Ortbarkeit bringen und den Anschlag besser kontrollieren lassen. Beim Slappen besonders stark festzustellen. Verliert der Ton mit alternden Saiten etwas an Kontur, kann es bei einem eher "lahmen" Signal schon störend wirken und man hat ggf das Gefühl, der Bass kommt nicht mehr aus den Hufen. Das meinte ich mit "gemuggelt".
Ich hatte genau diese Erfahrungen mit einem Phil Jones Session77 Combo (digitaler Preamp) und einem Zoom B2 Four (digitaler Effektprozessor) gemacht. Der Ton klang alleine gespielt zwar noch ganz ok, klebte aber nicht mehr an den Fingern, sondern war "irgendwo im Raum", indirekt halt. Im Zusammenspiel dann deutlich merkbar für mich. Wenn ich dann Höhen zurückgenommen habe, fehlte mir deutlich was und der Bass fühlte sich lahm und träge an. Mit analogem Amp/Signalkette hatte ich im direkten Vergleich überhaupt keine Probleme und der Ton hing wieder an den Fingern und der Bass wirkte lebendig und spritzig.

Aber in diesem Fall hier stellte sich ja (für mich im Nachhinein) heraus, das das Problem schon immer bestand. Dann scheint es ja was anderes zu sein...

Ich möchte auch niemanden seinen digitalen Multieffektprozessor madig machen und verteufel diese Geräte auch nicht. Wer damit gut zurecht kommt, hat eine enorme Vielfalt und Flexibilität mit diesen Geräten.
Ich habe genügend ausprobiert um festzustellen, dass ich damit als Bassist nur sehr schlecht zurecht komme. Es ist also kein Vorurteil, wie du meine Meinung dazu verurteilst, sondern meine persönliche Erfahrung.
Zudem brauche ich auch die Vielfalt nicht, mir reicht ein sauberer direkter Ton, der an den Fingern klebt und da funktioniert analog halt klar besser... 😏


Zum Thema Latenz gibt es hier übrigens ein gutes Beispiel., welches auch die Wirkung kurzer Latenzen gut veranschaulicht ... ( ab ca 1:22:30 )
 
Ich kläre gerne auf (hättest aber auch selbst lesen können im weiteren Verlauf)...
Er hatte geschrieben, dass er mit seinem alten analogen Stack "den bisher beste Sound hatte". Deshalb dachte ich, (fälschlicher Weise) sein Problem wäre erst mit dem Wechsel zur digitalen Signalkette entstanden. Und da (ganz ohne Vorurteil, sondern klarer Fakt) in einer digitalen Signalkette nunmal Latenzen auftreten und sich noch addieren, hätte es damit im Zusammenhang stehen können. Ich hatte nämlich schon ähnliche Probleme, ist ja nicht so, dass ich eine digitale Signalketten immer verteufelt und/oder nie ausprobiert hätte. (Für kleine Gigs nutze ich z.B. eine Soundcraft UI12 Stagebox für's Keyboard und Gesang)
Aber es hat sich ja herausgestellt, dass er die Saiten-"Probleme" auch schon mit der analogen Anlage hatte. Das hatte ich dann wohl falsch aufgenommen.



Und zum Ton und warum "gemuggelt"...
Ein Ton, der durch 2 oder mehr digitale Geräte läuft, wird eine Latenz haben, die auf manche störend wirken kann. Oft reicht auch schon 1 Gerät. Das Signal wird immer "lahmer" sein, als ein latenzfreies analoges Signal, welches im Vergleich praktisch an den Fingern klebt.
In einem dichten Bandsound sind es oft die Höhen im Ton, die dem Bass eine bessere Ortbarkeit bringen und den Anschlag besser kontrollieren lassen. Beim Slappen besonders stark festzustellen. Verliert der Ton mit alternden Saiten etwas an Kontur, kann es bei einem eher "lahmen" Signal schon störend wirken und man hat ggf das Gefühl, der Bass kommt nicht mehr aus den Hufen. Das meinte ich mit "gemuggelt".
Ich hatte genau diese Erfahrungen mit einem Phil Jones Session77 Combo (digitaler Preamp) und einem Zoom B2 Four (digitaler Effektprozessor) gemacht. Der Ton klang alleine gespielt zwar noch ganz ok, klebte aber nicht mehr an den Fingern, sondern war "irgendwo im Raum", indirekt halt. Im Zusammenspiel dann deutlich merkbar für mich. Wenn ich dann Höhen zurückgenommen habe, fehlte mir deutlich was und der Bass fühlte sich lahm und träge an. Mit analogem Amp/Signalkette hatte ich im direkten Vergleich überhaupt keine Probleme und der Ton hing wieder an den Fingern und der Bass wirkte lebendig und spritzig.

Aber in diesem Fall hier stellte sich ja (für mich im Nachhinein) heraus, das das Problem schon immer bestand. Dann scheint es ja was anderes zu sein...

Ich möchte auch niemanden seinen digitalen Multieffektprozessor madig machen und verteufel diese Geräte auch nicht. Wer damit gut zurecht kommt, hat eine enorme Vielfalt und Flexibilität mit diesen Geräten.
Ich habe genügend ausprobiert um festzustellen, dass ich damit als Bassist nur sehr schlecht zurecht komme. Es ist also kein Vorurteil, wie du meine Meinung dazu verurteilst, sondern meine persönliche Erfahrung.
Zudem brauche ich auch die Vielfalt nicht, mir reicht ein sauberer direkter Ton, der an den Fingern klebt und da funktioniert analog halt klar besser... 😏


Zum Thema Latenz gibt es hier übrigens ein gutes Beispiel., welches auch die Wirkung kurzer Latenzen gut veranschaulicht ... ( ab ca 1:22:30 )

Fein. Das klingt jetzt nachvollziehbar. Du musst zugeben, dein stark verkürzter Einlass, auf den Ich antwortete, hat eine ganz andere Interprtation zugelassen.
Von daher ziehe ich meinen Einwand zurück und verbleibe mit einem herzlichen

:bier:
 
Fein. Das klingt jetzt nachvollziehbar. Du musst zugeben, dein stark verkürzter Einlass, auf den Ich antwortete, hat eine ganz andere Interprtation zugelassen.
Von daher ziehe ich meinen Einwand zurück und verbleibe mit einem herzlichen

:bier:
Alles gut... Ist ja richtig nochmal kritisch nachzuhaken. Dann kann man fundiert nachlegen, oder wird als nichtswissender Laberssck entlarvt... 😂

Ich möchte nur nicht immer ellenlange Klugscheisser-Texte schreiben, wenn ich wie o.g. mit meiner Vermutung sowieso daneben gelegen habe.
Dadurch aber möglicherweise auch schnell mal falsch zu verstehen... No risk, no fun... ☺️
 
Zum Thema:

Wie oft man Saiten wechseln muss, hängt vom Wunschsound ab. Wenn man immer den Sound von fabrikneuen Rounds haben will, dann muss eben auch ständig neue Rounds drauf haben. Ich hatte auch mal so eine Phase. Schon nach einer guten Woche klangen die Saiten nicht mehr ganz taufrisch und mehr als ein paar Wochen hatte ich damals keinen Saitensatz drauf. Geht natürlich dann auch ziemlich ins Geld, vor allem wenn man mehr als einen Bass hat.

Mittlerweile ist es bei mir eher umgekehrt. Rounds gefallen mir erst dann, wenn sie mindestens ein paar Monate runter gespielt sind. Dann sind die Britzelhöhen weg, haben dafür aber richtig geile Knurrmitten, so wie ich sie aus Flats nicht herauskitzeln kann. Danach haben Rounds (am liebsten RS665) bei mir ein langes Leben, oft mehrere Jahre.
 

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