Neuer Mike Dirnt scheppert, zu hohe Saitenlage

Genau das meine ich. Warum vertraust du dem Messschieber in dem Moment mehr, als deinem Gefühl? Meinen Bässen und auch dem Messdingens ist es glaube ich furzegal, was für einen Tag ich habe. Bass schnarrt, Messgerät sagt aber: alles ok. Schnarrt der Bass dann plötzlich nicht mehr? Nachzumessen, um zu sehen wieviel der Hals gearbeitet hat ist natürlich interessant, wenn man empirisch denkt. (z.B. Hobel A hat diesen Winter 0,75mm gearbeitet, Hobel B nur 0,6. Hobel A scheint also empfindlicher zu reagieren) Aber ist es wirklich nötig, um zu ermitteln, ob die Saitenlage noch passt?
Wenn es schnarrt, sagt dar Meßschieber (so heißt das Dingens) niemals "ist ok". Das sagt sogar schon vor dem Schnarren, das es nicht ok ist. Und genau das ist ja der Witz an der Sache.

Ich hab einen Gig und packe einen meiner Bässe ein. Ein kurzer Check sagt: Uiii, der hat gearbeitet, zeigt mit 1,65mm Saitenlage an, schnarrt aber noch nicht wirklich. Die Möglichkeit besteht, das der durch den Wechsel in eine andere Location (Gig draußen in der Sonne z.B.) weiter arbeitet und dann auf der Bühne das schnarren anfängt. Fix auf 1,8mm justiert und der Bass hat genügend Spiel. ;-)
Was ist daran falsch?
Und ich bezweifle, das du das mit "gutem Auge" vorher siehst...

Ich musste schon mehrfach die Gitarre meines Kollegen in der Gigpause nachstellen wegen genau diesem Scheiß. Meine Bässe noch nie....

Wer mittlere oder hohe Saitenlage eingestellt hat, wird mit dem Beispiel oben wenig Probleme haben. Wer die Grenzen seines Instrumentes auslotet (z.B. sehr flache Saitenlage), muss öfters kontrollieren, damit es keine Probleme gibt.

Und diese Angaben sind MEINE persönlichen Erfahrungwerte, keine Vorgaben irgendwelcher Gebrauchsanweisungen. Ich weiß, wie meine Instrumente für mich und meine Einstellungen funktionieren. Und mit messen weiß ich in wenigen Sekunden, ob was passt, oder nicht.
Und ja, mittlerweile vertraue ich sehr diesen Erfahrungswerten.

Es gibt Tage, da muss ich sogar feststellen, das die manchmal genauer sind, als mein Gefühl. Z.B., wenn ich einige Zeit 4-Saiter gespielt habe und dann auf einen 6-Saiter wechsel, denke ich manchmal für kurze Zeit das die Saitenlage höher ist, was aber nicht stimmt. Ist nur eine kleine Umgewöhnung nötig.

Gibt noch mehrere Beispiele, wo mir messen die Sache erleichtert...
Ein Beispiel wäre: Der Kollege mag eine leicht höhere Saitenlage (0,2mm bis 0,3mm) als ich. Ich stelle seinen neuen Bass auf mich schnarrfrei ein und erhöhe sie. Hat bisher immer gepasst und er war top zufrieden. Er (oder ich) brauchte nie nachstellen.
Auch ein Erfahrungwert, der die Sache erleichtert.

Aber diese Werte ersetzen natürlich nicht Auge und Ohr, hatte ich schon gesagt. Sollte ein Bass aus verschiedenen Gründen eine bestimmte Saitenlage nicht hergeben, dann nützen auch diese Erfahrungswerte nichts, das ist klar.
Wenn ich einen Bass einstelle, dann immer erst nach Auge und Ohr. Das Messen dient der Endkontrolle (meistens lande ich genau auf meinen persönlichen Werten). Sollte es mal nicht passen, schaue ich genauer nach, warum das so ist und suche den Grund dafür....

Ich mag es halt wenn sich alle meine Instrumente gleich gut bespielen lassen. ;-)




Löse ich ich den Spannstab, krümme ich den Hals also mehr, erhöht sich auch in hohen Lagen die Saitenlage, weil die Kopfplatte sich der Bridge zuneigt. Oder andersrum, stelle ich den Hals gerader wird die Saitenlage auch am letzten Bund niedriger. Egal wie fix die Brücke ist. Wenn ich zuerst die Bridge justiere und danach die Halskrümmung, ändere ich die Saitenlage in den letzten Bünden also wieder. Hab ich an der Bridge die perfekte, minimale Höhe für die hohen Lagen eingestellt, ist die Gefahr da, dass es dann bei gerader gestelltem Hals eben dort doch schnarrt (Ich meine damit nicht einen zu geraden, bzw. sogar konvexen Hals, da schnarrt es natürlich woanders).
Leider nicht ganz richtig.
Wenn du die Brücke einstellst, das die hohen Bünde nicht schnarren, musst du die Saite greifen/drücken. Dann ist für die Höhe der Brücke nur das Stück Saite vom gegriffenen Bund (z.B. 17.Bund) bis zur Brücke von Bedeutung. Was vom 17. Bund (eigentlich dann 16.Bund) bis zum Sattel passiert ist nicht relevant. Da spielt es keine Rolle, ob der Hals gerade ist, oder krumm. Spanne ich also nach der Justierung der Brücke den Halsstab, hat das keine Auswirkungen auf die gegriffenen hohen Lagen.

Einzig die Oktavreinheit wirkt sich bei extremen Änderungen von flach nach hoch aus (Saitenbending durch hohe Saitenlage). Ob aber so stark, das die Reiter nachträglich noch in der Höhe justiert werden müssen, wenn man den Reiter ein paar mm verschiebt, ist fraglich. Kommt wohl eher beim Brückentausch oder grundlegend neuem Setup mal vor.
Bei Setups in "normalem" Ausmaß kam das bisher eigentlich nie wirklich vor.

Wenn die Brücke so eingestellt ist, dass die hohen Bünde nicht schnarren, dann kannst du mit Halsstab und Sattel anstellen was du möchtest, die hohen Bünde werden gegriffen auch weiterhin nicht Richtung Brücke schnarren.

Hast du die Brücke so tief wie möglich schnarrfrei eingestellt, kannst du anschließend den Hals so gerade wie möglich einstellen, ohne das die Saiten in der 2. bis ca.9. Lage schnarren.
Den Sattel kann man dann oder auch vorher feilen, da er fast immer gleichhoch gefeilt werden muss.
So gemacht, ist dein Bass so flach wie möglich für dich persönliche eingestellt.

Vom "Festlager Brücke" (was immer dieselbe Position hat) zum "Loslager- Hals der sich bewegt".
Jeder Mechaniker oder Techniker würde es bei einer Maschine genauso machen.

Muss aber nicht, kann jeder für sich entscheiden.

Aber du hast natürlich auch Recht mit deiner Aussage:
wie es in der Medizin heißt: Wer heilt hat recht
Wer mit einer anderen Methode gute Ergebnisse erzielt, hat es im Ergebnis nicht falsch gemacht. ;-)
 
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Prio 1 hat für mich also immer die perfekte Halskrümmung, weil ich zu 95% zwischen 0-12. Bund unterwegs bin. Dort, wo die Halskrümmung am deutlichsten merklich ist, also im mittleren Bereich des Spannstabs um den 7. Bund herum, will ich es möglichst flach haben. Krümmung so, dass die Saite frei schwingen kann, aber die Greifhand mit minimalem Kraftaufwand arbeiten kann. Daher lege ich die Krümmung zuerst fest und mache somit den Sattel zum Fixpunkt, nicht die Brücke.
Mich würde jetzt interessieren, wie man die Halskrümmung ohne vorgegebenen Maßen einstellt (also frei nach Gehör, wenn es anfängt zu schnarren), ohne vorher die Brücke justiert zu haben...

Ich weiß, das in den meisten Anleitungen zuerst der Haksstab justiert wird. Allerdings immer mit einem bestimmten Maß oder Pi-mal-Auge und niemals durch spielen und nach Gehör. Also einstellen nach vorgegebenem Maß.
Und dann anschließend Brücke nach Gehör.


Aber gerade das "Einstellen nach vorgegebenem Maß" willst du ja beim persönlichen Setup eben nicht machen... oder? ;-)
 
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Mich würde jetzt interessieren, wie man die Halskrümmung ohne vorgegebenen Maßen einstellt (also frei nach Gehör, wenn es anfängt zu schnarren), ohne vorher die Brücke justiert zu haben...

Ich weiß, das in den meisten Anleitungen zuerst der Haksstab justiert wird. Allerdings immer mit einem bestimmten Maß oder Pi-mal-Auge und niemals durch spielen und nach Gehör. Also einstellen nach vorgegebenem Maß.
Und dann anschließend Brücke nach Gehör.


Aber gerade das "Einstellen nach vorgegebenem Maß" willst du ja beim persönlichen Setup eben nicht machen... oder? ;-)
Wie geschrieben, Halskrümmung mit 3-Finger checken. Ohne Maße, nur Auge, Ohr, Fingerspitze. Herstellervorgaben sind mir ja wumpe. Und natürlich ist es damit ein Pi mal Auge, allerdings x Ohr x Erfahrung. Womit es dann eben ganz ohne Zahlen zum persönlichen Setup wird.

Deine Herangehensweise ist sicher die Bessere, wenn es darum geht Fremdinstrumente nach Vorgabe fertigzumachen. Bei mir sind Setups für andere so gesehen immer nur ein Vorschlag. Der Kollege gibt Info über Spieltechnik (bestenfalls sehe ich ihn spielen), Saiten, gewünschte Höhe und ich hab ne Ahnung wohin die Reise geht. Dann stelle ich den Hobel meiner Vorstellung nach ein und der erste Vorschlag passt dann oft schon oder bekommt in 5min ein Touch up, das dann passt. Zu meinen eigenen Bässen kommen Kritiken wie „der leichtgängigste Bass ever, super bequem, klingt so geil,“ bis „sorry,Klickerklacker, unspielbar.“ sind halt für meinen eher leichten Anschlag eingestellt, nix für Powerplayer.

Leider nicht ganz richtig.
Wenn du die Brücke einstellst, das die hohen Bünde nicht schnarren, musst du die Saite greifen/drücken. Dann ist für die Höhe der Brücke nur das Stück Saite vom gegriffenen Bund (z.B. 17.Bund) bis zur Brücke von Bedeutung. Was vom 17. Bund (eigentlich dann 16.Bund) bis zum Sattel passiert ist nicht relevant. Da spielt es keine Rolle, ob der Hals gerade ist, oder krumm. Spanne ich also nach der Justierung der Brücke den Halsstab, hat das keine Auswirkungen auf die gegriffenen hohen Lagen.

Damit hast du natürlich absolut recht. Das waren meine Synapsen wohl schräg verdrahtet, weil ich den Schritt in meiner Routine komplett überspringe und erst am Ende mache. Und dann natürlich mit gegriffenem Bund,…Wald, Bäume, Aua. Meine Erklärung war betriebsblinder Blödsinn, danke fürs Richtigstellen! :bier:
 
Wie geschrieben, Halskrümmung mit 3-Finger checken. Ohne Maße, nur Auge, Ohr, Fingerspitze. Herstellervorgaben sind mir ja wumpe. Und natürlich ist es damit ein Pi mal Auge, allerdings x Ohr x Erfahrung. Womit es dann eben ganz ohne Zahlen zum persönlichen Setup wird.
Dann ist deine Herangehensweise doch ähnlich meiner, wenn ich meine Instrumente mit dem Meßschieber checke, ob sie gearbeitet haben. Wir benutzen beide persönliche Erfahrungswerte, die uns die Arbeit erleichtern... ;-)

Das machen aber eigentlich die meisten. Guck dir z.B. das Video von Fodera an. Der sagt dir gleich auswendig, welche Maße bei ihm passen... ;-)

Mir fehlt in den Videos immer die Erklärung für Anfänger, wie man überhaupt zu diesen Erfahrungswerten kommt. Sachen wie:
Schnarrt es in den hohen Lagen-> Brücke höher,
Schnarrt es in den tiefen Lagen-> Halsstab lösen,
Usw...
Die meisten Videos sind für Anfänger nicht gut erklärend, was da passiert und wie/warum ich was einstellen kann. Eher: " Mach es so, dann ist es richtig".
 
Frage an die Fraktion, die mit Messwerten arbeitet: Welche Werkzeuge und Techniken benutzt ihr, um dieses Messwerte zu erfassen?
 
Frage an die Fraktion, die mit Messwerten arbeitet: Welche Werkzeuge und Techniken benutzt ihr, um dieses Messwerte zu erfassen?
Digitaler Meßschieber.
jpg_600_b412805_150.jpg

Damit kann man auch viele andere Dinge schnell messen. Z.B. welche Saitendicke aufgezogen ist, welche Schrauben verbaut sind, welchen Kerndurchmesser eine Schraube hat (vorbohren), Stringspacing messen, unbeschrifteten oder sehr kleinen Imbusschlüssel messen, Bohrer messen, usw...
Auch wenn ich experimentieren möchte (z.B. Pickuphöhe), kann ich schnell wieder auf das bewährte Ursprungmaß zurückgreifen, sollte das Experiment gescheitert sein. Usw...

Man kann Innendurchmeser, Außendurchmesser, Abstände und Tiefen damit messen. Also alles was man braucht...
Ggf auch mal zum Maße anreissen, z.B. um eine genaue Bohrung zu setzen. (Dafür habe ich aber einen speziellen Anreiss-Meßschieber.)

Der Meßschieber ist eines der wichtigsten Werkzeuge für mich.
Für Bassisten sinnvoll, wenn der sich auch auf zoll/inch umstellen lässt. Ich benutze den abgebildeten Holex in der 150mm Ausführung.
Der schaltet sich auch automatisch an und aus, so dass man das nicht vergessen kann... ;-)
Sehr gute Qualität, aber nicht ganz billig.

Alles andere ist mir 1. Zu ungenau und 2. Mit älter werdenden Augen irgendwie nicht mehr gut abzulesen... ;-)
 
Wie setzt man den denn an, wenn man den Abstand von Bundstäben zu den Saiten messen möchte? 🤔
 
Wie setzt man den denn an, wenn man den Abstand von Bundstäben zu den Saiten messen möchte? 🤔
Siehe...
Du musst zwei mal messen: 1. den Abstand zur Oberkante der Saite, mit dem "Dorn" am Ende.
2. Die Saitenstärke
1-2=Abstand
...wenn man eine 80er A-Saite drauf hat, sind es ziemlich genau 2mm die man abziehen muss.

20240203_121853.jpg

...aber IN SPIELPOSITION MESSEN !!!!
(Ging nur schlecht zu fotografieren, deshalb Bass liegen fotografiert...)
 
Wow, das wird ja ein richtiger Messgeräte-Thread. Wenn bei mir ein Zukauf oder Neubau auf dem OP Tisch liegt, werden die Bünde abgerichtet und das Instrument bis an die Schnarrgrenze eingestellt. Danach gibt's etwas Luft zur Sicherheit drauf und typischerweise fasse ich da nie wieder an. Gemessen habe ich bei dem Vorgang nie...
 
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Frage an die Fraktion, die mit Messwerten arbeitet: Welche Werkzeuge und Techniken benutzt ihr, um dieses Messwerte zu erfassen?
Was auch für Bewegungslegastheniker wie mich funktioniert, die mit dem Messshiebergefuchtel nur Blödsinn rausbekommen, sind für Plektren als Fühlerlehre. Für die kurzen Abstände (Halsdurchbiegung und Sattelhöhe) liegt hier auch noch eine richtige Fühlerlehre aus der Zeit, als ich versucht hab, das Ventilspiel bei meinem C-Kadett einzustellen :D
 
Was auch für Bewegungslegastheniker wie mich funktioniert, die mit dem Messshiebergefuchtel nur Blödsinn rausbekommen, sind für Plektren als Fühlerlehre. Für die kurzen Abstände (Halsdurchbiegung und Sattelhöhe) liegt hier auch noch eine richtige Fühlerlehre aus der Zeit, als ich versucht hab, das Ventilspiel bei meinem C-Kadett einzustellen :D
Ich habe auch noch eine Fühlerlehre (für meinen 69er Käfer, Ventile halt...).
Das ist aber auch nix für Bewegungslegatheniker. Zumindest auf den inneren Saiten... ;-)
 
Nach ein paar Mal spielen ist mir aufgefallen, dass die Saitenlage doch sogar noch flacher ist als bei meinem einen Jarman. So kann sich das Gefühl irren!

Ich find schon krass wie tief der Sattel jetzt gekerbt ist.
Aber passt ja, von daher..

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IMG_8102.jpeg
 

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