Reparatur/Bau eines Röhrenverstärkers mit 6x KT88, Technik- und Werkstatt-Thread

Warum sind in den alten Hiwatts dann beide Trafos so eingebaut, dass die Wicklungsöffnung von vorne nach hinten zeigt? Da ist, zumindest wie ich das sehe, nichts um 90 Grad verdreht.

Aber ich kann die Kabel an den Trafos erst mal lang lassen, damit man sie später noch drehen kann. Sie haben ja umlaufende Befestigungswinkel.

Edit: Wahrscheinlich nicht ohne Grund.
 
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Warum sind in den alten Hiwatts dann beide Trafos so eingebaut, dass die Wicklungsöffnung von vorne nach hinten zeigt? Da ist, zumindest wie ich das sehe, nichts um 90 Grad verdreht.

Aber ich kann die Kabel an den Trafos erst mal lang lassen, damit man sie später noch drehen kann. Sie haben ja umlaufende Befestigungswinkel.

Edit: Wahrscheinlich nicht ohne Grund.
Da hat er recht, im Sound City Hiwatt Hylight Design sind die Trafos parallel..
 
Also:

Beim Stöbern im Netz gibt es bei den DR405 alle Varianten.

Alle gleich vorne - hinten ausgerichtet, AT horizontal - NT vertikal, beide parallel zur Vorderseite ausgerichtet, also beide 90 Grad gedreht.

Ich werde die Kabel so ablängen, dass ich den AT drehen kann. Aber auch sonst könnte man alles drehen, wie man will, solange der Platz reicht.
 
Die Hitze nervt, nach dem Tatort gab es nur Mist und so bin ich noch mal in den Keller gegangen.

Die Metallbearbeitung muss man wirklich zuerst machen, das ist grobschlächtig. Zuerst habe ich die beiden zusätzlichen Ausschnitte für die KT88 gestanzt. Der rechte Ausschnitt ist etwas verrutscht, weil da vorher schon Bohrungen waren und freihändig konnte ich da die richtige Stelle nicht genau treffen. Die Fassung ist also minimal gedreht, so what.

IMG_5308.jpg



Das Stanzen geht wirklich gut. Allerdings haben die kleineren Durchmesser bis ca. 24 mm eine Schraube von 9,5 mm, das kann man mit einem 10 mm-Bohrer hinbekommen. Darüber ist der Durchmesser der Schraube 15,5mm. Da ein 15,5 mm-Bohrer unhandlich und quasi nicht zu bekommen ist, macht es Sinn, eine 16 mm-Stanze zu haben, da hat die Schraube der grösseren Stanze dann wenig Spiel und man stanzt genauer. Das Ausrichten einer 24 mm-Stanze in einem 20er Loch ist nicht so leicht, wie Ihr bei meinen Vorstufenröhren sehen werdet. Man kommt leicht aus der Flucht und muss dann die Befestigungslöcher der Fassungen nachbohren - das nervt.

So sieht es mit den Oktal-Fassungen bestückt aus:

IMG_5309.jpg



Das sieht ganz gut aus, war aber für einen DAU wie mich wirklich schwierig.

Die Fassungen haben Ovallöcher mit ca. 3,5 mm oder ein blödes Zollmass. Genau so die Klemmringe, die die Röhren am Platz halten.

Da ich da vorsichtig bin, habe ich die Löcher im Chassis auf 4 mm aufgebohrt, 3 mm-Schrauben halten nicht viel aus. Das war einfach. Die Ovallöcher der Fassungen und die Löcher der Klemmringe, die aus einem speziellen elastischen Stahl sind, aufzubohren, war nicht so einfach. Da habe ich mich wirklich gequält und mir eine bessere Ausbildung im Handwerk gewünscht. Aber es ist geworden, obwohl ich dabei 5 der Halteklammern versemmelt habe. Zum Glück hatte ich genug.

Oben sieht man die 5 Löcher für die Vorstufenröhren. die beiden rechten sind unbrauchbar, weil der AT die Löcher teilweise abdeckt. Die anderen haben ein 20 mm-Loch für eine normale Fassung, ich möchte aber gerne die Fassungen mit der Abschirmhaube einsetzen, vor allem bei den Vorstufenröhren V1 und V2. Deren Fassungen haben ca. 21,5 mm, was natürlich nicht in die bestehenden Bohrungen passt.

Also habe ich mit 22,5 mm aufgestanzt, eigentlich problemlos, bei der vierten Fassung von links sieht man aber, was passiert, wenn man mit der grösseren Stanze nicht genau zentrisch trifft - das geht etwas daneben.

IMG_5310.jpg



In diesem Fall macht das nichts, da ich nicht nach dem Aufbauplan von TT, sondern dem Aufbauplan von Huss vorgehen werde. Und da muss ich die Vorstufen-Fassungen um 90 Grad drehen, damit es mit dem Aufbauplan übereinstimmt. Wenn man das noch umdenken müsste, geht das schief beim Aufbau.

Die schwarzen Punkte sind die 8 Löcher, die ich für die 90 Grad-.Drehung noch bohren muss, dazu kommt noch der Ausschnitt für V1, wenn ich den AT endgültig plaziert habe.

IMG_5311.jpg



Die beiden Löcher rechts sind quasi überflüssig, da vom AT voll oder teilweise verdeckt. Und millimetergenau ist das auch nicht. Muss reichen.

Nun genug für heute, es ist schon spät. Relativ. Morgen wird weiter gebohrt. Für die Befestigung der Trafos muss ich noch acht M6x20 mit Inbuskopf besorgen, die sind so schwer, da traue ich 5 mm nicht.
 
blech bohren macht nicht wirklich spass ....

.... wenn ich so etwas mache , nehm ich für löcher über 8 mm einen 90 grad senker und senke von beiden seiten , den rest dann schnell mit der feile und gut ist .
 
Moin,

nee, das habe ich gar nicht, auch nicht beim Alu-Chassis. Ich habe allerdings auch die etwas teureren mit Kugellager genommen. Das reduziert die Gleitreibung zwischen Schraube und Stempel massiv, es ist wesentlich weniger Kraft notwendig.
 
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Habe weiter gebohrt und plaziert.

Die Trafos sind jetzt weit genug von den KT88 weg, alles passt soweit.

IMG_5312.jpg


Von unten sieht es so aus:

IMG_5313.jpg

Die Trafos sind noch nicht ganz fest, da könnte ich noch etwas verschieben. Die Plazierung der V1 zwischen vorderem Rand und dem AT scheitzert an den Eingangs-Buchsen. Die zweite Doppel-Touret kommt weit genug von den KT88 weg halb über die Elkos, sodass man an die aber noch herankommt, ohne alles abschrauben zu müssen.

V1 kommt etwas näher an V2, da wird das Stanzen tricky, da das neue Loch das alte überlappt.

IMG_5315.jpg


In dieser Plazierung der Boards und Röhren stimmt die Anordnung mit dem DR405-Layout von Huss überein, was den Nachbau deutlich erleichtern sollte.
 
wie sieht denn das gehäuse aus ? .... passt das so darein ?

ansonsten , wenn du den einen trafo auch noch bis ganz nach vorne setzt , könntest du deren winkel gleichzeitig zur befestigung eines gitters nehmen ..... nur mal so .
 
Das ist ein ziemlich grosses Holzgehäuse, an der Front nur ein Ausschnitt für das Bedien-Panel wie beim Hiwatt.

Es ist schade, dass niemand ein vorgebohrtes Chassis in der Original DR405-Grösse anbietet. Da ist dann deutlich mehr Platz für alles, da es geschätzt 8 cm breiter ist, wohl auch höher.

Der Markt dafür dürfe aber auch sehr überschaubar sein.
 
Nach dem Ansehen eines Haufens Bilder von DR405 habe ich mich entschlossen, Eurem Rat zu folgen und den Netztrafo um 90 Grad zu drehen. Das hat auch den Vorteil, dass das Chassis auf dem Kopf stehend für die Bestückung fast waagerecht steht, da die Trafos in dieser Position nur 5 mm unterschiedlich hoch sind. Anders herum hätte es immer ziemlich schräg gestanden.

IMG_5342.jpg


Ich habe sie auch festgeschraubt und die Leitungen schon mal verlegt, das ließe sich im Fall des Falles schnell wieder lösen.

IMG_5343.jpg



IMG_5344.jpg



Nur die Retainer (wohl für EL34) waren Mist, die KT88 passen mit den Sockeln nicht rein...

IMG_5345.jpg


Da müssen die Retainer mit den Federn und Kappen wie beim Mywatt her...

So, noch das Loch für die V1 stanzen und die genaue Position des zweiten Turret-Boards festlegen, dann sind die Grob-Arbeiten abgeschlossen und es geht ans Löten.

Anfangen werde ich mit dem Verkabeln der Primärseite und den Lautsprecher-Anschlüssen. Dann das Netzteil und die Endröhren-Beschaltung, wenn alle Spannungen stehen, kommt die Vorstufe. Ich glaube, das ist einfacher so herum, da es viele Verbindungen von der Vor- zur Endstufe und zum Netzteil gibt. Das steht aber noch nicht ganz fest.

Ich habe noch einen kleinen 6-Stufen-Schalter bestellt, der kommt mit einer zusätzlichen Messbuchse neben die BIAS-Potis. Wenn ich in die KT88-Katoden 1 Ohm-Widerstände einlöte, kann ich die Ruheströme einzeln messen. Einzeln einstellen geht zwar nicht, man kann aber ggf. durch Umstecken optimieren.
 
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Weiss eigentlich jemand, welche genaue Version die Vorstufe des DR405 (early 70’s) hat?

Der Layoutplan stimmt nicht mit der DR405-Vorstufe überein, sondern eher mit dem Mid 70s 4-Input V 1.4 -Plan, da eine Hälfte von V3 nicht beschaltet ist.
 

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