Ja, ich habe einen MM mit Mahagoni-Body und Edelholztop. Die Sandberg Pickups passen finde ich, nicht so toll zu dem Bass. Da das Mahagoni schon einen recht basslastigen ausgeglichenen Sound liefert, setzen die mumpfigen Sandberg-PUs noch einen drauf. Ich habe diese deshalb durch Häussels ersetzt. Der Soundunterschied ist gravierend und der Bass lebt nun endlich. Die Delanos sind auch okay, aber ich finde die Häussels super.
Die MM-Version hat halt mehr Power auf dem Halspickup. Man erhält bei Serielschaltung damit etwas, was mehr nach Preci klingt (naja so ähnlich halt). Die Schaltung habe ich auch geändert. Mit dem Schalter kann man nun beide PUs seriell schalten, was richtig Druck gibt. Alles in allem hat der Bass einen Sound, der sich von einem Sting Ray und JB schon deutlich unterscheidet - bei der Holzkombi auch kein Wunder. Trotzdem klingt er nun echt gut und auch in der Band funktioniert er gut seit die Häussels drin sind. Davor gefiel er mir im Laden super und in der Band ÜBERhaupt nicht - ein Gemumpfe - das war ich von meinem Warwick FNA nicht gewohnt. Station Music baut deshalb nur noch Häussels in die Sandberge ein, was die Teile nochmals richtig aufwertet.
Der Bass ist sehr gut verarbeitet und die verwendeten Klang- und Decken-Hölzer sind wirklich gut und sehr hübsch. Die Glockenklangelektronik ist gut, vor allem sehr rauscharm, aber so wie manche das Teil als Nonplusultra ansehen, finde ich sie auch nicht. Sie ist einfach gut und vor allem in dem Preissegment sehr genial, aber es gibt schon noch etwas bessere Elektroniken. Der Service von Sandberg ist perfekt und sehr freundlich. Da kann man nix anderes sagen. Das Teil ist sehr schwer (5,5 kg) aber super ausbalanciert. Das geht also.
Jetzt noch ein paar Worte, was mir nicht so gefällt. Sandberg fährt scheinbar einen Kurs, mit aller Mühe preislich tief zu bleiben. Ich fände 100 Euro mehr Kohle und dafür aber super Pickups wäre besser. Der Meinung bin nicht nur ich, sondern viele, die "Standard-Sandberge" ohne Häussels oder Delanos angetestet haben.
Ich war mal so frustriert von dem Teil vor der Umrüstung, dass ich ihn am liebsten verkauft hätte. Und da wären wir beim nächsten Punkt. Die Teile haben gerade einen sehr krassen Wertverlust. So gingen bei eBay in den letzten Monaten zwei MM-5 für unter 900 Euro raus. Nun, die waren beide Top und haben beide ca. 1600-1700 Euro neu gekostet. Ein Sandberg Bullet Special mit super schöner Imbuia Decke wollte für das Startgebot von 500 Euro keiner bieten... Das ist halt die Sache, wenn du damit zufrieden bist, ist der Wiederverkaufswert ja egal. ABER: Gebraucht sind da gute Schnäppchen zu machen. Weiterhin habe ich auch schon durchaus hammermäßige und auch weniger gute Sandberge getestet. Also, wenn über die Bucht, dann musst du ihn auch wieder zu dem Preis losbekommen, falls er dir nicht fetzt. Nun, ich will echt nicht schlecht über Sandberg reden, weil die Leute nett und die Bässe gut sind, aber würde mir jemand 20% unter dem Neuwert für meinen geben, so würde ich schwach werden...
Ich persönlich finde alle meine Warwicks in puncto Live-Sound, Live-Durchsetzungsfähigkeit, Bespielbarkeit (Achtung, das ist Geschmacksache), (Live-) Variablilität und Gewicht besser. Die meisten kamen ja auch nach dem Sandberg ins Haus... Ich stehe halt auf diesen Warwick-Knurr und mein Streamer drückt wie kein Sandberg. Weiterhin finde ich in der Band auch meinen Fender Jazzbass überlegen. Wenn ein "normaler" Jazzbass, dann einer von Fender. Das habe ich bitter lernen müssen. (Mal von Sadowsky abgesehen, aber die klingen auch anders)
Für Aufnahmen mit der Band (Covermukke) nehme ich aber oft den Sandberg, weil er da einfach so ausgeglichen und so "schön" klingt... live weil er so genial ausschaut und nun mit den Häussels gut klingt.