Was gehört in eine Jazzsammlung???

da-dum-bapp

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Morgen,

Meine Mutter will ne Jazzsammlung zusammenkaufen. Ich habe allerdings ziemlich wenig Ahnung von guten Jazzern[V], und meine Mutter auch nicht.
Sie hat gesagt sie will aber nicht so modernen Jazz sondern eher swingiges Zeug.[?]

Meine Mutter war füher Hippie [:D] [:D]

ich bin mir sicher ihr könnt helfen
 
Ella Fitzgerald (Singt)
Duke Ellington (Spielt klavier)
thelonious monk (Bass/Klavier)
...
...
Am besten ist da immer sich erstmal eine CD zu kaufen. die anhören und wenn sie gefällt genau hinhören was einem am besten gefällt, also welcher der musiker auf der CD und ich wette, dass der dann auch entweder eigene CDs rausgebracht hat oder bei anderen "großen" produktionen mitgespielt hat. So kann man sich durch den urwald von Jazzplatten hangeln.. Was auch ganz gut ist ist auf die labels zu achten, die die CD rausgebracht haben und sich dann andere Sachen von denen ahören.

dann kommt man sicher auch irgendwann auf "Ornett Coleman" und "john coltrane" etc.. was weniger swingig aber durchaus genial ist.

D.
 
Ja, das ist ja schon was, meine Mutter hat gerade gemeint das sie auch gerne Jazzbands hätte die es noch gibt, bei denen man noch auf ein Konzert gehen kann, allerdings Musik wie die alten spielen...
 
Norah Jones, E.S.T. (Essbjörn Svensson Trio), Markus Miller. Moderner Jazz, sehr Geschmackvoll
 
Zitat:Original erstellt von: Kammann

Also ich kauf mir immer so CD's wo große Sammlungen drauf sind, wenn du über 20 solcher CD's hast wirst du merken dass du das wichtigste vom Jazz schon hast und u musst nicht extra für den einen Song der dir noch fehlt ein Platte kaufen wo der Rest nicht so schön ist.

aha, das wichtigste "vom" Jazz ist also auf samplern?? Bist du dir da GANZ sicher ?

D.
 
Zitat:Original erstellt von: da-dum-bapp

Ja, das ist ja schon was, meine Mutter hat gerade gemeint das sie auch gerne Jazzbands hätte die es noch gibt, bei denen man noch auf ein Konzert gehen kann, allerdings Musik wie die alten spielen...
...Branford Marsalis
Wynton Marsalis

Wynton Marsalis ist der Gralshüter des klassichen Jazz.

Ansonsten kann man sich beim Jazz über die Epochen einfinden:
- new orleans jazz (bspw. Armstrong)
- swing (auch Armstrong, Benny Goodmann, Glenn Miller, Count Basie, Duke Ellington)
- Bebop (Charlie Parker, Clifford Brown, Charlie Christian, Kenny Clarke,
Miles Davis , Dizzy Gillespie , Milt Jackson , Hank Jones ,Charles Mingus, Thelonious Monk , Oscar Pettiford, Bud Powell, Sonny Rollins)
- Hardbop (Art Blakey, Clifford Brown, Kenny Burrell, Dexter Gordon, Freddie Hubbard, Horrace Silver, Wayne Shorter..etc.)
- Cool Jazz (Miles Davis, Bil Evans, Gil Evans, Dave Brubeck, Gerry Mulligan, Chet Baker....)
- Funk/Fusion (Miles Davis, Weather Report, The Head Hunters, Tony Williams, Chic Corea...)

Basshole

P.S.: Die Richtung Free Jazz (Post-Bop wurde mit Ornette Coleman, John Coltrane bereits gut bennant)

P.P.S.: Alle dsie genannten Künstler haben Standards geschaffen. Egtal auf welches modernes Jazz-Konzert du gehst, zumeist wird irgendein Standard einer Epoche neu interpretiert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich kann nur das Miles Davis Quintett empfehlen, echt klasse die Leute! Mit John Coltrane, Paul Chambers! Giant Steps von Coltrane ist einfach ein Meilenstein oder A love Supreme!

Man muss sich reinhören, die Musik entdecken! Je öfter desto besser!
 
@Ibajazz: Freut mich, dass da noch jemand guten Geschmack hat.[:D]

@Basshole: Von Wynton Marsalis halte ich überhaupt nichts. Zum einen ist seine Musik meiner Meinung nach schlichtweg langweilig, weil sie nicht aus dem Herzen, sondern nur aus dem Kopf kommt, zum Anderen hält er sich für den King des Jazz und meint z.B., dass eine Menge wichtige Musiker/Szenen wie etwa die europäischen Jazzer, die Freejazzer oder die Musiker um die AACM (falls du dich da auskennst) eigentlich in der Musik keine Rolle spielen. Es gibt viele Statements von ihm, die nur falsch und arrogant sind...[xx(][xx(][xx(]
 
Zitat:Original erstellt von: Bronco

@Ibajazz: Freut mich, dass da noch jemand guten Geschmack hat.[:D]

@Basshole: Von Wynton Marsalis halte ich überhaupt nichts. Zum einen ist seine Musik meiner Meinung nach schlichtweg langweilig, weil sie nicht aus dem Herzen, sondern nur aus dem Kopf kommt, zum Anderen hält er sich für den King des Jazz und meint z.B., dass eine Menge wichtige Musiker/Szenen wie etwa die europäischen Jazzer, die Freejazzer oder die Musiker um die AACM (falls du dich da auskennst) eigentlich in der Musik keine Rolle spielen. Es gibt viele Statements von ihm, die nur falsch und arrogant sind...[xx(][xx(][xx(]

... ich habe nichts darüber gasagt, ob Wynton Marsalis ein Segen oder ein Fluch ist.

Trotzdem spielt er eine Rolle im Rahmen des Jazz, war als Jungspund bei des Jazz Messengers und ist zweifelsohne ein brillanter Instrumentalist. Hinzu kommt, dass der Thread folgende Vorgabe hatte: "Sie hat gesagt sie will aber nicht so modernen Jazz sondern eher swingiges Zeug." W. Marsalis ist ein Traditionalist - da beisst die Maus keinen Faden ab. Und - ja, er ist elitär, hochmütig ... aber pauschal alle Alben von W. Marsalis als langweilig abzutun halte ich für vermessen.

Es geht hier doch eher um die Frage "Einführung in den Jazz" ohne politischen Hintergrund... Insofern ist das Statement hins. AACM deplaziert - wenn auch richtig.

Basshole

 

Entschuldige, Basshole, aber seitdem ich mehrere Interviews mit Wynton Marsalis gelesen/gehört habe, ist er einfach ein rotes Tuch für mich, da geh ich sofort an die Decke, auch wenn er natürlich ein guter Trompeter usw. ist.
 
Zitat:Original erstellt von: Bronco

Entschuldige, Basshole, aber seitdem ich mehrere Interviews mit Wynton Marsalis gelesen/gehört habe, ist er einfach ein rotes Tuch für mich, da geh ich sofort an die Decke, auch wenn er natürlich ein guter Trompeter usw. ist.

... symphatisch ist er mir auch nicht. Er will den Jazz eben auf eine Ebene mit der Klassik bringen. Er will Jazz ganz ernst genommen wissen. Das zeigt sich auch daran, dass Marsalis viele Klassikeinspielungen gemacht hat. Klassische Musik ist europäisch. Amerika hat als eigene Musik nur den Jazz - Jazz ist amerikanisch. Alos muss Jazz auf eine gutbürgerliche Ebene zur Klassik - so schätze ich sein Credo ein.

Eigentlich war Jazz Unterhaltungs- bzw. Tanzmusik - der Vorläufer von RocknRoll, Rock, Soul, Funk, RnB etc.. Mit dem Bebop wurde Jazz mehr und mehr intellektuell - kammermusikalischer, elitärere. Die Jugend wendete sich in den 60ern dem Rock hin, nicht dem Jazz.

Und hier hat Jazz auch einen Bruch. War doch Jazz früher immer extrem offen für alle neuen Entwicklungen, hat unendlich viele Stile, Strömungen etc. integriert, war eben auch der Motor der Musikentwicklungen, .. so ist Jazz inzwischen eher kopflastig, konservativ. Um beim Forum zu bleiben: Jazztraditionalisten rümpfen über den E-Bass die Nase.. igitt elektrisch... hat was phallusartiges, schmutziges...ist ein Rock-Prügel... Jeder Studiobassist heutzutage sollte dringend auch Grundzüge des Kontrabass beherschen, will er sich jazzig aufstellen.

Ich wage zu behaupten Jazz ist ein wenig stehen geblieben (wie auch die Klassik)... man verwaltet mehr das Erbe, als Neues zu gestalten. Und genau da ist W. Marsalis einer der Protagonisten, eben der Gralshüter.

Interessanter Weise kommmen neue Strömungen des Jazz nun eher aus Europa (gerade die skandinavischen Länder).

Jazz war früher der Melting Pot .. das New York der Musik. Man hat den Eindruck W. Marsalis willl den Jazz jetzt museal bewahren - wie ein Restaurator eines Gebäudes - alles muss authenthisch sein. Nur - was ist das authentische des Jazz ??? Dies Frage kann Marsalis nur unzureichend beantworten.

Um aber zu der Ausgangfrage zurück zu kommen. Als Einstiegsscheiben für Jazz empfehle ich folgendes Paket:
Miles Davis "Kind of blue"
Miles Davis "Sketches of spain"
John Coltrane "Giant steps, A love supreme, Blue Train"
Art Blakey and the Jazz messengers "Moanin"
Horace Silver "Song for my father"
Count Basie Orchestra "Atomic Mr. Basie"
Dave Brubeck "Time out"
Thelonius Monk "The Thelonious Monk Quartet With John Coltrane - At Carnegie Hall"
Herbie Hancock "Cantaloupe Island, Head Hunters"
Weather Report "Heavy Weather"
Branford Marsalis "Requiem"


Da ist so querbeet ein wenig durch einige Meilensteine der Jazzgeschichte. Damit bekommt man m.E. auch ein Gefühl für Entwicklungen.

Basshole
 
Zitat:Original erstellt von: Bronco

@Ibajazz: Freut mich, dass da noch jemand guten Geschmack hat.[:D]

ja, ich auch ein Jazzfreak [:D][:D][:D]
Gibt fast nichts vergleichbares für mich, was so eine Wirkung auf mich hinterlässt! Immer wieder gut, Leute zu finden die genauso fühlen!

Was Miles betrifft: gehört denke ich noch Bitches Brew, In A Silent Way und Birth Of The Cool dazu! Und Weather Report eigentlich auch die älteren, nicht nur mit Jaco! Ach eigentlich ALLEs sollte man sich reinziehen und genießen, was Jazz betrifft! [:-P][:-P]

Iba
 
hm, in Sachen Fusion will ich auch noch "Return to forever" mit einbringen, wie natürlich auch die Soloprojekte der einzelnen Musiker....ihr wisst schon....Clarke, Di Meola, Corea....da kann man ja fast nix falsch machen....
und etwas heimischer.....das United Jazz und Rock Ensemble kann ich auch noch empfehlen, da besteht zumindest die Möglichkeit, dass man die noch öfter mal hört (auch wenn leider Albert Mangelsdorf und wahrscheinlich die geniale Barbara Thompson nicht mehr dabei sein können)...

Khayman
 
Diana Krall macht auch ganz "hübsche" Sachen
James Carter - habe ich mal durch Zufall entdeckt
Renaud Garcia-Fons - geht allerdings schon bisschen in Richtung Worldmusik aber trotzdem super.
Jan Garbareck - den kann man auch immer mal wieder bei uns hören
Dee Dee Bridgwater, Cassandra Wilson - die singen auch noch
Joe Pass ist auch cool
 
Die ultimative Einstiegsscheibe für den Jazz-Novizen:

[-)] Oscar Peterson Trio - "We Get Requests"

Dem Charme dieser Aufnahme kann sich niemand entziehen. Damit hab ich schon Hardcore-Jazz-Hasser in die Knie gezwungen. [:D] Wunderbar entspannter, swingender Piano-Jazz - ein echter Klassiker. Nebenbei bemerkt mit einem Ray Brown in Höchstform. [;-)]

Ansonsten würde ich mich für den Anfang auch an Leute wie Horace Silver, Dave Brubeck, Chet Baker oder Stan Getz halten. Miles Davis und John Coltrane - zumindest in der Zeit nach "Kind of Blue" - sind für Neulinge meist noch etwas "over the top".

Was Konzerte betrifft, so gibt´s eine Menge Combos, die klassischen bis gemäßigt modernen Jazz kompetent spielen - müssen ja nicht immer die Originale sein.

 
Zitat:Original erstellt von: Soulfinger

Die ultimative Einstiegsscheibe für den Jazz-Novizen:

[-)] Oscar Peterson Trio - "We Get Requests"
... ja, ist auf jeden Fall zu empfehlen... keine brutalen high Speed Bebop-Eskapaden... sehr wohl klingend..sehr gut eingespielt...

Basshole
 
Meine erste Jazzplatte war "Kind of Blue" von Miles Davis (Quintett), hat mich umgeworfen. Coltrane fand ich da schon schwerer zugäglich.

An zeitgenössischen Sachen gefällt mit Tomasz Stanko und sein Trio sehr gut, habe ich letztens auch noch live in Dortmund gesehen. Die haben das Rad nicht neu erfunden, aber Bezüge zu Bebop sind deutlich da, durchgängig aber auch verbunden mit etwas "slawischer Schwermut".

Mit der Vor-Bebop-Zeit tu ich mich sehr schwer.

Modern ist auch, wenn Vocal-Jazz sein darf, Solveig Slettajhell und das Slow-Motion-Orchestra, oder aber mit grosser Betonung des Rhythmisch/Percussiven dazu aber herrlichen Melodiebögen, Manu Katche´ "Neighbourhood". Auf ECM-Records gibt´s nach meiner Meinung eine Menge hörenswerte Sachen in meist ausgezeichneter Klangqualität.
 
Noch 2 Tips:
Sehr zu Empfehlen sind auf jeden Fall auch noch die Alben von Paul Motian & the Electric Bebop Band. Das sind altbekannte Stücke von Bud Powell, Thelonius Monk oder Charlie Parker, aber in die Neuzeit übertragen mit mehreren E-Gitarren und Steve Swallow am E-Bass!
Und für Fortgeschrittene die Platten, die Wayne Shorter in den 60ern für Bluenote aufgenommen hat (Speak No Evil, Night Dreamer, Juju etc.), die sind auch noch im Bop verankert, haben aber auch schon interessante freie Ansätze...
Außerdem ein Klassiker, der noch nicht genannt wurde:
Thelonius Monk - Straight No Chaser
 

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