Was ist Dm7/4 ?

[Rhino]

Schreibfehler?

Dm7/4 soll entweder sein:
Dm (D F A) plus kleine Septime (C) und "suspended" Quarte (G statt F), also richtiger Dm7sus4, dann ist es aber kein Moll.

Oder

Dm7/4 soll sein:
Dm (D F A) plus kleine Septime (C) plus Quarte (G) bei Beibehaltung der kleine Terz (F), dann wäre es doch richtiger als Dm7/11?

[**/]

 

[mr_b]

Hi,

ich würde sagen, letzteres ist richtig, weil eben nicht sus dabeisteht und sonst die Moll-Angabe überflüssig wäre. Und die Bezeichnung dm7/11 würde ich auch passender finden. Allerdings kann es sein, dass bei dm7/11 auch die 9 mitgespielt wird und dies bei dm7/4 nicht gewünscht ist.

Ich vermute aber eher, dass man es beim Transkribieren nicht so genau genommen hat. Letztendlich musst du bei solchen Stellen ausprobieren, was Dir am besten gefällt...

mr_b

 

[Herr K]

Kommt auch auf den Kontext an.

Also entweder ausprobieren, oder hier mal die Akkorde die davor und vor allem danach kommen posten!

Grüße,
K

 

[artbass]

Ich vermute auch, dass eher in Richtung der 2. Variante gedacht ist.

Es kann sich dabei natürlich um eine persönliche Bezeichnung des Aufschreibenden handeln, deshalb würde ich nicht gleich einen Schreibfehler unterstellen. Höchstens mangelnde Klarheit, wenn es "nach außen" geht.

 

[Herr K]

Naja, wenn es ein sus4 sein sollte, dann müsste es ja ein Vorhalt für den nächsten Akkord sein (in vielen Fällen zumindest).
Ist es vielleicht auch ein Melodieton, der da noch in die Akkordbezeichnung reingerutscht ist?

Grüße,
K

 

[Jost Halenta]

Wenn es sus4 wäre dürfte Moll nicht da stehen, denn bei sus4 wird die Terz eben durch die 4=reine Quarte ersetzt und dann ist es kein Moll mehr. Also wird die 2.Version richtig sein und ich würde ihn auch als Dm7/11 bezeichnen, wobei die 11 = 4 ist, nur als Oktave geschrieben.
Der Einwand von mr_b ist richtig. Leider ist es immer noch üblich, daß man z.B. Dm9 schreibt und da kann, muß aber nicht die 7 mit drin sein. Über diesen Schwachsinn ärgere ich mich ständig. Wenn ich die 7 drin habe dann schreib ich Dm7/9 und wenn nicht, dann schreib ich Dm9. Das ist klar und eindeutig.

 

[Herr K]

Aber wenn die 7 nicht drin sein sol, dann kann man doch auch Dm(add9) schreiben.
Dm9 heißt ja die 7 ist drinnen! Man muss sie nur nicht spielen. Genauso wie man die Quinte nie spielen muss, wenn man nicht will.
Für uns Bassisten sind aber sowohl 9 als auch 11 meistens egal...

 

[Jost Halenta]

Zitat:Original erstellt von: Herr K

Aber wenn die 7 nicht drin sein sol, dann kann man doch auch Dm(add9) schreiben.
Dm9 heißt ja die 7 ist drinnen! Man muss sie nur nicht spielen. Genauso wie man die Quinte nie spielen muss, wenn man nicht will.
Für uns Bassisten sind aber sowohl 9 als auch 11 meistens egal...

Dann sollte man immer nur Dm11 schreiben und dann kann man sich aussuchen, ob die 7 drin ist oder 7 und 9, oder 7,9,11 oder nur 7, 11, oder 9, 11. Wenn man dann noch die verschiedenen Voicings betrachtet kommt man z.B. auf der auf Gitarre nur auf 15-20 mögliche Griffe.
Interessant ist auch einen Lauf als Arpeggio, bei dem ich dann mal die Quinte weglasse und die anderen spielen sie mit. Ich bin dann endlich mal erster (eine Achtel oder so eher fertig [])
Mal im Ernst, es gibt aus meiner Sicht keinen Grund unvollständige oder irreführende Angaben zu machen. Wenn man will, daß die Quinte weggelassen wird, dann schreibt man Dm7/no 5.

 

[Herr K]

Zitat:Original erstellt von: Jost Halenta


Dann sollte man immer nur Dm11 schreiben und dann kann man sich aussuchen, ob die 7 drin ist oder 7 und 9, oder 7,9,11 oder nur 7, 11, oder 9, 11. Wenn man dann noch die verschiedenen Voicings betrachtet kommt man z.B. auf der auf Gitarre nur auf 15-20 mögliche Griffe.
Interessant ist auch einen Lauf als Arpeggio, bei dem ich dann mal die Quinte weglasse und die anderen spielen sie mit. Ich bin dann endlich mal erster (eine Achtel oder so eher fertig [])
Mal im Ernst, es gibt aus meiner Sicht keinen Grund unvollständige oder irreführende Angaben zu machen. Wenn man will, daß die Quinte weggelassen wird, dann schreibt man Dm7/no 5.

So war das nicht gemeint.
Vielleicht reden wir aneinander vorbei. Ich beziehe mich auf Jazz.
Die 5 ist für uns Bassisten nicht so wichtig. Der Klang wird am meisten durch 3 und 7 festgelegt. Das sind die wichtigsten Töne für Akkordinstrumente. Bei uns kommt auf jeden Fall noch der Grunton dazu, den lassen Gitarre/Piano ja gerne weg.

Wenn ich Dm11 da stehen habe, dann weiß ich, dass hier alle Töne 1-3-5-7-9-11 passen.
Wenn ich überall Dm11 statt Dm7 hinschreibe, dann denkt der Spieler ja er kann immer 9 und 11 spielen. Das kann er aber nicht, weils nicht immer passt.

Grüße,
K

 

[groovemaschinä]

Dm7/4 würde in einer Jazzanalyse, falls das Stück in C dur sein sollte, als V7sus4 bezeichnet und löst sich im normalfall über einen V7 akkord zur Tonika auf.
Der Akkord wäre also hier ein G7sus4. Gespielt wird darüber jedoch im normalfall D-dorisch.
Hoffe das ist verständlich

 

[Rhino]

Vielen Dnak für das Feedback. Ist auch eher ein "akademisches" Problem. Ich habe mich für Dm7/11 entschieden.

Der Part ist in D, Gesamtakkordfolge:

D2 Dm7/4 D2 Dm7/4 Bm7 F#m7 Gmaj7/9 Gmaj7/A

De Facto spielt unsere Gitarre "nur" Dm7 (statt des notierten Dm7/4), Gesang hält dabei ein G aus.

Reibt sich, klingt cool.

 

[Jost Halenta]

Zitat:Original erstellt von: Herr K

Zitat:Original erstellt von: Jost Halenta


Dann sollte man immer nur Dm11 schreiben und dann kann man sich aussuchen, ob die 7 drin ist oder 7 und 9, oder 7,9,11 oder nur 7, 11, oder 9, 11. Wenn man dann noch die verschiedenen Voicings betrachtet kommt man z.B. auf der auf Gitarre nur auf 15-20 mögliche Griffe.
Interessant ist auch einen Lauf als Arpeggio, bei dem ich dann mal die Quinte weglasse und die anderen spielen sie mit. Ich bin dann endlich mal erster (eine Achtel oder so eher fertig [])
Mal im Ernst, es gibt aus meiner Sicht keinen Grund unvollständige oder irreführende Angaben zu machen. Wenn man will, daß die Quinte weggelassen wird, dann schreibt man Dm7/no 5.

Ist schon klar, was du meinst, aber ich habe sowohl im Unterricht als auch bei Bands wirklich permanent das Problem, daß es einzelnen Musikern unklar ist, welcher Akkord gefragt ist. Wenn ich etwas aufschreibe, dann passiert das einfach nicht, denn ich schreibe es genau so hin, wie es gespielt werden soll (manchmal muß es auch noch das exakte Voicing sein) aber das kostet i.d.R. nicht mal mehr Zeit, also warum sollte man es ungenau machen ?

So war das nicht gemeint.
Vielleicht reden wir aneinander vorbei. Ich beziehe mich auf Jazz.
Die 5 ist für uns Bassisten nicht so wichtig. Der Klang wird am meisten durch 3 und 7 festgelegt. Das sind die wichtigsten Töne für Akkordinstrumente. Bei uns kommt auf jeden Fall noch der Grunton dazu, den lassen Gitarre/Piano ja gerne weg.

Wenn ich Dm11 da stehen habe, dann weiß ich, dass hier alle Töne 1-3-5-7-9-11 passen.
Wenn ich überall Dm11 statt Dm7 hinschreibe, dann denkt der Spieler ja er kann immer 9 und 11 spielen. Das kann er aber nicht, weils nicht immer passt.

Grüße,
K