Was ist Growl?

Irgendwie scheint in den Bassics-Threads zu Growl dieser immer mit harter, meist Metal-Mucke verbunden zu sein. Wie oben schon gesagt, da höre ich ihn kaum, also spielt er für mich da auch kaum eine Rolle. Bei anderer Musik (wie gesagt z. B. Blue Velvet) dagegen trägt er wesentlich zum Song-Charakter bei.

Ich bin auch nicht der Meinung, dass es sich nur um ein Phänomen des Basses handelt. Eine gute 15er kann einen guten Growl bringen/verstärken, vielleicht weil die Membran aufbricht und es noch zusätzliche harmonische Verzerrungen gibt.

Vor langer Zeit hatte ich einen kleinen 10"-Übungsamp (keine Ahnung mehr, welche Marke, nichts amtliches), der klang egal mit welchem Bass immer nach Growl. Der hatte wohl eine gute Kombination der Anhebung wichtiger Frequenzen, war leider viel zu leise für alles andere.

Vor noch längerer Zeit hatte ich einen japanischen Bass, durchgehender Hals, 2x P-Pickup, der war in den 80er ziemlich angesagt, da recht gut und billig. Der growlte eigentlich garnicht. Ich habe ihm einen passiven Tonstack aus dem Buch von Lemme eingebaut (mit 3 Trimmpotis!) und Bässe und Höhen fast ganz rausgedreht. Der klang auf einmal wie ein Fretless, mein damaliger Basslehrer (Profi) bekam ganz grosse Augen und wollte auch so etwas haben. Ich habe den Bass leider verkauft.

Ich denke, das Zusammenspiel von Bass, Finger, Amp und Box sowie der Einstellungen des Equalizers machen den Growl, also leider wieder die ganze Signalkette.
 
Kannst du das weiter ausführen? Wer ist Lemme?
Ein Klassiker der Gitarrenelektronik. Habe das Buch als Jungspunt in den frühen 80ern noch aus der örtlichen Stadtbücherei ausgeliehen und reichlich daraus gebastelt.

 
Growl, wie ich ihn verstehe, hat nichts mit Spieltechnik zu tun, sondern ist eine Eigenschaft des Instrumentenklangs.
Der Growl kommt schon hauptsächlich aus den Fingern. Aber das Instrument muss den Knurrsound halt auch vernünftig bringen können.... ;-)

"Growlig" klingt es, wenn man über dem Steg-PU mit den Fingerkuppen anschlägt, die so ziemlich im rechten Winkel zu den Saiten stehen, damit die obere/harte Fingerkuppe an den Saiten zupft.... (so würde ich das beschreiben)

...oder guck dir Jaco an ;-)
 

Immer wenn diese Frage aufkommt suche ich dieses Video raus und ich muss sagen, dass Nick Oliveris Sound auch nach Jahren noch growlt :D
Ja, und da spielt er mit nem Pleck. Also nix mit Fingerkuppe so und so. Klar ist natürlich aber auch, dass man mit Slappen einen Bass nicht zu growlen bringt.
Es muß schon beides passen, Instrument und Technik...
 
Wenn ich meinen Preci über dem Pickup anschlage, wie von @Basspekoe zum Jazzbass beschrieben, dann knurrt er. Seit ich die DiMarzio DP122 drauf hab, geht das mMn noch besser. Schlage ich den gleichen Preci hart direkt dort an, wo der Hals aufhört, dann brüllt/donnert er richtig los. Man könnte das mit einem Tiger vergleichen, der knurrt und dann aufbrüllt.
 
Groll ist für mich, ähnlich wie Herr Basspekoe das sieht, einer meiner Jazzbässe überm Stegpickup hart angeschlagen.
Wenn dann tiefe Frequenzen fehlen, muss man halt nachregeln. Auch Nick O. spielt den Preci nah am Steg. Würde auch nen Monatslohn
wetten, dass der Sound im Jagger Video nicht (nur) mit nem NeckPU zustande gekommen ist.
Es gab hier mal ein Video in einem ("geiler Basssound") Fred, wo der Kollege auch nen Jazzi gespielt halt, und das kurrte
und grollte wie die Hölle. Weiss leider nicht mehr, wie der Künstler hiess, weiss nur noch, dass es irgendwie
in einer SkaterBowl in den Staaten gedreht war.
 

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