1. Musiker, die von ihren Auftritten leben müssen, brauchen natürlich deutlich höhere Gagen, als Bands, bei denen alle Musiker ihren Lebensunterhalt mit einem anderen Beruf verdienen. Und dann beschweren sich die Profis nicht immer zu unrecht, dass die ganzen Semiprofi - und Amateurbands die Gagen, die bezahlt werden nach unten treiben.
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Das ist in der Tag das große Problem das wir Amateurmusiker haben und wo es wenig passende Entsprechungen im Sport o.ä. gibt.
Und der Punkt ist sicher nicht von der Hand zu weisen - aber eine Lösung die allen gerecht wird ist schwer zu finden. Amateurbands die umsonst oder für kleines Geld spielen wird es immer geben, und das soll auch auf jeden Fall so bleiben dass jeder zum Spaß spielen darf.
Semiprofi - ja, da wird es interessant. Auf der anderen Seite: wer kann sich wirklich davon freisprechen auf der Profiseite das nicht auch gemacht zu haben oder zu machen? Als Musikstudent spielt man für nen anderen Kurs als als Berufsmusiker, und wenn als Freiberufler die Kasse knapp ist spielt man vielleicht auch für weniger Geld als man es wollte und sollte.
Das Problem war schon da bevor jeder Einzelne der Betroffenen den Weg zum Profi eingeschlagen hat, und wird auch noch lange da sein.
Ich stelle auch nicht in Abrede dass es für Profimusiker in den letzten Jahren schwerer geworden sein mag davon zu leben - aber dieser Aspekt ist nicht der Hauptgrund einer solchen Verschlechterung.
2. Die GEMA wird von vielen von uns als Mafia bezeichnet, garantiert aber, dass Komponist und Songschreiber wenigstens etwas verdienen, was ja heute, wo Musik überwiegend gestreamt wird nicht mehr so einfach ist. Andererseits macht die GEMA auf Veranstalter mächtig Druck, wenn Coverbands unterwegs sind, sodass dann von einer vielleicht vorher angedachten Gage nur noch Reste über bleiben, weil der Veranstalter schon heftig für Gemagebühren in die Tasche greifen musste.
DASS die Vergütung von Komponisten und Songschreibern sichergestellt wird finde ich super - bloß wie immer kann man über die Art und Weise streiten
3. Steuern. Wenn man für Musik machen Eintritt nimmt, hält natürlich auch Vater Staat gerne die Hand auf, da die Gesetze im Steuerrecht das so bestimmen. Und wer sich nicht dran hält, kann ernsthaft Probleme bekommen.
4. Der Hut. Ist sicherlich immer noch die eleganteste Lösung für Amateurbands, weil man da auf Plakaten keinen Eintritt verkünden muss, der eventuell das Interesse des Finanzamtes weckt.
Mit Formulierungen wie: Um Unkostenbeteiligung wird gebeten und dem bereits vielfach zitierten Hut, der mit einer geeigneten Person durch den Raum wandert, ist man da eher aus dem Schneider. Aber man weiss nie, was da letztlich im Hut landet. Das kann schon bei 80 bis 100 Gästen zwischen 150 bis 500 Euro variieren.
Ob man damit wirklich steuerlich aus dem Schneider ist, da wäre ich eher vorsichtig.
5. Der Veranstalter. Das ist manchmal aber sehr häufig auch nicht der beste Freund der Musiker. Da gibt es Leute, die wollen hauptsächlich Geld verdienen und nutzen die Band aus. Gelegentlich trifft man aber auf faire Leute, die Bands nach vorne bringen wollen. Die gibts tatsächlich. Also vorher aufgepasst, was vereinbart wird. Weil unter Kurs sollten auch Amateurbands sich nicht verkaufen.
Meine Erfahrung mit ner guten Liveband:
Um so mehr Coversongs, um so weniger Gage (GEMA).
Ist das wirklich? Ich weiß es wirklich nicht sicher und lasse mich gerne eine besseren belehren.
Mein Kenntnisstand ist: der erste GEMA-pflichtige Song ist der entscheidende: ohne GEMA-pflichtige Songs bekommt die GEMA auch keinen Cent. Sobald nur ein Song GEMA-pflichtig ist muss man zahlen. Nach meinem Wissen dann den vollen Satz für die Veranstaltung, der wird nicht variabel berechnet nach Anteil GEMA-pflichtig und -frei, oder?
Wenn das stimmt - dann hat auch der Veranstalter kein Argument bei der Gagenverhandlung im Sinne von "mehr Cover, wenig Gage"
Um so besser vorher verhandelt wird, um so sicherer der Ertrag.
Ist ja selbstredend - je besser verhandelt, desto besser das Ergebnis. Wenn das gewollte Ergebnis Sicherheit ist. Wenn das gewollte Ergebnis "Ertragsmaximierung" ist, dann kommt der Hut sicher wieder ins Rennen bei den Überlegungen.
Um so mehr eigene Songs, um so weniger Probleme hat der Veranstalter mit Gemagebühren.
Siehe oben - stimmt das?
Um so besser man informiert ist, was Steuerrecht und GEMA angeht, um so sicherer lässt sich straffrei planen
100% Zustimmung!
Mit Amateur- und Semiprofessionellen Bands lässt sich aktuell für einen 90 min.Konzertabend durchaus 300 bis 500 Euro aushandeln.
Gut lokal bekannte Bands können aber auch das vierfache verlangen. Also auch: Werbung in den sozialen Medien bringt zusätzlich für den Veranstalter Planungssicherheit und öffnet den Geldbeutel, denn auch der Veranstalter kauft nicht gerne die Katze im Sack.
Planungssicherheit gibt das dem Veranstalter nicht - in vielen Bereichen kann man mit Werbung Umsatz kaufen, in diesem Beispiel kann es funktionieren, aber ist nicht zwingend.
Was sicher stimmt: Wenn der Veranstalter das Gefühl bekommt dass die Bands engagiert sind ihr Konzert zum Erfolg zu bringen, dann ist er bei der Gagenverhandlung besser gelaunt. Der eine empfindet das bei emsigem Social-Media-Verhalten so, der nächste aber vielleicht eher je mehr Plakate oder Flyer er im öffentlichen Raum von der Band gesehen hat die auf frühere Konzerte in anderen Locations hingewiesen haben.