Bolzen bei Gibson Thunderbird Brücke kommt hoch

Klaus

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Hallo Leute,

gestern beim neuen Saitenaufziehen und Einstellen der Brücke meines Gibson Thunderbird Basses, ist der Bolzen der unteren Schraube dieser "schwebenden Brücke", die auf drei dicken Schrauben sitzt, die wiederum in Bolzen ins Holz eingelassen sind, langsam hochgekommen. Irgendwie sitzt der Bolzen nicht mehr fest genug im Holz und sobald man die Saitenspannung anzieht, kommt der Bolzen ganz langsam hoch.

Habe einmal die Saiten wieder gelockert, den Bolzen wieder fest reingedrückt und das Spiel von vorne versucht. Doch sobald der Saitenzug sich der normalen Stimmung nähert geht der Zirkus von vorne los ...

Ich wollte dann nicht riskieren, dass der Bolzen vollständig rausgeht und mir alles "um die Ohren" fliegt und habe für den anstehenden Gig einen anderen Bass verwendet.

Weiß jemand, wie man diesen Bolzen wieder fest und sicher im Holz fixieren kann, oder sollte ich damit zum Gitarrenbauer gehen?

Vielen Dank für Eure Tipps und Meinungen!
 
Der Gitarrenbauer wird den Bolzen (meinst Du die Gewindehülse, die im Korpus sitzt?) vermutlich wieder einkleben. Die Ursache dürfte (Vorsicht! Ferndiagnose!!) ein zu großes Spiel der Hülse/Bohrung sein. Das Einkleben kannst Du auch selbst vornehmen. Mein Tipp: 2-Komponenten-Epoxidharzkleber (z.B. Uhu Plus). Hülse vorsichtig rausziehen, Bohrwand mit etwas(!) Klebstoff benetzen und die Hülse mit sanften Druck wieder reindrücken. Dann die Brücke wieder montieren (damit der Bolzen nicht schief antrocknet). Abbindezeit abwarten und fertig![;-)]
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist ein typischen Problem bei Gibson (und artverwandten) Instrumenten!

Wenn's nicht gleich Epoxidkleber sein soll - ich kenne Leute, die das Problem erfolgreich mit einem oder 2 Tropfen Nagellack behoben haben! Ist schonender und geht zur Not, wenn es nicht hält einfacher wieder ab als Epoxidharzkleber!

Ansonsten könnte man ganz simpel auch erstmal mit einem Schonhammer und einer geeigneten Unterlage die Gewindehülse wieder in den Korpus schlagen. Allerdings liegt dem Problem ja auch eine Ursache zu Grunde und diese wird durch das Einschlagen natürlich nicht beseitigt!

Gruß
f.
 
Habe gerade mit einem befreundeten Gitarristen telefoniert. Der meinte, ich soll vorher abklären ob diese Methode mit Epoxidharzkleber nicht den Sound (negativ) beinflusst.

Der Hülse habe ich bereits zwei Mal wieder reingeklopft ... ging recht locker, kam aber genauso locker auch wieder raus :-(
.... jetzt habe ich zwei Extreme ... Nagellack gegen den Epoxidharzkleber ...

Weiß nicht, ob ich es selbst versuchen soll ... bin kein so guter Handwerker, doch ich will auch nicht zum Gitarrenbauer marschieren, der behält den Bass eine Woche, und verlangt nachher 50 Euro für 5 Minuten Arbeit ...

 
Wie ist denn die Stellung der Bolzen? Die hinteren parallel sitzenden Bolzen müssen wesentlich tiefer sitzen als die einzelne dem Pickup nähere Schraube. Sonst ist die Zugverteilung falsch und es zieht dir die hinteren Bolzen hoch.
Ich würde definitiv zu einem Gitarrenbauer gehen.
 
Hallo Sir Rock, ja es ist einer der hinteren Bolzen. Ich werde heute mal beim Gitarrenbauer anrufen und fragen was er fürs "reinkleben" verlangt.
Wenn ich mich richtig erinnere ist die Stellung so, dass die Brücke eben zur Korpusdecke hängt. Also alle drei Schrauben sind gleich hoch justiert.
 
Wie oben schon gesagt dieses Problem gibt es sehr oft. Viele E-Gitarren haben auch das Problem.

Ich klebe die Hülse mit Epoxydharz wieder ein. Denn die Gewindebuchse soll ja bombenfest sitzen. Das kannst du auch selber machen und ist in 5min erledigt.

Wenn das Loch sehr ausgeweitet ist dann wird es problematischer.
Hatte mal eine Klampfe die hatte dort 2mm Spiel! Das war die Buchse des Saitenhalters.

Habe das Loch dann aufgebohrt und ein neues Holz eingeleimt um dann wieder ein Loch zu bohren wo ich dann die Buchse eingeschlagen habe.
Das eingesetzte Holz war nicht grösser im Durchmesser als der Flansch der Buchse, damit sieht man es nicht.
 
@cellkirk74: Das mit dem Zahnstocher hatte ich mir am Samstag auch kurz überlegt ... wenn es ein günstiger Squier oder in dem Fall Epiphone Bass gewesen wäre, hätte ich es auch so probiert ... doch bei einem "echten" Gibson wollte ich da nicht so improvisiert rangehen.

@förb: das mit Nagellack klingt ja auch verführerisch einfach! Doch so richtig getraue ich mich da auch nicht ... dann schon eher:

@dreizehnbass und allerbest: Euer Vorschlag ist mir eigentlich am sympatischsten bzw. macht mir den stabilsten Eindruck. Gibt es irgendwelche Bedenken - wie mein befreundeter Gitarrist meinte - ob der Expoxyharz bzw. die neue Klebestelle, dann Einfluss auf den Sound hat? Kannst mir selbst zwar nicht vorstellen ... bzw. bin kein Mensch der das Gras wachsen hört ... bzw. denke, wenn man die Pick-up hoch oder runter schraubt, oder Saitenstärken verändert, dass da deutlich mehr Soundveränderung stattfindet. Kann natürlich sein, dass so eine geklebte Verbindung dann ganz anderes Schwingungsverhalten hat wie ein gesteckter Bolzen.

Übrigens der Bolzen ist nicht locker ... man bekommt ihn so kaum raus ... das passiert wirklich nur wenn man die Saiten anzieht, und auch da erst kurz vor erreichen der normalen E A D G Stimmung ... (dann kommt der Bolzen gaaaanz langsam ein paar Millimeter raus ...

Nochmals @dreizehnbass: Wenn Du schreibst, dass man das selbst machen kann, und nur 5 min. dauert glaube ich Dir das ungesehen (habe mir gerade mal Deine Webseite angesehen was Du so machst). Für Dich ist das halt wie für einen Diplommathematiker einen einfachen Dreisatz ausrechnen ... doch ich bin leider kein begnadeter Handwerker ... die normalen Einstellsachen wie Saitenlage, Pick-up Höhe, oder Halskrümmung bekomme ich hin ... doch Dinge die "unwiederruflich" sind wie fräsen, abschleifen, bohren oder kleben machen mir etwas Angst ... ;-)
 

Glaub mir, das ist ungefähr so schwierig wie "Malen nach Zahlen"![;-)] Das schafft auch ein Laie.
Bezüglich Soundveränderung: Da brauchst Du nichts befürchten. Der Epoxi-Einfluss ist denkbar gering (aufgrund der fast nicht vorhandenen Masse).[:-)]
 
Zitat:Original erstellt von: dreizehnbass

Wie oben schon gesagt dieses Problem gibt es sehr oft. Viele E-Gitarren haben auch das Problem.
Zum Vergrößern anklicken....

Wenn du damit meinst, daß bei vielen Gitarristen eine Schraube locker ist, dann kann ich das aus eigener Erfahrung bestätigen.
 
Denke trotzdem nochmal an die Stellung der Bolzen, auch wenn es verklebt wurde. Häufig wird die 3-Punkt-Brücke "falsch" eingestellt. Der vordere Bolzen sollte wegen der Zugverteilung höher als die hinteren beiden sein. ->Anpressdruck auf Saitenreiter höher und damit besseres Schwingungsverhalten der Saiten.
Schon versucht die hinteren Bolzen tiefer zu schrauben und den vorderen höher? Zieht es dann noch den Bolzen hoch?
Bei keinem meiner Bässe mit 3-Point-Bridge kam je ein Bolzen hoch.
 
Hallo Leute, habe gestern Abend die "Operation" gewagt. Jetzt liegt der Bass zu Haus und wartet auf mich ... heute Abend werde ich die Saiten wieder anziehen und dann habe ich gleich Bandprobe ... also gleich der erst Härtetest.

Danke, Sir Rock, ich werde auch die Position der Brücke nochmals nach Deiner Vorgabe überprüfen - bzw. optimieren. Denke auch, dass das eine Materialschwäche oder was auch immer meines Sunburst T-Birds ist oder war. Mein weißer T-Bird hatte das Problem zum Glück (noch) nicht.

Nochmals herzlichen Dank an alle hier, die mir so viele gute Tipps gegeben haben. Ich werde berichten ob der Bolzen jetzt "gehalten" hat ...
 
Hallo Leute .... YEAH ... es hat geklappt, der Bolzen hat gehalten und der Thunderbird hat die ganze Probe Gestern Abend von 19 Uhr bis fast Mitternacht durchgehalten! Immer mal wieder auf den Bolzen geschaut, doch der sitzt jetzt "bombenfest"!

Vielen Dank allen die mir hier geholfen haben!
 
Zitat:Original erstellt von: Klaus

Hallo Leute .... YEAH ... es hat geklappt, der Bolzen hat gehalten und der Thunderbird hat die ganze Probe Gestern Abend von 19 Uhr bis fast Mitternacht durchgehalten! Immer mal wieder auf den Bolzen geschaut, doch der sitzt jetzt "bombenfest"!

Vielen Dank allen die mir hier geholfen haben!
Zum Vergrößern anklicken....

Wie hast du es denn jetzt genau gelöst? Hab ich's überlesen??
 
Also, ich habe die Saiten wieder so angezogen, dass der Bolzen wieder leicht hochgekommen ist. Dann die Saiten runtergemacht, die Brücke abmontiert und den Bolzen komplett mit der Schraube rausgezogen. Dabei habe ich übrigens gesehen, dass da in das geriffelte Loch so eine Art Kontakt (ähnlich wie in Batteriefächern - nur etwas kleiner) eingearbeitet ist, wohl um die Brücke zu erden. Den Kontakt habe ich dann logischerweise nicht mit Kleber versiegelt.

Dann habe ich die Prozedur zwei Mal trocken - also ohne Kleber - geübt und schließlich Sekundenkleber auf die Innenwänder des Lochs fließen lassen (Sekundenkleber war mir am sypmatischsten - der Typ im Baumarkt meinte, dass der sehr gut geht da er sehr flüssig ist und bombenfest hält - es gab da so einen Notfallset mit drei ganz kleinen Tuben drin - ist wohl z.B. für Damen gedacht, die das mitführen, falls der Stöckel der High Heels bricht oder so) - tja und dann schnell den Bolzen reingeklopft. Habe dazu als Schutz fürs Holz den Plastikgriff eines Schraubenziehers verwendet und auf den gehämmert. Das hatte den Vorteil dass ich den Bolzen auch wieder ein wenig (vielleicht einen halben Millimeter) tiefer als die Oberkante des Bodies reinschlagen konnte. Der Typ im Baumarkt hat mir gesagt, dass ich mit dem Sekundenkleber 20 Sekunden Zeit habe ... hatte das vorher gut ausgetestet mit einem Tropfen Sekundenkleber auf ein Tempo und dann mit meinen Trockenübungen. Ich wollte einfach vermeiden, dass ich den Bolzen nur halb reinhämmere und dann der Sekundenkleber getrocknet ist ... das wäre dann der Supergau gewesen ...

Jetzt sitzt Bolzen wieder genauso drin, wie sein gegenüber oben an der Brücke. Dann habe ich die Brücke montiert (damit die Positionen passen - wie von allerbest empfohlen) und die Saiten ohne grosse Spannung aufgezogen. Das ist wichtig, damit die schwebende Brücke überhaupt in der Position hält.

Das ganze dann - trotz Sekundenkleber - bin halt vorsichtig - einen Tag ruhen lassen, und am nächsten Abend, also fast 24 Std. später die Saiten angezogen, die Schrauben - wie von Sir Rock empfohlen justiert und dann ab zur Probe ...
Immer mal wieder auf den Bolzen geschaut ... hat wunderbar gehalten - bis heute und hoffentlich für immer !!!

Jetzt habe ich ihn wieder ganz doll lieb meinen T-Bird :-)
 
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