Equipmentdebatten abseits der Parkbank

Das stimmt!

Seit ca. einem Jahr läuft bei mir alles übers iPad.

Interface (derzeit Antelope Zen Go)->iPad, that's it.

Aus dem Interface geht es dann nach Bedarf in eine Endstufe und/oder ein Pult für PA/InEar


Als Umgebung nutze ich AUM. Das ist quasi eine DAW ohne den Arrangerview. Ergo nur der Kanalübersicht, virtuelles Mischpult. Hier kann man frei nach Belieben Spuren und Busse einrichten, mit send und Returns an jeder Stelle, alles lässt sich per Midi ansteuern. Jeder Kanal kann mit beliebigen Plugins vollgestopft werden.


Ich habe einen Kanal mit Noisegate, bisschen EQ, Kompression und MidiGuitar (Pitch-Midi Wandlung), hier wird das Signal "fertig" gemacht für die weitere Verarbeitung und auf einen Bus geschickt.

Mit dem Buss fütter ich dann ne Hand voll Kanäle, einen davon mit Tiefpass, Kompression und leichter Sättigung für das Lowend und mit dem Rest realisiere ich verschiedene Zerren und einen Cleankanal, die alle in den Bässen beschnitten sind. Diese Top End Kanäle werden dann auf einen Bus geroutet, der einen Kanal mit Cabsim befeuert. Das Low End und der Cabsim Kanal werden dann auf einen gemeinsamen Buskanal geroutet, der dann das fertige Basssignal beinhaltet und an den Master Bus geschickt wird.

Dann habe ich noch weitere Kanäle mit Synths, die von dem Midi aus MidiGuitar angesteuert und ebenfalls auf einen Synth Bus geroutet werden, der wiederum an den Master geht. Eine Ausnahme bilden meine OC2/Octaver Sounds, die liegen zwar auch auf dem Synth Bus aber bekommen kein Midi sondern auch das "cleanen" Bassignal als Input.

Effektbusse für Reverb und Delay sind auch mit dabei, als klassische Send Effect eingerichtet.


Zur Steuerung des Ganzen habe ich ein Plugin, das die Kanäle in AUM über Midi steuert. Der Clou: ähnlich wie bei Digitalmischern und Helix&Co. hat das Plugin Snapshots(16 Stück), über die Kanalparameter und einige weitere Midi Befehle abgerufen werden können. Auch getimte Faserwege für weiche Übergange und Automation sind möglich.

Die Snapshots werden dann per Midi Note abgerufen. Vor dieser App musste ich mir Skripte schreiben für alle Parameter, die meine Snapshots umsetzen... :D erspart einiges an Arbeit und machts deutlich angenehmer.

Als Hardware zur Steuerung habe ich derzeit noch ein Blueboard, allerdings baue ich gerade einen PedalinoMini (https://github.com/alf45tar/PedalinoMini), für den ich das Gehäuse noch fertig zeichnen muss.


Ich mach die Tage mal n Video dazu, hatte dazu schon ein paar Fragen bekommen.
🤣
Sorry, das ich lachen muss.
Is echt nicht böse gemeint.
Ich verstehe davon keinen Satz.
Wozu ist das alles???
Welche Lieder spielt man damit?
Wird man nicht verrückt ob der Möglichkeiten?
Kommt da hinten überhaupt noch sowas wie ein guter Ton raus?

Gut, ich hab ja davon keine Ahnung.
Bei mir wurde ein Effektpedal nie älter als 2 Wochen.
Ich halt alter Purist.
Mein neuer alter Trace Elliot VA350 z.B. hat einen puren Röhrenkanal und nur einen Volumenregler.
Was soll ich sagen?
Einen besseren Ton habe ich selten gehört.
So perfekt, klar und rein.
Mit welchem Effekt sollte ich das zerstören?
Das passt zu allem!

Gut, bin nur alter Rock 'n Roller.
Kann ja sonst nix.🥲
 
Was ich total gerne mag: den Reverb so trimmen, dass es klingt, als würde jemand im schallgedämpften Nebenraum spielen.
Klingt wirklich genau so. Meine erste Assoziation war, dass ich draußen bin und aus einer Wohnung mit offenem Fenster ein Instrument erklingt. Schöner Sound und schön gechillt gespielt.
Aber wie du schon sagst, in einer Rockband kann ich mir das kaum vorstellen. Und auch sonst kann das schnell matschen.
 
Wäre toll, ich bin noch auf der Suche nach den richtigen Effekten...
Ich habe mir anfangs ein Zoom B3n zugelegt:

Die Sounds sind kein Hai-End, aber ok und man kann viel mit diversen Kompressoren, Drives, Modulationen und auch Hall und Delay experimentieren. Dazu diverse Pre-Amps, Amp- und Boxen-Simulationen. Das macht irgendwie Spaß, damit zuhause zu spielen, zumal auch Kopfhörer-Ausgang und Aux-Eingang dabei sind. Und mir hat es dabei geholfen, die für mich richtigen Effekte und den PreAmp zu finden.

Leider scheint das B3n teurer geworden zu sein, aber gebraucht für das Gebotene echt wenig Geld.
 
Wozu ist das alles???
Na zum Musik machen! :D
Welche Lieder spielt man damit?
Na alle, auf die man Lust hat.
Wird man nicht verrückt ob der Möglichkeiten?
Kommt da hinten überhaupt noch sowas wie ein guter Ton raus?
Das ist im Endeffekt genau das, was ein Tonmensch hinterher beim Produzieren eines Albums eh macht. Nur halt am iPad und nicht am Windows/Mac. Klar kann man da alles machen, gehört aber zum Handwerkszeug, zu wissen, was wann wo sinnvoll ist. Und da ich mit meinem Setup sehr zufrieden bin, denke ich schon, dass da ein guter Ton rauskommt :-)

Mit welchem Effekt sollte ich das zerstören?
Zerstören geht mit Bitcrusher und Ringmod sehr gut... Und richtig eingesetzt, klingt das dann sogar immer noch gut, siehe hier:
Hier mal ein schönes Beispiel, was man mit Octavern, Filtern und Bitcrushern (und noch mehr) so machen kann



Mein Ziel ist im Endeffekt, ein portables und flexibles Setup zu haben. Drei Jahre habe ich das Helix genutzt, zwischendurch mal Axe FX und Quad Cortex getestet. Das iPad war eigentlich nur als Übergangs/Notlösung gedacht zum Überbrücken, habe dann aber festgestellt, dass Qualität und Flexibilität einem Desktop Setup mit klassischer DAW in nichts nachsteht. Ich bin auf Bus&Bahn angewiesen und den Bass immer zur Probe zu schleppen ist nervig genug. Jahrelang habe ich dann noch 'ne Tasche oder Koffer für Pedalboard/Helix dabei gehabt. Das nervt einfach.
 
Na zum Musik machen! :D

Na alle, auf die man Lust hat.

Das ist im Endeffekt genau das, was ein Tonmensch hinterher beim Produzieren eines Albums eh macht. Nur halt am iPad und nicht am Windows/Mac. Klar kann man da alles machen, gehört aber zum Handwerkszeug, zu wissen, was wann wo sinnvoll ist. Und da ich mit meinem Setup sehr zufrieden bin, denke ich schon, dass da ein guter Ton rauskommt :-)


Zerstören geht mit Bitcrusher und Ringmod sehr gut... Und richtig eingesetzt, klingt das dann sogar immer noch gut, siehe hier:



Mein Ziel ist im Endeffekt, ein portables und flexibles Setup zu haben. Drei Jahre habe ich das Helix genutzt, zwischendurch mal Axe FX und Quad Cortex getestet. Das iPad war eigentlich nur als Übergangs/Notlösung gedacht zum Überbrücken, habe dann aber festgestellt, dass Qualität und Flexibilität einem Desktop Setup mit klassischer DAW in nichts nachsteht. Ich bin auf Bus&Bahn angewiesen und den Bass immer zur Probe zu schleppen ist nervig genug. Jahrelang habe ich dann noch 'ne Tasche oder Koffer für Pedalboard/Helix dabei gehabt. Das nervt einfach.
Du darfst mein Geschreibsel nicht so ernst nehmen;-)
Ich bewundere das ja insgeheim.
Das hängt auch mit meinen 10linken Daumen zusammen 😅
 
@Geosammler :-) und alle, die es interessiert.

Ich habe mein Pedalboard zerpflückt und die folgenden Effekte mit meinem Shortscale Stingray ausprobiert ( der Bass ist passiv, die Toneblende komplett zugedreht)
Die Signalkette ist immer Bass--Kompressor--Equalizier--jeweiliger Effekt--Interface (Focusrite); Ausgabe entweder Kopfhörer oder Yamaha HS8 Studioboxen

Es kann bzw. wird über Verstärker plus Box sicher anders klingen, ich kann hier nur meine subjektive Meinung mit dem vorhandenen Equipment wieder geben.

Ich habe Fotos von allen Effekten bzw. der Signalkette gemacht, damit man sieht mit welchen Einstellungen ich es probiert habe.
Vorab, funktioniert haben alle. Vielen Dank für die Inspiration, jetzt weiß ich, was ich mit meinen Gitarrenpedalen noch so anstellen kann :D

In den höheren Lagen kamen die Effekte deutlicher zur Geltung aber auch bei meinem Standard-Anfänger Riff (7 Nation Army) klang es gut und ich habe den Reverb gerade fest in die Kette gehangen :-).
Beim Distorsion-Pedal habe ich das Rauschen trotz zugedrehtem Toneregler (sowohl am Bass als auch am Pedal selber) nicht wegbekommen.
Abgesehen vom Rauschen bin ich erstaunt, wie gut Distorsion beim Bass funktioniert.
Der OC5 hat einen Umschalter für Gitarre/Bass.

Wenn Du bzw. Ihr noch mehr Fragen hast/habt, frag(t) einfach, mir fehlt die Erfahrung, was ich sonst noch so dazu schreiben soll.
 

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Danke für den schönen Bericht, @CharlyBass !

Boss-Fan? ;-) Dazu habe ich drei Fragen:
1. Du hast den Ampeg OptoComp auf maximaler Kompression, ist das richtig?
2. Wie zufrieden bist du mit dem OptoComp?
3. Genau da würde mich der Boss BC-1X MultiComp interessieren. Hast du den mal probiert? Und warum genau da keinen Boss-Treter?

Ich mag zwar auch die vintage-angehauchten Comps, bin in letzter Zeit aber ein Fan der Multiband-Kompressoren geworden. Gerade bei stärkerer Kompression klauen die klassischen zuviel Bass. Und bei leichter Kompression bleiben die hohen Lagen gerne unbearbeitet. Das Problem hatte ich auch schon mit dem 160A.
 
Danke, @CharlyBass, sehr aufschlussreich... :great:

Nochmal eine Anfängerfrage:

Ich hab mir jetzt das Harley Benton Power Plant Junior geholt, da heißt es, es wäre "galvanisch getrennt"... Was bedeutet das?
 

Kein durchgehender Leiter zwischen Primär und Sekundärseite (kein gemeinsames Potential). Sondern, wie z.B. im Trafo eine Unterbrechung in Form von benachbarten Spulen, die Strom und Spannung induktiv übertragen.
 
Danke für den schönen Bericht, @CharlyBass !

Boss-Fan? ;-) Dazu habe ich drei Fragen:
1. Du hast den Ampeg OptoComp auf maximaler Kompression, ist das richtig?
2. Wie zufrieden bist du mit dem OptoComp?
3. Genau da würde mich der Boss BC-1X MultiComp interessieren. Hast du den mal probiert? Und warum genau da keinen Boss-Treter?

Ich mag zwar auch die vintage-angehauchten Comps, bin in letzter Zeit aber ein Fan der Multiband-Kompressoren geworden. Gerade bei stärkerer Kompression klauen die klassischen zuviel Bass. Und bei leichter Kompression bleiben die hohen Lagen gerne unbearbeitet. Das Problem hatte ich auch schon mit dem 160A.
Danke Schön :-) ,wie gesagt mir fehlt jegliche Erfahrung was das Schreiben von Reviews betrifft.
Boss-Fan? Ja irgendwie schon, es hat sich so ergeben. Das erste Gitarrenpedal habe ich von Boss gekauft, es hat gut funktioniert und ich bin dann dabei geblieben

Ich habe den Kompressor bei dem Shorty-Stingray auf maximaler Kompression, weil ansonsten mein Kopfhörer bzw. die Boxen "in die Knie gehen" und es nur noch wummert, der Bass hat sehr viel Dynamik.
Für mich macht der Kompressor alles was ich brauche, ich habe aber auch nicht viel Vergleichsmöglichkeit, ich habe noch keinen anderen Kompressor ausprobiert.
Warum es kein Boss-Multicomp ist, ist schnell erklärt:
Der Ampeg ist "übrig geblieben" als mein Mann seinen Kompressor etc. auf 19" Rack umgebaut hat, da habe ich mir den Ampeg geklaut :-).
 
Ich habe den Kompressor bei dem Shorty-Stingray auf maximaler Kompression, weil ansonsten mein Kopfhörer bzw. die Boxen "in die Knie gehen" und es nur noch wummert, der Bass hat sehr viel Dynamik.
Da würde ich auf jeden Fall einen Limiter einsetzen. Der schneidet das Signal ab einem bestimmten Pegel und lässt es darunter unbeeinflusst. Damit schützt du Ohren, Boxen und Kopfhörer. Gibt es auch als Treter von Boss, aber wenn du ohnehin über ein Interface spielst, würde ich den in der DAW (=Software) einstellen mit maximal 0dB oder etwas Headroom auf -3dB. Den Ampeg dann nur noch, um das Signal so zu verdichten, wie es dir gefällt.
 
Da würde ich auf jeden Fall einen Limiter einsetzen. Der schneidet das Signal ab einem bestimmten Pegel und lässt es darunter unbeeinflusst. Damit schützt du Ohren, Boxen und Kopfhörer. Gibt es auch als Treter von Boss, aber wenn du ohnehin über ein Interface spielst, würde ich den in der DAW (=Software) einstellen mit maximal 0dB oder etwas Headroom auf -3dB. Den Ampeg dann nur noch, um das Signal so zu verdichten, wie es dir gefällt.
Ich mag sowas lieber in Hardware (ich habe den Rechner nicht immer an wenn ich spiele). Kannst Du mir da was empfehlen?
 
Hallo CharlyBass, ich habe jetzt nicht alle Deine Beiträge gelesen, aber wenn man seinen Kompressor auf Max drehen muss, damit man sein Equipment nicht killt, wäre es dann nicht vielleicht angebracht die Wahl des Equipments zu überdenken? Das macht doch auch keinen Spaß, so dermaßen in der Dynamik eingeschränkt zu sein!
 

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