FUNK-LEGENDE BETTY DAVIS ?

Weil das bei den Künstlern so gut wie keine Erträge bringt. Immer mehr Menschen verzichten ganz auf den Kauf von CDs oder LPs und selbst der Kauf von MP3s ist seit Spotify & Co stark rückläufig. Wäre alles kein Problem, wenn die Musiker auch für das Streamen anständig bezahlt würden. Werden sie aber nicht - selbst Leute wie Coldplay mit Millionen von Streams bekommen dafür nur ein paar Euro fuffzich.

Ja bei Coldplay tut es mir natürlich leid. :rolleyes: Ich will es nicht runter spielen, aber hier wird schon ganz schön viel gelabert und Panik verbreitet. Kleine Bands haben sich auch schon vor dem Internet in der Hauptsache mit Spielen über Wasser gehalten. Bei den Großen ist das natürlich wieder eine andere Sache, aber auch keine existenzielle. Da muss man eben weiter an Lösungen arbeiten und tut man ja auch. Wir können natürlich auch das Internet abschalten.
 
Coldplay tut mir auch nicht leid, zumal ich deren Musik stinklangweilig finde, aber darum geht es nicht. Coldplay ist nur ein Beispiel dafür, dass selbst bei extrem hohen Streamingzahlen nichts beim Künstler landet.
Muss ja letztlich jeder für sich selber entscheiden, aber ich finde, Streaming-Dienste sind Ausdruck der allgemeinen Gleichgültigkeit gegenüber Musik, die sich in den letzten Jahren zunehmend ausbreitet. Keiner hat ein Problem damit, 5,-€ für einen Cappuccino zu zahlen, aber selbst ein Euro für den Download eines Musikstücks ist den meisten schon zu teuer.
Ich will Dir auch gerne glauben, dass Du Spotify nur zum Reinhören nutzt, aber sei Dir zumindest bewusst, dass auf jeden, der sich nach dem Reinhören tatsächlich die CD kauft, wahrscheinlich Tausende kommen, denen das Reinhören reicht. Zudem unterstützt auch jeder, der - so wie Du - nur reinhört, das Streaming-System, das damit immer größer wird.
Der Kauf von CDs und LPs hat für mich letztlich auch etwas mit Wertschätzung und Hörkultur zu tun: Woher sollen Menschen, die mittlerweile mit Streaming-Diensten aufgewachsen sind, das Bewusstsein dafür haben, dass Musik einen Wert hat? Ich will nicht anfangen, rumzujammern, dass früher alles besser gewesen sei und ganz sicher habe ich früher davon geträumt, soviel Musik zur Verfügung zu haben wie heute. Aber wenn man ein paar Wochen sein Taschengeld spart, dann mit dem Bus in die Stadt zum Plattenladen fährt, dort mit zittrigen Händen 20,-DM über den Tresen schiebt und dafür die brandneue Scheibe seiner Lieblingsband bekommt, die man dann in den nächsten Wochen x-mal hört und jede Note aufsaugt - dann steht das zum Prozess des Musik-Erschaffens in anderem Verhältnis als wenn man sich von irgendwelchen Internettauschbörsen auf einen Schlag ein paar Gigabyte Musik runterlädt oder eben auch jederzeit jedes beliebige Musikstückauf sein Handy streamt.
Wie gesagt: Das wäre mir alles egal, wenn die Künstler angemessen entlohnt würden...
 
Ich will Dir auch gerne glauben, dass Du Spotify nur zum Reinhören nutzt, aber sei Dir zumindest bewusst, dass auf jeden, der sich nach dem Reinhören tatsächlich die CD kauft, wahrscheinlich Tausende kommen, denen das Reinhören reicht.

Also nochmal...ich habe gar keinen spotify Account. Ich nutze zur Information das gleiche Format wie du in diesem Thread und macht kaum einen Unterschied.

Woher sollen Menschen, die mittlerweile mit Streaming-Diensten aufgewachsen sind, das Bewusstsein dafür haben, dass Musik einen Wert hat? Ich will nicht anfangen, rumzujammern, dass früher alles besser gewesen sei und ganz sicher habe ich früher davon geträumt, soviel Musik zur Verfügung zu haben wie heute. Aber wenn man ein paar Wochen sein Taschengeld spart, dann mit dem Bus in die Stadt zum Plattenladen fährt, dort mit zittrigen Händen 20,-DM über den Tresen schiebt und dafür die brandneue Scheibe seiner Lieblingsband bekommt, die man dann in den nächsten Wochen x-mal hört und jede Note aufsaugt - dann steht das zum Prozess des Musik-Erschaffens in anderem Verhältnis als wenn man sich von irgendwelchen Internettauschbörsen auf einen Schlag ein paar Gigabyte Musik runterlädt oder eben auch jederzeit jedes beliebige Musikstückauf sein Handy streamt.
Wie gesagt: Das wäre mir alles egal, wenn die Künstler angemessen entlohnt würden...

Klar weiß ich wovon du sprichst...bin ja Jahrgang 65. Das sind aber dann doch ziemlich nostalgische Anekdoten aus dem letzten Jahrhundert. Das Business ist nun mal ein anderes. Den Wert wird Musik wohl nie wieder haben (zumindest wie du es beschreibst)... das sollte einen auch bewusst sein, dass sich das Rad nicht zurückdrehen lässt.

Das Problem von Raubkopien kenne ich sogar aus eigener Erfahrung noch vor dem Internet wie wir es jetzt kennen. 2x ist eine olle Platte von uns aus den 80ern illegal auf Vinyl und CD in den 90ern + Anfang 2000 nachgepresst wurden von denen wir keinen Pfennig sahen...noch nicht mal wussten...von einer kleinen Band. Tja...shit happens. Sowas gab es also auch schon vor den Streaming Diensten. Das Problem sind nicht irgendwelche Streaming Dienste. Da gibt es immer Wege. Das Problem sind noch ungenügende Strukturen.
m.M.n. hätte ja jeder Musiker statt die Piraten zu verteufeln da mitmischen müssen um solche Strukturen zu schaffen die man eben heute braucht. Aber die fanden ja alle scheiße. Wie schon oben geschrieben, für uns änderte sich ja noch am wenigsten...ein Problem ist es in der Hauptsache für die Großen (aber wohl auch nicht so groß wie behauptet wird). Klar ist das immer noch misst und braucht eine Lösung.

Na ja...ich fand die Reaktion wegen spotify nur etwas übertrieben. Warum sollte ich mich zum Anwalt von Coldplay und Co. machen? Nur weil denen meine Art der Musik-Vorauswahl nicht gefällt, weil man damit "schlimmes" anstellen könnte?

Hattest du denn schon ernsthafte Verluste durch Streaming Dienste?
 
Nein, ich bin reiner Hobbymusiker und habe noch nie etwas mit Gewinnerzielungsabsicht veröffentlicht.

...und bietest deswegen vermutlich eine Dienstleistung viel zu billig an, was dann zu dumpinglöhnen bei prof. Musikern sorgt...

ich sehe diese streaminggeschichte auch kritisch, aber wir sollten uns auch alle unserer Widersprüche im leben bewußt sein...
 
...und bietest deswegen vermutlich eine Dienstleistung viel zu billig an, was dann zu dumpinglöhnen bei prof. Musikern sorgt...
Ich biete meine Fähigkeiten _nicht_ viel zu billig an; das ist ein falscher Schluss, den Du aus meiner Aussage getroffen hast. Meine Leistungen werden immer angemessen und gut entlohnt - dass unterm Strich keine auf Dauer ausgelegte Gewinnerzielungsabsicht besteht, liegt schlicht daran, dass ich wegen meines Jobs nicht oft genug Zeit für Gigs habe. Gegen den Vorwurf, ich würde zu Dumpingpreisen in unserem Metier kann ich mich daher mit voller Überzeugung verwahren

Aber ich habe keine Lust mehr, in diesem Thread über Streamingdienste zu diskutieren - wer meint, deren Betreibern auf Kosten der Künstler die Taschen füllen zu müssen, soll das meinetwegen tun.
 
als ich 18 war waren die platten von B.D. absolute raritäten (da hab ich noch tief in die tasche gegriffen für...)
mittlerweile sind sie alle sehr gut erhältlich... und der hype auch schon ein bisschen vorbei...
empfehlenswert finde ich die ersten 3 platten von ihr... die sollte man(n) im platten-regal haben....;-)
und hier noch mein lieblingsstück von ihr:

GROOVY HUGS
m.
 
ch biete meine Fähigkeiten _nicht_ viel zu billig an; das ist ein falscher Schluss, den Du aus meiner Aussage getroffen hast.

kein Schluss den ich gezogen hab, sondern eine Vermutung. eine Vermutung, von der es mich freut das ich daneben lag!

zum Thema streaming: ich selber nutze diese Dienste nicht. ich höre unterwegs keine Musik, ich habe kein smartphone und zuhause hab ich jede menge Musik. das die versoldung völlig daneben ist und auch noch mies verteilt wird, da sind wir uns wohl klar darüber. dennoch läßt sich dieses rad nicht wieder zurück drehen. leute die von der Musik leben wollen oder müssen haben aber keine andere Wahl sich damit in irgend einer form auseinander zu setzen. eins sollte man aber bei dieser Diskussion beachten: der "übliche" Nutzer würde -wenn er kein streaming hätte- nicht eine cd mehr kaufen, die würden den kram "rippen" oder illegal runterladen oder darauf verzichten, für die hat Musik einfach keinen wert. so gesehen sind ein paar microcent besser als nix...

ach ja: da youtube ja irgendwie auch ein streamingdienst ist, bin ich doch Nutzer solcher Dienste. befeuert aber eher meinen konsum insgesamt. liegt aber einfach daran, das mir das haptische eines Tonträgers wichtig ist. bei Leuten bei dehnen ihr ganzes leben im iphone stattfindet und auch drinsteckt sieht das aber wohl anders aus. ich bin halt ein alter mann...
 

...und bietest deswegen vermutlich eine Dienstleistung viel zu billig an, was dann zu dumpinglöhnen bei prof. Musikern sorgt...

Das ist aber ein echtes Thema, gerade wenn Du als "Hobbyband" etwas ambitionierter eigenen Sache machst.

Wir sind zB 9 Leute, in der Regel plus Techniker. Wenn wir irgendwo spielen wollen, um unser Musikmk etwas bekannter zu machen kostet das nen Veranstalter schonmal Essen, Getränke und Unterkunft (sobald das weiter als 100 km weg ist fahren wir in der Regel nicht heim). Was ist denn nach Eurem Empfinden dann noch ne faire Gage? Ich schreib jetzt mal bewusst nicht in welcher Range wir dann so liegen.
 

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