Hilfe bei Kondensator Beschriftung

Axel

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Hallo ihr wundervollen Menschen:

ich möchte mir heute Abend meinen Compulator fertig löten und hab jetzt ein kleines Problem:

Laut dem [url="http://dl.dropbox.com/u/1397764/compulatorschematic.png"]Schaltplan[/url] brauche ich einen 1uF Kondensator (der am Ausgang) und so einen hab ich nicht mal annähernd herumliegen (kann also realistisch gesehen auch nicht "stückeln"), weil ich mich wohl bei der Bestellung vertan habe.

Von einem Freund habe ich mir die beiden gegrabbelt: [url="http://dl.dropbox.com/u/1397764/DSC00324.JPG"]°Klick°[/url]

dank google ([url="http://www.hobbyelektroniker.de/?site=kondensator_beschriftung"]1[/url], [url="http://www.elektronik-kompendium.de/sites/bau/1109061.htm"]2[/url] und [url="http://www.edaboard.de/kondensator-beschriftung-t3740.html"]3[/url]) weiß ich mittlerweile, dass der weiße wohl gänzlich uninteressant (weil 1nF) ist.
Aber könnte die Beschriftung "u68" beim blauen heißen, dass der 680nF hat? Das sollte ja (zumindest übergangsmäßig) auch locker reichen oder?

andere Idee: könnte ich in dieser Position (Koppelkondensator am Ausgang) auch einfach zwei antiparallele (also parallel aber mit umgekehrter Polung) Elkos mit je 1uF einbauen?

Würde mich über kleine Hilfe freuen. Je schneller, desto cool ;-)
 
Tatsache?

[ooo] werde Elkos/Kondensatoren wohl nie verstehen. Hätte gedacht, dass er mir dann quasi die eine Sinushälfte "abzwickt" [;-)]

vielen Dank. Dann krieg ich den Kerl morgen endlich mal fertig.
 
Ganz davon abgesehen das Elkos im Signalweg eigentlich immer schlecht klingen benötigen Elkos ein Vorspannung, d.h. die "+" Seite muß immer positiver sein als die "-" Seite. Das funktioniert in den o.g. Schaltungen nur dann, wenn die negative Spannungsversorgung des OP-Amp nicht unter das Massepotetial des Ausgangs fällt. Bei Batterieschaltungen erzeugt man meistens die Signalmasse für den OP-Amp durch einen Spannungsteiler, dann funktioniert das wie beschrieben. Ohne Vorspannung wird der Elko aber irgendwann seinen Geist aufgeben und zumindest erst mal deutlich höhere Verzerungen erzeugen. Für alle Kondensatoren im Signalweg empfehle ich MKT oder Polystyrol Typen.
 
ok. uhm.

ich glaub ich sockel den den Elko mal lieber ;-)
danke auch dir TheBass. Bin mir leider nicht sicher, ob ich alles richtig verstanden habe. Du sagst also, dass das in meinem Fall nur funktionieren wird, wenn ich die Spannungsversorgung (die ja beim Compulator negativ ist) modifiziere (mit dem Spannungsteiler). Richtig?
 
Zuletzt bearbeitet:
P.S.: wäre für mich trotzdem noch interessant, ob "u68" 680nF bedeutet. Also falls wer was weiß [;-)]
 
Ja, das sind 680nF.
Nein, du brauchst deine Spannungsversorgung nicht modifizieren, denn der Ausgang der OP Stufe liegt beim Compulator auf 1/2 Betriebspannung. Dafür sorgt der linke untere Teil der Schaltung.
Übrigens kann ich zwischen Elko und MKT/Poly bei einer Stufe keinen Unterschied hören.
Wenn ich ein OP Grab habe, dann vielleicht, aber bei einer solchen "Mini"-Schaltung würd ich mir da mal keine Sorgen machen. DA gibt's beim Compulator andere Stellen, die Soundentscheidener sind. (z.B. der VTL oder der OP)
Übrigens selbst im Fender TBP-1 sind im kürzesten Signalweg 7 Elkos drin. Und da werden die Elkos sogar negativ ausgesteuert und sind nicht Positiv vorgespannt. Denn auch das kann man im bestimmten Rahmen machen ohne das das hörbar wird. Natürlich nicht mit -15V aber bei Kleinspannungen <1V eff ist das durchaus machbar und sinnvoll. Denn dadurch kann man größere Werte benutzen und so die Granzfrequenz niedrig halten, auch wenn die Eingangsstufen niederohmiger werden (Weil das z.B. eine nichtinvertierende Stufe ist.). Im TBP-1 sind z.B. als Koppelkondensatoren 22uF drin.
 
ok. danke noch mal für die Antwort.

ich denke ich werde da wirklich Sockeln und einfach mal beides probieren . . . und Ihr kriegt dann eine seitenlange Review [;-)]

Vielleicht nur zu meiner Allgemeinbildung nochmal, ob ich das richtig verstanden habe:
in "Ruheposition" hat der Elko eine Vorspannung (funktioniert das Prinzip mit positiven und negativen Vorspannungen?). Am "Ausgang" des Elkos kommt davon nix an, weil A) diese Spannung gegen seine Sperrrichtung läuft und B) ein Kondensator diesen Gleichstrom sowieso blockt.
Auf diese Vorspannung legen addieren wir jetzt eine Wechselspannung auf. Wir erhalten also quasi eine "erhöhte" (bzw "erniedrigte") Sinuswelle. Es schwingt aber es schwingt immer nur im positiven (oder negativen) Bereich. Der Elko gibt dabei die "Relative Veränderung" als "echten" Wechselstrom (also positiv UND negativ) weiter.
Stimmt das so?
 
äh...ja, so ungefähr. Gleichspannung wird durch einen Kondensator geblockt. Spannungsänderungen werden mit einer Verschiebung der Phase durchgelassen. Die Phasenverschiebung ergibt sich durch die Kapazität des Kondensators. Durch die Phasenverschiebung ergibt sich bei Wechselspannungen (=dauernde Spannungsänderungen) auch eine Veringerung der Amplitude. Die Frequenz, bei der die Amplitude um 50% (=3dB) verringert ist (gemessen am Ausgangswert) nennt man auch Grenzfrequenz.

Eine Sperrichtung gibt es bei Kondensatoren nicht. Das verwechselst Du mit Dioden. Allerdings benötigen Elkos wegen ihres Aufbaus eine Gleichvorspannung um zu gewährleisten, daß die "+" Seite zu keinem Zeitpunkt negativer wird als die "-" Seite.
 
Zitat:Original erstellt von: TheBass

Eine Sperrichtung gibt es bei Kondensatoren nicht. Das verwechselst Du mit Dioden. Allerdings benötigen Elkos wegen ihres Aufbaus eine Gleichvorspannung um zu gewährleisten, daß die "+" Seite zu keinem Zeitpunkt negativer wird als die "-" Seite.

ah. na das erklärt einiges. Habe Elkos in der Tat immer als ein mystisches Mittelding zwischen Dioden und Kondensatoren gesehen.
 

Noch ein kleiner Nachsatz zum Thema Umpolspannung oder auch Falschpolspannung. Das ist die größte mögliche Spannung in entgegengesetzter also falscher Richtung. Dazu gibt's eine kleine Tabelle.

• Aluminium feucht: 1...2 V,
• Aluminium trocken: bis zu 20 % der Nennspannung kurzzeitig (z. B. beim Einschalten);
ca. 10 % bei Dauerbetrieb,
• Tantal feucht, Silbergehäuse: 0 V (gar nichts),
• Tantal feucht, Tantalgehäuse: max. 3 V,
• Tantal trocken:
• bei 25 °C bis 10 % der Nennspannung, aber höchstens 1 V,
• bei 85 °C bis 3 % der Nennspannung, aber höchstens 0,5 V,
• bei 125 °C bis 1 % der Nennspannung, aber höchstens 0,1 V.

Der Leckstrom ist um so geringer, je höher die Nennspannung des Elkos ist. Man kann also ggf. einen entsprechend höher dimensionierten Elko wählen, falls einen der Leckstrom in der Beschaltung stört.
Die üblichen kleinen Elkos sind normalerweise Alu Trocken, d.h. wenn du einen 35V Typ einsetzt, kannst du den mit 7V kurzzeitig und mit 3,5V im Dauerbetrieb auch verkehrt herum benutzen. Und das machen sich eben fast alle Schaltungsentwickler zu nutze. Denn Elkos haben eben eine viel höhere Kapazitätsdichte als andere Kondensatorbauformen und sind dementsprechend kleiner und auch billiger. Ein 22uF als MKT Typ ist ein echter Brocken, während ein 22uF Elko recht klein daher kommt.
Beispiel:
MKT 22uF 160Vdc/100 Vac, 45 x 21mm, 4,40€
Elko 22uF 100V, 12x8mm, 0,04€

Nur damit hier keine Missverständnisse auftauchen. Ich verwende MKT/MKS Kondensatoren auch sehr häufig. Gerade bei EQ oder anderen Frequenzbestimmenden sind mir MKT viel lieber, weil die Toleranz einfach deutlich niedriger ist. Elkos haben ja gerne schon mal ±20%, MKT Typen haben da ±5%. MKS liegen auch bei ±20%.
Als Koppelglieder sind mir aber Elkos lieber.
 
Zuletzt bearbeitet:
wie gerne würde ich verstehen, was ihr da schreibt...

leider bin ich einer von denen, die sich vorstellen wie die elektronen aus der batterie durch die schaltung hüpfen.

und ab einer gewissen komplexität geht mit der vorstellbarkeit einfach nichts mehr...
[:-(]
 
Aha,
dann wird dir die Erklärung wie ein Mischpult funktioniert (von unserem Ex-Mischer) wohl auch nicht helfen...
Das war so mit Okulüttengeber und Okulüttennehmer, und Flackerleitens und so'n Zeug...
 
Zitat:Original erstellt von: badmatafaka

leider bin ich einer von denen, die sich vorstellen wie die elektronen aus der batterie durch die schaltung hüpfen.

du das ist bei mir genau so. Die Kunst ist nur, neu dazukommende Infos in dieses Modell einzubauen [:D]
 

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