Ich trau mich kaum zu erzählen ...

tieftonmusiker

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Ich habe mich am Freitag morgen auf den ca. 200 km langen Weg zu Station Music gemacht, um mir endlich mal diese tollen Sadowsky Bässe anzusehen und zu testen (und u.U. auch direkt mitzunehmen). Ich hatte meinen Sandberg Custom 5 dabei um einen gewissen Bezugspunkt zu haben.

Tja, sie hatten mehrere Bässe in verschiedenen Farben und Konfigurationen da ... alles sehr schöne Instrumente, auf jeden Fall.

Alles erstes ist mir aufgefallen, dass das Griffbrett in den Korpus hinein relativ breit wird ... für mich mit eher kurzen Fingern nicht ganz so optimal, aber vom Spielgefühl her noch ok, da der Hals an sich eher dünn ist (C-Form). Bei meinem Sandberg ist das String-spacing kleiner und der Hals hat eher eine D-Form.

Zum Testen war ein Epifani-Stack mit 3x10" Box bereitgestanden (naja, hat mich auch nicht beeindruckt) ... als nächstes ist mir aufgefallen, das die Soundunterschiede zwischen den beiden PUs nicht so groß waren, wie ich sie von meinem Blade Jazz Bass gewohnt bin. Vor allem der Hals-PU Sound hat mich enttäuscht. Da war nicht dieser tiefe, leicht "ungehobelte" Ton, den ich mag. Der Slap-Sound hat mir gut gefallen und es waren mir sogar zuviele Höhen im Spiel trotz zugedrehtem Höhenregler am Bass. Der Hals ließ sich eigentlich ganz gut bespielen trotz der etwas dickeren Stainless Steel Saiten (45 - 130) ... ich bevorzuge normalerweise etwas dünnere Nickels.

Tja, und dann kam irgendwann die eigentliche Enttäuschung für mich ... die vielgelobte Sadowsky H-Saite klang nicht so wie die restlichen Saiten ... irgendwie schwang da immer eine Art "tiefer Oberton" mit, der die eigentliche Tonhöhendefinition des gegriffennen Tons zwar nicht überdeckte aber unangenehm laut war. Ich hab dann mehrere unterschiedliche Modelle angetestet und überall war es das Gleiche. Nur bei einem war dieser tiefe Oberton nicht so deutlich ... dieser war augenscheinlich schon etwas älter (stumpfe Saiten und leicht klebriger Hals sowie Bünde, die nicht mehrglänzten).

Nun völlig verunsichert holte ich meinen Sandberg raus ... und siehe da, die Töne auf der H-Saite klingen wie die Töne auf den restlichen Saiten, nur tiefer.

In der Zwischenzeit kam der Verkäufer wieder und ich erzählte ihm meine Eindrücke ... er sah mich an, als ob ich den Verstand verloren hätte, schnappte sich den Sadowsky, spielte etwas auf dem Bass und meinte, dass die B-Saite doch klasse wäre und wie angesagt sie doch seien und dass sich diese Bässe bei ihnen so gut verkaufen würden.

Ich meinte dann zu ihm, dass die H-Saite eben in meinen Ohren nicht gut klingt! Inzwischen schon leicht angewidert von mir erzählte der Verkäufer dann, dass er das nun mal aus fachlicher Sicht bewerten müsste und dass die Badass-Bridge ja dafür bekannt ist, dass die Obertöne da besser sind und sich die H-Saite deshalb ja dann auch besser durchsetze und mein Sandberg eben kein guter Bass wäre, da diese Obertöne nicht da sind.

Er wollte mir dann noch einen Peavey-Bass schmackhaft machen, den anscheinend auch Mike Porcaro von Toto spielt, aber ich war bedient und zweifelte an meinen Ohren und meinem guten Geschmack und bin ohne neuen Bass wieder nach Hause gefahren ... aber mit neuem Respekt vor meinem Sandberg.

OK, warum erzähle ich das Ganze ... ich will weder die Marke Sadowsky, noch Station Music oder den Verkäufer madig machen ... die waren im Gegenteil alle total nett und hatten mir im Vorfeld sogar den einzigen RV-5 Sadowsky in 3TS reserviert und schnell auf emails reagiert.

Es geht mir darum, ob ich falsche Vorstellungen von einem 5-saitigen Jazz Bass habe ... objektiv gesehen habe ich ja 2 total unterschiedliche Instrumente verglichen. Auf der einen Saite einen JazzBass mit Humbucker in Singlecoil-Format und noch sehr neu klingenden SS-Saiten und auf der anderen Seite der eher moderner ausgerichtete Bass mit richtigen Humbuckern und bereits deutlich älteren NPS-Saiten.

Und auch die Frage an alle Jazz 5 Besitzer ... klingt eure H-Saite erkennbar anders als die anderen Saiten?

Bin sehr gespannt auf eure Antworten ...
 
also bei meinem Warwick ist es so, wenn man Tapperwound Saiten aufzieht wird die H-Saite deutlich träger und undefinierter sobald aber "normale" SS- oder NP-Saiten drauf sind klingt die H-Saite wieder definiert und richtig geil. es kommt also immer auf die Saiten drauf an, vllt. waren die Sadowsky-Basse, die ich zu meiner shade noch nie getestet habe, einfach auch mit Tapperwounds bestückt.
 
@lazarus: Also ich habe schon Jazzbässe angetestet, die hatten keine Tapperwounds drauf und trotzdem 'ne lasche H-Saite.
 
Zitat:Original erstellt von: J.K.

Hallo, gnslmf!

Also zu dem leidigen Thema "Fender und die H-Saite" wirst du hier schon etliche Threads finden.

Hier gehts aber um Sadowsky und die H-Saite!!!

Alle Sadowskys die ich bislang in der Hand hatte (...alle aus der Metro Serie) hatte eine hervorragende H-Saite! Hast du den Bass mal über n anderen Amp gespielt, oder mal etwas am EQ geschraubt? Wichtig zu wissen ist vielleicht auch das die Klangreglung der Sadowskys im ganz zu gederehtem Zustand die Neutralstellung hat und man dann nur boosten kann. Dies kann bei falscher Handhabung zu extrem vielen Höhen führen!

Bei dem Preis würd ich auch immer einen Bass bestellen und nicht einen nehmen der schon von 1000 leuten angedaddelt wurde...oder wenigsten zum testen mal neue Saiten verlangen!

 
Zuletzt bearbeitet:
Zitat:Original erstellt von: lazarus_04

also bei meinem Warwick ist es so, wenn man Tapperwound Saiten aufzieht wird die H-Saite deutlich träger und undefinierter sobald aber "normale" SS- oder NP-Saiten drauf sind klingt die H-Saite wieder definiert und richtig geil. es kommt also immer auf die Saiten drauf an, vllt. waren die Sadowsky-Basse, die ich zu meiner shade noch nie getestet habe, einfach auch mit Tapperwounds bestückt.
... ja die Sadowskys sind mit einer Taperwound H-Saite bestückt ... das ist ein Faktor, an den ich bisher noch nicht gedacht hatte ...
 
Zitat:Original erstellt von: Bass Boomer
Alle Sadowskys die ich bislang in der Hand hatte (...alle aus der Metro Serie) hatte eine hervorragende H-Saite! Hast du den Bass mal über n anderen Amp gespielt, oder mal etwas am EQ geschraubt? Wichtig zu wissen ist vielleicht auch das die Klangreglung der Sadowskys im ganz zu gederehtem Zustand die Neutralstellung hat und man dann nur boosten kann. Dies kann bei falscher Handhabung zu extrem vielen Höhen führen!
... das der EQ boost-only ist, war mir bekannt. Der EQ am Amp war in Mittelstellung mit leicht zurückgedrehten Höhen ... den Amp gewechselt habe ich nicht, aber eben wie beschrieben den Bass. Das Problem ist auch nicht, dass zuviele Höhen da waren, sondern dass zu dem Grundton auch noch teife Obertöne dazu kamen, die nicht zum gegriffenen Ton "gepaßt" haben

Zitat:
Bei dem Preis würd ich auch immer einen Bass bestellen und nicht einen nehmen der schon von 1000 leuten angedaddelt wurde...oder wenigsten zum testen mal neue Saiten verlangen!
... der Bass den ich getestet habe, hatte relativ brilliante und IMHO schon noch relativ frische Saiten. Der Bass mit den alten Saiten war meiner [:-)]
 
Zitat:Original erstellt von: J.K.

@lazarus: Also ich habe schon Jazzbässe angetestet, die hatten keine Tapperwounds drauf und trotzdem 'ne lasche H-Saite.
... es geht auch nicht um eine lasche H-Saite sondern allein um den Sound, den die H-Saite im Allgemeinen und im Vergleich zu den anderen Saiten bzw. im Vergleich zu meinem eigenen Bass von sich gegeben hat.
 
@Bass Boomer: Na ja, die Sadowskys sind doch im Grunde genommen nichts anderes als veredelte Fender-Jazzbässe.

Ich habe auch deshalb auf die Diskussionen mit den Fender 5-Saitern verwiesen, weil es mittlerweile meine Vermutung ist, dass es irgendeine konstruktive Eigenart des Jazzbass-Prinzips ist, die Schuld daran ist, dass sich so viele über die schwache H-Saite der Jazzbässe ärgern. Das trifft ja nicht nur auf viele Original-Fender oder Billigkopien zu, sondern offensichtlich auch auf die hochwertigen Fender-Kopien (z. B. Sadowsky), wie man ja eben hier sehen kann.
 
Zitat:
Ich habe auch deshalb auf die Diskussionen mit den Fender 5-Saitern verwiesen, weil es mittlerweile meine Vermutung ist, dass es irgendeine konstruktive Eigenart des Jazzbass-Prinzips ist, die Schuld daran ist, dass sich so viele über die schwache H-Saite der Jazzbässe ärgern. Das trifft ja nicht nur auf viele Original-Fender oder Billigkopien zu, sondern offensichtlich auch auf die hochwertigen Fender-Kopien (z. B. Sadowsky), wie man ja eben hier sehen kann.
... in die Richtung ging meine Frage schon eher (stark vereinfacht): kann eine H-Saite bei einem JazzBass überhaupt gut bzw. wie die anderen Saiten (bloß tiefer) klingen ...

... der andere Aspekt der mit anklingen sollte ist der, ob ich überhaupt zurechnungsfähig bin [V] oder ob ich einfach nicht in der Lage bin einen "erwiesenermaßen" guten Bass als solchen zu erkennen.
 
@gnslmf: Kannst ganz beruhigt sein. Mit dir ist alles in Ordnung![:D] Nur eben mit den Jazzbass 5-Saitern nicht...
 

Hallo gnslmf,
wühl dich mal durch diesen Thread:


[URL]http://www.talkbass.com/forum/showthread.php?t=153889[/url]
Zitat:What strings do you use on your Sadowsky?
Hi

I tried 3 sets of Sadowsky strings on my Metro MV5, including a set nicklewounds, and I didn't like them. The strings sounded harsh, and there were weird overtones happening. ......
So I switched to DR Hi Beams, and now the bass sounds and plays like a Sadowsky. The DR's also are less stiff and have a smoother feel.
The only problem is that DR's don't have a tapercore B string, and I prefer a tapered core B-string. So what kind of strings do you use on your Sadowsky? What do you recommend?

Thanks,
R.


Sadowsky's sind an sich extrem feine Teile, Station Music ist aber wohl ein Thema/Thread für sich.....
 
Zitat:Original erstellt von: J.K.

@Bass Boomer: Na ja, die Sadowskys sind doch im Grunde genommen nichts anderes als veredelte Fender-Jazzbässe.

Ich habe auch deshalb auf die Diskussionen mit den Fender 5-Saitern verwiesen, weil es mittlerweile meine Vermutung ist, dass es irgendeine konstruktive Eigenart des Jazzbass-Prinzips ist, die Schuld daran ist, dass sich so viele über die schwache H-Saite der Jazzbässe ärgern. Das trifft ja nicht nur auf viele Original-Fender oder Billigkopien zu, sondern offensichtlich auch auf die hochwertigen Fender-Kopien (z. B. Sadowsky), wie man ja eben hier sehen kann.

...also, bei meinem Van der End Jazzbass hab ich das Problem nicht...
 
Eigentlich ist es doch ganz einfach: Du hast einen Bass getestet, von dem du vorher viel positives gehört hast, der dich aber letztendlich enttäuscht hast. Vielmehr hast du festgestellt, dass dein bisheriger Bass dir besser gefällt. Also sei doch froh, denn du hast das Geld für ein neues Instrument gespart und bist dir wieder bewusst, wie gut dein Sandberg eigentlich ist. Denn maßgeblich ist doch in erster Linie, wie DU es empfindest, denn du musst das Instrument ja spielen, und nicht was irgendwelche Leute sagen oder irgendwelche Tester schreiben.
 
Also mein Esh Various 5 mit MM / J TA Bestückung hat eine sehr gut klingende und definierte H-Saite - kein Schlabbern und so... weswegen ich diesen auch einigen anderen, teureren (W..wick [...][ooo]) Modellen vorzog...
 
Wie Precision78 schon schreibt: Sei froh, dass Du Deinen Traumbass schon hast, und nicht noch weiter Geld für nen anderen ausgeben musst! Ich für meinen Teil bin auch immernoch in meinen LeFay verliebt - fang jedes mal an zu sabbern, wenn ich den Koffer aufmache und da liegt er dann in seiner ganzen Pracht! Und was die H-Saite angeht: Original Zitat unser Sängerin bei der letzten Probe als ich das tiefe C-spielte:" Auuuuu, das Vibrieren tut weh im Zahn!!!!!" [:D][:D]
 
Bassertom, diesmal warst du schneller... Ich wollte auch gerade die H-Seite meines LeFay's loben. Für mich die Nr.1-H-Saite überhaupt! Habe schon viele 5-Saiter besessen, am besten waren immer die LeFay's! Es gibt da noch einen günstigen H-Saiten-Knaller, den Spector Rex5, allerdings ist kaum ein Bass von der Form her weiter vom Jazzbass weg als der Spector.. :-) Ansonsten.. LeFay... :-)
 
jap, bei den lefays ist alles wie aus einem guß.
kein unterschiedlicher klang zwischen den saiten [;-)]
 
Hallo Max_Digit: Ich habe einen Sadowsky aus der Metro 5 Serie, die H-Saite dieses Instrumentes ist DER Hammer, aber die E-Saite produziert ab dem 4. Bund aufwärts für meine Ohren "komische" Obertöne. Vielleicht auch nur so ein Gefühl, übrigens änderten daran auch die HiBeams von DR überhaupt nichts, sie sind lediglich einen Ticken leiser als die Original Sadowsky Nickel Strings. Und in der Tat sind die Leute Bei Station Music ein wenig special, am Telefon landete ich stets in Warteschleifen, und bei bisher zwei Anfragen per Mail kam einfach keine Antwort. Aber vielleicht sind die Leute zeitweise überlastet, vermute ich.
 

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