immer wieder schlimm: Ausstieg aus Band

ja gut, back to topic.
bald ist es auch bei mir so weit. nach 12 jahren in dieser stadt, davon 11 jahre in meiner haupt- und bassband (in der anderen spiele ich seit ca. 6 jahren diletanttisch gittarre, synth und fx), wird es zeit für einen tapetenwechsel, selbst gewählt und frei entschieden. mit dem gitarristen und dem sänger spiele ich von beginn an zusammen, der schlagzeuger hat zweimal gewechselt, is aktuell aber auch schon seit 6 jahren dabei.
tja, wenn alles so läuft, wie geplant, bin ich ab april hier weg, neue stadt, neues umfeld, entfernung ca. 450 km, also nüscht mit: "ich komme mal zur probe rum." und so.

tja, der band habe ich das ganze vor ein paar wochen angekündigt und seitdem schwebt es so über allem andern rum.
die reaktionen schwanken zwischen offenem entsetzen und enttäuschung (insbesondere beim gitarristen) und so tun, als ob nichts wäre bzw. vielleicht klappt das ja alles gar nich und der geht gar nich wirklich weg.
es waren schöne jahre und aus den boyzzz sind im laufe der zeit sehr, sehr gute feunde geworden aber alles hat ein ende, nur die wurst hat zwei.
das schwierige ist, das ich nich so genau weiß, wie ich mich den anderen gegenüber verhalten soll. das thema lieber meiden, bis sie von sich aus drauf kommen, ganz klar ansprechen, ob wir noch konzerte spielen, proben, wer die platten kriegt, die aktuell bei mir lagern, wer den mietvertrag für den proberaum übernimmt, ob es sich noch lohnt, unsere fertigen aufnahmen zu veröffentlichen, möglicherweise kostenintensiv als 7" oder doch lieber digital, wie es überhaupt mir der band weitergeht, ob irgendwer ne idee für ne neue bassist*in hat, ob ich mit der person alte songs durchgehen sollte ...
wird irgendwie alles umschifft und ich merke jedesmal, wenn ich diese themen anschneide, wie alle auf den boden sehen und nich viel sagen und dann irgendein witz kommt und dann ein großer schluck bier und dann schnell ein neues thema.
so richtig mit mir freuen über anstehende bewerbungsgespräche usw. kann sich natürlich auch keiner, alles eher so ein schuldding.
manchmal hab ich auch echt ein fieses schlechtes gewissen, was vor allem am gitarristen liegt, der mich schon sehr direkt spüren lässt, wie unzufrieden er mit der situation ist ("bandmörder!") was grundsätzlich nachvollziehbar ist aber manchmal auf ein wenig einseitig bzw. naiv wirkt, da es mir so scheint, als glaube er, mich mit dem auslösen dieses schlechten gewissens von meinem plan abbringen zu können. so.

was meint ihr, wie sind eure erfahrungen in ähnlichen situationen, ob die mich am ende noch alle verkloppen oder wir uns doch heulend in den armen liegen werden??? ;-)
 
@drone: ....... Deine Bandkumpels haben scheinbar ob der sich im April abzeichnenden neuen Situation noch nicht so richtig realisiert, was dann ist und wie's mit der Band weiter gehen soll.
Das dürfte aber am wenigsten Dein Problem sein ("....... bin dann mal wech!").
Die Jungs müssen sich langsam mal darüber im Klaren werden: wollen wir weiter machen/suchen wir Musikerersatz oder stecken wir einfach den Kopf in den Sand und stellen im April verdutzt fest: ups, drone ist ja tatsächlich weg!
Was DU schnellstens klären musst/solltest, falls der Proberaum-Mietvertrag ausschließlich auf Deinen Namen laufen sollte: übernimmt den die Band/ein anderer Musiker (mit Einverständnis des Vermieters)? Wenn nein, wirst du wohl kündigen müssen, um nicht finanzielle Probleme damit zu bekommen.
 
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@kemm47, danke für deine einschätzung. ja, das mit dem proberaum werde ich bald mal abklären müssen, wir sind insgesamt 3 befreundete bands in dem raum, in zweien bin ich aktiv, in der dritten meine freundin, auch am bass, die natürlich mit mir zusammen weggeht :love: und somit alle drei bands irgendwie von der situation betroffen sind. wird mal zeit für ne klare rundmail an alle.
 
Ich würde wohl vor allem mit dem Gitarrero das Gespräch suchen, erst mal nur unter 4 Augen. Ihm das ganze versuchen etwas nachvollziehbarer zu machen, so dir der Sinn danach steht. April ist natürlich eine Hausnummer, und ich kann die Vermeidung des Themas durch die Band durchaus verstehen. Nach 11 Jahren ein Ultimatum von 3 Monaten gesetzt zu bekommen, ist mit Sicherheit ein ganz schöner Schlag. Nichts desto trotz steht deine Entscheidung ja fest, und da steht ein schlechtes Gewissen nur im Weg. Als Freunde solltet ihr imo am Ende gut auseinander gehen können.
 
wird mal zeit für ne klare rundmail an alle.
und riskieren " Hab schon länger nicht mehr mein Postfach gecheckt"?
Zusammen sitzen und reden und nichts dem Zufall überlassen.

ne neue bassist*in hat, ob ich mit der person alte songs durchgehen sollte ...
Also, ich könnte das nicht brauchen. Hatte mal eine Band, da hieß es, der Ex-Basser geht nach USA und ich soll ihn ersetzen. Er ging, vier Wochen später war er wieder da. Er übernahm dann sporadisch das Schlagzeug und meinte ständig, mir Tipps geben zu müssen. Ich muss dazu sagen, er hatte eine leichte geistige Behinderung, die sich in Form von Arschlochsein äusserte. Jetzt traute sich natürlich keiner ihm zu sagen, dass er nur stört. Ich habe dann meinen Hut genommen.

das thema lieber meiden, bis sie von sich aus drauf kommen, ganz klar ansprechen
Ganz klar, drüber sprechen. Und wenn dann wieder mit Witzen abgelenkt wird, mach mit und erzähl Einen übers Abschied nehmen, damit kommst du wieder zurück zum Thema. Du musst halt das Gespräch führen
 
So würd' ich es nicht formulieren "Nach 11 Jahren ein Ultimatum von 3 Monaten gesetzt zu bekommen,....." Es ist kein Ultimatum, sondern eine Tatsachenmitteilung!
Ich geh' mal ganz stark davon aus, dass berufliche Gründe dafür ausschlaggebend sind. Das sind dann "zwingende/unumstößliche", wenn auch für die davon betroffenen Bands unschön auswirkende Gründe...... Machst Du sicherlich nicht "aus Jux und Dollerei"!
Die Auswirkung ist dann wie z.B. früher, wenn ein Mitmusiker für 18 Monate zum Bund einrücken musste und bandinaktiv wurde.....
Also, der Spielball liegt nun bei den drei betroffenen Bands! Da sollte sich doch wenigstens Einer / eine Band finden, der/die den Mietvertrag übernimmt, oder?
 
Ich würde wohl vor allem mit dem Gitarrero das Gespräch suchen, erst mal nur unter 4 Augen. Ihm das ganze versuchen etwas nachvollziehbarer zu machen, so dir der Sinn danach steht. April ist natürlich eine Hausnummer, und ich kann die Vermeidung des Themas durch die Band durchaus verstehen. Nach 11 Jahren ein Ultimatum von 3 Monaten gesetzt zu bekommen, ist mit Sicherheit ein ganz schöner Schlag. Nichts desto trotz steht deine Entscheidung ja fest, und da steht ein schlechtes Gewissen nur im Weg. Als Freunde solltet ihr imo am Ende gut auseinander gehen können.

naja, das thema is nich ganz neu und ich hatte mich im letzten jahr bereits intensiv damit beschäftigt und das auch alles sehr offen kommuniziert. ich interpretiere das als eine mischung von enttäuschung, starrsinn, sarkasmus und komminikativen defizititen in bezug auf die eigenen gefühle aber ich denke, ich weiß, wie das gemeint ist. nervig ist es manchmal trotzdem ...
 
Ganz klar, drüber sprechen. Und wenn dann wieder mit Witzen abgelenkt wird, mach mit und erzähl Einen übers Abschied nehmen, damit kommst du wieder zurück zum Thema.

so habe ich das bisher auch häufiger gehalten, auch wenn meine witze dann nich ganz so gut ankamen. ;-)

Ich geh' mal ganz stark davon aus, dass berufliche Gründe dafür ausschlaggebend sind. Das sind dann "zwingende/unumstößliche", wenn auch für die davon betroffenen Bands unschön auswirkende Gründe...... Machst Du sicherlich nicht "aus Jux und Übermut"!

direkt zwingende umstände gibt es nicht aber ich denke, ich brauche nochmal anderen eindrücke, perspektiven, möglichkeiten als in unserem kaff hier. klar spielt die berufliche eben da auch mit rein aber es ist jetzt nich so, dass ich hier weg müsste, um meine miete bezahlen zu können oder so.
 
Ich kann mich glaube ich ganz gut in deine Lage hineinversetzen, da mir das vielleicht auch einmal bevorsteht.
Vielleicht in einem Jahr, oder in drei, oder wenn ich Glück habe auch gar nicht.
Wie ich die Sache versuchen werde anzugehen (falls es überhaupt soweit kommt), ist dass mir die Band an sich schon immer noch wichtiger war als meine Rolle in ihr. Ich denke dass du, wenn du klarmachen kannst dass dir dir Zukunft der Band sehr am Herzen liegt, auch wenn du selber nicht mehr beteiligt sein wirst wirst, einen guten Abschluss finden kannst.
 
Oh, es gibt scheinbar einige, die sich nochmal verändern wollen mitsamt geographischer Tapetenwechsel?!
Schwirrt meiner Frau und mir auch immer wieder im Kopf herum. Näher zur Familie, anderer Job, andere Branche, in eine Stadt/Region, wo wir uns wohler fühlen,...
 

Real Life > Bandbefindlichkeiten, klaro.
Allerdings, so habe ich das zumindest verstanden, hattest Du doch eine ziemlich geile Zeit mit den anderen Jungs.
Daher kann es Dir doch eigentlich nicht egal sein, ob die Band nach deinem Weggang komplett den Bach runtergeht oder die anderen auch ohne Dich weitermachen und Spass haben.
Vielleicht ist das auch wieder so ein Ding, dass man unangenehme Dinge nicht gerne anspricht und vor sich her schiebt.
Sprich mit den Jungs. Sag Ihnen das du möchtest das die Band auch weitermacht ewenn du weg bist (wenn dem tatsächlich so ist) und sprech mit denen ab, wie man es am besten auf die Kette kriegt weiterzumachen, einen neuen Basser zu integrieren, etc.
Nach mir die Sintflut ist doch irgendwie scheisse.
 
wer hat denn was von sintflut gesagt? klar is mir das alles auch heute noch sehr wichtig und wird es, wenn auch möglicherweise in erinnerung, immer bleiben. genau deswegen möchte ich die dinge ja auch besprechen.

@redbusbluebus: ich finde den ansatz gut, bezweifel aber, das das so funktioniert mit der trennung von funktion und person, wenn alle sehr eng befreundet sind und nicht im professionellen sinne miteinander musizieren.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Oh, es gibt scheinbar einige, die sich nochmal verändern wollen mitsamt geographischer Tapetenwechsel?!
Schwirrt meiner Frau und mir auch immer wieder im Kopf herum. Näher zur Familie, anderer Job, andere Branche, in eine Stadt/Region, wo wir uns wohler fühlen,...

tja, is halt ein pendeln zwischen den polen "irgendwo is das gras immer grüner" und "was besseres als den tod finden wir überall". :good_evil:
wie das ganze am ende wird, weiß halt keiner so genau aber erstmal fühlt es sich für mich gut an auch wenn es nicht einfach ist, all das hier zu lassen.
aber jetzt heißt es erstmal abwarten, wie die bewerbungsgespräche so laufen und hier alles in ruhe und frieden regeln.
 
das meint das mit dem grünen gras ja auch indirekt, wobei du es etwas direkter auf den punkt bringst. ;-)
 
.... entsprechend der eigenen Lebensplanung muss man irgendwann zum Ergebnis kommen, wo man "sein musikalisches Ei legen will" (gemeint: nur Du @drone weißt, wohin Dein Weg führt und musst letztlich entscheiden, wie's weiter gehen soll).

Etwas vom Thema abschweifend: unser langjähriger Leadgitarrist (2000 - 2011) verkündete uns im Sommer 2011, dass er für einen knapp 1 Jahr zuvor im allseitigen Einverständnis vereinbarten Gig wegen einem abendlichen Fortbildungskurs "nicht zur Verfügung steht" und ließ sich partout nicht bewegen, ohne weitere Proben für diesen Gig zur Verfügung zu stehen........
Er war nicht bereit/willens, diesen einen feststehenden Gig (= Vertrag) zu erfüllen und es kam zum Split mit der Folge, dass wir für einen 4,5 Stunden-Gig innerhalb von 2 Monaten einen Ersatzgitarristen einarbeiten mussten...... Sehr unschön!
Soviel zum Thema, wie's laufen kann oder aber nicht laufen sollte.........
 
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Immer wird es so sein, dass das Interessen bei den Bandkollegen unterschiedlich ist.
Unser Mr. Guitar möchte alles ohne Stress und Zwang in der Band. Er muss auch nicht viel Zeit in die Stücke ( Southern Rock) investieren, weil er ziemlich fit ist.
Er kommt zur Probe und kann sein Zeug.Was bei mir und den Sänger auch so ist. Beim Drummer( auch recht fit)ist die Zeit knapp, im Gegensatz zu den anderen Bandmitglieder hat er noch kleine Kinder und ist dadurch an Wochenenden immer stark beschäftigt. Allerdings durch Schichtarbeiter in der Band ist nur Wochenendprobe möglich. Das hat zur Folge das die Probe oft verschoben werden muss.Das gefällt mir nicht wirklich, hatte aber auch mal kleine Kinder die in Sportvereinen waren und weiß wie das halt so ist. Die Interessen sind nach 30 Jahren bei allen unterschiedlich aber man kennt sich lange und kann auch über alles sprechen. Wie Proben nicht nur zusammen sondern sind gute Freunde. Die Mucke macht jedem weiterhin Spass.
Ich glaube auch wenn sowas schon 30 Jahre hält wird es auch nicht so schnell kaputt gehen weil der eine oder andere mal nicht kann. Ahh, wie Proben so im 4-6 Wochenrhytmus. Hausaufgaben macht jeder und dadurch gibt's auch bei jeder Probe einen Sprung nach vorne. Ich denke man muss das alles easy sehen, ist ja schliesslich nur ein Hobby.
 
Ich glaube auch wenn sowas schon 30 Jahre hält wird es auch nicht so schnell kaputt gehen weil der eine oder andere mal nicht kann.
Und wenn man so lange zusammenspielt, kennt man sich so gut, dass man auch nicht regelmäßig proben muss. Ist ähnlich in meiner Band - müssten dieses Jahr 20 Jahre werden. Wir treffen uns nur dann regelmäßig drei- viermal hintereinander, wenn wir ein paar neue Stücken ein"studieren". Proben in voller Besetzung, immerhin sind wir 7, schaffen wir vielleicht 10, max. 15 im Jahr. Aber wir können auch von heute auf morgen Gigs annehmen, ohne dass wir vorher noch zwingend proben. Ist vom Gefühl her geschmeidiger, wenn man sich vorher einmal, zweimal trifft, wenn's nicht klappt - auch egal. Ist eben ne Frage von Erfahrung mit einander.
 

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