Kompressor-Tip für "Alt-Herren" Bassisten

  • #101
TC NDY 1... Hab ihn vor Jahren mal an Werner Homeyer weiterverkauft... Das waren wohl die ersten Geräte dieser Art von TC
 
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  • #103
Der NDY1 hatte laut Datenblatt 5ms pro Block. In Serie als Comp/Limiter oder Comp/Gate dann 10ms. Begründung war vorausschauende Compression. Dadurch wurde jeder Peak sicher abgefangen...
 
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  • #104
Danke, das ist zusammen mit einer Line6 und einem Digitalmischpult für Inear nicht wenig. Kann, muss aber nicht nerven.
 
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  • #105
Der NDY1 hatte laut Datenblatt 5ms pro Block. In Serie als Comp/Limiter oder Comp/Gate dann 10ms. Begründung war vorausschauende Compression. Dadurch wurde jeder Peak sicher abgefangen...
Streng genommen ja auch die einzige Option wenn der Kompressor wirklich zu 100% sauber arbeiten können soll.

Natürlich geht es auch anders (ohne Latenz) wenn man bereit ist Abstriche machen zu können.
Wobei sich immer die Frage stellt, wie gut oder in wie weit hört man es überhaupt, die Latenz auf der einen Seite, oder das nicht so perfekte Arbeiten des Kompressors auf der anderen Seite wenn dieser frei von Latenz (Look Ahead) arbeitet.
 
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  • #106
Die Unsauberkeiten bei vielen analogen Kompressoren nennt man dann aber "Färbung" oder "Charakter" ;-)

Ich bin z.B. mit dem EBS Multicomp nie warm geworden. Zudem hat er auch mMn. ein nicht zu verachtendes Grundrauschen mitgebracht. War bei InEar nervig. Wer nur über ne Box ohne Tweeter spielt, wird das aber kaum merken.
 
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  • #107
Streng genommen ja auch die einzige Option wenn der Kompressor wirklich zu 100% sauber arbeiten können soll.
Das kommt auf die Soundvorstellung an. Ein Kompressor muss nicht zwingend ab Punkt 0ms oder vom ersten Sample an arbeiten. Attackregler gibt es nicht umsonst.

Lookahead finde ich persönlich(!) nur für Limiter in einem Postprocessing sinnvoll, aber auch da muss man ganz vorsichtig sein mit der Aussteuerung, das klingt ganz schnell sehr fürchterlich. Erst recht wenn man einem Klang mit perkussivem Attack direkt die erste Transiente - das ist die welche den Charakter des Sounds bestimmt - kappt, klingt das oft sehr leblos.

Bei Bass verwende ich einen Kompressor nicht zum glatt bügeln, sondern um den Sustain klanglich zu formen, auch nicht ihn zu verlängern, eher ihn präsenter zu machen. Also drehe ich genügend Attackzeit ein, dass die erste Transiente voll durchkommt und der Kompressor erst in der Sustainphase wirkt. Danach ein relativ kurzes Release, da muss man allerdings aufpassen, dass es nicht zu "pumpen" anfängt, allenfalls verlängern.

(Ein gezupftes Saiteninstrument hat ja im ADSR Hüllkurvenmodell im Gegensatz zu einem Streich- oder Blasinstrument keine eigentliche Sustainphase, das wäre technisch korrekt Decay, aber alle sagen und verwenden in dem Zusammenhang Sustain, von daher...)

Zudem ist es für Bass sinnvoll, wenn die Möglichkeit einer Sidechain vorhanden ist, in der Sidechain, also dem Detektor, das Signal über einen Hochpass einzuspeisen, das klingt normalerweise viel musikalischer. Natürlich nur in der Sidechain, das eigentliche Signal benötigt den vollen Bassanteil.
 
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  • #108
TC NDY 1... Hab ihn vor Jahren mal an Werner Homeyer weiterverkauft... Das waren wohl die ersten Geräte dieser Art von TC
Das müsste Nova Dynamics (s.u.) gewesen sein. Den hatte ich auch mal. Sooo furchtbar fand ich den gar nicht. Mit den zwei komplett unabhängigen Engines konnte man schon eine Menge Blödsinn anstellen. Aber kein Vergleich mit der Soundqualität des BC-1X.

 
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  • #110
(Ein gezupftes Saiteninstrument hat ja im ADSR Hüllkurvenmodell im Gegensatz zu einem Streich- oder Blasinstrument keine eigentliche Sustainphase, das wäre technisch korrekt Decay, aber alle sagen und verwenden in dem Zusammenhang Sustain, von daher...)
Wobei ein ADSR Hüllkurvenverlauf nicht zwingend den (zeitlichen) Verlauf der zugehörigen Effektivwerte repräsentieren muß.
Das kann durchaus voneinander stark abweichend sein, und beim E-Bass ziemlich sicher dann tatsächlich auch so der Fall.

Das Ohr hört zudem ja immer Effektivwerte, und nicht irgendwelche Scheitel- oder Spitzenwerte, ganz unabhängig davon ob transienter Natur (kurzzeitig, schneller Attack) oder langgezogen (Sustain).

Wenn ein Toningenieur im Tonstudio die Kompression auf 2:1 oder 4:1 einstellt, dann darf er vernünftigerweise erwarten, dass der Kompressor den Effektivwert um 2:1 oder 4:1 komprimiert, und nicht irgend etwas anderes.
Und es war damals das große Erfolgsgeheimnis von DBX die für ihre Kompressoren ganz speziell entwickelte OEM "Effektivwert-Builder" IC's verwendeten.

Dagegen einfacher gestrickte Kompressorschaltungen greifen zumeist anstatt auf Effektivwert auf Mittelwertbildung des zu komprimierenden Signals zurück. Geht zwar auch, ist halt weniger präzise wenn es z.B. um Audiobearbeitung im Tonstudio geht.

Wobei für uns Bassisten zählt letzten Endes, was gut für die Ohren klingt. Da kann es einem dann egal sein welches "Schaltungskonzept" genau sich hinter dem Kompressor verbirgt.

Persönlich habe ich höhere Kompressionsgrade als 2:1 allemal nie sonderlich gemocht. Gerade eben so viel, dass man den Kompressor eher nur dann hört wenn man ihn abschaltet.
Eine "leicht cremig" angefahrene Röhrenstufe empfinde ich allemal klanglich als deutlich angenehmer, harmonischer und zweckdienlicher hinsichtlich Kompression, als jeden Kompressor der mir bisweilen in meinem Bassistenleben untergekommen ist.
Ist in dem Zusammenhang hier:
"welchen Kompressor für Alt-Herren Bassisten"
nur meine persönliche Meinung, und die man sicherlich nicht teilen muß!
 
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  • #111
Die Unsauberkeiten bei vielen analogen Kompressoren nennt man dann aber "Färbung" oder "Charakter" ;-)

Ich bin z.B. mit dem EBS Multicomp nie warm geworden. Zudem hat er auch mMn. ein nicht zu verachtendes Grundrauschen mitgebracht. War bei InEar nervig. Wer nur über ne Box ohne Tweeter spielt, wird das aber kaum merken.
Leider rauchten tatsächlich bisher alle Kompressoren, die ich bisher getestet hatte. Gut - waren alle unter 120€. Aber ich denke selbst teure werden nicht rauschfrei sein.
 
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  • #112
Leider rauchten tatsächlich bisher alle Kompressoren, die ich bisher getestet hatte. Gut - waren alle unter 120€. Aber ich denke selbst teure werden nicht rauschfrei sein.
Das liegt leider in der Natur der Sache, und ist rein prinzipiell bedingt durch die Arbeitsweise eines jeden Kompressors.

Hinzu kommt, dass Batterie gespeiste Bodentreterformate zumeist mit stromsparenden Schaltungen ausgestattet sind, damit die Batterie möglichst lange hält. Und der damit einhergehende Nachteil (Trade Off) bedeutet bereits erhöhtes Grundrauschen.
 
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