noble Tube Preamp Sound mit Helix

@dumbopop Danke, für so eine Antwort bin ich doch hier— das hilft mir wirklich weiter (das ist nicht ironisch gemeint, sondern ganz im Ernst).
Die Unterschiede zumindest im Flatmode waren homöopathisch. Der Sound ist also nicht das ausschlaggebende Argument. Vielleicht sind es Punkte wie Praxistauglichkeit, Störfestigkeit, Robustheit, Verarbeitungsqualität. Ein China SDS-Bohrhammer ausm Baumarkt kann genau so gut ein Loch bohren wie eine Hilti.. nur das Letztere auch nach vielen Jahren noch genauso gut arbeitet, während das Billigteil gerade mal die Garantiezeit übersteht. Die Behringer DIs sind gar nicht so shice, dazu findet man sie viel zu oft in der Veranstaltungstechnik. Schließlich soll dort ein Signal verlustfrei zur Mische übertragen werden.
@Stratitis Auch dir danke, du fast das sehr schön zusammen.
 
Was man am Helix oder HX vielleicht optimieren könnte, wäre das Vorschalten eines sehr hochwertigen Impedanzwandlers, wenn man das Allerletzte herauskitzeln will. Das Eingangsrauschen der Vorstufe nimmt etwas zu, wenn man die Lautstärke am passiven Instrument etwas zurücknimmt, am deutlichsten z.B. bei Les Paul ähnlich verschalteten Instrumenten. Das ist allerdings so gering, dass es nur bei High Gain auffällt. Im direkten Vergleich rauscht sogar ein aktiver EMG-Pickup ohne weitere Aktivelektronik mehr. Von den aktiven Klangregelungen in den meisten Bässen ganz zu schweigen. Im Grunde ist die Vorstufe so rauscharm, dass man mit einem Aktivbass eher alles verschlimmert. Das ist halt ein Tribut an den Batterieverbrauch. Die richtig guten Low-Noise-OPs saugen die Battrie nach einem Gig leer, daher findet man dort fast immer diese Rauschbomben à la TL06x und kompatibel. Eine interne Aktive Klangregelung in einem Bass macht all die Vorzüge einer High-End DI-Box schon wieder zunichte, egal ob da Glockenklang, Noll oder sonstwas dransteht. Da kann ich dann auch direkt in eine passive DI gehen.
Ein hochwertiges Gitarrenkabel, eine Super-Abschirmung im passiven Bass und der Helix. Mehr brauche ich nicht mehr! Vielleicht für große Bühnen mal ne passive DI-Box nach dem HX-Stomp, wenn es in große PAs geht (träum...). Für die max.10m zu unserem UI24r reichen die elektronisch symmetrierten Ausgänge des HX allemal :-)
 
Man kann alles modellieren. Man darf aber nicht erwarten die Klanggüte eines Noble hinzukriegen. Die Teile kosten nicht umsonst ein Vermögen. Einen API pre kann man auch simulieren, aber die Direktheit im Ton ist nicht nur Sound sondern auch fühlbar. Dieses Gefühl, dass einen der Sound förmlich anspringt schaffen die digitalen Modelle m. E. (noch) nicht. Ich finde zb den Bass driver Di (Zero amp) in der Helix sehr gelungen. Aber das analoge Original klingt doch noch etwas lebendiger. Weiß nicht wie ich’s besser beschreiben soll.
Kenn den Noble nicht, aber kann das so bestätigen. In Videos & Co hört man da kaum bis keine Unterschiede. Sowas merkt man m.M.n. erst, wenn man vor einer hochwertigen Abhöre sitzt und selbst spielen kann. Daher find ich so "Voodoo" Diskussionen auch immer anstrengend, wenn die Leute noch nicht die Erfahrung gemacht haben bzw. den Vergleich hatten und einfach alles "abtun"

Das sind so Sachen wie eine Avalon DI Box, Vovoxkabel, 2000€ Studio-Preamps usw. Es sind nur Nuancen, mal etwas mehr Transparenz, der Sound springt einem mehr/direkter an (klebt an den Fingern), mehr Tiefe, ect... Konnt das im Studio selbst schon mehrfach erleben. Aha-Effekt war auch beim Gitarrenrecording, dass soundmäßig Kemper & Helix kaum von den abgenommenen Realamps zu unterscheiden waren, aber bei den Modellern hörte vor der Studioabhöre der Sound quasi nach einem Meter auf und bei dem über Box abgenommenen Amp konnte man gefühlt 10m tief in den Sound rein hören. War einfach mehr Plastizität und räumliche Tiefe/Breite da.

Da fehlt es halt an den letzten 2-3%, die zumindest ich, im Alltag nie identifizieren würde. Wenn ich im hochwertigen Studio sitze & selbst spielen kann, unter Umständen schon.

Daher wird man den "Sound" des Nobel sicherlich mit Helix, Kemper & Co nachstellen können (ob du die Fähigkeiten dazu hast, kA) und kaum jemand wird den Unterschied erkennen. Aber im 1zu1 vergleich wird hochwertiges analog Gear noch ne Weile seine Berechtigung haben, wenn es um die letzten paar Prozent geht.

Im Grunde ist die Vorstufe so rauscharm, dass man mit einem Aktivbass eher alles verschlimmert. Das ist halt ein Tribut an den Batterieverbrauch. Die richtig guten Low-Noise-OPs saugen die Battrie nach einem Gig leer, daher findet man dort fast immer diese Rauschbomben à la TL06x und kompatibel. Eine interne Aktive Klangregelung in einem Bass macht all die Vorzüge einer High-End DI-Box schon wieder zunichte, egal ob da Glockenklang, Noll oder sonstwas dransteht. Da kann ich dann auch direkt in eine passive DI gehen.
Die Erfahrung hab ich so noch überhaupt nicht machen können. Klar, schlechte Aktivbässe rauschen unter Umständen und bei Passivbässen hat das alles einen viel größeren Einfluss, aber sonst...
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei dem Blindtest gefielt mir auch die Behringer Box am besten. Dann vergesse ich den Noble mal besser und investiere in Instrumente, die sich gut anfühlen und die ich gern spielen mag. Ein Blindtest mit meinen Bässen wäre spannend…
 
@Stratitis Wie verwendest du die Impedanzschaltung im Input-Block des Helix bei aktiven und passiven Bässen?
 
Ich muss mal eine Lanze für den Noble brechen: ich hab viel herumexperimentiert, hatte einen, hab ihn verkauft, andere ausprobiert… nun hab ich seit einiger Zeit wieder einen - und der bleibt definitiv!
Stimmt schon: der Noble ist kein Preamp, bei dem beim ersten Ton sofort die Sonne aufgeht… er ist sehr neutral. Der Charme der Kiste zeigt sich aber, wenn man - wie ich - gerne viele verschiedene Bässe einsetzt: ich kenne keinen Preamp, der den individuellen Charakter eines Basses so detailliert wiedergibt wie der Noble. Ein Extrem in der anderen Richtung: wenn ich einen Ampeg SCR hernehme, dann höre ich zwar den Unterschied zwischen 2 Bässen - vor allem höre ich aber bei beiden den Ampeg durch.
Das ist beim Noble absolut nicht der Fall! Und das bedeutet für mich “neutral” im besten Sinne. Dazu ein sehr musikalischer 2Band EQ, und das Ganze in Verbindung mit einem erstklassigen Signal: ungefähr jeder zweite Toni - egal ob Studio oder Live - fragt mich nach dem Preamp… ich kenne mindestens ein Studio, das danach einen geordert hat. Und - Hand aufs Herz : ich kann mich beim besten Willen nicht daran erinnern, dass sich ein Toni mal für irgendein anderes Stück Equipment interessiert hätte (abgesehen von den Bassisten natürlich).
 
@Stratitis Wie verwendest du die Impedanzschaltung im Input-Block des Helix bei aktiven und passiven Bässen?
Der allererste Punkt in der Kette ist der Input. Das ist kein direkter Block. Wenn Du den anwählst, dann hast du neben der Noisegate-Funktionalität dort auch den Punkt Impedanz. Hier können verschiedene Wert von ca. 10 K bis 1 Meg eingestellt werden. Bei der Option Auto wird der vorgegebene Impedanzwert des nächsten folgenden Blocks übernommen. Manche Amps wie z.B. Acoustic oder einige VIntage Bodentreter haben deutlich geringere Eingangsimpedanzen, die zu Wechselwirkungen mit den Pickups bei passiven Bässen führen. Ist ein Sound zu aggressiv, vielleicht einfach mal die Impedanz reduzieren. Das geht weicher als mit EQs.. oder mal schraubt sie auf Maximum, um das Instrument möglichst wenig zu bedämpfen. Studio-DIs wie Avalon und Co. haben auch wählbare Eingangsimpedanzen. Super hochohmig muss nicht immer das Beste sein (mal Piezos ausgenommen) . Hier gilt, was gefällt. Hat ein Pickup eine fiese Resonanznase in einem unangenehmen Bereich, würde ich hier erstmal etwas runter gehen von Wert. Im Grunde genommen passiert hier das gleiche wie mit einer passiven Tonblende, die nur ein kleines Stück zurückgedreht wird.
Aktiven Bässen ist die Eingangsimpedanz des Helix egal. Da passiert so gut wie nix, ausser vielleicht Pegel , wenn man an das unterste Minimum geht.. und das auch nur einigen Bässen, wo das Volume-Poti direkt vor der Out-Buchse liegt und es nicht ganz aufgedreht ist.
 
Rauschbomben à la TL06x und kompatibel.
Die gibt es, nur eben erst seit ein paar Jahren und 99% der ganzen Bastler und Hersteller von Aktivelektroniken und preamps sind entweder nicht in der Lage, einigermaßen gescheite Schaltungen auf BJT Basis zu bauen oder sich auf den Stand der Technik in Sachen OPAmps bringen. Bei meinen Elektroniken benutze ich z.B. die OPA2196. Die sind schon 'n ordentliches Upgrade zu den TL06x.
 
Die gibt es, nur eben erst seit ein paar Jahren und 99% der ganzen Bastler und Hersteller von Aktivelektroniken und preamps sind entweder nicht in der Lage, einigermaßen gescheite Schaltungen auf BJT Basis zu bauen oder sich auf den Stand der Technik in Sachen OPAmps bringen. Bei meinen Elektroniken benutze ich z.B. die OPA2196. Die sind schon 'n ordentliches Upgrade zu den TL06x.
Sollte ich bei meine Yamaha mal drüber nachdenken... Habe damals sicherheitshalber IC-Sockel eingebaut 8D
Genaugenommen sind da sogar so ultrarauscharme Teile von TI drin, die es nur als SO8-SMD gibt und ich damlas Adapterplatinen auf DIP dafür fräsen ließ. Aber ehrlich die Eingangsschaltung des BBN5A oder NE1 wird auch durch die besten OPs nicht viel besser. Das Signal der Brummkompensationsspule muss invertiert werden. So geht man mit den beiden Outputs des Pickups auf eine Differenzverstärkerschaltung mit einem OP, die sehr hochohmig ausgelegt ist, statt dem Signal erstmal eine Impedanzwandlung zu gönnen und erst dann in einer niederohmigeren Stufe die Differenzbildung zu machen. Da fällt das Bolzmann-Rauschen der Schaltung selber viel stärker ins Gewicht... Aber jetzt gleiten wir hier ab und haben die reinen Musiker hier schon abgehängt ;-) Für sie ist das nur noch Technik-Geschwafel :whistle:
 
Wow, ich bin zwar Physiker – aber eben kein Elektronik- oder Eletrotechnik-Ingenieur. Die Worte kommen mir bekannt vor und ich müsste mich da reinarbeiten können - aber eigentlich ich verstehe nur Bahnhof. Ich finde schon Impedanz schwierig zu verstehen - das Studium ist schon 25 Jahre her.
 

@Bass the Groove Dann mach nicht den gleichen Fehler wie ich.. hätte ich mich nicht ständig mit Musikelektronik beschäftigt, hätte ich mehr Zeit zum Üben und Spielen gehabt und wäre ein viel besserer Musiker...
Seit dem Helix-Teil habe ich überhaupt keine Lust mehr, irgendwelche Bodentreter zu bauen oder meine Amps umzufrickeln...

Vielleicht gehe ich noch mal an den BBN5A ran. Abgesehen von der Rauscherei der Aktivelektronik ist das ein endgeiler Bass! Leider sind die Pickups zu speziell, um ihn einfach passiv zu betreiben.
 
Ich habe auch lange gehadert ob eines möglichen Umstiegs auf Digital.

Und ja: Wahrscheinlich bin ich zu doof und zu taub, um da relevante Unterschiede zu hören. Das würde also deutlich pro "digital".

Allerdings bin ich auch zu doof und zu faul, mich durch die ganzen modellierten Preamps, Optionen und das Bedienkonzept zu kämpfen.....

Ich liebe die einfachheit von analogem Gear. Man kommt recht schnell zu guten Ergebnissen. Und wenn bei mir etwas Analoges gut funzt, bin ich nicht sofort auf der Suche nach der nächsten Option....
 
Das Erlebnis hatte ich mal, als ich über einen Mywatt 200 mit einer EV215M gespielt habe. Bass-Kabel-Amp-Box... Fertig. War leider nicht meine Anlage.
 
Helix Kemper und Co leisten erstaunliches....vor allem erstaunlich vielfältig....aber......die geräte haben ihre Grenzen.
Klar kann man nen ampeg Kühli damit simulieren....das klingt dann eben so' wie n abgemicter svt auf schallplatte.....das is ganz cool' aber ersetzt eben keinen kühli' wenns drum geht auf der bühne 5 m vor der box das zwerchfell masiert zu bekommen.
Und klar kann so ein Teul auch nen EQ nachbilden und dann ähnlich reagieren aber was dann eben fehlt ist genau diese angeaprochene direktheit im sound' dieses irgendwie näher dran am ton' das man eben mit nem hochwertigen analogen amp bekommt......
...man kann damit eben klingen wie.....aber man kann es nicht fühlen
 
Helix Kemper und Co leisten erstaunliches....vor allem erstaunlich vielfältig....aber......die geräte haben ihre Grenzen.
Klar kann man nen ampeg Kühli damit simulieren....das klingt dann eben so' wie n abgemicter svt auf schallplatte.....das is ganz cool' aber ersetzt eben keinen kühli' wenns drum geht auf der bühne 5 m vor der box das zwerchfell masiert zu bekommen.
Und klar kann so ein Teul auch nen EQ nachbilden und dann ähnlich reagieren aber was dann eben fehlt ist genau diese angeaprochene direktheit im sound' dieses irgendwie näher dran am ton' das man eben mit nem hochwertigen analogen amp bekommt......
...man kann damit eben klingen wie.....aber man kann es nicht fühlen
Spoiler Alert: wenn man sich den "Kühli" auf die Bühne stellt, massiert auch 'n Modeller das Zwerchfell.
 

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