Schwarze Saiten für Kontrabass?

Früher war alles besser. Ich zahle ja inzwischen selbst und spiele: Auf den KBs 4 Saiten Thomastik, 8 Saiten Pirastro. Auf dem eBass LaBella. Auf dem Akkubass D'Addario wie auch auf den Countrygitten und der Mandoline im Mondschein. Wobei ich auch noch Elixirs in der Schublade liegen habe, die werden auf jeden Fall runtergespielt. Das Nylongittenbezugszeug kommt von Augustine.
 
Auf meinem Holzblut AkustikBass habe ich neuerdings angeschliffene Saiten von Schönitz/Lenzner. Unbelievable cool. Auf dem Ortega rounds von ebenfalls S/L.
Auf der Kitahre Pyramid Excelsior… Sehr gut!!!
 
Dazu leatherwood amber bass rosin und schon hast du gewonnen
Ich hatte auf meinem (gebraucht gekauften) Christopher Presto Kunststoffsaiten die ich gegen Thomastik Weichs getauscht hab, sehr zufrieden damit.
Aber dieses "leatherwood amber" find ich nicht, bei dem Thomännern gibt's nur ein anderes für Violine. Irgendein Tip wo man das bekommt? Die richtige Bogen bzw. Behaarungsbehandlung ist mir noch ein Rätsel...
Vielen Dank im Voraus...
Wolfgang
 
Der von mir traktierte Taylor GS mini bass ist ja auch streng genommen ein kleiner Spielzeugakkubass für Doofe und Faule. Da müssen Sondersaiten drauf, sonst wird das nix mit der sehr kurzen Mensur. Und die lässt sich Taylor von D'Addario wickeln. Aber mal ganz im ernst (im Ernst wär' ja schon homophob!):

Die Welt der Saitenmanufuckthöre kannst du einteilen in "bowed" und "plucked". Manche tanzen auf beiden Hochzeiten mit halbgaren Resultaten. Das wird dir auffallen in den nächsten Jahrhunderten. D'Addario finde ich gut für Gitarren und so weiter. Mit Streichersaiten versuchen sie seit rund 20 Jahren im Markt zu landen bei mäßigem Erfolg. Da wird teils jahrhundertealtes KnowHow unterschätzt. Und der Konservatismus klassischer Streicher auch.

Bei Thomastik ist es auch so, nur umgekehrt. Die sind im Streicherbereich gut etabliert und landen ab und an einen Treffer, wenn mal wieder jemand Jazz Flats für den eBass kauft. Das war's dann schon. Die kommen in den Gitarrenmarkt nicht rein. Möglicherweise auch, weil die anderen das besser machen.
 
Aber dieses "leatherwood amber" find ich nicht, bei dem Thomännern gibt's nur ein anderes für Violine. Irgendein Tip wo man das bekommt? Die richtige Bogen bzw. Behaarungsbehandlung ist mir noch ein Rätsel...
Vielen Dank im Voraus...
Schau mal bei Geigenbau Bartsch im Shop oder schreib ihn direkt an... der hat den Vertrieb für Deutschland...oder nimm direkt Kontakt mit Andrew Baker auf... der ist sehr nett und hilfsbereit, aber er wird dich vermutlich auch an Florian Bartsch verweisen...
 
Aber dieses "leatherwood amber" find ich nicht


Das kommt dann direkt von Geigenbau Bartsch in Essen, da kannst du auch anrufen: https://geigenbaubartsch.de/collections/kontrabass

Nicht erschrecken: teuer! Aus meiner Sicht: unbezahlbar.

Bei Aldi Süd gibt es auch nur fast das Selbe wie bei Aldi Nord und ganz selten das wirklich gute Zeug.

Die richtige Bogen bzw. Behaarungsbehandlung ist mir noch ein Rätsel...

1 Stunde Unterricht ODER Teilnahme am Gruppenkuscheln ODER sowohl als auch.
 
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Yeah, KammerMusiks vorletzter Beitrag über Saiten sollte als Beipackzettel jedem Bass, der an einen Anfänger verkauft wird, beigelegt werden. Dann könnten sich alle schlimme Grübel- und Internet-"Recherche"-Stunden und -Tage über Saiten sparen 8D

Wobei Spiros es einem für Bogenübungen nicht ganz leicht machen ...
 
Noch mal eine andere Frage zu dem Leatherwood Amber...
hat jemand schon mal von dem 70%-igen gehört oder es gar selbst probiert? Es scheint so etwas ja zu geben...
aber interessanterweise nicht auf der Original-Webseite...:-P
 

Ich hatte seinerzeit den Hinweis auf Leatherwood von einem befreundeten Cellisten bekommen, die haben aber eine andere Skalierung und können sogar auf 100% gehen. Ich denke, die mixen dir alles, was du willst. Ich würde da mal ganz naiv beim Bartsch anrufen, ob es custom orders gibt.

Ich bin mit meinem 50er auf z.T. dickem Gedärm sehr zufrieden, vielleicht probiere ich irgendwann mal 60er oder 70er, im Moment fällt mir außer der allgemeinen Neugier aber kein Grund dazu ein. Für den Sommerbetrieb habe ich zusätzlich ein 30er, das ich aber kaum benutze.

Fast schon schockierend finde ich inzwischen, wie relativ bescheiden die anderen Kolophonien daherkommen im Vergleich zum Leatherwood. Ich habe Jahrzehnte lang Carlson gespielt und drauf geschworen, ich kann das im Rückblick kaum noch nachvollziehen.
 
Ich habe mir gerade aus reiner Neugier das 60% bestellt, aber ich bin auch mit dem 50er total zufrieden.... bei dem 70% wäre es auch hauptsächlich ein "mal schauen wollen"... und ein "pops on steroids" ist ja schon mal eine "Ansage"...:-P
 
Kurzer Saitenübersichtseinkaufsfahrplan für Anhänger des Spaghettimonsters in ganz grob:

Darm - Nix für Anfänger, zu viel Gezicke. Ansonsten very nice, ich habe eine Kiste mit Evah weich E-A und Oliv D-G bespannt.

Kunststoffkern - Kann sehr gut sein, wenn man die Richtigen kauft. Gut: Pirastro Obligato und Evah weich. Die normalen Evahs sind nicht gut. Liebe Leser: Das Problem der leicht wegrollenden Obligato A-Saite ist mir bekannt!! Es ist viel weniger schlimm als die Erklärungen im Internet vermuten lassen! Obligato ist meine bevorzugte Saite for beginners.

Stahlkern - Weil das der am häufigsten anzutreffende Saitentyp ist, gibt es von Licht bis Schatten alles. My number one: Thomastik Spirocore weich, die mittleren und harten mag ich nicht. Dann Pirastro Perpetuals, dicht gefolgt von Flat Chromesteel aus gleichem Hause. Dann lange nichts, womit ich mich ernsthaft hätte anfreunden können. Ausnahme:

Exoten - Presto Jazzicato Tungsten (vielleicht heißen die auch Jazzo Prezzicato Tuck Stan), Kunststoff auf Stahl. Eine sehr gute Saite für Pizzicato. Mit dem Bogen zu störrisch, nix für Anfänger.

So, und warum habe ich nur diese Saiten erwähnt und nicht alle anderen auch noch? Damit du nicht durcheinanderkommst!! Es gibt nicht viele Saiten, abgesehen von den Neuentwicklungen, die ich nicht irgendwann mal im Einsatz hatte. Ein einfacher Grund: Ich hatte viele Jahre Zugriff auf Pirastro zu Bedingungen, die ich nicht äußern kann und darf und werde, obwohl die Beteiligten schon nicht mehr leben. Und wenn du was hast, kannst du tauschen.

Der Anfänger braucht ein Instrument mit guter Ansprache, da machen die richtigen Saiten sehr viel aus. Reine Klassiksaiten klingen gezupft total dull, die lasse ich immer erst mal außen vor. Nächstes Kriterium: links geschmeidig. Das ist wichtig, damit einem die Hand nicht abfällt. No pain no gain ist Blödsinn. Dann: gute Bogenansprache. Ganz wichtig. Bringt fast mehr als ein guter Bogen. Dazu leatherwood amber bass rosin und schon hast du gewonnen.

Mach' langsam!! Spiel doch erst mal 1 - 2 Jahre, dann kannst du auch formulieren, was das alles soll.
Vielen Dank für Deine fachkundigen Tipps, KammerMusik. Gerne weiter so, und gerne auch ohne Schnokus.
 
@ knapp13kilometer, ich nehme Definition Nummero 3: "kunstähnliche Gegenstände von geringem Wert". Wir sagen hier Nippes dazu, gerne auch Zustäubskes oder Rumstehkes.

Wo kommsse wech? Schnokus habe ich NOCH NIE gehört. Vielleicht "Schnööguss"??
 
@KammerMusik Ich bin Kielä. "Schnokus" habe ich gehört von Kollegen aus Düsdeldorf - in der Bedeutung von Gabba Gabba reden. :o)
 
ICH HABE FEUER GEMAAAACHT!

Also fast.
Das erste Mal Saiten gewechselt.
OHNE (!!!) Umfall oder sonstige Unfälle.
Hoffe ich.
zwei Fragen:
Die „Filzmäntelchen“, die bei meinen Saiten um die Kugel-seite waren - ist das Markenspezifisch, oder hätte ich die übernehmen müssen, damit der Saitenhalter nicht kaputt geht?
WARUM sind beim Kontrabass so viele Wicklungen von Nöten?
 

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