Stehhilfe für Kontrabass

[Herr K]

Hallo,
habe per SuFu nichts gefunden. (Ja ich habe mir tatsächlich die Mühe gemacht und mehr als 3 Minuten gesucht [])

Ich suche eine Stehhilfe für den Kontrabass.
Welche Alternativen gibt es und was ist (nicht) zu empfehlen.

Folgende habe ich letztens im Laden getestet, sehr schöne Idee,
aber kostet über 400€:
http://www.doubletrolley.com/

Gibts sowas auch schon von anderen Herstellern oder ist da noch Patent drauf? Der Preis ist Maßlos übertrieben.

Ich hoffe ihr könnte mir helfen, denn ich habe gemerkt, dass ich im Sitzen meine Übedauer wesentlich erhöhen kann, da geht mindestens 5 Stunden ohne irgendwelchen Ermüdungserscheinungen (naja Konzentration fehlt dann halt).

 

[mooz]

solls nur für zuhause sein? willst du die auch für die bühne verwenden?
das heißt, sollte die stehhilfe zusammengeklappt werden können?

für zuhause würde ich mal eher das sortiment für büromöbel abklappern.
das teil was du gefunden hast ist ja schon spezieller und damit wohl teurer.

 

[Herr K]

Hallo,
ich suche was transportables, zum Üben und für Konzerte, also möglichst zusammenklappbar.

Bei nur schwach gepolsterten Sitzflächen habe ich Angst, mir bei langem Spielen den Rücken kaputt zu machen,
der ist sowieso schon nicht der Beste und da ich vor habe möglichst noch mit 70 mein Geld mit dem Bass zu verdienen solls
dann doch was sein, was meinen Rückenentlastet und nicht zusätzlich belastet.

Ich würde ihn gerne als Stehhilfe aber auch zum sitzend spielen nutzen. Hauptsächlich spiele ich eigentlich auch im Stehen, auch beim Üben.
Nachdem ich das mit dem Hocker letztens aber mal probiert habe, habe ich eben gemerkt, dass man damit viel länger üben kann, ohne Pausen machen zu müssen.

 

[motherofbasses]

Ich spiele nur stehend - aus Prinzip. Bei sitzender Haltung ruiniert man sich schnell den Rücken.

Bei Geba gibt es einen langen Thread zu Sitzgelegenheiten.
Wenn ich mir die Studenten an der Akademie hier ansehe, dann steht einer, alle anderen sitzen und jeder auf einer anderen Unterlage.
Da muss wohl jeder für sich rausfinden, was er braucht. Das reicht von Holzhockern zu Klapphockern, alles dabei, jede Höhe, Größe...

 

[motherofbasses]

@Herrn K: zu den Pausen fällt mir noch ein, Pausen schaden nicht, denn sie erholen das wichtigste Werkzeug, bei dem man selten merkt, dass sie überlastet sind: die Ohren.
Ich fand im ersten Band von Ludwig Streicher mal den quälenden Hinweis: "Pause, damit die Ohren sich erholen und wieder frisch die Töne hören zum Korrigieren". Fand ich anfangs reichlich übertrieben - aber mit der Zeit ist mir die Bedeutung aufgegangen und er hatte Recht, der olle Streicher.
An den Spruch muss ich immer wieder zurückdenken.

Mach ruhig mal Pause! Die Gefahr von stundenlangem Üben ist, dass die Ohren abschalten - und dann ist es doch quasi nett vom Rücken, wenn er für die Ohren Pausen reklamiert

Was dich nicht vom Hockerkauf abhalten soll...

 

[Metalfist]

absolut der beste höhenverstellbare sitz mit spitzen qualität:

http://www.leifheit.de/de/leifheit/...lfer/produkt/multisitz-niveau.html?no_cache=1
==> den hat mein kbasslehrer.

http://www.ikea.com/at/de/catalog/products/20049741
==> den hab ich zuhause. ist leider nicht höhenverstellbar, aber genau richtig für meine körpergrösse mit 1,87m. ich glaube du bist zwar noch ein bisschen grösser, aber ich denke der sollte bei dir auch passen...


http://www.ikea.com/at/de/catalog/products/20059301
==> der ist scheisse (weil er eckig ist), den hab ich in der musikschule. finger weg.


aber grundsätzlich kannst du auch jeden schlagzeughocker, der sich hoch genug drehen lässt nehmen. ==> speziell die paukenhocker sind sehr gut geeignet dafür.
nur rund sollten sie sein.

 

[Herr K]

@mother: In letzter Zeit spielen immer mehr Bassisten sitzend, wenn möglich, im Konzert geht das ja nicht. Orchestermusiker spielen auch alle mit Stehhilfe,
fast alle Studenten spielen inzwischen nurnoch sitzend und die Dozenten auch. Deswegen habe ich es ausprobier und dann gemerkt, dass man dabei - richtige Haltung vorrausgesetzt, sonst wird es noch schlimmer - die Rückenbelastung wahnsinnig minimiert.

Klar, musikalisch macht langes Üben keinen Sinn, aber manchmal muss man auch einfach Üben ohne zu denken, heißt Bewegungsabläufe spielen, spielen und spielen, bis man es im Schlaf kann. Sonst bin ich auch immer ein Freund des "Wenig aber Effizient"-Übens, da ich mir schöneres vorstellen kann, als den ganzen Tag alleine im stillen Kämmerlein zu sitzen.
Oder wie du Brahms zitiert hast, lieber ein Buch zu lesen, statt zu üben, um die Musikalität zu steigern.


@Matafaka: Danke für die ganzen Tipps, wird alles mal probegesessen...

 

[motherofbasses]

Ja, das ist mir auch aufgefallen, dass die KB-Studenten fast ausnahmslos sitzen - hier in Nürnberg in der Cellohaltung, also richtig auf einem Hocker, keine Stehhilfe.
In dem Fall würde es ein höhenverstellbarer Hocker tun. Ich habe sogar einen gesehen, der hatte ein klappbares Fussbänkchen dabei, wie es die Gitarristen benützen - für den linken Fuß.
Und dann entsteht natürlich das Problem, dass der Bass rutscht. Auch hier habe ich mit Erstaunen beobachtet, dass einige so eine Art Gummiteller dabei hatten, auf den wird dann der Bass gestellt, damit er auf dem Teppich nicht wandert. Andere hatten eine Vorrichtung wie sie Cellisten benützen, so mit angebundener Unterlage...

Mich würde interessieren, was man dir an der Musikhochschule beibringt - vielleicht teilst du uns das dann mal mit.

 

[Basskap_neu_15105]

Zitat:Original erstellt von: bassgeiger



Guten Morgen allerseits,

ich benutze den da: https://www.thomann.de/de/km_stehhilfe.htm

Jedoch in der Variante ohne Rückenlehne, nur mit Fußstütze. Je nach Körpergröße tut es auch ein guter Schlagzeughocker, diese k+m-Fußstütze kann man eigentlich an jeden Hocker montieren. Und dann gibt es ja noch die Cellohaltung (ich nenne das jetzt mal so): Hocker recht tief, beide Füße aufm Boden.

Den benutze ich auch, für den EUB, und auch für den , wenn die Probe mal länger geht

Ich sitze jedoch eher selten, nur bei elend langen Proben und sowas. Ich spiele meistens stehend, da kann ich mit dem Ding besser tanzen. Ich übe ausschließlich stehend, für mich ist das besser. Und deshalb ist die Transportierbarkeit des Hockers für mich kein so wichtiges Kriterium, das k+m-Teil ist schwer und mit Fußstütze nur noch bedingt zusammenklappbar.

 

[pesche]

Stehhilfe? Einfach googlen nach "Aphrodisiaka", da findest du bestimmt etwas

... sorry, ich hab ne Vorliebe für schlechte Witze ...

 

[Herr K]

Zitat:Original erstellt von: motherofbasses

Ja, das ist mir auch aufgefallen, dass die KB-Studenten fast ausnahmslos sitzen - hier in Nürnberg in der Cellohaltung, also richtig auf einem Hocker, keine Stehhilfe.
In dem Fall würde es ein höhenverstellbarer Hocker tun. Ich habe sogar einen gesehen, der hatte ein klappbares Fussbänkchen dabei, wie es die Gitarristen benützen - für den linken Fuß.
Und dann entsteht natürlich das Problem, dass der Bass rutscht. Auch hier habe ich mit Erstaunen beobachtet, dass einige so eine Art Gummiteller dabei hatten, auf den wird dann der Bass gestellt, damit er auf dem Teppich nicht wandert. Andere hatten eine Vorrichtung wie sie Cellisten benützen, so mit angebundener Unterlage...

Mich würde interessieren, was man dir an der Musikhochschule beibringt - vielleicht teilst du uns das dann mal mit.

Das Problem mit dem Wegrutschen habe ich nicht, eher dass der Bass nicht so flexibel ist. Was aber an meiner Technik liegt, ich spiele noch fast gar nicht im Sitzen - wie auch ohne Hocker.

Mein zukünftiger Prof spielt auf jeden Fall im Sitzen.

@pesche: Da brauch ich nicht zu googeln, da muss ich nur in meinen Spamordner schauen.

 

[motherofbasses]

Ich habe Sitzen beim Spielen gestern mal ausprobiert. Passt zwar nicht mehr zur Frage nach dem Hocker...aber mir fielen drei Dinge auf:

1.) hört man sich unglaublich gut, dieser halbe Meter näher an den Schallöchern macht irre viel aus. Das wäre ein starkes Argument für Sitzen.

2.) frage ich mich, ob man durch die Berührung des Korpus nicht die Schwingung der Decke etc. behindert??? Das können wahrscheinlich nur Techniker messen.
Und dann ist natürlich die Frage, wie hält man den Bass? Für große lange Menschen ist die Frage wahrscheinlich leichter zu lösen...
Andererseits spielen Cellisten ja auch nicht alle dumpf...
Ich werde mir das bei Gelegenheit mal genau bei den KB-Studenten anschauen.
Die Haltung des Bogens ist auch ein wenig anders.

3.) mit tat leider schnell der Rücken an Stellen weh, die mir sonst beim Spielen nie weh tun - für mich bedeutet das: nicht im Sitzen spielen.
Aber zugegebenerweise fand ich die Haltung erst mal nicht unbedingt unangenehm.

 

[Metalfist]

@mother:
rückenprobleme kriegt man vor allem dann, wenn man steif sitzt. der hintern sollte nicht zu weit am hocker aufliegen, und auch nciht zu wenig.
du musst einfach die richtige position finden, dann klappt es super.
auch mit der höhe muss man experimentieren.
uach den stachel ein bisschen weiter hineinschieben als im stehen wirkt oft wunder bei beginnenden rückenschmerzen.

ein tipp für alle RÜCKENSCHMERZ-GEPLAGTEN-BASSER (sowohl ebass als auch kbass):
bouldern (= klettern indoor oder outdoor) hilft wirklich wunder!! man baut relativ schnell eine sehr gute stützmuskulatur am rücken auf. die beweglichkeit wird besser und verspannungen werden vorgebeugt. trainingsaufwand bei mir beläuft sich auf 2 stunden/woche und bringt extrem viel!!!


zu streichen finde ich im stehen einfacher, weil die hand eher frei pendeln kann.
im sitzen ist sie immer ein bisschen angespannt, weil man sie quasi permanent nach oben halten muss.


allerdings geht das intonations-üben und neue stücke üben im sitzen wesentlich entspannter vor sich.



mein lehrer empfiehlt grundsätzlich beides zu üben.

 

[motherofbasses]

Ja, Danke!
Beides üben, ist mir auch durch den Kopf gegangen. Gerade für langweilige Übungen fand ich Sitzen eher angemessen - abgesehen davon, wenn man zwei Stunden stehend gespielt hat, dann freut man sich richtig, wenn man dann auch mal sitzen darf.
Natürlich habe ich erst mal den Stuhl/Hocker genommen der in Reichweite war - ich werde das mal weiter austesten, wie sich das in Cellohaltung anfühlt (ich hatte einen hohen Hocker ausprobiert - Stehhilfe sozusagen).

 

[Herr K]

Hallo.
Also wenn man wirklich sitzend spielt, dann sitzt man auch mit dem ganzen Ar*** auf dem Stuhl, nicht zu vergleichen mit den Stehhilfen!

Ich finde die E-Saite ist im Sitzen schwer zu erreichen, liegt aber im Moment evtl. auch noch an meiner Technik.
Den Stachel kann man beim sitzend Spielen komplett einfahren. Da müsste man schon extrem groß sein, damit der noch raus muss.

Ich berühre den Korpus nicht mehr als beim stehenden Spiel, glaube also nicht dass das Auswirkungen auf den Klang/die Lautstärke hat.
Messbar wäre aber sicher wie immer etwas...

Es wird weiter an der Sitzhaltung geforscht, vielleicht wird mir noch einiges klarer...

 

[larifari79]

wo hast du das her das man beim sitz den stachel ganz einfahren kann? bei dem großteil meiner schüler ist der stachel heraussen
ist jetzt zu kompliziert zu erklären wie ich die richtige position gelernt habe, fußwinkel handwinkel etc.
aber vielleicht gibts ja andere haltungsschulen

 

[Metalfist]

wie weit und ob überhaupt der stachel draussen ist ist abhängig von der grösse des basses (3/4, 1/8, 4/4, usw...) sowie der höhes des sitzes.
bei meinem hocker, 3/4tel bass und meiner grösse von 187 ist der stachel beim sitz-spiel geschätze 10 cm draussen..

 

[Jerry Fretless]

Hallo Herr K,
ich benutze seit vielen Jahren den hier:
http://www.okmusic.de/product_info.php?info=p19954
Zwar für den E-Baß, aber das Teil ist Klasse. Ich hab's in ein paar Details noch modifiziert und besser auf mich angepaßt. Ist vielleicht ein bisschen wuchtig und nicht gerade leicht, aber in weiten Grenzen verstellbar und als Stehhilfe oder Hocker verwendbar. Ich hab noch nichts gefunden, daß mir besser getaugt hätte.

Gruß, Jerry

 

[bassatuba]

Zwei ähnlich diesem hier habe ich vor Jahren billig auf dem Flohmarkt gekauft und brauche sie gelegentlich bei langen Proben (im Proberaum) oder selten beim üben (zuhause).
http://www.amazon.de/dp/B0020IM29W/...ode=asn&creative=7994&creativeASIN=B0020IM29W
Wichtig sind mir dabei die Traverse für die Füsse und das straffe Polster auf der Sitzfläche. Ich stell jeweils einen der Füsse, meist den linken, auf diesen Querstab und lasse den andern am Boden.
Ungebraucht zusammengelegt brauchen sie wenig Raum...

 

[EADG]

Gibt's zu dem Thema Neues? Wer von euch nutzt eine Stehilfe oder Hocker? Was empfehlt ihr?