Stirbt mit den alten Heros die MusiK?

Bei einigen Beiträgen frag ich mich....

Der Bauer singt nur wenn es ihm gut geht....

Zum Glück hab ich mir meine Neugier bewahrt. So viel Altklugheit bei eigentlich kreativen und experimentierfreudig Musikern....
 
Also Elvis lebt noch ... :-)
und dass Helen Fischer sterblich ist, muss sich erst noch herausstellen
(ich tippe eher auf Beauty-Zombie) ... :rolleyes:

@ Jazzmen: Es stimmt, dass es seit den 1950er Jahren eine "industrialisierte Jugendkultur" gibt. Teilweise ist sie gemacht, teilweise folgt man Trends (oder sucht danach und pusht sie).

Ich vermute allerdings, dass es seit ewigen Zeiten Jugenkulturen gibt, die meistens nur nicht überliefert sind. Literarisch war ja die Romantik so eine Zeit??? Und da gab es doch auch diese Wanderbewegung in den 1920ern (mit "Volksmusilk zur Gitarre"), die die Nazis kopiert haben???

Ich würde Musik am ehesten auf die Ebene von Religion heben ...
In der Tat "Luxus" - aber ein Luxus, ohne den der Mensch nicht leben kann ...
Selbst Atheisten schaffen sich ihre "Religion" - sei es Macht, Kommerz oder Wissenschaft ...
 
Der Bauer singt nur wenn es ihm gut geht...

Das halte ich für falsch ...

1815 (?) gab es das Lied "O König von Preußen, Du großer Potentat ..."
Und was waren die Sklaven auf den Feldern des Südens der USA, wenn nicht "Bauern, denen es schlecht ging"? Daraus entstand der Blues.
Weiße (französische) Bauern denen es schlecht ging "erfanden" die (geniale) Cajun-Musik ...
Die englische und irische Musik hat ihren eigenen "Blues" in der Folk Musik ...
Selbst im KZ entstand das Lied "Die Moorsoldaten" ...
 
Das Rad der Zeit dreht sich doch immer noch schneller und höher und weiter...auch in der Musik. Das gibt mir
schon zu bedenken. Was ich auch als beängstigend empfinde :alien:
Als Religon sehe ich Musik nicht.
 
Noch mal so den Heros:
Stellt euch eine Zeit vor, als es E-Gitarren und E-Bässe noch nicht so lange gab und, vor Harley-Benton, mit dem Budget, das einem Schüler zu Verfügung stand, nur schwer zu bezahlen war. Und wenn man dann endlich so ein Instrument in den Händen hatte, war noch längst nicht klar, was man damit nun eigentlich macht. Man schaute dem Kumpel auf die Finger, was der damit spielte, versuchte an Platten heranzukommen oder die paar Sendungen im Radio zu hören.
Und diese Musik, sie begann sich gerade selber zu erfinden. Die braven, angepassten Eltern, die nach der Kriegszeit in ihrer Gemütlichkeit lebten, hatte, wie fast alle in dieser Gesellschaft Angst vor dieser Musik, lehnten sie ab, verachteten sie, sahen in ihr den Untergang des Abendlandes. Wie ließ sich Aufbruch, Brüste, feuchte Mösen und schwellende Schwänze, Kritik an den Spießern, Wildheit, durchlotterte Nächte, in Töne fassen? Die E-Gitarre verlieh einem eine Stimme, mit der Verstärkung wurde man unüberhörbar, jeder Ton, ein Fanal. Was man spielte, hatte man gerade bei einem anderen zum ersten Mal gehört, oder für sich erfunden, jeder spielte anders.
Wer sich für diese Musik wirklich interessierte, musste sich das erkämpfen. Wer das mit Kleindung, Haaren, etc. lebte, hatte Probleme in und mit der Gesellschaft dieser Zeit.
Wer in dieser Zeit diese Musik machte und lebte, war ein Held.
Es gab noch keine Musikschulen und Hochschulen, in denen einem Dozenten erklärten, was Rock-Musik ist und wie sie gespielt wird. Mit Prüfung hinterher, als Dipl.-Rocker. Oder "Harmonielehre der Pop-Musik" und all das ganze Zeug. Die ganze Bagage, die sagt, was Musik ist, ohne Risiko.
Wer damals an einer Musikschule solche Musik machen wollte, musste damit rechnen, rausgeschmissen zu werden.
Diese Zeit ist vorbei, kann es nie wieder geben, wie es die eigene Jugend, das erste Fummeln, den ersten Sex, niemals mehr wieder geben kann. So jung man sich auch fühlt.

Um wieder Rock-Musik zu machen, sollte man damit anfangen, die Musikschule anzuzünden und seinem Lehrer sein Instrument um die Ohren zu schlagen. Und jedem iPhone-Besitzer mit den Instrumentenkoffer eines auf den Kopf geben, aber mit Schmackes! Zumindest mit Worten. Die eigene Bequemlichkeit mit Pensionsanspruch gegen das Alles oder Nichts einzutauschen.
 
Hallo Felix,

so meinte ich das mit der Religion auch nicht ...
"Ebene der Religion", weil beide "verstandesmäßig" nicht nötig sind, aber anscheinend seit (ungefähr gleich???) langer Zeit zum Menschen gehören ...
Nicht, weil ich Musik als Religion ansehe.

Ich gehe allerdings davon aus, dass Musik bereits seit Urzeiten zur Religionsausübung gehört.
Mir ist keine Religion bekannt, in der es keine Musik bei der Gottesanbetung gibt???
 
Nach dem spärlichen, das man weiß, hängen Musik und Religion (Kultus, Kulthandlungen, etc.) in der Entstehung zusammen. Ist ja kein Wunder, Musik bewirkt ja etwas mit dem Menschen und ist trotzdem nicht wirklich fassbar. Wieso das so ist, also wieso es Musik überhaupt gibt und sie funktioniert, wird auch bei den Fachleuten nur gemutmaßt, eine hieb-und stichfeste Erklärung gibt es, Gott sei dank!, nicht.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
hieb-und stichfeste Erklärung gibt es, Gott sei dank!, nicht.
Bis wieder ein paar gelangweilte Biochemiker aufwachen und irgendeine hanebüchene Theorie über durch bestimmte Schallfrequenzen ausgelöste chemische Vorgänge und der damit verbundenen Freisetzung irgendwelcher körpereigenen Drogen aufstellen.
So ähnlich wie sie uns schon Liebe erklären wollten xx(
 
@AmPrayer: Liebe lässt sich sogar noch leichter erklären, geht es doch um Gruppenzusammenhalt, Fortpflanzung, etc. Das hat ja zumindest noch einen "Sinn", ist rein praktisch nötig. (die Eltern unter uns wissen das genau)
Bei Musik kannst Du zwar die Funktion beschreiben, aber nicht, wieso das nun nötig ist. Wunderbar!!!
 

So sehe ich das auch. Problematisch wird es nur, wenn man davon leben will bzw. muß. Zum Glück muß ich es nicht.
Da hast du sicher recht, wenn man davon leben muß, und die Musik zum beruf macht, muß man wohl kompromisse
eingehen...und kompromisse sind nicht so schön aber ohne geht es meist nicht. Dennoch sollte man sich auch als
Berufsmusiker ein stück freiheit bewahren.
 
Der Begriff Punkrock gibts seit 1972 (Patti Smith Group usw.......) guckst du Wikipedia.
Punk als solches hatte die Blütezeit ab ca. 1975 in New York........
Rap ist keine "Handmademusik",- da spielt niemand mehr ein echtes Instrument............also schon sehr weit weg vom Rock.
 
Stirbt mit den alten Heros die MusiK?

auf keinen Fall, so lange es Menschen gibt, ist Musik unsterblich.

Es ist eher eine Art Seele, die in der Musik der alten Helden noch spürbar ist, wie es sie heute in dieser subtil wahrnehmbaren, schwer beschreibbaren Form leider immer seltener gibt. Natürlich gibt es auch in heutiger Musik reichlich Seele und verdammt gute Sachen, meiner Meinung nach jedoch eher weniger im mainstream.
Dies alles hat viel mit dem Zeitgeist und der natürlichen Weiterentwicklung, speziell unter kommerziellen Gesichtspunkten in der Rock Pop Musik der letzten 40 Jahre zu tun.

Ein großer break in der Entwicklung der Rock Pop Musik kam, mit dem erscheinen von MTV und dem verknüpfen von Musik mit bewegten Bildern, ohne Videoclips ging plötzlich nichts mehr ging, ohne Videoclip kein Hit!

Seit dieser Zeit kann man mit minderwertiger, völlig langweiliger Musik kommerziell Erfolg haben, wenn nur ein Video zu solchen Tönen unterlegt wird.
Mit Marketing Strategien wie, Sex sells und anderen psychologische Aspekten bei der Erstellung von Videos, kann man tatsächlich mit Schrottmusik richtig Geld verdienen. Die Gehirne der Zielgruppen werden von den Bildern zur Musik manipuliert und schon finden die Leute, dieser Verknüpfung völlig unbewusst, einen Song toll, den sie dann hypen und kaufen.
Das funktioniert, wie bei der Vertonung eines Film nur umgekehrt, wo erst ein richtig guter Soundtrack, totale Spannung und Emotionen erzeugt. Bei der meisten heutigen kommerziellen Rock Pop Musik Produktion ist es umgekehrt, da wird mit Videos minderwertige Musik gepusht und lässt sich anschliessend gut verkaufen.

Viele Sachen hätten es ohne Videoclips nie geschafft, populär oder gar Hits zu werden.
Hätte man manch erfolgreiches Musikstück nur im Radio gehört, ohne die Verknüpfung zu einem vorhandene, bekannten Video im Kopf, hätte es keine Chance gehabt und wäre sofort als Schrott entlarvt worden.

Dies ist der Hauptunterschied zwischen der Musik von alten Helden und dem überwiegend, technisch überzüchtetem, meist mit loudnesswar gefüllten, mit Videos verknüpften heutigen Sachen.
Ich möchte die Videokultur überhaupt nicht schlecht machen, denn selbstverständlich gibt es in diesem Bereich auch absolut geniale Verknüpfungen, mit guter Musik die ich sehr schätze, jedoch der genannte negative Aspekt, wird viel zu selten wahrgenommen.

Ich kann nur den Kopf schütteln wenn ich manche neuen Sachen "nur höre" und mich wundern, wie man mit solchem Müll Erfolg haben kann. Dabei geht es gar nicht um Geschmacksache, sondern rein um die musikalischen Aspekte.
Es sei natürlich jedem gegönnt, wenn er auf diesem Weg sein Geld verdient und von mir aus auch Erfolg hat, nur hat das ab einem gewissen Punkt mit "Musik mit Seele" absolut gar nichts mehr zu tun und stösst mich einfach nur ab.

All dies gab es bei den alten Helden noch nicht, da musste ein Künstler für seinen Erfolg noch hart arbeiten und tatsächlich gute Musik abliefern. Es gab nur die Musikpresse, Radio, Fernsehen und Konzerte, es waren damals noch in erster Linie die Ohren, bzw. das dadurch erzeugte Gefühl der Menschen, was Musik bewertete.
Alleine dies bestimmte über Erfolg und Misserfolg eines Künstlers, welche mittlerweile unsere alten Helden sind und langsam wegsterben

Hier einer meiner hoch geschätzten, ganz großen alten Helden, der noch heute mit 73 Jahren hart arbeitet und tourt,
bei dem "Gefühl, sowie die Seele von Musik" immer wieder wunderbar spürbar wird



 
Zuletzt bearbeitet:
Der Begriff Punkrock gibts seit 1972 (Patti Smith Group usw.......) guckst du Wikipedia.
Punk als solches hatte die Blütezeit ab ca. 1975 in New York........
Rap ist keine "Handmademusik",- da spielt niemand mehr ein echtes Instrument............also schon sehr weit weg vom Rock.
War ja klar das solche Haarspaltereien jetzt kommen.
Punk hatte seine Blütezeit aber in den Jahren 1976/1977.
Wikipedia benötige ich in diesem Fall nicht.
Ich finde es nur einfach frech, wie über diese doch nicht gerade protestarme Musikform hinweggegangen wird.
Gut, auch wenn Rap/HipHop nicht mehr unbedingt als handgemachte Musik gilt, so ist es doch Musik. Musik mit einer anderen Ausdrucksform. Neu (damals:D).
Um was geht es hier in diesem Thread eigtl.?
Um Nostalgie? Vermarktung der Rebellion? E- vs. U-Musik?
Um die Lücke, die ein gestorbener Musiker hinterlässt?
Natürlich ist da eine Lücke entstanden und natürlich kommen neue Musiker nach, denn der Mensch braucht Musik, und solange es dieses Bedürfnis gibt, wird es neue Stars/Heroes geben. Das diese nicht das Gleiche machen wie die Verstorbenen ist doch wohl klar.
Für mich ist die Halbwertzeit der Neuen deutlich kürzer als in der Pionierzeit des Rock/Pop. Wie schon erwähnt: We all could be heroes just for one day. Als Folge einer sich immer schneller drehenden Vermarktungsstrategie.


cheers
us
 
ach, jetzt wird kreativität und musik als solche von den instrumenten abhängig gemacht? merkwürdig..:rolleyes:
dann brauche ich die komplett neuen musikrichtungen techno und ähnliche gar nicht erwähnen..
es ist halt so: wenn man selber die definitionsparameter aufstellt, kann man alles logisch begründen, kenn ich aus anderen
bereichen nur zu gut, ist aber auch sehr durchschaubar.
die 80er mit ndw und trio etc. sind dann ja wohl auch schnell abgehakt und entsprechen nicht den paramtern für
neue musik.
ich würde sagen, ein gewisser stillstand herrscht seit den 90ern, ich würde es aber eher aufarbeitung nennen,
die "muzak" die in den radios plärrt lass ich mal ganz aussen vor, das war ja schon immer so.
demnach herrschte aber in vergangenen zeiten noch viel grösserer stillstand, da gabs ja teils jahrhunderte nix wirklich neues..|)
 
Sorry,- aber die Definition für einen Rock Hero ist nun mal die Gitarre auf Höhe der Kniescheibe und nicht ein Plattenspieler unter den Achseln oder ein Ghettoblaster auf den Schultern...................[¦)]
 

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