Wieso klingen Studioaufnahmen/CD`s so bescheiden ?

wir hatten mit meiner alten band halt mal ein recht gutes (sprich günstiges) angebot, da was zu machen. das resultat im gespräch vor ort war dann das da oben. wir haben uns das angehört und dann dagegen entschieden. kurze tests im proberaum ergaben, daß wir so nicht arbeiten können. das ganze projekt ist dann aus verschiedenen anderen gründen ganz gestorben.

fazit war einfach: wenn es genügend studios gibt, die auf diese art ihr geld verdienen, dann ist die resultierende qualität kein wunder.
 
selber machen! was brauchst du? micros:

1x kick
1x snare oben
1x snare unten
1x tom
1x standtom
2x overhead
1x hihat
1x gitte

macht 9 micros.

1x di-out vom weber / wahlweise micro

macht 9-10 micros und ein interface was mindestens 10 eingänge hat plus einen rechner plus daw und natürlich jede menge kabel und microstative.

der ganze kram (rechner mal vorausgesetzt) kostet so viel wie drei tage studio inklusive mischen.

...und den willen es zu erlernen und viele genervte stunden zu akzeptieren (die ich trotzdem nicht missen möchte) bis es erstmalig zu einem guten ergebniss kommt. das ganze wird immer noch nicht wie led zep III klingen, einfach weil ihr nicht led zep seit. aber es wird besser klingen als die oben erwähnten drei tage studio inkl. mischen.
 
Mikros vor die Boxen, Drums abmikrofonieren, ab in den Preamp/Audiointerface, auf "record" klicken und los legen ... wo ist das Problem?

Das Problem ist, dass du mit €2000,- und ohne Ahnung nicht mal in die Nähe dessen kommst, was Lorbasstard da veranstaltet oder wir vor drei Wochen veranstaltet haben.
Das sind schon ein paar Jahre sammeln und kümmern, bevor das einigermaßen klingt. Nicht umsonst ist Tonmann ein Beruf, den man lernen kann.

Aber im Grunde hast du natürlich recht...irgendwann hat jeder mal die ersten Scheine in die Hand genommen und angefangen. Ich hab's zugunsten der Bandmusik wieder an den Nagel gehängt, weil's einfach ein Fass ohne Boden ist. Noch viel viel schlimmer, als das Bass spielen.
 
selber machen! was brauchst du? micros:

Vor allem bei einem akustischen Instrument wie einem Schlagzeug den passenden Raum! Dann kommt noch ein gutes Kit, Felle, und natürlich nicht zu vergessen mal ordentliche Mikros mit dazu. Wenns nicht nur nen Probenraum Demo sein soll, reichen da 9 nicht so wirklich aus.

Dann lieber den Drummer per E-Kit trommeln lassen oder in Absprache mit ihm programmieren.

Bass ist ja durch DI Signal eh nicht so ein Problem, und für Gitarre halte ich zumindestens zum Recorden den Kemper für unersätzlich.
 
hahaha...versuch mal alice ein e-drum unterzujubeln...(träne aus den augenwinkel wisch)

im grunde hast du recht, aber in diesem falle (also alice) geht es mehr ums dokumentieren als ums produzieren (deute ich jetzt mal so(
 
ist halt leider bei so manchen das Problem. Da zählt irgendso ein Ego-Kram mehr als das Ergebniss am Ende.
 
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ich glaub nicht, das es ein egoproblem ist. ich find es gut wenn jemand sehr konkrete vorstellungen hat vom ergebniss und auch vom weg den er zu betreten bereit ist. wenn die band von alice nun mal einen eher spontanen/jamigen charakter hat, dann kann man sie nicht in einen eher sterile umgebung verfrachten mit e-drum und klick und kemper und all dem gedöns. dann würde viel vom charakter auf der strecke bleiben. eine aufnahme sollte nicht nur die songs sondern auch die band einfangen.
 
Vergiss es...so wie der Kerl über Musik redet, kommen E-Drum oder Programming genau so in Frage, wie eine Mondfahrt.
Und ist ja auch richtig so.
Ich kann trommeln, ich kann Bass spielen und ich kann Drums programmieren...zumindest alles ein wenig.
Für Musik, die so oder so ähnlich klingen soll, wie Alice' Leithammel alle miteinander, ist das eine Totgeburt, kommt überhaupt nicht in die Verlosung und hat nix mit Ego zu tun.

Da brauchen die Drums fette Kessel, einen guten Raum, drei Großmembraner und jemanden, der das Drumset stimmen und bedienen kann. Ende.
 
E-drum ? :O!
Wie seids ihr denn drauf ?
Da würd ich mir vorher nen Studio suchen
der es so kann wie ich das möchte als
sowas.
Jaja......Perfektion treibt schon seltene
Blüten.
Wie meinte ein Toningeneur von Profis mal:
Knöpfchen drehen kann jeder.
Es geht mehr darum zu schauen wie die
Band live klingt und klingen möchte......oder
so in der Art :bier:
 
Sorry, aber E-Drum ist sowas von an der Diskussion vorbei. Ich finde es deutlich schwieriger E-Drums als natürlich darzustellen als normale Drums fett. Aber das Problem bleiben die Übersprechungen. Wenn die minimiert oder nicht vorhanden sind, kann man schon gut arbeiten.

Diese früher war alles besser Leier find ich auch daneben. Echt jetzt Alice, wie oft hast du schon aufgenommen? Ich finde das alles ein wenig weltfremd. Entweder will dir einer ans Herz legen, jedes Ding einzeln komplett getrennt vom Rest aufzunehmen, auf der anderen Seite findest du die Aufnahmetechnik der Beatles die beste und schlussendlich habt ihr 10min mit Klick geprobt und es für nix befunden (da ist dann natürlich das Klick schuld, nicht?).
Anleitung für deinen Fall - angesprochen auch schon von lordbasstard.
Man kaufe sich ein paar Miks, ein gebrauchtes Motu828 MKII, nen Behringer ADA8000 und fertig ist die Grütze. Dann kann man nächtelang im Bandraum verharren und Aufnahme nach Aufnahme machen. Zum Anfangen halt mal ganz in der normalen Bandsituation - Bleeds in die OH's vorprogrammiert. Aber das ist der erste Schritt. Gleich vom dunklen Bandraum ins Hochglanzstudio macht wohl keinen Sinn.

Aber irgendwie bekomme ich das Gefühl, dass noch nie eine etwas ernstere Aufnahme entstanden ist. Aufnehmen, Proben und Liveauftritte sind drei paar völlig verschiedene Schuhe. Ob es jetzt einem passt oder nicht.
 
die arbeitsweise von studios heute gruselt mich persönlich schon. wir waren da mal im gespräch mit einem studio und haben es dann gelassen.
"ihr macht erst mal einen guide-track mit click." warum mit click? weil du zu dämlich bist, mit zeitschwankungen umzugehen?
"dann spielt jeder von euch einzeln in dieser kabine hier ein." ach. hier kann man sich ja nicht mal umdrehen. und warum darf ich meinen jungs beim spielen nicht in die augen schauen? wie soll ich das solo spielen, das is jedes mal anders... "na dann können wir auch jeden part einzeln aufnehmen und bauen das dann im rechner zusammen" äh... nein?
"bass kannst du auch direkt ins pult spielen, ich mag das gerne so trocken." bass nehmen wir mal schön mit dem mirko vor dem speaker ab. glaubst du, ich kaufe maßgeschneiderte klamotten um die dann in den schrank zu hängen?
"den verstärker brauchen wir dann erst beim reamping." ach. und einspielen soll ich trocken? "na wenn du willst, können wir den verstärker in der reamping-kabine mitlaufen lassen und du bekommst eh alles über kopfhörer..." nö. entweder die hosenbeine flattern oder ich mache keine musik.
"das wichtigste beim bass ist der kompressor." schon gut, da reden wir nach der aufnahme drüber. wenn überhaupt.

"das macht man heute so." ich bin nicht man und ich glaube, wir machen das nicht so.



Das ist aber weitestgehend schon seit den 60gern nicht anders. Vor allem dass der Amp nicht im selben Raum steht wie das Schlagzeug, um keine Übersprechungen zu haben. Click ist tatsächlich wichtig und Du wirst es schwer haben, aus den letzen 40 Jahren Studioaufnahmen im Bereich Rock / Soul/ Funk etc zu finden, die nicht "in time" sind. Das hat nix mit doof zu tun und Dynamik hat nix mit Temposchwankungen zu tun.

Das war auch alles schon bei meinen ersten Aufnahmen Anfang der 90ger so und die waren auch alle noch schön auf Band. Allerdings konnte man da schon auch live einspielen, Wenns aber dann einer verhauen hat mussten alle nochmal von vorne. Und das einzige was heute nicht billiger ist als früher ist der Stundensatz vom Techniker, wenn er was drauf haben soll.

Schon Jamerson hat den Bass direkt ins Pult gespielt.

Also daran kann es wohl nicht liegen...
 

Man kaufe sich ein paar Miks, ein gebrauchtes Motu828 MKII, nen Behringer ADA8000 und fertig ist die Grütze. Dann kann man nächtelang im Bandraum verharren und Aufnahme nach Aufnahme machen. Zum Anfangen halt mal ganz in der normalen Bandsituation - Bleeds in die OH's vorprogrammiert. Aber das ist der erste Schritt. Gleich vom dunklen Bandraum ins Hochglanzstudio macht wohl keinen Sinn.

:popcorn:

Wenn eine Band gut zusammen spielt macht das sehr wohl Sinn.

Weniger Sinn macht monatelanges tüfteln im Proberaum was recorden betrifft. Wie pitsieben bereits schrub.. wer da keinen Menschen mit Erfahrung hat, oder Bandmember der die Band da unterstützen kann, kommt schnell zu dem Punkt, dass sich die Band nur noch genervt abwendet und unnötiger Stress entsteht. Kommt auch auf das gewünschte Ergebnis an.. was für die einen 'ne dolle Aufnahme darstellt lässt den anderen nur mit dem Kopf schütteln.
 
Click ist tatsächlich wichtig und Du wirst es schwer haben, aus den letzen 40 Jahren Studioaufnahmen im Bereich Rock / Soul/ Funk etc zu finden, die nicht "in time" sind.

Nochmal:
Ob ein Click benutzt wurde, oder Aufnahmen in Time sind, hängt nicht zwingend zusammen. Es kommt einzig darauf an, was die Band möchte. Wenn eine Band ohne Click rumeiert, wird sie auch mit Click scheiße klingen...halt in Time scheiße, weil das Microtiming ständig aus der Kurve fliegt.
Wenn sie es sich aussuchen kann...um so besser. Wenn sie nur mit kann...auch gut.

Aber hört doch auf, da so ein beschissenes Dogma draus zu stricken. Wer spielen kann, klingt auch ohne Click gut, wer das nicht kann, klingt auch mit scheiße...simple as that.
Wenn man a la New Metal an dem Zeug viel rumeditieren, replacen und monatelang overdubben muss, ist ein Click Pflicht...ein Bluestrio ist nichts wert, wenn es nicht ohne kann...

...mannmannmann...lasst doch mal diese Absolutismen raus. Geht nicht gibt's nicht.
 
the voice of rock ist robert plant. und DAS album von deep purple ist immer noch "in rock" und der übertrack ist "child in time". alles andere kann man in der pfeiffe rauchen.
Ist vielleicht deine Meinung, sehe ich etwas anders. Im Gegensatz zu Ian Gillan kommt Glenn Hughes auch im Alter stimmlich noch hoch.
Über die gesanglichen Qualitäten von Robert Plant brauchen wir nicht zu streiten, aber den Beinamen "The Voice of Rock" trägt nun mal GH.
glenn huges ist für mich einfach nur eine überbewertete kotztüte. weder find ich seine stimme gut noch sein bassspiel noch sein rumgehampel auf der bühne.
Diese Aussage finde ich ziemlich respektlos, ich wollte ich könnte so singen und gleichzeitig so Bass spielen, und du wahrscheinlich auch, wenn du ehrlich bist. GH hat mit seinen groovigen und funky Basslines Deep Purple damals in eine sehr interessante Richtung gelenkt, und der zweistimmige Gesang mit Coverdale war einfach nur geil. Schade, dass die Band wegen des plötzlichen Todes von Tommy Bolin (der übrigens auch mehr drauf hatte als Blackmore) nicht weitermachte...
 
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Reaktionen: Kip
Vergiss es...so wie der Kerl über Musik redet, kommen E-Drum oder Programming genau so in Frage, wie eine Mondfahrt.

hey! mondfahrt ist voll sixties, das ist voll vintage und so.
mein handy hat mehr rechenpower als das ganze apolloprogramm zusammen. schmälert das die ingenieurmäßige und menschliche leistung?

letztlich geht es hier aber nicht um mich und wie ich jetzt irgendetwas auf die reihe bekomme. es ging um studioaufnahmen allgemein und das, was ich geschildert habe, war eben meine erfahrungen mit studios und das, was ich von anderen mitbekommen habe. es geht nicht um mich. ich habe zwar spezielle vorstellungen, die auch was mit meinen persönlichen fähigkeiten zu tun haben. aber mein eindruck ist immer, daß die modernen methoden nicht musikalisch sind und daher das endergebniss nicht musikalisch sein kann.

was finde ich denn geil? die temptations beispielsweise. das ist live, das ist one-take, da kommen nur die vocals gesondert. ansonsten ist das eine band, die sich in einem verschwitzen raum den arsch abgroovt.
ich mag diese ganze alte musik, sei es alter blues (ein mann, eine gitarre und ein bandgerät), alter folk vom whichseason-label, cream, hendrix, die doors, die beatles... das war damals avantgarde, was die beatles oder hendrix mit satten acht tonbandspuren gezaubert haben, das war schweiß und kreativität. ja. aber es war nach heutigen maßstäben kacke. warum klingt es dann? was damals geil war kann heute nicht kacke sein.
ich will, und das bei mir selber und bei anderen, wenn ich ein album kaufe, dynamik, spielfreude, livefeeling. hendrix vergreift sich am laufenden meter im ton, nach dem halben song ist die klampfe verstimmt weil er das tremolo vergewaltigt hat und einmal um den mond geritten ist auf seiner strat. son house nuschelt und klatscht dermaßen out of time daß jeder plattenproduzent heute einen henkersknoten ins mikrokabel knüppern würde. dylan, hendrix, johnny winter und andere würden heute autogetunt und aufpoliert werden oder vom bohlen in der vorrunde nach hause geschickt werden. die aufnahmen von robert johnson sind kacke und verrauscht und so. tut all das der großartigkeit der musik einen abbruch? nein. es unterstreicht sie sogar. es ging nie um perfekten pop, es ging um message, um emotion... der job wurde erledigt wie man ihn erledigen sollte.
warum sollte ich andere musik machen als die, die ich selber gerne höre? warum sollte sie anders aufgenommen werden?

aber jetzt mal schluss mit mir und meinem hirndünnschiss.
 
Nochmal:
Ob ein Click benutzt wurde, oder Aufnahmen in Time sind, hängt nicht zwingend zusammen. Es kommt einzig darauf an, was die Band möchte. Wenn eine Band ohne Click rumeiert, wird sie auch mit Click scheiße klingen...halt in Time scheiße, weil das Microtiming ständig aus der Kurve fliegt.
...mannmannmann...lasst doch mal diese Absolutismen raus. Geht nicht gibt's nicht.

:DHand aufs Herz, wer war schon auf der Frankfurter Buchmesse...

Nur das mich keiner falsch versteht. Gerade mit meiner einen Band würde ich sehr gerne alla Stax mit allen in nem großem Raum über strategisch aufgestellt Micros aufnehmen, wenn wir das hinbekämen.
Beim Großteil der Bands aus unseren Kreisen hier geht es wohl aber am Ende eher um timing als ums vielgerühmte Microtimimg, mit dem es aber auch nicht weit her ist, wenn schon die Geschwindigkeit schwankt.

Die Diskussion ob klick oder nicht ist schon so alt wieder Klick selbst. Ich hab schon mit und ohne aufgenommen, mit dort wie dort besseren und schlechteren Ergebnissen.

Ich kann für mich sagen ich mag klick, aber in der Regel spiele ich zusammen mit dem drummer (zeitgleich, aber akkustisch getrennt) ein. Das mag ich gerne, weil man zB. bei fills, breaks etc. mehr aufeinander achten kann, muss ich aber auch nicht haben. Dann höre ich mir eben den drumtrack ein par mal an und spiele dann dazu. Dann geht das auch.

Erstaunlicher Weise kommt der Widerstand gegen den Klick gerne mal von Schlagzeugern oder auch von Leuten mit eher weniger Aufnahmeerfahrung. Oft habe ich erlebt dass sich diese Ablehnung mit wachsenden Fähigkeiten am Instrument verflüchtigt hat. Ich hab beim Einspielen gerne eine klick mitlaufen, wenns von den Songs her passt. Das heißt ja nicht, dass man immer sklavisch drauf sein muss, aber zumindest bekommt man bei Bedarf die nächste eins auch wieder gerade hin bzw. kann man laid back oder etwas vorne drann spielen. DAS ist dann auch Microtiming (zumindest was ich drunter verstehe)

Aber Absolutismen will ich hier keinem aufhalsen. Das ist nur meine Meinung...:bier:
 

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