Wo genau hin mit Daumen der Greifhand?

So würde ich es auch bezeichnen. Hab mich aber erst mal mit meiner Meinung zurück gehalten. Mag sein, dass eine (technisch betrachtet) falsche und richtige Handhaltung gibt. Ich achte da eigentlich nie drauf, wo mein Daumen liegt. Hauptsache, er liegt gut. *gg* aber ich denke, er liegt meist paralell zum Hals bzw. zur E-Saite. Für unsere Basslinien hat es bis jetzt noch immer gereicht und bin überall hingekommen. Ok..vielleicht auch, weil ich grosse Flossen und Finger habe.. :D

Wenn der Daumen parallel zum Hals liegt, bekommt man die Finger kaum noch gespreizt, da die Sehnen zusammengezogen werden. Liegt der Daumen quer zum Hals (ungefähr gegenüber des Mittelfingers) geht das problemlos. Es ist also nicht ganz so unwichtig, wo der Daumen liegt.
 
Ich rate meinen Schülern, den Bass am Gurt so zu tragen, wie er im Sitzen gepielt wird.

Wenn sich gute Fortschritte eingestellt haben, lasse ich sie ab und zu für ein paar Übungen den Daumen vom Hals nehmen, also nur mit den Fingern spielen, ohne Druck mit dem Daumen auszuüben.

Diese Übung soll den Schülern zeigen, wie wenig Kraft und "Daumendruck" es bei einem gut eingestellten Bass braucht, um auber zu intonieren.

Grundsätzlich lasse ich den Daumen auch in etwa gegenüber des Mittelfingers ansetzen, am Anfang am Skunk Stripe, wenn vorhanden. Also Mittig am Hals.

Gerade die Übung mit dem angehobenen, lockeren Daumen hilft sehr, eine lockere, schnelle Haltung der Greifhand zu erlernen.
 
Als ich mit dem Bassen angefangen habe hatte ich den Daumen immer parallel zur Halsrückseite gehalten, wobei ich den Bass ziemlich tief (ca. auf Höhe der Oberschenkel) hängen hatte. Dabei hielt ich den Hals aber immer schräg nach oben angewinkelt, was für mich doch relativ angenehm war. Hier mal ein uraltes Beweisfoto:
Kwabit (1).jpg


Dann dachte ich, dass ich meine Technik verbessern müsse und dazu die Finger der Greifhand extrem spreizen müsste, wodurch ich das Handgelenk wirklich im 90 Grad Winkel eingeknickt hatte. Die Folgen waren starke Schmerzen und Krämpfe im Handgelenk, so dass ich nach jedem Song das Handgelenk "ausgeschütteln" musste (ich hoffe ihr versteht, was ich meine).
Nach einer langjährigen Pause habe ich mir gedacht, dass ich haltungstechnisch wieder bei Null anfangen und besser auf meine Handhaltung achten sollte. Nun hängt mein Bass zwar nicht auf der "Lehrbuchmeinungshöhe" aber doch höher als früher (die Oberkante des Korpus befindet sich etwa auf Bauchnabelhöhe) und ich kann in der Position auf dem Griffbrett weiter greifen als früher und die Verkrampfungen sind nicht mehr vorhanden.
Daher sehe ich es so wie einige hier auch: teste aus, welche Höhe sich für dich am angenehmsten anfühlt.
 
Wenn der Daumen parallel zum Hals liegt, bekommt man die Finger kaum noch gespreizt, da die Sehnen zusammengezogen werden. Liegt der Daumen quer zum Hals (ungefähr gegenüber des Mittelfingers) geht das problemlos. Es ist also nicht ganz so unwichtig, wo der Daumen liegt.
Da magst Du durchaus Recht haben. Habe ja auch nicht gesagt, dass meine Haltung richtig ist.. ;-) ich habe lediglich gesagt, dass ich damit gut klar komme..
 
Da magst Du durchaus Recht haben. Habe ja auch nicht gesagt, dass meine Haltung richtig ist.. ;-) ich habe lediglich gesagt, dass ich damit gut klar komme..
Wenn du damit gut zurecht kommst, dann ist das natürlich ok. Mir ging es darum, daß nicht der Eindruck entsteht, daß es eigentlich egal ist, wo der Daumen plaziert wird. Frei nach dem Motto eines alten Kollegen von mir, der es mal auf den Punkt gebracht hat. Er sagte: Nach vielen Jahren weiß ich endlich wie es geht, ich laß einfach alles was falsch ist weg. :idee:
 
Nein nein Jost...keine Bange...ich weiss, dass meine Spieltechnik höchstwahrscheinlich unter aller Sau ist.. ;-) aber für unsere Basslines reicht es...:D
 
Nein nein Jost...keine Bange...ich weiss, dass meine Spieltechnik höchstwahrscheinlich unter aller Sau ist.. ;-) aber für unsere Basslines reicht es...:D
...na dann is ja alles gut... der TE möchte sich aber offensichtlich weiterentwickeln, und dagegen ist ja wohl auch nix zu sagen, oder?

Ach ja: schau mal, ab 3:30
 
Die Höhe des Basses ist immer ein Kompromiss. Hängt der Bass sehr tief, ist die Haltung der linken Hand nicht so dolle. Ein Virtuose am Bass mit flotten Läufen wird den Bass seltenst als Lendenschurz tragen. Dafür ist dann aber die Haltung der rechten Hand angenehm, weil die Spielhand nicht abgewinkelt wird.

Für virtuoses Spiel, Lagenspiel, Akkordspiel, schnelle Läufe etc. ist der Bass höher zu tragen. Der einfache Grund: die "ideale", d.h. "schulmäßige" Haltung hat den Daumen mittig auf dem Hals (das mit dem Mittelfinger ist auch nicht verkehrt;-)). Das Hangelenk ist recht stark angewinkelt und es gilt die Gitarrenhaltung "Jeder Finger auf einem Bund", möglichst parallel zu den Bundstäbchen (und natürlich nah am Bundstächen), der linke Ellenbogen ist dabei am Körper. Das Greifspektrum wird so viel größer. Bei Läufen und Lagenwechsel am besten nicht das Handgelenk mitdrehen, sondern die Hand aufrecht mitführen. Diese Handhaltung gilt als Grundhaltung. Es gibt also schon Momente, wo der Daumen die Position ändern kann und auch mal über den Rand schauen darf. Danach geht er aber wieder zurück. Diese Handhaltung ist bei tief hängenden Bass anatomisch erst gar nicht drin.:-)

Und nicht so schnell aufgeben.:bier: Ich habe anfangs gelernt: "hält man den Bass bequem, ist es falsch";-) . Das ist natürlich 'n bisschen überzogen und hört sich krass an, zielt aber darauf ab, dass man Muskeln und Sehnen erst trainieren muss. Die intuitive Handhaltung weicht erstmal von der idealen ab, weil sie zunächst unbequem ist. Wenn 's wehtut auch erst kurz pausieren. Man gewöhnt sich aber schnell dran und hält die Hand irgendwann automatisch so. Und Du wirst feststellen, dass Du mit dieser Handhaltung zunehmend mühelos spielen kannst, ein ganz anderes Greifspektrum hast und zunehmend virtuoser spielen kannst. Gerne wird ja auch der Schwäche kleine Finger anfangs vernachlässigt.:-)

Hängt der Bass zu hoch, kann man links wunderbar leicht greifen, aber die rechte Spielhand ist dann stärker abgewinkelt. Man muss den für sich richtigen Mittelweg finden. Ich habe den Bass auch immer auf der Höhe, die der Bass bei mir im Sitzen hat.

Unter 'm Strich gibt es nicht unbedingt ein Richtig oder Falsch. Aber die schulmäßige Haltung eröffnet Dir die meisten Möglichkeiten, da Du ansonsten bei bestimmten Läufen, Fingersätzen etc. schnell an Grenzen stößt.:bier:
 
Ich hab' hier noch 'n Beispiel gefunden zum Mitführen der Hand in der Grundhaltung, Lagenspiel, Daumen etc.:

Eine der Situationen bei denen ich mit dem Daumen übergreife sind z.B. Bendings. So kann man einfach mehr Kraft für 's Ziehen aufbringen. Für 's "normale" Bass-Spiel gilt eher nicht... Gerade anfangs greifen viele zu fest. Für einen sauberen Ton braucht es nur wenig Kraftaufwand, vorausgesetzt man greift präzise...
 

Ich hab eben Marcus Miller live bei den Burghausener Jazztagen gesehen, Ratet mal, wo der den Daumen die meisste Zeit hat? :D

An der Griffbrettkante und darüber. :-P

Und das zu bestimmt 99% der Zeit. Nun gut, wer so spielen kann.....8D
 
Das Handgelenk der Greifhand sollte immer so gerade wie möglich sein. Erstens ist es gesünder und Zweitens hat man mehr Kraft in den Fingern, ist beweglicher und alles gut. Beim Daumen gibt es meines Erachtens 2 Philosophien. Der Daumen hat bei mir nur Haltungsfunktionen. Die E-Saite noch mit Daumen bedienen und das Handgelenk dabei gerade lassen wird schwer. Da hilft nur eins für jeden - selbst ausprobieren. Der Rest gehört zur Show. Daher würde ich zum Üben ne mittlere gemütliche Einstellung vom Gurt (siehe meinetwegen Reznicek-Buch) nehmen. Wenn man in einer Metalband spielt und dann für Livesachen sich noch etwas cooles fürs Auge aneignet, ist das Zugabe. Üben sollte man jedoch immer im stehen (auch die Zugabe fürs Auge). Denn wenn man das verdammte Ding benutzt und es wichtig wird (im Proberaum, Studio oder auf der Bühne), dann steht man. (und auch frau! weiter so mädels...)
 
Vielleicht mal 'n paar Beispiele:

Hier wurde das Thema verfehlt...
image.jpg

Ein bisschen komisch und auf Dauer unbequem...
image.jpg

Hier ist nur der Bassist komisch...
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Na ja, aber mal im Ernst:

es kommt auch immer darauf an womit man am besten zurecht kommt und wohin man gehen möchte. Wie überall im Leben gibt es "Regeln" oder "Standards" und im Falle des Bassspiels eine schulmäßige Handhaltung, die ihre Vorteile mitbringt und deswegen nicht grundlos als "schulmäßig" auserkoren wurde; sie gewährleistet insbesondere die größte Greifspanne und erleichtert schnelle Läufe. Das heißt aber nicht, dass man es zwingend so machen muss.
So einige bekannte Musiker (so natürlich auch Gitarristen und Bassisten) sind dadurch bekannt geworden eher unorthodoxe Wege zu gehen oder gegangen zu sein. Der eine spielt beim Bass ohne 4. Finger (also ohne kleinen Finger, z.B. Claus Fischer, der trotzdem ein gefragter Bassist ist), der nächste schlug nur mit dem Zeigefinger an (James Jamerson), andere spielen bzw. spielten Gitarre auf ganz eigene Art, ob nun Mark Knopfler oder Jimi Hendrix, der auch mit dem Daumen gegriffen hat...

Einfach offen sein, sich versuchen und "das Beste für SICH" herausfiltern - um seinen Stil zu finden oder ihn zu prägen. Ich persönlich orientiere mich zwar an der schulmäßigen Haltung, habe aber auch immer viel experimentiert und nehme das aus allen Welten, was letztendlich meinen Stil ausmacht.

Dazu muss man aber erst Sämtliches durchprobiert und für sich Vor- und Nachteile abgesteckt haben. Ich denke es ist sinnvoll, sich der "empfohlenen" Haltung nicht völlig zu verschließen. Wer sich etwas angeeignet und irgendwann erkennt, dass er sich selbst Grenzen gesteckt hat, über die er hinaus gehen möchte, kann das Angeeignete nur mit Mühe wieder überschreiben...
 
Little Nachtrag: nach über 20 Jahren hatte ich mich entschieden Bass-Unterricht zu nehmen, um mein Bass-Spiel zu verfeinern, weiter über den Horizont zu schauen und ein paar wichtige Winks und einige Kniffe mitzunehmen. Diesen Schritt habe ich nicht bereut.
Dabei stellte sich auch heraus, dass ich mit ein paar kleinen "Schummeleien" in all den Jahren aber gut zurecht gekommen bin, was meiner Fingerlänge zu verdanken ist. Mein Basslehrer hat nicht allzu lange Finger und ist daher oft gezwungen, den Daumen mittig auf der Halsrückseite zu haben. Deshalb würde der eine durch bestimmte Haltungen stärker ausgebremst werden als der andere. Im Umkehrschluss sind aber die Vorteile auch umso größer, wenn man die für sich ideale Greifhaltung gefunden hat. Und die Kombination "Fingerlänge-Halsprofil" spielt halt auch eine Rolle.
Es ist also durchaus individuell und erfordert einiges Ausprobieren und Üben. Man sollte sich auch keinesfalls abschrecken lassen, wenn eine Greifhaltung zunächst ziemlich unbequem ist, aber doch augenscheinlich Spieltechniken erleichtert. Am Ball bleiben! Muskeln und Bänder müssen erst trainiert werden. Das gilt für das Bass-Spiel besonders, weil Muskeln und Bänder gefordert sind, die im Alltag nicht so sehr beansprucht werden.
Man spricht ja auch von "Muskelgedächtnis" oder "Memory Effekt". Mit stetigem Wiederholen wird zuvor Erlerntes "überschrieben". Dies braucht Zeit, insbesondere weil die "Vor-Version" noch gespeichert ist, aber immer mehr in den Hintergrund geschoben werden muss, um in Lampenfieber-Situation nicht doch abgerufen zu werden. Das gilt für Haltungen genauso wie für bestimmte Motive, Patterns für Soli, Licks, Läufe, Fingersätzen etc. Wer so lange übt, bis er etwas fehlerlos beherrscht, wird in einer Auftrittssituation nicht plötzlich falsch spielen. Und auch die Greifhand geht dann automatisch und mühelos in eine Position, die man Monate zuvor vielleicht noch als total unbequem empfunden hat...:-)
 
Zuletzt bearbeitet:
Beispiele von Stars mit schlechter Handhaltung und sonstigen Fehlern sind natürlich ein Beweis dafür, daß man auch so richtig gut werden kann, aber man sollte sich daran kein Beispiel nehmen, sonst dürften z.B. Gitarristen den kleinen Finger an der rechten Hand beim Solospiel nicht benutzen. Wenn man dann zusätzlich den Handballen an den Hals preßt und den Daumen überstehen läßt, wäre man die perfekte MIschung aus Gary Moore und Eric Clapton.:-/
 
Ich sehe es 100%ig wie KaleBASSe. Anfaenglich unbequem erscheinende Haltungen, die man sich mehr oder weniger muehsam aneignen muss, verschaffen mir auf lange Sicht die Freiheit zur Individualisierung und zur Auspraegung eines eigenen Stils.
 
Darf ich auch mein Senf dazugeben??? :D
Weiß ned wer noch so spielt aber mein Daumen ist ungefähr auf Höhe der E-Saite und dann noch ca. maximal ein fingerbreit vor dem Zeigefinger (dazu muss ich sagen dass ich einen Ibanez mit einem zierlichen Hälschen habe). Bin ich da alleine?:zyklop:
 
Darf ich auch mein Senf dazugeben??? :D
Weiß ned wer noch so spielt aber mein Daumen ist ungefähr auf Höhe der E-Saite und dann noch ca. maximal ein fingerbreit vor dem Zeigefinger (dazu muss ich sagen dass ich einen Ibanez mit einem zierlichen Hälschen habe). Bin ich da alleine?:zyklop:
Hmmm, kannst ja mal den Daumen aufrecht und mittig am Hals positionieren, Ellbogen am Körper, Hand stärker abwinkeln. Der Hals liegt dann also nicht satt in der Handfläche, sondern es bleibt Spiel von der Handinnenfläche bis zur unteren Halskante. Ich weiß nicht, ob es für Dich dann sooo dann viel anders ist als bis jetzt, aber so kannst Du die Finger am weitesten spreizen und hast die höchste Greifspanne. Das gilt also auch bei schmalen Rennhälsen. Beim Haltungswechsel der Hand merkt man deutliche Unterschiede. Ob man es für seine musikalische Umsetzung dann auch so braucht ist halt 'ne andere Frage. Je nach Spieltechnik verändert sich die Handhaltung eh. Aber die oben beschriebene Haltung ist bei mir zumindest die Basis.
 
Hmmm, kannst ja mal den Daumen aufrecht und mittig am Hals positionieren,

hm, weil ich so am besten auf der mensur rumrennen kann. der kleine finger is eh kaput. keine kraft mehr drinnen. vermutlich hab ich durch die recht hohe seitenlage mir das so angewöhnt. was ich vorhin gemerkt habe, das ich auch manchmal die hand verdrehe um damit mehr druck auf die saite zu bekommen (hebelwirkung) spielt sich aber für mein geschmack ganz gut
 

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