Vergleich: Furch Durango - Tacoma CB 10

Moulin

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Heute war ich im Laden und habe die beiden Akustik Bässe von Furch und Tacoma getestet.

Zunächst haben beide Bässe eine ähnliche Ausstrahlung, wohl wegen den Schalllöchern, die nicht, wie häufig mittig und rund sind.

Aufbau:

Furch:
Decke massiv Fichte
Zargen: Furnierholz Mahagoni
Boden: Mahagony, hier wird Special Sandwich angegeben (?)
-sehr leicht und sehr dünnwandig.
-sehr ausgewogen vom Gewicht, keine Kopflastigkeit
-sehr flache Saitenlage
-Bespielbarkeit sehr leicht, fast wie ein E - Bass.
-Einstellschraube im Innern des Korpus verstellbar

Tacoma:
Decke: massiv Fichte
Boden und Zargen: Mahagoni, massiv
- deutlich schwerer als der Furch, Boden und Decke Zargen wesentlich dicker, weil massiv.
- Großer Korpus (ist nur leicht größer als beim Furch, aber wesentlich tiefer)
- leichte Kopflastigkeit
- geschraubter Hals (der Hals wirkt schwer und massiv)
- sehr hohe Saitenlage (Ich glaube aber, der Bass war gar nicht eingestellt!)
- Halseinstellschraube an der Kopfplatte zugänglich

Klang:

Hier habe ich sehr deutliche Unterschiede feststellen können.
Beide Bässe waren mit den typischen Bronzesaiten ausgestattet, man muß aber beachten, der Furch hatte minimal dünnere, was zu einem anderen Klangergebnis führen könnte.
Ich hatte wegen der ähnlichen Bauweise auch ähnliche Ergebnisse erwartet, die waren jedoch völlig unterschiedlich.

Ich testete zunächst den Furch.
Klang sauber, fein, wie man es kennt, wie eine tief gestimmte Westerngitarre.
Lautstärke für den Zimmergebrauch ausreichend

Danach nahm ich den Tacoma in die Hand und Leute, der Name des Basses, Thunderchief kommt nicht von Ungefähr!!!
Der Bass ist richtig laut, hat richtig tiefe, bassige Täne, als wäre er noch mal eine Oktave tiefer als der Furch. Da kommt keiner mehr auf die Idee, das mit einer Westerngitarre in Verbindung zu bringen! Icxh habe noch nie einen Aku Bass gehört, der so klingt!
Das könnte den ein oder anderen aber auch stören, weil eben diese Klangbrillianz einer Westerngitarre nicht vorhanden ist. Viele mögen ja gerade das, wie auch die Bronze Saiten.
Es ist einfach ein tiefer Bass! - Und das wird mein Bass!
Sogar meine Frau hat der so begeistert, dass sie sagte, ich solle ihn gleich mitnehmen. Ich will aber noch mal drüber schlafen!

Ich hatte anfangs immer gedacht, der Furch sehe etwas edler aus.
Wenn man die Bässe nebeneinander stellt kann ich das nicht mehr bestätigen. Eher wirkt der Tacoma anspruchsvoller im Aussehen.
Das Gefühl beim Berühren der Massiven Decke spielt auch eine Rolle. Man hat etwas in der Hand, der Furch wirkt da eher zerbrechlich, wie eine Eierschale.

Die Verarbeitung des Holzes wirkt auf den ersten Blick bei beiden Bässen nahezu perfekt. Augenscheinlich und vom Griff.
Doch der von mir gespielte Furch war definitiv nicht in Ordnung!
Als ich die D Saite im 14. Bund anspielte, hatte ich ein geschrebbel im Hals, das lauter war als der Ton selbst. Ich hatte das Gefühl, die komplette Halseinstellschraube vibriert da mit. Es war definitiv kein Bundgeschrebbel und es lag auch nicht an der Verkabelung des Tonabnehmer Systems.
Natürlich ist das nur ein Furch - Bass von vielen. Nur ließe sich bei einem solchen Defekt weder der Hals, noch die Einstellschraube beim Furch wechseln, weil sie vor dem Einleimen des Halses eingesetzt wird.

Fazit, der Furch ist ein schönes Instrument, wenn er nicht kaputt ist, der Tacoma ist ein richtig guter Bass!
 
na das klingt doch mal nach einem guten vergleichstest! fein, dass du beide an einem ort testen konntest, auch wenn ich nach deiner beschreibung denke, dass der furch wohl gar nicht eingestellt war, oder irgendwie misshandelt, kaputt, schade.
was für ein abnahmesystem hat denn dann der tacoma? (ich geh jetzt mal davon aus, dass du den haben willst..[:D])
find ich gut, dass du jemanden dabei hattest, wie der bass in der hand klingt ist nochmal eine ganz andere nummer als ein paar meter entfernt, das spielt eine grosse rolle, die projektion.
toll, dass er dir so gefällt, so muss das sein, wenn man einen bass findet, der zu einem passt! [:-)]
 
Für jemanden der eine gut klingende Akustische Bassgitarre haben will, die zwar wie die meisten anderen Akustikbässe klingt, nur sauberer, angenehmer, harmonischer, bundreiner, ist mit dem Furch auch gut bedient, denke ich.
Ich will jetzt auch an einem defekten Bass keine Rückschlüsse ziehen.
Versemmelt man aber die Halseinstellschraube beim Furch, ist sicher Ende mit dem Bass.
Ist eben so bei nicht geschraubten Hälsen, wobei ja auch die Vorteile fest eingesetzter Hälse bekannt sind.

Hätte ich nicht beide Bässe gleichzeitig testen können, wäre eine Entscheidung tatsächlich schwerer gewesen.

Die Bespielbarkeit des Furch, muß ich aber noch mal extra erwähnen war gnadenlos gut. Nicht, wie man das oft von anderen Bässen kennt.
Ich habe noch nie bei einem Akubass eine so niedrige Saitenlage gesehen.
Möglicherweise ist er aber dadurch auch kaputt gegangen. Vielleicht hat ihn jemand extra so eigestellt, sich in einen Grenzbereich dabei gewagt, der dann überschritten wurde.
Es hörte sich an, als wenn die Einstellschraube bei einer bestimmten Frequenz, eben beim Schwingen der D Saite im 14. Bund mitschwingt.
Ich weiß nicht ob so etwas passieren kann.

So sehr ich auch den Klang des Furch ansonsten sehr postitiv und harmonisch empfand. Ich wollte tiefen und unverstärkt sehr lauten Bass, und den bekomme ich mit dem Tacoma noch mehr als ich erwartet hatte.

Der getestete Tacoma war ausgestattet mit einem Fishman:
http://www.tacomaguitars.com/resources/pickups.php

Unverstärkt ist der Bass nur 50 Euro billiger.
Die Öffnung die das Gerät bildet kann genutzt werden, um in den Bass zu greifen, falls man muß, denn er hat ja nicht das gewöhnliche 10 cm Schallloch, das man sonst dazu nutzt.

Der Furch hatte ein Bridge - Endpin System. Im Ganzen inneren Korpus waren Kabel auf den Boden geklebt. In einer mit Klettverschluss angebrachten Tasche im Korpus war eine Batterie.





.
 
Zuletzt bearbeitet:
ja, so macht man das bei akustikgitarren oder bässen.
scheint, die entscheidung ist gefallen, klingt gut!
wenn du ihn hast, versuch auch mal ein soundfile, ich probier bald mal was mit dem stoll, mit dem arco dauert noch etwas, mal sehen.
 
Wenn ich den Bass habe, muß ich erst mal die Saitenlage flacher legen. Ich hoffe, dass die Bundreinheit dadurch nicht allzusehr flöten geht.
Gibt es spezielle Stegeinlagen für Akustikbässe oder nimmt man die von Gitarren? Ich meine, falls ich die versemmel, brauche ich ja Ersatz.
Würde es Sinn machen die Einlagen aus Ebenholz zu fertigen?
Ich habe gestern noch mal in einem amerikanischen Forum gelesen und dort zeigte sich die gleiche Begeisterung über den Tacoma, die ich gestern empfand.
Soundbeispiel versuche ich dann einzustellen. Mit dem Preamp sollte das klanglich auch über meine desolate Soundkarte gehen.

 
Zuletzt bearbeitet:
interessanter eintrag.
THX

seit dem ich allerdings meinen kontrabass habe, ist mein verlangen nach akkustik gestillt...

@moulin:
überleg dir das gut mit dem tieferlegen der saiten!!!
ich hab selbst an meinem kbass am steg herumgefeilt und natürlich ein feiler zuviel weggenommen. jetzt schnarrt der bass an einer stelle.
ich brauch einen neuen steg-rohling und hab somit 40 euro schaden verursacht...

viel spass im voraus mit dem teil!

was kostet er!??
 
Hallo badmatafaka,

die Einlagen für den Steg kosten beim Akubass nur vier Euro, wenn es denn die gleichen sind, wie bei Gitarren.
Zur Not muß ich an die Wursttheke und Rinderknochen kaufen. [:-)]

Beim K Bass ist natürlich alles teurer, dafür hast Du aber auch einen für einen Akubass unerreichbaren Klang.

Beim Tacoma werde ich zunächst Saiten aufziehen mit weniger Zug, das sollte schon ein paar mm bringen, dann eine Drehung an der Halsschraube und wenn das nicht reicht wird ein bischen geschliffen.

Der Bass kostet (verhandelt) 900 Euro.
 
Zuletzt bearbeitet:
ich habe dem stoll ja einen neuen pickup angedeihen lassen, der erforderte allerdings auch gleich einen anderen steg..
der ernie rissmann hat einen geschnitzt, wie den alten aus ebenholz und eine knochen-einlage passend dazu.
ich kann den profi nur empfehlen! das erspart viel ärger, auch wenn es ein paar euro kostet.
das tieferlegen macht man, indem man feines schleifpapier nimmt und die einlage vorsichtig über dieses papier (über holz gezogen oder so) zieht, also die unterseite natürlich.
du kannst leicht feststellen, wieviel spiel du hast, wenn du besonders hart anschlägst, und noch nichts schnarrt, hast du noch spiel, wenn es langsam anfängt, solltest du aufhören zu schleifen.
eine e-bass-saitenlage ist nicht erforderlich, und wenn du rein akustisch spielen willst auch nicht möglich. bei einem a-bass sollte man etwas kräftiger reinlangen können, um einen vollen ton erhalten zu können.
als anhaltspunkt bei meinem stoll ist der abstand zwischen e-saite und 12-bundstäbchen 4mm, das empfinde ich als angenehm, es schnarrt nicht und ist gut zu bespielen.
sollte die einlage zu niedrig sein, nimmt man shims, zb. aus saxophon-blättchen geschnitten, um sie passend unter die einlage zu legen.
wichtig ist, gerade zu schleifen, also das ganze teil über das schleifpapier gleichmässig zu ziehen.
welches material du nimmst, für einen ersatz, ist geschmackssache, meistens knochen, bei billigen teilen plastik, manche auch holz.
was das ami-forum angeht, nunja, die sind meist über alles aus ami-land mehr begeistert als über ausländische sachen, die behaupten ja auch, die ami-bässe wären grundsätzlich die besten..ein wenig zu patriotisch vielleicht, aber das soll nicht dein empfinden für den tacoma schmälern, sowas sollte ja sowieso unabhängig von anderen meinungen sein.
die meisten amis dürften zudem noch nie einen stoll, doderer oder ähnliche gespielt haben.


 
zu dem kontrabass: ist ja eine komplett andere baustelle, wenn man nicht versucht einen akustikbass als ersatz für einen kontrabass zu nehmen, was ich nicht tue, anderes instrument. insofern könnte ich mir vorstellen irgendwann auch einen kontrabass..[:-P][ooo]
aber einen kleinen hab ich ja! [^]
 
Vielleicht fahre ich Anfang der Woche noch einmal los um den zweiten Tacoma zu testen, der dort stand.
Ich war so fixiert auf die beiden Bässe, dass ich gar nicht geguckt habe, was da sonst noch stand. [:D]
Nur einen Ibanez habe ich noch gesehen, weil der vor dem Furch stand.

Die Saiten des Tacoma sind laut Werk 45-65-80-100.
Das entspricht schon mal von der Stärke den Daddario Chromes:
https://www.thomann.de/de/daddario_ecb_81chromes.htm

Die Thomastik habe ich auf meiner Casy und kann sie einfach testen:
https://www.thomann.de/de/thomastik_jf344.htm

Interessant finde ich auch diese hier:
https://www.thomann.de/de/rotosound_rs88ld_black_nylon.htm

Letzteres kann ein teurer Test werden wenn sie nix sind, weil ich die Saiten auf den anderen Bässen nicht verwenden kann.




 

Zitat:Original erstellt von: Jacofan
warum?[?]
[/quote]

Jeder mener Bässe hat seine eigenen Saiten.
Ibanez Roundwound
Casady Thomastik Flats
ESP P Fretless Dicke Fender Flats

So wollte ich das gerne beibehalten.
Ich hab noch nie Nylon's gehört, kann also gar nicht sagen wie die klingen.
 
der gauck spielt auf seinem stoll ja die galli (oder hat er, bevor er das endorsement mit höfner gemacht hat..) diese hier: http://saitenkatalog.de/shop1/produ.../6578?osCsid=9f4f81b8508ee285e0d9a63a5228f443
hier mal die seite vom gauck, da hört man auch was: http://www.myspace.com/ralphgauck
sollte also gehen, wenn dir die thomastiks darauf nicht gefallen. (was ich nicht glauben mag..[:D])
den anderen tacoma würde ich in jedem fall auch anspielen, du weisst, ja, wie unterschiedliche auch bässe gleicher bauart sein können.
 
O.K., der Gauck spielt ja auch einen Stoll und dazu noch Fretless. Das klingt schon etwas anders.
Ich fahre morgen noch mal in den Laden Bässe testen.
Über die Saiten kann ich ja nachdenken, wenn ich den Bass gekauft habe.
 
also ist die entscheidung gefallen..[:D]
klar, ist ein anderer bass, ich meinte ja nur, weil du nach nylons gefragt hattest. gehen wirds also.
die thomastiks kannst du ja alle mal ausprobieren, das ist jedenfalls ein guter anfang.
 
So, ich hab´s gemacht. Ich konnte nicht warten.
Ich war heute morgen im Laden und habe mir den Tacoma CB 10 gekauft.
Ein erstes Bild:
http://img156.imageshack.us/img156/781/tacomavm8.jpg

Was den Endpin angeht. Es wurde schon mal in verschiedenen Foren berichtet, dass der sich lockert, und von innen, schlecht erreichbar nachgezogen werden müsste, weil er gleichzeitig Gurtpin ist.
Falls das mal so war, es ist bei meinem Bass nicht mehr so.
Man kann einen Teil der Gurt - Endpinbuchse wie eine Kappe abschrauben und darunter befindet sich die Schraube mit Kontermutter. Sollte sich das Ganze lockern, kann man es von außen wieder festschrauben.

Nun werde ich an meinem neuen Bass noch einmal den Sound in Form bringen, z.B. durch neue Saiten und später unter Einbeziehung eines Gitarrenbauers die Möglichkeit prüfen einen Stachel anzubringen.
Im Sitzen ließe sich der Tacoma sehr gut upright spielen. Sofort ändert sich der Klang.

Witzigerweise bekam ich noch einen kompletten Satz neuer Daddario Bronze geschenkt, die ich gar nicht verwenden werde. [:o)]

 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe heute Nachmittag die Thomastik Flats auf den Bass aufgezogen. Die sind inzwischen auf meinem Casady Bass eingespielt.
(Sind jetzt sozusagen wohl Casady Signature Saiten. [:D] )


Der Tacoma ist jetzt unwesentlich leiser, aber das, was da an Lautstärke verloren ging war der leicht blecherne Klang der Bronze Saiten.
Mit den Thomastik Flats komme ich auch bei diesem Bass dahin, wo ich hin will: Bass Sound, keine Gitarrenklänge. Kein Grund anderes Material zu probieren!

Die Saitenlage ließ sich leicht verstellen. Ich habe nur etwa eine dreiviertel Drehung an der Spannschraube gedreht, die sehr leichtgängig ist. (War wohl noch ohne Spannung)

Die Saitenlage ist jetzt angenehm flacher und der Bass gut bespielbar, ohne dass er auch bei festerem Greifen für lauteres Spiel schrebbelt.

.


 
ja dann: glückwunsch! [:-)]
es scheint du hast da dein ding gefunden, sieht gut aus, klingt gut, preis ok, was will man mehr?
was du bemerkt hast, mit der haltung ist tatsächlich nicht unwesentlich, die haltung, und vor allem, ob du mit dem bauch den boden berührst! ist mit-entscheidend für den ton des basses. es wird dir noch wesentlich mehr auffallen, wie eine änderung der spieltechnik, wo du greifst, wo du zupfst usw.. einen einfluss auf den ton hat, rein akustisch, und dann natürlich auch verstärkt.
schön, dass die saiten auch passen, war ich mir aber auch eigentlich recht sicher..[;-)]
die verminderte lautstärke sind tatsächlich nur die schepper-anteile, und wer braucht die schon..
hast du jetzt eigentlich beide tacomas gegeneinander getestet? für welchen und warum hast du dich entschieden?
für die entscheidung zum akustikbass gibts auf jeden fall einen pott! [^]

 
Ja, was den zweiten Tacoma Bass angeht. Den habe ich nicht mehr getestet, da es ein Fünfsaiter war, was mir erst nicht aufgefallen war.
Der hatte im Übrigen einen glänzend lackierten Korpus.
Ich hatte noch ein bischen an den umliegenden Akubässen gezupft. Ibanez standen dort, die hatten aber nicht den Klang, den ich suchte.
Noch mal zur Decke des Tacoma. Ich hatte geschrieben, sie sei dicker als die des Furch, was ich aber nicht mehr bestätigen kann, da das Holz innen um das Schallloch herum verstärkt ist. Dadurch dachte ich, es sei dicker.
Es ist aber so, dass der Tacoma allgemein wesentlich schwerer ist als der Furch.

Ich denke, ich werde noch mal ganz genau eine Review zu dem Bass schreiben und Fotos einfügen. Besonders Bilder vom Innenraum sind meiner Meinung nach immer ganz interessant, da der Bau eines akustischen Instrumentes wichtigen Anteil an den Klangeigenschaften einnimmt.





 

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