Bass durch falsches Stimmen Oktavunrein?

[Aurora]

Hallo,

ich weiß gar nicht, ob dieses Thema in diesen Teil des Forums gehört, aber ich wusste nicht, wohin sonst.

Ich habe im Studio vestgestellt, dass, wenn ich gestimmt gahe, der Bass auf dem ich spielte Oktavunrein war. Also der 12te Bund tiefer als die Leersaite.
Hat mein Produzent gestimmt, war der Bass Oktavrein.

Was mache ich beim Stimmen falsch?

 

[AGO-E]

Nach was stimmst Du ihn denn? [] Taste A uffm Klavier? Nur nach Gehör? Stimmgerät?
Also, ganz ehrlich, ob ne Saite auf Grundlage A 440 hz oder darüber oder darunter liegt, dürfte für die Oktavreinheit ziemlich wurscht sein. Denn die Oktavreinheit ist immer relativ zur Stimmung der Saite. Saite leer gespielt = E und dann am 12ten gegriffen plötzlich Eb oder E#? Welchen Ton gibt die Saite denn von sich, wenn Du den Oberton am 12ten anschlägsst?
Bist Du sicher, dass der Bursche nicht beim Stimmen auch an der Brücke rumgefurwerkt hat, um die Oktavreinheit wieder herzustellen??

 

[jam_bass]

Ich vermute mal, der Produzent hat dann auch selbst die Saite angeschlagen. Durch unterschiedliches Stimmen den Oktavabstand verändern geht nämlich nicht; durch unterschiedliches Greifen und Anschlagen schon.

 

[Aurora]

wir haben beide nach seinem Boss-Stimmgerät gestimmt. Und beidemale nur die Lehrsaite, nicht die Oktave. Allein durch sein "anderes Drehen" wurde die Saite Oktavrein...

Ob das überhaupt sein kann oder nicht... weiß ich nicht. Warum kann das denn nicht sein? Kommt drauf an, wie man stimmt, verstimmt sich die Saite ja auch schneller oder langsamer wieder. Kann sowas nicht auch sein?

Der Ton war nicht einen ganzen Halbton tiefer, nur ein kleines bisschen. Bei Aufnahmen aber trotzdem verdammt störend...

 

[jam_bass]

Also, dass man so dreht, dass sich die Leersaite anders stimmt als die gleiche Saite am 12.Bund gegriffen - das kann ich mir echt nur durch anderes Drücken auf den Bund erklären.

 

[victor9000]

Wieder ein Grund mehr, nach Gehör zu stimmen und das Stimmgerät einzumotten oder an die Wand zu nageln [):][]

 

[Metalfist]

das einzige mechanische problem beim kurbeldrehen, würde ich fast folgendes vermuten:

wenn ich die saite stimme, mache ich es so:
zuerst entlaste ich die saite ein klein wenig (tiefer) und dann dreh ich den wirbel so hoch bis es passt.

drehst du den wirbel (wenn die stimmung zu hoch ist) einfach bis nur so lange, bis am tuner die stimmung richtig aufleuchtet?
==> oder entlastest du zuerst die saite? wenn nein, probier das mal...
die saitenstimmung ist dann wesentlich stabiler. vielleciht liegt es ja daran...


PS: war deine bass-ausrüstung so teuer, das du dir keine nicht-zerissenen-strümpfe (fotos auf eurer homepage) mehr leisten kannst? []
coole mukke!!!

 

[alex_de_luxe]

Ich glaube sKu liegt richtig. Der Bass sollte in der gleichen Position gestimmt werden wie man ihn spielt. Ich habe mal den Bass hingelegt und gestimmt. Meine Güte hat das falsch geklungen.

 

[nop]

Zitat:Original erstellt von: badmatafaka

das einzige mechanische problem beim kurbeldrehen, würde ich fast folgendes vermuten:

wenn ich die saite stimme, mache ich es so:
zuerst entlaste ich die saite ein klein wenig (tiefer) und dann dreh ich den wirbel so hoch bis es passt.

drehst du den wirbel (wenn die stimmung zu hoch ist) einfach bis nur so lange, bis am tuner die stimmung richtig aufleuchtet?
==> oder entlastest du zuerst die saite? wenn nein, probier das mal...
die saitenstimmung ist dann wesentlich stabiler. vielleciht liegt es ja daran...

Genau so wirds korrekt gemacht - Und sonst gibt es eigentlich keinen ersichtlichen Grund.

Gruß
Werner

 

[Soulfinger]

Was auch immer der Grund für die Diskrepanzen sein mag - für mich klingt das schon ein bissl so, als ob der Bass grundsätzlich nicht ganz sauber eingestellt ist.

Daher zur Sicherheit noch eine Passage zum Thema von justchords:

> Das Einstellen der Intonation geschieht durch Verändern der Saitenlänge, und zwar an der Bridge, indem die Saitenreiter vorwärts oder rückwärts verstellt werden. Und dabei verändert sich wieder die Stimmung, da ja die Saitenlänge verändert wird. Nachstimmen ist angesagt!

Die Intonation wird eingestellt, indem die Saitenlänge durch Verschieben der Saitenreiter so eingestellt wird, dass sich bei im 12. Bund gegriffener Oktave der genau gleiche Grundton der Saite ergibt.

Also: Grundstimmung einstellen, im 12. Bund greifen, justieren, und wieder zurück zum Anfang. Oder, noch besser, da man so Ungenauigkeiten der Tuner ausgleichen kann:

Flageolette im 12. Bund, Stimmen auf exakte Note, 12. Bund greifen und vergleichen.

Ist die gegriffene Oktave zu hoch, muss die Saite länger werden (also Reiter zurück), ist die Oktave zu tief, Reiter vor. Diese Einstellung ist übrigens, ausser bei unbegrenzter Dummheit des Users, unkritisch und man kann wenig falsch machen. Obwohl, ich hab' schon Pferde kotzen sehen. <

edit: das Link dazu - http://www.justchords.de/reality/settingup.html

 

[Aurora]

Das mit dem lockern der Saite hab ich ungefähr zeitgleich mit dem komischen Stimmen gelernt Ich weiß aber nicht mehr, ob ich es da eingesetzt hatte.

Der Bass ist eigendlich verdammt Bundrein, daher hatte mein Produzent mir den auch nach meinem Stimmen und der Erkenntnis, dass er nicht Bundrein war, abgenomme, weil er meinte, dass das nicht sein kann.
Er stimmt mit lockern vorher.

Wir haben beide im Sitzen gestimmt und ich hab auch im Sitzen gespielt. Dass die Haltung den Ton verändert, wusste ich noch gar nicht. Da werd ich ab jetzt mal drauf achten.

Und ganze Strumpfhosen leisten? Man, das sind Luxusgüter!

 

[Achim_der_2te]

Zitat:Original erstellt von: sKu

Wenn du den Bass anders hälst ändert das auch einiges. Wenn du ihn am Gurt hängend spielst, solltest du ihn auch am Gurt hängend einstellen. Der Bass ist dann anders belastet als wenn du im Sitzen ohne Gurt spielst.

[] Echt ? Ich mein, hab ich noch nie drauf geachtet und zwischen hängend und liegend kann ich mir auch noch vorstellen, aber zwischen hängend und sitzend ?

Das ist ja in der Regel keine Akusikklampfe, wo der Gurt an der Kopfplatte hängt, sondern beide Knobs sind im Body.

Da verändert sich doch die Halsspannung nicht durch Hängen oder Sitzen, oder ???

 

[edel]

hahaha, was für ne gequirlte hühnerscheisse! ein bass ist entweder bundrein oder nicht, aber nicht im liegen ja und im sitzen nein, es scheint mir, ihr habt selber ordentlich einen sitzen []
falls dieser fred kein verspäteter aprilscherz sein soll, wie stimmst du denn die oktave? mit flageolett oder normal gedrückt? wenn letzteres der fall ist würd ich mal kucken, ob du evtl. die saite leicht runterziehst wenn du greifst. das nennt sich nämlich einen ton "ziehen" und verändert natürlich auch dessen tonhöhe, was wiederum die diskrepanz erklären würde...
greez
edel

 

[jam_bass]

Theoretisch denkbar wäre für mich, dass bei Dropped Tunings die Saite bei senkrecht stehendem Hals der Schwerkraft anders nachgibt als bei liegendem Hals, das sollte aber bei normaler Spannung keine Rolle spielen. Selbst das halte ich bei Licht bedacht für Quatsch.

 

[Aurora]

klar achte ich darauf, dass ich den Bund nicht ziehe. Dieser Fehler passiert ja gerne, aber wir hatten an der Stelle extra mehrfach drauf geachtet, dass ich den sauber drücke. Das dürfte es also nicht gewesen sein...

Und das mit dem Sitzen stimmt nicht? Wurde so überzeugt vorgetragen, daher dachte ich...

 

[victor9000]

Wenn ein Bass stimmt, stimmt er, egal wie man spielt, im Sitzen, Stehen, Liegen etc.. außer man drückt oder zieht am Hals.
Zur 'Bundreinheit': wenn ein Bass nicht bundrein ist, kann man ihn wegwerfen, die ist entweder da, d.h. die Bünde sind an den richtigen Stellen, oder nicht (gibt's heute eigentlich nicht mehr). Wenn nicht ist da auch nichts einstellbar.
Was man einstellen kann ist die nur 'Oktav-Reinheit', wie Aurora auch richtig schrieb.
Ich würde mir keine Gedanken wegen der falsch angezeigten Werte eines Stimmgerätes machen. Möglicherweise hat es einfach ein Oberton durcheinandergebracht, das ist nicht ungewöhnlich.
Meine Erfahrungen mit Stimmgeräten beim Bass sind immer sehr bescheiden gewesen, keines ausser einem Strobotuner konnte es genausogut oder besser als per Gehör, deshalb benutze und besitze ich auch keins. Auch die Oktavreinheit stelle ich nur per Gehör ein, das funktioniert einfach genauer. Die Gitarrenbauer die ich kenne tun dies ebenfalls nur nach Gehör.
Also: Gehör schulen wo es nur geht, es ist wirklich ziemlich einfach.

 

[Knarf]

Zitat:Original erstellt von: Aurora
Und das mit dem Sitzen stimmt nicht? Wurde so überzeugt vorgetragen, daher dachte ich...

Nö, das war ne Verlade. []

Ganz einfach, egal ob du sitzt oder stehst, hängt der Hals immer nur am
Korpus und sonst nirgends. Der Korpus müßte schon aus Schaumgummi sein, daß sich da was ändern sollte.

 

[Aurora]

Nach Gehör stimmen kann ich zwar, mache es aber sehr ungern.
Grad wenn ich im Studio aufnehme, sind beim Ergebnis ja außer dem Bass noch andere Instrumente, die gestimmt sind und vor allem, MIDI-Zeug oder so, dass auf das Miliherz genau stimmen.
Kann da das Gehör echt mithalten?

 

[Aurora]

mein Basslehrer hat mir mal gesagt, dass ich nicht mit Flageoletts stimmen soll, weil das nur bei bundreinen Bässen funktioniert und ich ja nicht weiß, ob der Bass wirklich Bundrein ist.
Etwas weiter oben wurde aber gesagt, dass es bundunreine Bässe heutzutage kaum mehr gibt. Stimmt das?

 

[J.B.Ecker]

denke wirklich 100% bundreine Bässe gibt es wahrscheinlich selten, ein minimaler Fehler ist immer dabei, normalerweise hört man das gar nicht; entscheidend ist dass diese Bundunereinheit nicht wahrnehmbar sein sollte - sie wird auch von Halskrümmung, Saitenlage, Saitenart etc beeinflusst. Die fragliche Bundreinheit als Argument gegen das Stimmen mit Flageloetts anzuführen finde ich merkwürdig - die Bundunreinheit würde beim Stimmen mit Stimmgerät dann ja auch nicht verschwinden..
Die Bundreinheit ist jedoch nicht zu verwechseln mit der Oktavreinheit, welche man an der Brücke einstellen kann!! (Ich selbst mache das auch mit Stimmgerät).
Saiten (z.B. alte, 'tote' Saiten) können auch einen gewaltigen Teil zu einer deutlich hörbaren Bundunreinheit beitragen.
Das Stimmen von unten nach oben ist (wie mehrfach bereits angesprochen) ziemlich wichtig!, sonst ist die Stimmung wegen dem Schlupf am Wirbel sehr instabil.

Viele Grüsse