bassbau, jetzt aber richtig. aber welches holz?

[Jägermeister]

so, diesmal ist es wirklich soweit, nachdem mein alter versuch nicht ganz durchdacht war, werd ich in kürze definitiv mein bauvorhaben beginnen. die form ist schonmal klar, das wird ne kopie vom sandberg basic, bis auf die kopfplatte, und ein 4-saiter. ich habe jetzt auch jemanden gefunden, der ne cnc-fräse hat und sich bereiterklärt hat, mir ein paar arbeiten abzunehmen. jetzt stellt sich nur die frage, welches holz und welche pickups ich verwenden sollte. also ich hab noch keine genauen soundvorstellungen, ich will mich da auch zum teil überraschen lassen. momentan spiel ich nen g&l 2500 tribute, also sollte es klanglich eher nicht in die richtung gehen.

zum holz: ich hab mir schon gedanken gemacht, aber bin mir noch relativ unsicher. entweder mahagoni oder esche, beides bestell ich bei bassparts. den hals wollte ich aus ahorn bauen, da das einfach am meisten genutzt wird, das griffbrett auch aus ahorn oder ebenholz.

elektronik: auf jeden fall kommen häussel-pickups in den bass rein, die gefallen mir klanglich einfach sehr gut. welche, weiß ich selbst noch nicht. ich hab da an was ausgefalleneres gedacht, wie zum beispiel die jazzbucker, da ich mir die klanglich interessant vorstelle aber leider noch nie gehört habe. die schaltung bekommt wahrscheinlich ein tone-, aktiv-passiv und ein seriell-parallel-poti. und halt noch nen pickup-wahlschalter.

so, jetzt wollte ich euch fragen, wie das ganze dann wahrscheinlich klanglich enden würde, ich hätte jetzt einmal nen hals aus ahorn mit ahorngriffbrett, den ich wahrscheinlich sperren werde, ausserdem wird er verschraubt. dann ein mahagoni-korpus und jazzbucker-pickups von häussel mit der oben beschriebenen elektronik.

ich hoffe, ihr könnt mir helfen, danke schonmal fürs lesen!


edit:
so, es gibt neues, ich hab mich jetzt dazu umentschieden, mir nen fertighals zu kaufen, von mighty mite aus den usa. 1. weil selbstbau zu teuer wird und 2. weil ich sowieso einen fender-hals nachgebaut hätte. die 2 bünde weniger nehme ich für die ersparte mühe gerne in kauf. innerhalb 2-3 wochen gibts erste ergebnisse, vielleicht auch schon alles fertig, mal sehen. bis dahin schonmal der entwurf, falls es jemanden interessieren sollte:
[URL]http://www.bilder-space.de/show.php?file=xWooSvIY5ldMRB4.JPG[/url]

 

[jam_bass]

Mahagoni finde ich gut. Warmer Ton, guter Knurr. Man sollte aber nicht unbedingt gesteigerten Wert auf HiFi-Klingelbrillanzen legen. Der Hals aus gesperrtem Ahorn sollte auch gut dazu passen, ich persönlich würde aber ein Palisander-Griffbrett vorziehen, ich denke auch, dass es besser zum Mahagoni basst.

 

[Jägermeister]

was speziell meinst du mit hifi-klingelbrillianzen? und warum würdest du ein palisander-griffbrett nehmen? nur mal rein interessehalber, ich bin leider kein großer freund von palisander. trotzdem schonmal danke.

 

[jam_bass]

Na ja, ich habe einen Mahagoni-Bass (unter anderem) mit Ahorn-Palisander-Hals. Dazu habe ich noch einen zweiten Hals mit gleichen Befestigungsschrauben. Der hat ein Ahorngriffbrett.
Mir pers. gefällt der Klang des Palisander-Griffbrettes besser. Der Unterschied ist nicht so doll markant, aber Ahorn klingt wohl etwas brillanter, höhenreicher und kühler.
Dasselbe meinte ich auch mit "HiFi".
Da ich auch noch einen zweiten Korpus aus härterem Holz habe, kann ich durch Tauschen ganz gut sowohl den Klang des Korpus, als auch den Halseinfluss vergleichen. Mein Favorit für fretted ist der Mahagoni-Ahorn-Palisander. Der andere ist mittlerweile fretless, da passt das besser.

 

[Jägermeister]

achso, danke.

und macht es klanglich eigentlich einen unterschied, wenn ich riegelahorn verwende anstatt normalem?

 

[jam_bass]

Da bin ich überfragt bezüglich des Klangs von Riegelahorn im Vergleich.

 

[Jägermeister]

also im endeffekt muss ich mich wohl überraschen lassen, wie's klingt, wenn das gerät fertig ist, trotzdem gut zu wissen, dass mahagoni nicht gleich mahagoni ist, danke. also eigentlich könnte mir das ja egal sein, ich erhoffe mir sowieso keinen speziellen sound, von daher is das kein problem, ob ich jetzt knurr habe oder nicht. ich kenne mahagoni aber auch nicht gerade als das holz, das stark knurrt, eher esche oder erle dachte ich bisher, anscheinend gibts da auch unterschiede.

 

[jam_bass]

Klar, Mahagoni ist wie blackjack schreibt Sammelbegriff für viele verschiedene Ab-arten. Bei meinem speziellen ist das Holz eher weich, aber recht homogen in der Struktur. Die weicheren Hölzer (zu denen generell trotz seines Gewichtes auch Mahagoni in diesem Kontext gehört) fördern eher die beschriebene Wärme des Tons, deshalb würde ich Esche und Erle auch nicht unbedingt in einen Topf werfen. Dass der "Knurr" auch bei einem richtige harten Material zum Ausdruck kommen kann, wollte ich mit meiner Lautmalerei auch nicht sagen.
Falls man wieder mal über den Begriff "Knurrfaktor", den die meisten ja doch ganz gerne haben beim Bass, diskutieren will:
Meiner Meinung nach handelt es sich dabei um eine Eigenfrequenz des Basses, die sich der Saitenfrequenz überlagert und diese zu einem "Chorus-Gesamtbild" ergänzt.
Für diesen Effekt spielt die Bauart des Halses, seine Befestigung und der Korpus selbst zusammen - und ist sicherlich zum Teil vom Zufall abhängig. Wo dieser "Chorus" ansetzt, ist aber durch die Materialwahl zu beeinflussen.
Bei den harten bis ganz harten Hölzern wie Bubinga, Afzelia, Wenge, Buche, Eiche und Esche eher im oberen Frequenzbereich - bei den weicheren eher im tiefmittigen Bereich (siehe die eher weichen Basswood-Precis mit Popel-Verschraubung).

 

[Oli Wan]

ich persönlich ziehe ja ahorn-hälse vor (mit ahorn-griffbrett natürlich..)
die geben ein schönes attack, der ton geht mehr "nach vorne", aber natürlich geschmackssache.
sehr homogen und über alle frequenzen ausgeglichen kommt ebenholz.
mit mahagony verbinde ich tatsächlich einen eher weicheren, bassigen ton, eigentlich eine gute kombination mit onepiecemaple-neck.
esche bringt einen aufgeräumten ton, mit guten, straffen bässen und knackigen höhen, erle oder pappel komprimieren mehr, deshalb mittiger,
geht nicht so "hoch hinaus".
letztlich ist es eine frage der komposition, vor allem auch der pu-position und der saiten!
und im stück holz steckt man ja nicht drin..[]

 

[Jägermeister]

also was würde besser zu mahagoni mit ahornhals- und griffbrett passen, einteiliger oder gesperrter hals? ich kenn mich bei den hälsen leider kein bisschen aus und weiß nicht wirklich, was den unterschied macht. und einen ahornhals nehm ich ziemlich sicher, ich mag einfach den klang und das aussehen.

achso, hält ein ahorngriffbrett eigentlich das fretlessspiel aus? ich würde ihn nämlich vorerst gerne als fretless behalten und ihn später bundieren lassen, falls es mir nich wirklich zusagt.

 

[jam_bass]

Beim Fretlesshals würde ich Ebenholz als Griffbrett nehmen; Ahorn ist mMn zu weich. Den Hals würde ich sperren, das ist sicherer gegen Verzug und mangelnde Stabilität.

 

[Jägermeister]

ok, das werd ich dann tun. also ist es eigentlich ein problem, den hals später noch zu bundieren? und zum sperren: dann teile ich den hals doch in zb drei teile und drehe den mittleren um 180°, oder?

 

[jam_bass]

Das mit der Sperrung ist richtig so. Bundieren habe ich noch nie gemacht. Soll aber mit einem Gummihammer nicht allzu schwer sein - Beschreibung bei
www.rockinger.de im workshop

 

[Handjive]

Ich glaube, dass es schwieriger ist, den Hals zu bundieren, wenn die Griffbrettkrümmung bereits gefräst ist.

Bei meinem aktuellen Eigenbau, konnte ich am noch ungefrästen, also völlig planen Griffbrett, mit Hilfe eines Anschlags die Bundschlitze sauber sägen. Danach wurde erst die Wölbung von mir gefräst.

Wenn das Griffbrett aber bereits gewölbt ist, stelle ich mir das Sägen mit einem entsprechenden Anschlag nicht so einfach vor. Der Anschlag müsste ja, um sauber aufzuliegen, eine passende Ausbuchtung haben.

Gruss

peter

 

[jam_bass]

Kann man das nicht mit einer Puk-Säge machen, an der man einen Tiefenbegrenzer anbringt?
Das mit dem Anschlag klingt plausibel, kann man aber auch beispielsweise aus Balsaholz passend aushöhlen und die Stirnseiten mit Sperrholz "härten" :-?

 

[Handjive]

Zitat:Original erstellt von: jam_bass

Kann man das nicht mit einer Puk-Säge machen, an der man einen Tiefenbegrenzer anbringt?
Das mit dem Anschlag klingt plausibel, kann man aber auch beispielsweise aus Balsaholz passend aushöhlen und die Stirnseiten mit Sperrholz "härten" :-?

Ich denke auch, dass das so funktionieren könnte.

Der Aufwand, um das dann ordentlich hinzukriegen ist halt m.E. höher, die Aufgabe entsprechend kniffeliger und diese Problematik sollte halt vorher bedacht werden.

Gruss

peter

 

[Jägermeister]

also ich hab so ne säge zuhause, die in einer fassung läuft, bei der man den winkel beim sägen einstellen kann, leider keine ahnung, wie das heisst. würde es damit eigentlich auch funktionieren?
mir ist das ehrlich gesagt nicht ganz schlüssig, warum das sägen der bundschlitze bei gewölbtem griffbrett schwerer sein sollte. mit welchem werkzeug hast du die bundschlitze denn gesägt?

 

[Handjive]

Mit dieser Säge wäre ich vorsichtig.

Du brauchst für die Bundschlitze eine Feinsäge mit einer Schnittbreite von nicht mehr als 0,5 - 0,6 mm. Die Säge, die du da ansprichst, hat aber handelsüblich eine Sägeblatt von mindestens 1 mm.
Für Bundschlitze also zu breit.

Ich habe mir für die Bundschlitze eine spezielle Feinsäge mit er entsprechenden Schnittstärke bei Rockinger gekauft.
In den hiesigen Baumärkten und Werkzeugfachgeschäften konnte ich nix passendes finden.

Gruss

peter

 

[Jägermeister]

gut, über die sägeblätter hab ich mir bis jetzt auch noch keine gedanken gemacht, da vertrau ich dir mal.

ich vermute mal, das war diese säge, oder? http://www.rockinger.com/index.php?cat=WG181&product=09038
achso, und muss man da nicht mehr beachten beim bundieren? da will ich am meisten aufpassen, bevor ich was kaputtmache.

 

[Handjive]

Genau, die ist das.

Was man beachten muss?

Genaues ausmessen der Schlitzabstände,
genaues Anlegen des Anschlages (hier aufpassen: wenn man einen normalen Winkelanschlag nimmt, wird´s schief, weil der Hals ja konisch
zuläuft),
nicht zu tief sägen, weil zuviel bzw. überflüssiger Schlitz das Holz schwächt.

Gruss

peter