Ein weiterer "Frische-Saiten-Lifehack"

Basspekoe

...schon ein bißchen bassverrückt ;)
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Ich habe ja eh schon immer meine alten Saiten irgendwie bearbeitet (manchmal auch neue Saiten), damit sie klingen.
Jetzt bin ich mal einen Schritt weiter gegangen und hab an mehreren Saiten was ausprobiert, was vorher schon öfters geklappt hat. Nämlich die Saiten mal richtig einen draufzugeben...

Ich habe 6 Sätze alte Saiten "behandelt". Vier 6-Saiter Sätze, die abgespielt seit Jahren in einer Kiste lagen und zwei 5-Saiter Sätze, die abgespielt noch aufgezogen waren.
Das Ergebnis war fast gleich, bei den älteren Saiten aus der Kiste aber noch minimal besser ausgefallen.

Ich habe die einzelnen Saiten jeweils 3mal mit Schmackes der Länge nach auf den harten Fliesenboden aufgeschlagen. (Kein Witz)
Also praktisch an der Seite wo kein(!) Ball-End ist angefasst und in einem Halbkreis mit Schwung auf den Boden geschlagen, so daß die Saite der Länge nach aufschlägt. 3mal, das reicht...!
Erstmal dachte ich: Ok, die Saiten kannst du jetzt wegschmeißen, die sind kaputt und total verdrillt.
Die Saiten sehr nachher echt nicht mehr so schön aus....

Vorher:
20220813_140805.jpg

Nachher:
20220813_140933.jpg


Ich habe die Saiten trotzdem mal aufgezogen. Aufpassen sie nicht zu verdrehen beim aufziehen muss man jetzt etwas mehr, da sie ganz schön verdrillt sind.
Um so überraschender das Ergebnis!
Die Saiten klingen hervorragend und gerade die älteren auf den 6-Saitern klingen praktisch neuen leicht eingespielten Saiten ähnlich. Auch nach längerer Probe und viel spielen bleibt der Ton frisch.
Bei den 5-Saitern klingen die Saiten ebenfalls frisch und wie "eingespielte" neue Saiten, nur kam mir das nicht ganz so krass vor. Vielleicht weil die 5er noch nicht so durchgespielt waren...

Auch ist bei den 6 Sätzen aufgefallen, das die Saiten nacher extrem homogen gelingen. Durch das runterspielen klingen die Saiten irgendwann ja mumpfiger und gerade die dicken Saiten klingen schnell tot.
Nix mit muggeligen H-Saiten oder sowas, sondern "Pianostring"-like über alle Saiten, wenn man sie so behandelt, wie oben beschrieben. Völlig homogen untereinander...

Ich hatte ja früher öfters schon Saiten (vor allem H-Saiten) gerne mal bearbeitet, wenn die nicht so wollten und jemand mit einer "schlechten H-Saite" zu mir kam. Das funktioniert hiermit anscheinend auch sehr gut.

Da ich ausschließlich ErnieBall Slinky 32-130 und 45-130 dafür benutzt habe, kann ich erstmal zu anderen Fabriken nichts sagen. Wäre aber interessant, wenn andere Bassicer das erstmal ausprobieren wollen, bevor die Saiten in den Müll wandern und ob es ggf auch mit anderen Fabriken funktioniert.
Ich weiß auch nicht, wie "gut" die Saiten noch sein müssen, dass das funktioniert. Meine Saiten klingen noch nicht völlig tot, wenn ich die runter nehme, aber deutlich nach älteren Saiten.

Mit Flatwounds würde ich das übrigens nicht machen. Ich denke, die gehen dabei kaputt. Aber wer will auch schon frische Flatwounds haben.... ;-)

Ich teste nun mal, wie lange die Saiten frisch bleiben, oder ob der Spaß ein relativ schnelles Ende nimmt. Bisher halten sie ein paar Spielstunden, auch mit sommerschwitzigen Fingern.
Evtl kann man ja das Aufschlagen mit einem Gebissreinigerbad oder mit auskochen kombinieren.

Schreibt mal was dazu, wenn ihr das ausprobieren solltet. Und ob es bei euch funktioniert hat....
 
Dein Vorgehen ähnelt ja der bekannten Flitzebogen Technik, die ich ganz gerne anwende: Saite runterstimmen bis sie ordentlich schlabbert und dann drei, vier mal wie einen Flitzebogen spannen und auf das Griffbrett knallen lassen. Der Dreck ist nachher weg - übrigens auch auf dem Griffbrett nicht zu finden - und die Saiten klingen (fast) wie neu.
Der Vorteil: Du musst die Saiten nicht vom Bass runternehmen. Der Nachteil: nix für empfindsame Seelen, die ihrem Bass ausschließlich wie ein rohes Ei behandeln.
 
Dein Vorgehen ähnelt ja der bekannten Flitzebogen Technik, die ich ganz gerne anwende: Saite runterstimmen bis sie ordentlich schlabbert und dann drei, vier mal wie einen Flitzebogen spannen und auf das Griffbrett knallen lassen. Der Dreck ist nachher weg - übrigens auch auf dem Griffbrett nicht zu finden - und die Saiten klingen (fast) wie neu.
Der Vorteil: Du musst die Saiten nicht vom Bass runternehmen. Der Nachteil: nix für empfindsame Seelen, die ihrem Bass ausschließlich wie ein rohes Ei behandeln.
So kenn ich das auch vom MarloweDK:


 
Dein Vorgehen ähnelt ja der bekannten Flitzebogen Technik, die ich ganz gerne anwende: Saite runterstimmen bis sie ordentlich schlabbert und dann drei, vier mal wie einen Flitzebogen spannen und auf das Griffbrett knallen lassen. Der Dreck ist nachher weg - übrigens auch auf dem Griffbrett nicht zu finden - und die Saiten klingen (fast) wie neu.
Der Vorteil: Du musst die Saiten nicht vom Bass runternehmen. Der Nachteil: nix für empfindsame Seelen, die ihrem Bass ausschließlich wie ein rohes Ei behandeln.
Das mache ich auch, seit ich es mal vor jahren in einem Video von MarloweDK gesehen habe. Dass der "Dreck" dabei rasukommt, ist m.E. nicht entscheidend. Das Entspannen - Spannen bringt's.
Edith: TieftonTom war schneller…
 
Dein Vorgehen ähnelt ja der bekannten Flitzebogen Technik, die ich ganz gerne anwende: Saite runterstimmen bis sie ordentlich schlabbert und dann drei, vier mal wie einen Flitzebogen spannen und auf das Griffbrett knallen lassen. Der Dreck ist nachher weg - übrigens auch auf dem Griffbrett nicht zu finden - und die Saiten klingen (fast) wie neu.
Der Vorteil: Du musst die Saiten nicht vom Bass runternehmen. Der Nachteil: nix für empfindsame Seelen, die ihrem Bass ausschließlich wie ein rohes Ei behandeln.
Ja, den "Trick" kenne ich auch und habe es schon öfters gemacht. Leider hält es nicht soooo lange wie erhofft und der Unterschied ist nicht ganz do krass.
Ich bin durch den "Marlow-Trick" und dem Umstand, das Saiten ebenfalls besser klingen, wenn man sie mal abzieht und später wieder aufzieht, erst auf die Idee gekommen, das mal in "heftiger" auszuprobieren. Das Ergebnis ist auch deutlicher und die Saiten haben bei einem Bass, den ich danach etwas intensiver gespielt habe, auch deutlicher länger den frischen Ton gehalten (und haben ihn immer noch! Mal schauen, wie lange das hält...).

Keine Ahnung, wie andere Fabrike reagieren, bei den ErnieBall klappt das jedenfalls gut. Auch wenn sie nachher echt fies aussehen...
 
Saiten etwas lockern und mit schmackes "durchslappen". Gerne aufs Griffbrett schnalzen lassen.
Das ist die schnellste mechanische Methode um mal eben für die nächste halbe Stunde oder zwei einen frischeren Sound zu zaubern.
Theoretisch, wenn die Saiten ohnehin nicht auf dem Instrument aufgezogen sind, kann man sie vorher noch ins heiße Wasserbad legen. Dann scheppert sich der Dreck zwischen den Rillen noch leichter raus.
Die ganze Geschichte ist allerdings nicht neu.
 
Ich hatte ja früher öfters schon Saiten (vor allem H-Saiten) gerne mal bearbeitet, wenn die nicht so wollten und jemand mit einer "schlechten H-Saite" zu mir kam.

Welche Tricks gibt es denn da noch so ?

Also außer richtig aufziehen, nicht zu viele Windungen an der Mechanik, nicht verdrehen und anpressen an bridge und steg ?
 
Saiten etwas lockern und mit schmackes "durchslappen". Gerne aufs Griffbrett schnalzen lassen.
Das ist die schnellste mechanische Methode um mal eben für die nächste halbe Stunde oder zwei einen frischeren Sound zu zaubern.
Theoretisch, wenn die Saiten ohnehin nicht auf dem Instrument aufgezogen sind, kann man sie vorher noch ins heiße Wasserbad legen. Dann scheppert sich der Dreck zwischen den Rillen noch leichter raus.
Ist aber ein Unterschied. Das "durchslappen" habe ich schon länger gemacht, wenn nötig. Aber der Effekt ist deutlich weniger und von kürzerer Dauer, als wie oben beschrieben.
Die Saiten werden beim "auf den Boden schlagen" viel stärker "behandelt". Ist ja auch ordentlich Schmackes dahinter und es trifft auch die Stellenan der Brücke (Ballend). Beim Marlow-Trick trifft es nur die Stellen auf dem mittleren Griffbrett.
Klingt deutlich intensiver mit dem "auf den Bodenschlagen" und klingt auch länger nach "neu"...
Wer eine Brücke zum einhängen hat, hat die Saiten schnell runter und kann es ja mal versuchen. Bei mir klappte das prima.
Nach der Behandlung 2 Tage intensiv gespielt und eine schwitzige 3h Probe gemacht und der Effekt ist noch zu 100% vorhanden... Wie lange der Effekt insgesamt noch anhält, werde ich testen...
 
Zuletzt bearbeitet:
Welche Tricks gibt es denn da noch so ?

Also außer richtig aufziehen, nicht zu viele Windungen an der Mechanik, nicht verdrehen und anpressen an bridge und steg ?
Ich habe die H-Saiten auch gerne mal kräftig in starken Wellen ausgeschüttelt und in kleineren Radien hin und her bewegt (natürlich ohne zu knicken), also "durchwalkt".
Das hat so manche H-Saite belebt.
Ich habe das Gefühl, das unabhängig vom Fabrikat manche Saiten irgendwie "verklemmt" sind (oder bei alten Saiten verschmutzt). Durch so eine "Behandlung" scheinen sie irgendwie freier schwingen zu können. Hilft manchmal...

Ich schüttel auch neue Saiten kurz aus, damit die Saiten homogener untereinander und freier klingen.
Das erspart mir, dass ich die frischen Saiten wie im MarlowDK-Trick erstmal aufs Griffbrett klatschen lasse, was ich früher oft gemacht habe, damit die Saiten homogen klingen.

Ein weiterer Trick kann sein, das man bei muffigen H-/E-Saiten im aufgezogenen und gestimmten Zustand die Ballends ein kleines Stück dreht (auf Ballend guckend im Uhrzeigersinn) und anschließend kurz aufs Griffbrett slappen lässt. Kann auch mal Wunder wirken... Musste ich aber seit dem schütteln, durchwalken und ausschlagen nie wieder machen...
 

Ich kauf einfach neu (wobei sie meistens eh ewig drauf bleiben :-P )
Das mache ich, wie die meisten hier auch. Allerdings nicht immer gleich sofort, auch wenn ich den Ton von leicht eingespielten neuen Saiten liebe...

1. Einmal die Bässe durchbesaiten kostet mit ErnieBall Slinky ca. 250,-€
2. Die alten Saiten klingen sehr gut, wenn man die in irgendeiner Weise behandelt (egal erstmal wie).
3. ....naja, und die Umweltsache halt.

Zur Zeit spiele ich die neuen Saiten ca. 1/2 Jahr (manchmal bis zum 3/4Jahr/1Jahr, wenn es nicht die Hauptbässe sind). Dann lagern die Saiten eine Zeit lang (bis ich wieder was frisches brauche), werden irgendwie behandelt und werden dann nochmal benutzt für ca. 1-3 Monate.
Anschließend landen sie in einer Kiste und falls ich einen Bass zum einstellen, oder zur Reparatur bekomme, dessen Saiten kaputtgespielt sind, dann ziehen ich die Saiten aus der Kiste auf, die dann noch immer gut klingen. Manch einer spielt die dann noch bis zu einem Jahr weiter...
Das geht allerdings nur mit den ErnieBall so. Mit D'Addario XL komme ich nicht auf so eine lange Zeit. Maximal die Hälfte....
 

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