Fretless für was ?

ich als leicht fortgeschrittener Anfänger stelle mir die Frage wozu ich einen Fretless Bass brauchen sollte.

Ich will dir mal ganz ehrlich schreiben, warum ich mit dem glatten Brett angefangen habe: weil die Weiber drauf stehen und der Rest der Band festlegte - Tom, du spielst doch Bass und Cello, mach mal fretless, da stehen die Kirschen drauf und wir auf die Kirschen. Da hab ich beschlossen, die alten Herren bei der Brunft freundlich zu unterstützen. Ich schwöre, so war das.

Ganz nebenbei gibt's einfach Sachen, die schreien nach fretless. Und da finde ich es als Bassist ziemlich nett nach hinten greifen zu können und die nicht bundierte Kiste in Aktion zu versetzen. Das bringt Pluspunkte, Abwechslung und mir unheimlich Spaß!
 
Irgendwie fehlt hier noch Jaco Pastorius - da erschließt sich Fretless nochmal ganz anders...

 
Irgendwie fehlt hier noch Jaco Pastorius - da erschließt sich Fretless nochmal ganz anders...

wasn scheißsound. was fürn nerviges gedudel. zum kotzen. aber letztlich der erste... bei jack bruce (der hat mal schön erklärt, daß seine faszination für den fretless von den möglichkeiten des vibratos herrührt) hört sich das wieder ganz anders an. und dann gabs da noch den hier:



egal wie du an die sache ran gehst: es ist ein anderer sound - der von hart bis zart in jedem kontext passen kann - aber nicht muß. der nicht immer gefallen muß (wie das bei mir mit jaco geht). man kann fretless auch mit fettem hals-splitcoil spielen und muß nicht den dünnen steg-singlecoil nehmen. erlaubt ist, was gefällt.
wirklich faszinierend ist der mindfuck, den so ein instrument mit einem anstellt. die bünde bieten anhaltspunkte, ein bundloser bass nicht. das resultat ist, daß man völlig anders spielt, viele sagen: freier spielt.
fretless ist eine faszinierende welt mit der gleichen daseinsberechtigung wie der bundbass. ich würde fast sagen: genau so wie viele hier sagen daß kontrabass ein völlig anderes instrument ist als e-bass ist der fretless auch ein völlig eigenständiges instrument mit ganz eigenen ausdrucksmöglichkeiten. probier es aus (und lass dir zeit dabei!) und schau, ob das was für dich ist.
 
Edge65 frägt die Maus: :bier:

Einfach mal reinhören, hier hört man gut den Unterschied zwischen fretless und bundiertem:

Ein Flageolett-sliding geht z.B. nur bei fretless...

So schräg geht nur mit fretless:


Slappen geht auch gut:


Man kann auch bundierte und grätenlose gleichzeitig spielen:


Ein fretless mit paar hipshots und andrem Gedöns dran-sehr spessiell, ab Sek. 35:
 

Ich hatte selbst lange Jahre einen fretless jazzbass.
Hat schon spass gemacht war klanglich für mich aber nicht Fisch und nicht Fleisch.
Mit Einzug des Kontrabasses hing er dann hauptsächlich an der Wand.

Ich mag eher den dicken bumms im Sound wie ihn ein kontrabass liefert.
Der klassische, nasale Sound vom fretless bekomme ich Kopfschmerzen.

Kurz:
Als Basser braucht man nicht zwangsläufig einen Fretless.
 
Als Basser braucht man nicht zwangsläufig einen Fretless.
Sehr ich auch so.
Seit nun gut 20 Jahren am Bass hab ich noch nicht einmal einen Fretless besessen... und ganz ehrlich, ausser vieleicht für paar Intros oder Baladen hätte ich auch nie einen einsetzen wollen.
Zum etwas sounden im Laden oder am BBT 2017;-) macht es aber schon spass! Ist wirklich was ganz eigenes! Iergendwie "Freakig";-):bier:
Ich denke nicht, dass ich mir in naher Zukunft einen Fretless gönnen werde... ist ja auch sau schwer ohne Bünde zu spielen... da gaff ich ja noch mehr auf das Griffbrett;-)
Zu 5 Saiter Bässe hab ich die selbe Meinung.
 
Als Basser braucht man nicht zwangsläufig einen Fretless.

Das stimmt - nicht "zwangsläufig".

Über die Jahre bin ich nun gleichmäßig "zwischen" den Welten unterwegs. Und es macht einen unglaublichen Spass, bei einem Konzert beide Versionen des E-Basses spielen zu können. Und diese werden auch unterschiedlich "bespielt" - so dass ich mich bei der "Grifftechnik", "Genauigkeit" und dem "Zuhörvermögen" gesteigert habe - beim Fretless ist das "Hören" wichtiger, als das "auf die Bünde schauen".

Der Kontrabass ist als Urvater aller Bässe natürlicherweise ungeschlagen - ich habe aber mit dem Instrument ein "Riesenproblem": Ich komme nicht an das "E" heran:o);-):D

P.:-):bier:
 

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