Hier mal zwischendurch ein statement von R. Sadowsky :
"I began to use graphite bars around 10 years ago, when we began to chamber our bodies. I did not add graphite due to any structural issues......I find our pre-graphite necks to be as stable as our current necks. I added graphite so I could go to sleep at night knowing I was doing everything possible to minimize dead spots, especially on the 4 strings. We also thickened up the headstock at the same time (and for the same reason).
I have been very pleased with the results....I feel our basses are much more even now, all over the fretboard.
Roger"
Interssant, sogar Mr Sadowsky schreibt, das Graphit Einlagen ihm offensichtlich die Arbeit erleichtert, weil das Halsprofil viel vorhersehbarer wird. Er wäre ja dumm, wenn er schreiben würde, das er jetzt viel billigeres Holz (im Einkauf) verbauen kann und die Instrumente einiges an "Leben" einbüssen.
Der erste Eindruck vom Instrument ist mit Graphiteinlagen oft sehr überzeugend.
Mit der Zeit aber, merke ich dann erst dass das Instrument irgendwie tot ist.
Finde die alten Sadowskys übrigens viel besser als die neuen. Die sind irgendwie belanglos....
Problematisch sind hier übrigens auch die geraden, ohne Vorspannung eingesetzten Stahlstäbe.
Die werden mittlerweile von sehr vielen Herstellern eingebaut.
Ganz toll manchmal als Two Way Trusrod angepriesen.
In Wahrheit aber vor allem super easy einzubauen.
Funktion ist natürlich ok, aber der Klang ist meiner Erfahrung nach auch eher Leblos, weil die Interaktion mit dem Saitenzug ganz anders ist als bei einem "Normalen Stahlstab. Dieser ist eher wie eine Feder, während der gerade Stab den Hals einfach nur sperrt.
Das mit den Dead Spots halte ich nach wie vor für übertrieben.
Ich kann mich nicht erinnern, wann ich einen Bass in der Hand hatte, wo Deadspots ein ernsthaftes Problem gewesen wären.
Ich habe einen relativ guten Einblick in die Details von so manchem Hersteller und kann euch sagen,
das es viele Dinge gibt, die nicht so kommuniziert werden, wie sie tatsächlich sind bzw. wie der Gitarrenbauer tatsächlich darüber denkt. Das gilt auch für Hi End Marken wie Fodera, Sadowsky usw.....
Immer wieder bin ich auch überrascht (oder schockiert), das viele Gitarrenbauer gar nicht so genau wissen wovon ich rede, wenn es mal um solche und andere Dinge und deren Beurteilung geht. Es sind oft einfach nur gute Handwerker...
Eine löbliche Ausnahme ist hier Andi Kristall. Der Mann hat den Plan und versteht mich sehr genau wenn wir über Bässe sprechen.
Zu oft werden Optik, Funktion und natürlich ökonomische Aspekte in den Vordergrund gestellt.
Auch mit PU's und Elektronik wird gerne mal ein Bass so gepimpt, der erst mal ein Wow! beim Kunden entsteht.
ZB. seriell geschaltete MM Pu's. Superlaut, mächtig aber eigentlich klanglich grauenhaft. Da hat dann auch das lebloseste Instrument irgendwie Wumms und Eier.....
Natürlich ist das alles wie immer nur meine Meinung.
Buuuuuummmmmm,
Paul