Jazzbass-typische Frequenzauslöschung...Lösung?

[5Bässer]

Hallo Bass-Experten,
als absoluter Liebhaber des typischen passiven Jazzbass-Sounds (5-Saiter übrigens) habe ich eigentlich nur ein Problem (wenn auch kein lebensbedrohliches...).

Wenn die beiden PU-Potis voll aufgedreht sind, entsteht, vor allem auf der H-Saite (interessanterweise meistens im Bereich des "D", also 3. Lage am besten wahrnehmbar) eine leichte Schwäche im Druck bzw. Klang, den mir mal ein Techniker als "Frequenzauslöschung zwischen den PU's durch die typische PU-Verschaltung bei Jazzbässen") erklärt hat. Sobald man entweder den Neck oder Bridge-PU nur ein klein wenig zurücknimmt, gewinnt die H-Saite wieder ihren vollen Druck. Das Phänomen kenne ich von allen meinen bisherigen 5 Jazzbässen (alle 5-Saiter).

Kennt die genaueren theoretischen Hintergründe für das Phänomen bzw. hat jemand eine Idee, wie man das z. B. durch eine geänderte Schaltung PU's/Potis lösen kann??? Bin sehr gespannt.

 

[Vali]

Wenn man beim Jazzbass beide PUs voll aufdreht, gehen ja die Mitten flöten. Das Problem - das hier im Forum auch schon das eine oder andere Mal aufgetaucht ist - ist, dass man eben den Jazzbass-Sound will, aber gleichzeitig nichts an Durchsetzungsvermögen einbüßen. So wirklich effektiv kommt man an dem Problem auch nicht vorbei...Ein kompromiss wäre, mit nem Equalizer die Mitten anzuheben, allerdings kann man da erstens nicht so tierisch viel rausholen und zweitens nimmt das dann wieder den angestrebten Sound weg...
Da hilft nur lauter spielen als alle anderen[]
...Aber meiner Erfahrung nach (die zugegeben nicht die größte ist) gehört diese Frequenzauslöschung zum typischen Jazzbass-Sound, so störend sie auch manchmal sein kann...

 

[5Bässer]

Das hab ich mir fast schon gedacht. Ich dachte vielleicht daran, dass man im Bereich der Schaltung was verändern kann, aber vermutlich zieht das andere negative Konsequenzen nach sich. Am typischen Jazzbass Sound möchte ich im Grunde ja nicht unbedingt was verändern.

 

[Metalfist]

wenn ich richtig verstehe ist das problem weniger ein physikalisches (kein klassischer deadspot durch saiten-schwingung) sondern rein elektrisch...

habe ich selbst noch nicht erlebt (vielleicht deshalb, da ich auch aus überzeugung nur noch 4saiter spiele)...

wenn du nicht damit leben willst, wird dir aber nciht viel anderes übrig bleiben, als die schaltung anders zu verdrahten.

 

[Axel]

das "Problem" bei 2 PUs ist halt immer, dass sie teilweise gegenläufige Informationen aufnehmen, die sich dann auslöschen. Will sagen: bei manchen Oberschwingungen der Saite erwischt der eine PU einen Schwingungsberg wenn der andere gerade ein Tal hat. Die beiden Informationen (bzw induzierten Ströme) werden zusammenaddiert und ergeben . . . eine Ebene. Die zwei PUs schießen sich also gegenseitig Löcher in den Frequenzgang.

Bei fetten Humbuckern mit eng beisammenstehen Spulen sind das meistens die Höhen (das ist aber nicht der einzige Grund, warum die eher dumpf klingen) und bei weit auseinander stehenden PUs sind das dann eher die Mitten.

Das passt auch zu deiner Beobachtung: wenn du die Lage wechselt ändert sich auch die Position der einzelnen Obertöne zu den PUs. Auf jedem Bund ist die Situation, welcher Oberton wie stark ausgelöscht wird anders. Bei dir ist es halt um das D herum schlimm.

Mir würde da dank meines UNGLAUBLICHEN Wissens sofort ein Lösung einfallen:

Zitat:Original erstellt von: 5Bässer

Sobald man entweder den Neck oder Bridge-PU nur ein klein wenig zurücknimmt, gewinnt die H-Saite wieder ihren vollen Druck.

[][][]

klingt lustig/verarschend . . . ist aber so. Lass halt einfach immer ein Poti sachte offen. Auf der Bühne sicher etwas umständlicher als einfach alles aufreißen aber ich denke unzumutbar ist es auch nicht.
Wundert mich natürlich, dass es bei sachtem Zurückdrehen SCHLAGARTIG aufhört aber da weiß ich auch nicht warum.

Zitat:
Das Phänomen kenne ich von allen meinen bisherigen 5 Jazzbässen (alle 5-Saiter)

das hätte man sich bei deinem Namen fast denken können []

Zitat:Original erstellt von: Lancelot

das ist halt der sound
eine möglichkeit wäre es einen switch einzubauen der die beiden pu's seriell schaltet
dann hast du einen fetten mittenbetonten klang

ich glaube nur, dass 5Bässer, den leicht holen Klang eh mag . . . nur halt nicht so wild.
Außerdem müsste man beachten, dass sich am grundsätzlichen Problem nix ändern würde: wenn 2 PUs bei einem Oberton phasenverschobene Informationen liefern, sollte es wurscht sein, ob sie seriell oder parallel verbunden sind. Diese Information löscht sich trotzdem wieder aus. Vielleicht weil fällt es aber nicht so auf, weil die Obertöne rundherum stark gepusht werden.

 

[Jazzchili]

Das Problem liegt bei mir eher beim E im 5. Bund. stört mich aber nicht sonderlich. Der Jazzbass hat halt so seine Eigenheiten, aber gerade die mag ich. Die Idee mit dem seriell- Schalter ist generell interessant.

 

[Metalfist]

Zitat:Original erstellt von: Axel

das "Problem" bei 2 PUs ist halt immer, dass sie teilweise gegenläufige Informationen aufnehmen, die sich dann auslöschen. Will sagen: bei manchen Oberschwingungen der Saite erwischt der eine PU einen Schwingungsberg wenn der andere gerade ein Tal hat. Die beiden Informationen (bzw induzierten Ströme) werden zusammenaddiert und ergeben . . . eine Ebene. Die zwei PUs schießen sich also gegenseitig Löcher in den Frequenzgang.

destruktive interferenz:
http://de.wikipedia.org/wiki/Destru...nz_und_Amplitude_aber_unterschiedlicher_Phase

übrigens ein sehr interessanter artikel!!!

 

[5Bässer]

Der Fred ist ja richtig interessant ... der wikipedia Artikel übrigens auch. Das mit dem Zurücknehmen eines Potis beim Auftritt mach ich übrigens und schon nimmt die Wucht des Basses zu...

 

[Axel]

Zitat:Original erstellt von: 5Bässer

Der Fred ist ja richtig interessant ...

Will ich ja auch hoffen, dass das dich als Fred-Starter interessiert [][]

Zitatas mit dem Zurücknehmen eines Potis beim Auftritt mach ich übrigens und schon nimmt die Wucht des Basses zu...

dann würde (und das sage ich als großer Bastler vor dem Herrn) es auch weiterhin so machen. Denn um das zu beheben wären IMHO eher bauliche Maßnahmen (zB PU versetzen) nötig und keine elektrotechnischen . . .

 

[Oli Wan]

ich würde da die einfache lösung immer vorziehen, also entweder wirklich leicht einen pu zurückdrehen, dann natürlich die richtige-achtung!- pu-justierung..[] nach der ich übrigens keine probleme solcher art habe, und drittens natürlich, und das ist am einfachsten, die spielposition der schlaghand, hast du da schon variiert und probiert? zugegebenermassen hab ich mit 5-saitern wenig erfahrung, also geh ich in dem sinne erstmal vom 4-saiter jazzbass aus, das so nebenbei.