Kein Bock mehr auf Schulband Mucke

Ich habe mir dann die jeweiligen Setlisten angesehen und wie immer ähnelt sich das alles.
Da muss ich Dir vollkommen Recht geben und ich kann diese Bands auch nicht mehr hören.
Nicht, das sie es schlecht machen, aber die meisten Volkfestmusikanten bei uns in der Gegend covern immer die gleichen Bands und auch noch eventuell die gleichen Songs.
Und was ganz schlimm ist, das die Zuschauer Bands scheiße finden, wenn kein Sommer of 69, Highway to hell, Hier kommt Ales etc. gespielt werden, obwohl die genannten Bands
noch andere Hits hatten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Aber dass dann Leute aus einer Band rausfallen, finde ich auch wieder traurig.
Das kann ja auch zig Gründe haben.
Bei uns ist eigentlich nur der damals erste Gitarrist gegangen, weil er seine SRV und ultiultiulti Soli nicht mehr so viel spielen konnte. War auch voll in Ordnung und er hat seine eigene Bluesgang gegründet.
Dann kamen so Sachen wie Umzüge, andere Prios, Sängerin Kind bekommen, Sängerin ausgewandert - so Dinge die das Leben halt so bringt.

Und ich denke, ganz wichtig ist auch, flexibel zu sein, was das Programm angeht. Man muss den anderen Bandmitgliedern auch mal was zugestehen, was einem selbst nicht so gefällt. Leben und leben lassen.
Machen wir immer so und spielen das dann eine Weile. Dann entscheidet sich es oft, dass man sagt: Boah, bockt doch, oder oah neee, wirklich nicht. Und dann lassen wir es sein, Alle sollen sich wohlfühlen.
Aber wir sind auch eine "Wohlfühl-Band" mit wenig Zeit für unser Hobby und wenig Gigs - dafür ohne Druck an jeder Milchkanne spielen zu müssen.
 
Man sollte halt immer unterscheiden:
die Band spielt ein Konzert
-> die Leute sind für Musik da
die Band untermalt akustisch ein Besäufnis
-> die Leute sind für die Stimmung da

Im ersten Fall kann man sich ausleben und die unbekannten Lieder spielen die Leute wollen das ja auch (bis auf ein paar querschläger)
Im zweiten Fall gehts um die Stimmung. Die ist bei Livemukke oft besser, aber nur wenn die Leute die Songs kennen. Daher sollte man dann auch die „Schlager“ spielen. Hab’s schon paar mal erlebt, dass die Leute nur warten bis die Band endlich fertig ist und der DJ wieder bekannte Musik spielt.

Wer darauf keinen Bock hat soll halt keine Dorffestw usw spielen, sondern eigene Sachen machen. Fehlbuchungen kann man dabei durch gute Kommunikation (Stichwort was erhofft ihr euch von uns) wirklich oft vermeiden.
So einfach ist das.
 
Und was ganz schlimm ist, das die Zuschauer Bands scheiße finden, wenn kein Sommer of 69, Highway to hell, Hier kommt Ales etc. gespielt werden, obwohl die genannten Bands
noch andere Hits hatten.
Das hat unsere damalige Sängerin, US Amerikanerin total fertig gemacht:"Man, bei uns werden wenigstens im AOR -Radio auch mal andere Songs von den klassischen Rockbands gespielt als auch von den Bands gecovert, hier hört man immer nur die gleiche shyce!"
 
Ich habe mir dann die jeweiligen Setlisten angesehen
Ich hätte mir die Bands angehört. Ich würde lieber mit 'ner guten Band "bad moon rising" spielen als mit einer schlechten Band "brothers in Arms". Ob das klingt wie eine Schülerband, liegt doch nicht am Programm.
ob ich Blues, irgendwas von EW&F oder Helene Fischer oder ein Kirchenlied aus dem 16.Jahrhundert spiele. Hauptsache alle haben Spass dabei.
:great:

Das heißt zwar nicht, dass man Sachen spielen sollte, die man nicht mag, aber es heißt, dass meistens unterschätzt wird, was musikalisch alles so rauszuholen ist. Überhaupt ist es eine gute Idee, auch mal in anderen Gefilden zu wildern. Es muss nicht immer Rockmusik sein. Jazz, Latin, Gospel, Schlager aus den 1920ern...
:bier:
 

Ich sehe das ziemlich entspannt. Ist mir egal. ob ich Blues, irgendwas von EW&F oder Helene Fischer oder ein Kirchenlied aus dem 16.Jahrhundert spiele. Hauptsache alle haben Spass dabei. Wir machen hier schliesslich Unterhaltungsmusik und müssen dabei nicht gleichzeitig auch noch den Weltfrieden retten oder einen Nobelpreis gewinnen. Und darüber, ob ich dazu mit einem 5000 Euro Nobelhobel oder einem 150 Euro Harley Benton auflaufe bin ich auch niemandem Rechenschaft schuldig. Bemerken wird's ohnehin nur die Musikerpolizei.
Genau. Im gesetzten Alter, wenn’s nicht um Brot und Butter geht, steht der Spaß an erster Stelle. Aber genau der geht @ede65 beim genannten Repertoire ab, was ich absolut nachvollziehen kann.

Mucke, die ich selbst nicht (mehr) hören kann oder will, mag ich auch nicht spielen. Egal wie toll und nett die Mitmucker sind. Mucke, die ich in den 80ern des letzten Jahrtausends schon in diversen Schülerbands in der Setlist hatte im gesetzten Alter immer noch spielen (und proben) zu müssen wäre mir zu deprimierend. Käme mir wie 40 Jahre Stillstand, ja Rückschritt vor. Und mit 70 spiele ich dann wieder Hänschenklein aufm Bass, oder wie?

Da beiße ich mir lieber allein, im stillen Kämmerlein an richtig geilen Playthroughs und dem „perfekten Take“ die Zähne aus, als meine Freizeit mit mittelmäßigen Coverversionen solcher Songs zu verdödeln, bei denen ich im Radio den Sender wechseln würde. Und die Live auch nur noch die 2 Promille-Fraktion oder die geriatrische Abteilung abfeiert (no offense).

Nicht missverstehen, habe überhaupt nix gegen Coversongs. Schon gar nix gegen gut gemachte. Aber manche Nummern sind einfach dermaßen durch, da krieg ich Herpes.
 
Aber manche Nummern sind einfach dermaßen durch, da krieg ich Herpes.
Wat willste machen? Wenn wir "Ballroom Blitz" oder "Radar Love" etc. auspacken, geht wirklich jedesmal die Post ab und die Boomer Girls quieken auf der Tanzfläche wie die Teenies in den 70ern. Macht ja auch Spass, sich von Frauen in den 50ern - und ihren Töchtern übrigens auch - wie Rockstars anhimmeln zu lassen.
 
Hallo,

"Radar Love" anständig zu covern ist für Bass und Schlagzeug schon eine Herausforderung, diesen schnellen und gleichzeitig schleppenden Groove..... das Ganze ohne den Anspruch furchtbar wichtige Botschaften übermitteln zu wollen mit einem kleinen Schuss Selbstironie und Augenzwinkern 'rübergebracht. Und mancher Titel, den ich mir schon längst über gehört habe, gefällt gerade den Kollegen besonders...na und?

Das ist doch "nur" Party Mucke.

Grüße
 
Aus eigener Erfahrung kann ich dieses "Schulbank" Gefühl bestätigen, denn selbst in der extrem gut gebuchten Cover/Partyband stehen "I love Rock'n Roll", "99 Luftballons" neben "I will survive" und "Walking on sunshine" "Ain't nobody" usw. auf der Liste. Allerdings sind das eher die Songs, die bei Bedarf eingestreut werden. Oder sie werden zu Mashup/Medleys verarbeitet.
Wenn die Band das Zeug gut spielt und die Musiker das eben nicht lieblos herunterdudeln, kann ich schon damit leben. Wenn das Publikum solche Sachen eben hören will und dabei total abgeht, why not! Ist halt immer die Frage, was man haben will. Die Band ist gut gebucht, weil wir das Publikum bei den Hörnern packen und Party machen. Das ist also das Ziel dieser Band. Da spiel ich dann auch so ne Grütze wie "Olivia", "der Zug hat keine Bremse", "Leila" und den anderen Malle/Apres-Ski Kram. Wenn ich aber mit der Band "gute Musik" machen will und nicht kommerziell sein muss (weil keiner von der Band davon lebt), würde ich so Sachen nicht, oder ganz anders spielen.
Z. B. Rockittel im Soul Gewand? Geht!
 
Mucke, die ich selbst nicht (mehr) hören kann oder will, mag ich auch nicht spielen. ...
Da beiße ich mir lieber allein, im stillen Kämmerlein an richtig geilen Playthroughs und dem „perfekten Take“ die Zähne aus ...
Aber manche Nummern sind einfach dermaßen durch, da krieg ich Herpes. ...
Verstehe ich zwar (und es gibt einfach auch Musik, die ist so doof, dass ich fest davon überzeugt bin, dass sich davon meine Gehirnwindungen in Agonie verknoten). 😉
Dennoch, wir machen ja Musik auch, um anderen eine Freude zu machen, näch ... :opa: :bier:
(Ich gebe zu, spielen tue ich ursprünglich, weil es mir selbst Freude macht.)
 
Mucke, die ich in den 80ern des letzten Jahrtausends schon in diversen Schülerbands in der Setlist hatte im gesetzten Alter immer noch spielen (und proben) zu müssen wäre mir zu deprimierend. Käme mir wie 40 Jahre Stillstand,
Die 40 Jahre Stillstand hast du dann aber in den Achzigern bereits eingeläutet, wenn du in jungen Jahren 10 Jahre lang den gleichen Kram gespielt hast. Das schöne ist doch, mit 60 nochmal den alten Kram auszupacken und wieder Spaß wie ein Teenie zu haben.

Mal so ganz nebenbei gefragt: Wie lange spielt und probt ihr eure setlists? Ich und die anderen aus meiner Band sind eigentlich immer bemüht, dass neues Material reinkommt. Den alten Kram kann man bei Gelegenheit wieder auspacken und raushauen. Das muss man doch nicht wöchentlich proben.
:bier:
 
Mal so ganz nebenbei gefragt: Wie lange spielt und probt ihr eure setlists? Ich und die anderen aus meiner Band sind eigentlich immer bemüht, dass neues Material reinkommt. Den alten Kram kann man bei Gelegenheit wieder auspacken und raushauen. Das muss man doch nicht wöchentlich proben.
Das mit den alten Songs sehe ich auch so - die sollte man eigentlich parat haben und nicht mehr proben müssen. Aber es gibt schon etliche Kanditaten in der Band, die eine Auffrischung von Songs an und zu benötigen - der Eine mehr, der Andere weniger.... Gerade in meiner "Dino-Band" wird nur noch wenig gespielt und einige verlieren da auch die Routine.... Spielen die Musiker dagegen regelmäßig zusammen, läufts in der Regel mit dem alten Material gut - "es grooved sich fest" wie man sagt.
Bei der gut gebuchten Coverband ist es so, dass die alten Songs immer dann geprobt werden, wenn neue Musiker(meist Vocals) dazustoßen und eingeprobt werden. Ansonsten konzentriert man sich auf die neuen Songs oder eben auf die existierenden Mashups. Die Band checkt permanent und selbstkritsch, ob ein Medley läuft oder nicht und aktualisiert/justiert die dann bei Bedarf nach. Dabei geht es nicht nur um Längen von Titeln oder die verwursteten Titel selber, sondern auch um die Länge von Publikumsanimationen und Show-Elementen.
Neues Material ist halt nach meiner Meinung heute schwer für die Bands. Sehr viel ist halt einfach Grütze und geht dazu nur mit Unterstützung durch Samples und Elektronik... Das nervt schon, zumal die Band so viel spielt, dass man keine Zeit zum proben hat. Und wenn dann so ein "Grütze-Song" nur ein paar Monate angesagt ist und nach 3-4 Monaten wieder aus dem Programm fliegt, ärgert mich das schon für die investierte Arbeit.
 
Und wenn dann so ein "Grütze-Song" nur ein paar Monate angesagt ist und nach 3-4 Monaten wieder aus dem Programm fliegt, ärgert mich das schon für die investierte Arbeit.

Wobei man aber auch festhalten muss, dass diese "Grütze-Songs" (da fällt mir z.B. "Layla" jetzt ein, natürlich nicht Claptons 😉) in der Regel keinerlei Erwartungshaltung seitens des Publikums haben musikalisch exorbitant dargeboten zu werden. Je "schlimmer" das Lied umso ausgelassener das Publikum umso "wurschter" wie original man das nun covert oder spielt. Da steckt man dann 20 Minuten Probe rein, "läuft schon irgendwie" und fertig. Auch vor dem Hintergrund, dass solche Songs eher am späteren Abend gespielt werden wenn keiner mehr weniger als 1,0 Promille hat vor der Bühne...
 

Zurück
Oben Unten