Lackierung mit Swirl-Technik?

Einige der Swirls sehen (zumindest von weitem) schon mal fantastisch aus. Meine Favoriten sind die ersten beiden aus dem zweiten Durchgang (rot-schwarz). Nr. 9 mag ich auch sehr, gerade wegen dem vermutlich nicht beabsichtigten grauen Fleck.
 
Ich finde auch, dass das schon ziemlich amtlich aussieht. :great:

Aber aus welchem Grund habt ihr denn jetzt auf 2-K-Lack gewechselt? Ich habe bei den paar Anleitungen die ich mir bis jetzt auf YT angeschaut habe ausnahmslos diese Modellbaufarben gesehen. Und die werden teilweise von ziemlich weit über der Wasseroberfläche reingetropft und versinken totzdem nicht.
 
Aber aus welchem Grund habt ihr denn jetzt auf 2-K-Lack gewechselt?
Hauptsächlich weil der Lackierer später die Instrumenten-Lackierung mit Klarlack übernehmen wird und wir deswegen dachten, dass es wohl besser wäre, wenn wir Lacke aus seinem Fundus nehmen. Dann sollte es später auch keine Probleme mit irgendwelchen Unverträglichkeiten der einzelnen Grundierungs und Lackschichten geben.
 
Beeindruckend, was ihr für Fortschritte gemacht habt :great:
Ja, da sagst Du was. ich war beim ersten Versuch richtig geknickt, das hab ich noch genau vor Augen. Und hätte niemals damit gerechnet, dass wir so schnell etwas Vorzeigbares hinbekommen. Das Ergebnis jetzt macht mich schon ganz schön glücklich.
 
Ralf, Du hast mal wieder alles prima erklärt. Mir fällt nichts ein, was Du vergessen haben könntest. Bild Nr. 4 (angelehnt an Edvard Munch "Der Schrei") kommt dem "eingelaufenen Instrument mit 2 Saiten zu viel", welches ich nachts in meinen Armen halte, schon ziemlich nahe. Das wird noch. Wir schaffen das!
 
Bild Nr. 4 (angelehnt an Edvard Munch "Der Schrei"
Der Schrei kommt schon recht hin. Musste aber spontan an Vampyr denken
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Am Wochenende fand die dritte Swirl-Testreihe statt. Diesmal verwendeten wir PU-Lack, welcher mit einem Härter angerührt werden musste und nicht verdünnt wurde. Als Farben standen uns Schwarz, Blau, Rot und Gelb zur Verfügung. Die Testbrettchen wurden vorher zweimal mit Grundierung versehen und mit 600er Schleifpapier geschliffen.
Die Milliliter Angaben für's Borax sind wieder Volumenangaben vom trockenen Salz.

Anhang anzeigen 126151
Test 1: 1ml Borax, 30° Wassertemperatur
Test 2: 2ml Borax, 30° Wassertemperatur
Test 3: 3ml Borax, 28° Wassertemperatur
Test 4: 2ml Borax, 30° Wassertemperatur
Es bildete sich eine ziemlich dicke Haut auf der Farbe, welche wir vorm Swirlen entfernten und dann mit der restlichen dünneren Farbe swirlten.

Anhang anzeigen 126152
Test 5: 2ml Borax, 30° Wassertemperatur
Hier ließen wir die Haut auf der Wasseroberfläche.
Test 6: 1,5ml Borax, 33° Wassertemperatur
Bei den Tests 4-6 war die Haut auf der Farbe so zähflüssig, dass sie stark am Stäbchen, welches zum Swirlen verwendet wurde, kleben blieb.
Test 7: 5ml Borax, 35° Wassertemperatur
Test 8: 7ml Borax, 35° Wassertemperatur

Anhang anzeigen 126153
Test 9: 10ml Borax, 32° Wassertemperatur
Test 10: 15ml Borax, 31° Wassertemperatur
Test 11: 20ml Borax, 30° Wassertemperatur
Test 12: 20ml Borax, 30° Wassertemperatur
Beim letzten Brettchen haben wir den letzten Lack verbraucht und dabei versucht, einen dicken Farbfilm hinzubekommen.

Bei jedem Durchgang tauchte ein Teil des Lacks sofort unter und wir bekamen kaum einen geschlossenen Farbfilm zustande, jedenfalls keinen schön gleichmäßigen.

Die Farbe legte sich sehr gut auf's grundierte Holz, allerdings bildeten sich hier wieder kleine Luftbläschen unter dem Lack, also war die Grundierung wieder nicht glatt genug geschliffen.

Bei den ersten Swirls wurden Einwegspritzen benutzt, um den Lack auf die Wasseroberfläche zu bekommen, wobei aber jedes Mal einiges an Farbe schneller versank. Später ließen wir den Lack direkt aus dem Topf, der so dicht wie möglich über die Wasseroberfläche gehalten wurde, auf‘s Wasser fließen.

Ich hatte nach den Versuchen nochmal mit meinem Lackierer gesprochen und da kam dann zur Sprache, dass der PU-Lack bereits bei etwa 20° Celsius mit dem Durchhärten beginnt. Das könnte erklären, warum die Muster der ersten paar Brettchen ziemlich gut aussehen, weil die Farbe noch etwas flüssiger war als bei den späteren Versuchen.


Der Plan für den nächsten Versuch ist, einen anderen PU-Lack zu verwenden, welcher weniger Härter benötigt und zudem die Wassertemperatur niedriger zu lassen. Höchstwahrscheinlich muss auch noch mehr Borax ins Wasser, um das Absinken des Lacks zu verhindern. So wie's für mich aussieht kam die Haut deswegen zustande, weil nicht genügend Farbe an der Oberfläche schwamm und der dünne Farbfilm zu schnell aushärtete.
Außerdem kam vom Lackierer noch das Angebot, dass wir uns Stücke aus 'ner alten Kunststoff-Stoßstange raus sägen könnten, damit wir mal eine von Anfang an glatte Oberfläche zum Testen hätten.

Aha, es wird. PU-Lack und vernünftige Grundierung. Hab ich doch gesagt:stolz:;-)
Ist die Humbrol-Farbe vom Anfang denn keine PU-Farbe?
Frohes Schaffen weiterhin...

:bier:;-)
 
Ein schönes Wochenende euch allen!
Da will ich doch eben noch mal ein paar Infos preisgeben, die wir für den nächsten Versuch gesammelt haben. Wir hatten ja mit relativ hohen Wassertemperaturen experimentiert. Nun hat uns der Lackierer verraten, dass Borax seine Wohlfühltemperatur bei 20°C hat. Damit waren wir viel zu hoch. Das könnte erklären, warum die PU-Farben als dünner Film rasend schnell auf der Wasseroberfläche fest geworden sind, so schnell, dass wir gar nicht dagegen anarbeiten konnten und immer wieder wie eine dicke Milchhaut (nur aus Farbe) am Swirlstäbchen kleben hatten. Auch die Boraxkonzentration wollen wir beim nächsten Mal noch weiter erhöhen, weil uns ja dieses Mal so viel Farbe abgetaucht ist.
Außerdem hat uns der Lackierer angeboten, uns von einer alten Stoßstange Stücken abzuflexen, die wir als Werkstücke benutzen könnten. Damit würde vor allem für Ralf lästiges Schleifen und Grundieren entfallen und wir hätte von vorn herein eine sehr glatte Oberfläche. Und freigewordene Zeit kann man ja auch gut anders nutzen! :-)
Schade, dass die Informationen immer nur kleckerweise kommen oder wir sie mühselig selbst erarbeiten müssen. Wäre auch schön, wenn einer uns alles erklären könnte und dann läufts. Aber wir sind guter Dinge, dass wir irgendwann zu einem Ergebnis kommen, bis jetzt gab es jedes Mal eine Steigerung. Das wird noch!
 


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