Lackierung mit Swirl-Technik?

Keine Sorge, ich hab ja auch mit ner Gitarre angefangen, am Ende läufts dann doch immer auf nen Bass raus ;-)
Das muss an dem verrückten Bass-teltypen in der Nachbarschaft liegen, der hin und wieder (tiefe) Wohlklänge über die Straße wabbern lässt. Man hört dann immer die eigene Gitarre nicht mehr... :claphands:
 
Keine Sorge, ich hab ja auch mit ner Gitarre angefangen, am Ende läufts dann doch immer auf nen Bass raus ;-)
Oh, entschuldige bitte, dass ich dich auf den Weg der Erleuchtung geführt habe. :D Hätte ich vielleicht nicht so oft sagen sollen, dass ich dir nur helfen könnte, wenn du 'nen Bass baust, da ich von Gitarren null Ahnung habe?
Das muss an dem verrückten Bass-teltypen in der Nachbarschaft liegen, der hin und wieder (tiefe) Wohlklänge über die Straße wabbern lässt. Man hört dann immer die eigene Gitarre nicht mehr... :claphands:
Ach so, ich dachte immer du wolltest 'nen Loudness-War anzetteln und ich sollte die Herausforderung annehmen. Dabei habe ich mein Verstärker-Türmchen nicht mal auf die halbe Lautstärke gestellt. ;-)
 
Ach so, ich dachte immer du wolltest 'nen Loudness-War anzetteln und ich sollte die Herausforderung annehmen. Dabei habe ich mein Verstärker-Türmchen nicht mal auf die halbe Lautstärke gestellt. ;-)[/QUOTE]

Hihi, bei voller Lautstärker wärste vielleicht selber mit abgehoben und rübergeschwebt... Man muss die Geister auch im Griff haben, die man ruft.
 
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Geschlossener Farbfilm (diesmal Revell) dank Borax. Wir haben ganz schön rumprobiert.
 
Also, zackzack, mehr Infos!
Wir haben heute ein paar Testswirlings mit verschiedenen Parametern gemacht und mussten aufhören, weil ich nicht mehr als 7 Holzstücke grundiert hatte. Zwei davon waren von den ersten Versuchen, bei denen ich die alte Farbe nur etwas runtergeschliffen habe.
Wenn die Farbe morgen getrocknet ist gibt's Fotos und genaue Beschreibungen, wie wir die jeweiligen Swirlings gemacht haben.
 

Hier nun wie versprochen der Bericht vom zweiten Testdurchgang:
Zum Abmessen des Borax verwendeten wir eine Einwegspritze und füllten das Borax bis zu dem jeweiligen ml-Strich auf der Spritze. Deswegen werde ich nachfolgend beim Borax von Millilitern schreiben, damit ist aber das Volumen des trockenen, ungelösten Salzes gemeint.

Die Versuche 1-4 wurden mit Humbrol-Farben durchgeführt.
Test 1-4.JPG
Test 1: 1ml Borax, Farbe unverdünnt, 26° Wassertemperatur
Test 2: 2ml Borax, Farbe unverdünnt, 26° Wassertemperatur
Test 3: 2ml Borax, Farbe verdünnt (Mischungsverhältnis Farbe/Verdünner 2:1), 26° Wassertemp.
Hier vermischten die Farben sich wieder untereinander.
Test 4: 0,5ml Borax, Farbe unverdünnt, 33° Wassertemperatur

Die Versuche 5-7 wurden mit Revell-Farben durchgeführt. Bei den Tests 5 und 6 befindet sich noch etwas alte Farbe von den früheren Testläufen unter den Swirls, die stellenweise etwas durchschimmert.
Test 5-7.JPG
Test 5: 0,5ml Borax, Farbe unverdünnt, 31° Wassertemperatur
Hier bildete die Farbschicht eine etwas dickere Haut, welche sich so gut wie gar nicht mit dem Holzstäbchen verswirlen ließ.
Test 6: 3ml Borax, Farbe unverdünnt, 29° Wassertemperatur
Test 7: 5ml Borax, Farbe unverdünnt, 29° Wassertemperatur
Der Holzklotz war ziemlich groß, so dass er beim Eintauchen nicht hin- und herbewegt werden konnte.
Test 7.JPG

Wir hatten noch einen achten Versuch, bei dem ein mit schwarzem Mattlack versehenes Holzstück verwendet wurde, aber bei diesem löste sich die Farbe beim Rausziehen aus dem Wasser sofort wieder ab.

Die bisherigen Erkenntnisse:
-warmes Wasser mit einer höheren Boraxkonzentration verwenden
-die Farben nicht verdünnen und nicht zu viel Farbe auf's Wasser geben
-die Revell-Farben erzeugen scheinbar eine gleichmäßigere Farbschicht
-Lacke als Grundierung sind nicht geeignet (zumindest mein Mattlack aus der Sprühdose)

Wir müssen jetzt noch herausfinden wie wir eine gleichmäßig dünne Farbschicht auf's Wasser bekommen. Bisher war's so, dass eine der Farben zu dick war, so dass sich Lacknasen bildeten, während die andere zu dünn wurde und dadurch die Grundierung durchschimmerte.

EDIT: Rechtschreibung
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich bin begeistert, wie ausführlich und gut verständlich Du erklären kannst, Ralf! Echt Klasse!
Dann füge ich mal noch hinzu, dass man die Boraxschlichte eine Zeitlang stehen lassen sollte, damit sich alles gut auflöst und beruhigt. Auch sollte das Wasser bewegungsfrei sein, bevor man die Farben drauftropft.
 
Am Wochenende fand die dritte Swirl-Testreihe statt. Diesmal verwendeten wir PU-Lack, welcher mit einem Härter angerührt werden musste und nicht verdünnt wurde. Als Farben standen uns Schwarz, Blau, Rot und Gelb zur Verfügung. Die Testbrettchen wurden vorher zweimal mit Grundierung versehen und mit 600er Schleifpapier geschliffen.
Die Milliliter Angaben für's Borax sind wieder Volumenangaben vom trockenen Salz.

Test 1-4.JPG
Test 1: 1ml Borax, 30° Wassertemperatur
Test 2: 2ml Borax, 30° Wassertemperatur
Test 3: 3ml Borax, 28° Wassertemperatur
Test 4: 2ml Borax, 30° Wassertemperatur
Es bildete sich eine ziemlich dicke Haut auf der Farbe, welche wir vorm Swirlen entfernten und dann mit der restlichen dünneren Farbe swirlten.

Test 5-8.JPG
Test 5: 2ml Borax, 30° Wassertemperatur
Hier ließen wir die Haut auf der Wasseroberfläche.
Test 6: 1,5ml Borax, 33° Wassertemperatur
Bei den Tests 4-6 war die Haut auf der Farbe so zähflüssig, dass sie stark am Stäbchen, welches zum Swirlen verwendet wurde, kleben blieb.
Test 7: 5ml Borax, 35° Wassertemperatur
Test 8: 7ml Borax, 35° Wassertemperatur

Test 9-12.JPG
Test 9: 10ml Borax, 32° Wassertemperatur
Test 10: 15ml Borax, 31° Wassertemperatur
Test 11: 20ml Borax, 30° Wassertemperatur
Test 12: 20ml Borax, 30° Wassertemperatur
Beim letzten Brettchen haben wir den letzten Lack verbraucht und dabei versucht, einen dicken Farbfilm hinzubekommen.

Bei jedem Durchgang tauchte ein Teil des Lacks sofort unter und wir bekamen kaum einen geschlossenen Farbfilm zustande, jedenfalls keinen schön gleichmäßigen.

Die Farbe legte sich sehr gut auf's grundierte Holz, allerdings bildeten sich hier wieder kleine Luftbläschen unter dem Lack, also war die Grundierung wieder nicht glatt genug geschliffen.

Bei den ersten Swirls wurden Einwegspritzen benutzt, um den Lack auf die Wasseroberfläche zu bekommen, wobei aber jedes Mal einiges an Farbe schneller versank. Später ließen wir den Lack direkt aus dem Topf, der so dicht wie möglich über die Wasseroberfläche gehalten wurde, auf‘s Wasser fließen.

Ich hatte nach den Versuchen nochmal mit meinem Lackierer gesprochen und da kam dann zur Sprache, dass der PU-Lack bereits bei etwa 20° Celsius mit dem Durchhärten beginnt. Das könnte erklären, warum die Muster der ersten paar Brettchen ziemlich gut aussehen, weil die Farbe noch etwas flüssiger war als bei den späteren Versuchen.


Der Plan für den nächsten Versuch ist, einen anderen PU-Lack zu verwenden, welcher weniger Härter benötigt und zudem die Wassertemperatur niedriger zu lassen. Höchstwahrscheinlich muss auch noch mehr Borax ins Wasser, um das Absinken des Lacks zu verhindern. So wie's für mich aussieht kam die Haut deswegen zustande, weil nicht genügend Farbe an der Oberfläche schwamm und der dünne Farbfilm zu schnell aushärtete.
Außerdem kam vom Lackierer noch das Angebot, dass wir uns Stücke aus 'ner alten Kunststoff-Stoßstange raus sägen könnten, damit wir mal eine von Anfang an glatte Oberfläche zum Testen hätten.
 
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