nebengeräuschfreier Amp

Der OP TL072 ist "klanglich" betrachtet jetzt ganz bestimmt nicht das Maß der Dinge nach heutigen Gesichtspunkten aber dennoch besser als sein Ruf.

In meinem Spector NS2 Bass steckt einer drin. Die Original Preampschaltung (made in USA) verwendet den LF442 (der ist ebenfalls ein Halbleiter Oldtimer) der deutlich weniger Strom verbraucht als der TL072.
Im direkten Vergleich klingt der TL072 offener/transparenter im Sound und verursacht weniger Grundrauschen als der LF442.

Das "Delikate" an dieser Betrachtung ist eigentlich die Tatsache dass Spector Bässe made in USA mittlerweile grob um die 6000,- € teuer sind und im inneren der Elektronik werkelt ein antiquierter 0,50 Cent Chip von anno dazumal. Ich glaube fast die haben Angst den "Sound" ihres Preamp auch nur eine Nuance zu ändern. Die Elektronik gibt es als Spare Part, wenn ich nicht irre so um die 400,- Yankee Dollar teuer.
Und es es gibt tatsächlich immer wieder Leute die das Geld für einen Original Preamp investieren in der Hoffnung sie könnten in einen Low Budget Spector das HighEnd Feeling und Sound der USA made Bässe implementieren. Eigentlich schon fast ein Paradoxon, der Basser investiert ne Riesensumme in der Hoffnung eine Schaltung bestückt mit elektronischen HighEnd Komponenten zu erwerben, das Gegenteil steckt aber drin und ist daneben dann mit verantwortlich für den legendären Sound, zumindest für einen kleinen Teil

Persönlich war ich von dem stromsparenden LF442 OP (dem Spector Original) regelrecht enttäuscht und lieber den etwas höheren Stromverbrauch des TL072 als "trade off" in Kauf genommen. Der TL072 steckte in meiner in Lizenz gefertigten Schaltung aus Korea von Haus aus schon drin..., da kann man jetzt drüber philosophieren ob es die Koreanischen Ingenieure nicht vielleicht doch ein wenig besser wussten? Entscheidungen aus kostengründen bzw. Marketing geschuldeten Gründen scheiden hier jedenfalls aus, das kann kein Argument gewesen sein!
 
Zuletzt bearbeitet:
Noch ne "lustige" Story gerade in Verbindung mit den Spector Preamps.
Vor geraumer Zeit habe ich in der Bucht zugeschlagen und eine "Raubkopie" der Spector Elektronik erstanden. Der Grund, bei meinem Preamp ist der Batteriehalter defekt und Ersatzteile kann man generell ja immer mal brauchen. Das interessante, als OP Amp haben die einen 064er in den Sockel gesteckt, da ist man dann schon fast geneigt in die Tischkante zu beissen!


Noch ne andere Betrachtung. Wenn man mit verschiedenen OP-Amps experimentiert kann es leicht passieren dass man denkt man hätte ein Exemplar gefunden das rund und ausgewogen klingt, nur um dann in der Probe mit der Band festzustellen dass der gefundene "Traumsound" wenig praxistauglich ist weil der Bass im Gesamtsound der Band dazu tendiert irgendwie "abzusaufen".
Wie oben schon gesagt, der TL072 ist in dieser Beziehung für MI deutlich besser als sein (schlechter) Ruf in der HighEnd Fachwelt!
 
Jou ... grundsätzlich ist mir ein durchschnittlicher oder weniger edler OP-Amp in einer gut designten und gut passenden Schaltung 10x lieber als ein Hi-End OP-Amp in einer Standard-Schaltung, die gar nicht zum eigentlichen Zweck oder nur so einigermaßen passt ... die meisten Schaltungs"Designer" orientieren sich grundsätzlich nur noch an den 08/15-Vorschlägen der OP-Amp-Hersteller und scheren sich einen Dreck um die richtig angepassten Bauteil-Werte bzw. Peripherie.

Bestes Beispiel: Der Harley Benton Harley Benton Block-800B. Da hat man mit die beste Class D Endstufe des Marktes kombiniert mit einem fast unterirdisch schlecht designten Preamp. Das passt einfach nicht zusammen vom Anspruch her, auch wenn der Amp extrem günstig ist Das dürfte einfach nicht sein! Den Preamp hätte man mit etwas mehr Gehirnschmalz und Wissen/Erfahrung garantiert ohne jeglichen Mehraufwand zumindest auf Rauscharmut und somit auch mehr Dynamik züchten können. Aber das interessiert in den Marketing-Stuben halt keine Sau.

Ein weiteres Beispiel ist der Engl Rackhead 1030. Das steht hier im Forum schon an anderer Stelle und wurde breit diskutiert. Nur soviel: Auch da wurde ein hervorragendes Konzept durch extreme Schlamperei und Schluderei ad absurdum geführt und heraus kam ein insgesamt nicht mal durchschnittlicher Amp, der eigentlich von der Ausstattung her das Potenzial zu einem Spitzen-Amp hatte.
 
und scheren sich einen Dreck um die richtig angepassten Bauteil-Werte bzw. Peripherie.

Muss ja nicht immer schlamperei oder absicht sein.
Vermutlich gibt es unter den designern halt auch
begabte und weniger begabte.
Und musikalische, und weniger musikalische.

Und die vorgabe möglichst schnell u billig zu
designen und zu produzieren.
Dann kommt am schluss halt was raus
das für die masse völlig ausreichend ist.

Is so ähnlich wie mit der tiefkühlpizza
"Pizza Salami" von Dr. Oetker :-)
 
Den "üblen TL06x" und findet man übrigens in sehr vielen Elektroniken. Selbst in meinem besseren Yamaha sitzt so einer im EQ drin. Der Hauptgrund für die Verwendung ist halt, dass er nur ein Zehntel Stromaufnahme im Vergleich zum TL07x hat. Bei TL07x oder manch anderen modernen High Performance Audio OPs braucht man sich nicht zu wundern, dass die Batterie leer ist, wenn man den Bass mal über Nacht nicht abgestöpselt hat.
Der TL7x ist viel besser als sein allgemeiner Ruf. Gegenüber vieler High Performance OPs neigt er deutlich weniger zu Schwingneigungen oder anderen Instabilitäten.
Ich bin wirklich bald geneigt, meinen BBN5A umzubauen und mit Phantomspeisung zu versorgen. Dann kommen da NE5532 und TL072 rein , alt, aber immer noch gut, und die FET-Preampstufe wird geändert. Dort verwenden sie anstatt Sourcewiderständen Current-Limiter-Dioden. Die Schaltung braucht weniger Saft, aber kann auch mehr rauschen... Im Grunde könnte man jetzt sagen... Schmeiss den Scheiss raus und bau dir ne Noll oder ne Glock rein, aber so einfach ist das nicht. Bei diesem Yamaha werden pro Pickup der Single Coil und der Dummy-Pickup separat verstärkt und addiert. Dadurch wirkt sich der Dummycoil in keinster Weise auf das Klangbild des Single Coils aus. Per Trimmpoti kann man dann auch noch einen Feinabgleich machen, um Brummeinstreuungen komplett zu eliminieren.
Die Klangregelung dieses Basses ist sehr gut. Da tut sich wirklich auf jedem Millimeter Regelweg was. Von dezent bis brachial. Da geht Dub Bass pur... Treble könnte von mir aus etwas herzhafter zubeissen, bzw. absenken. Jetzt fehlt nur noch die Zeit, das alles umzubauen...
 
Mal ein Tip:

Rauschen lässt sich weit vermindern, wenn man eine Box ohne Tweeter verwendet.

Oder aber eine Box mit einem sehr hochwertigen Hochtöner benutzt.

Der alte GenzBenz GBE 600 neigt trotz recht hoher Ausgangsleistung wenig bis gar nicht zum rauschen. Und ob ich ihn an der Peavey TVX 410" oder an der GenzBenz NeoX t 212" benutze, der Tweeter wird auf jeden Fall so weit zurückgedreht, dass er kaum noch in die Soundübertragung eingreift, eben so weit, dass ich persönlich den Sound der Box homogen und natürlich empfinde. In diesem Fall habe ich so gut wie kein Rauschen. Ich nehme es zumindest auf 3m Entfernung nicht wahr.

Noch besser ist meine alte geschlossene 410", die ganz ohne Hochtöner auskommt, und trotzdem brilliant und klar klingt.
 
Meine Box ist eine Mesa Powerhouse 1x12er mit zugedrehtem Horn.
Same here. Da steht ein MB200 drauf. Bis 14 Uhr am Gain absolut lautlos aber schon schweinelaut wenn der Bass einsetzt. Ich hatte zeitweise die LED im Powerknopf abgeklemmt, weil das blaue Licht das Bühnenbild gestört hat.
Ich wusste dann zuhause nie ob das Teil an oder aus ist. Hören kann man das nicht wenn man nicht spielt.

Mucksmäuschenstill ist der Gallien-Krueger MB 200 ... kein Lüfter, kein Rauschen (außer Du drehst irgendein Poti bis zum Anschlag auf) ...
nur zum Teil richtig. Er hat selbstverständlich einen Lüfter. Der allerdings nie anschaltet ;-)

Man sagt dem GK MB200 nach, das er Lüfter selten bis nie einschaltet.
richtig ...beim mir war er noch nie an. hab sogar mal aufgemacht um zu testen ob er nich freck ist ;-)

Hat der MB200 einen Lüfter?
yes.
 
richtig ...beim mir war er noch nie an. hab sogar mal aufgemacht um zu testen ob er nich freck ist ;-)

yes.
Maximale Leistung des Amp erreicht man halt auch erst dann wenn man noch mehr verzerrt spielt als es Lemmy mit seinen Marshall Tops ohnehin schon getan hat.
Ergo, spielt man die Endstufe vorrangig mit "unverzerrten" Sounds dann langweilt die sich und sieht absolut keinen Grund den Lüfter einzuschalten.
 
Ich habe jetzt einige Amps getestet... Alle gut, aber der Einzige, der wirklich totenstill ist, ist der Steamhammer. Kein Lüfter (der bei Zimmerlautstärke angeht), kein Rauschen...und das Teil klingt auch noch richtig gut. Mit dem Zerrkanal muss ich mich noch beschäftigen, der klingt noch nicht so wie ich das gerne hätte.
Wollte eigentlich nicht so viel ausgeben...
Aber ich bin jetzt glücklich.
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Hevos - kann ich bestätigen, ist absolut geräuschlos. Das Gerät ist ohne Lüfter gebaut und von hoher Qualität. Ich spiele den 400S - ein klasse Gerät. Und das Teilchen hat auch noch 2 Kanäle und ist gebaut wie ein Panzer. Auch der besprochene Blue Soul arbeitet geräuschlos. Auch den habe ich jetzt über Jahre und bin absolut zufrieden. Ich meine gerade noch einen Hevos 1000s gesehen zu haben, der schon sehr lange zum Verkauf steht ( könnte eine gute Basis für Preisverhandlungen sein ). Leider sind die Dinger nicht so häufig zu finden. Das Gerät hat zwar die gleiche Größe, aber 800 Watt an 4 Ohm sind ja mal ein Pfund... Der Puma 1000 hat einen dicken Lüfter und wenn der loslegt, ist er halt laut.
 

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