Setliste - Standards

@TheBass +1

Da gebe ich TheBass 100% Recht, das sagt ja schon die Definition des Wortes Tribute Band: Ich zitiere mal aus Wikipedia:

Eine Tribute-Band ist eine Musikgruppe aus dem Bereich der Popmusik oder Rockmusik, deren Ziel es ist, Musikstücke einer bekannten Band möglichst originalgetreu wiederzugeben. Da die meisten Tribute-Bands nicht bestrebt sind, eigene Musikstücke zu produzieren, konzentriert sich ihr Schaffen im Wesentlichen auf Live-Auftritte.


Im Gegensatz zu einer Coverband, bei der auch eigene Interpretationen fremder Musikstücke üblich sind, konzentrieren sich Tribute-Bands in erster Linie auf das perfekte Nachahmen einer bekannten Band. Dabei beschränken sie sich oft nicht nur auf das Kopieren der Musik, sondern eifern ihren Vorbildern auch im äußeren Erscheinungsbild nach. Auftritte von Tribute-Bands gleichen bisweilen einer perfekten Reproduktion von Shows der Originalkünstler.


Genau so sehe ich auch eine Tribute Band. M. E. gibt es da auch nichts zu diskutieren. Wenn ich als Fan von "XY" auf ein Konzert der XY Tribute Band gehe, dann erwarte ich beim Schließen der Augen, dass es annähernd so klingt, wie wenn XY wirklich da wäre. Ein früherer Gitarrist von mir spielt in einer Rush Tribute Band und genau das ist deren Anspruch. Letzte Woche war bei uns "PHIL" (Jürgen Mayer) und das ist halt nun mal eine ausgesprochene Genesis und Phil Collins Tribute Band.
 
... nicht jede Coverband muss eine Partyband sein und nicht jede Tribute-Band muss sich krampfhaft an die Vorgabe einer Aufnahme halten... ...
... das sagt er doch auch gar nicht...aber wenn Du eine Coverband bist, die vor allem Partymukke macht - und das soll keinesfalls abwertend sein (ich mach das ja auch selbst) - dann möchtest Du Dich möglichst breit aufstellen... z.B. entweder durch die Bank alles von den 50s bis heute, oder gezielter in eine Richtung, "70s Disco" oder "Guitar Rock"... was auch immer... das Stichwort ist "breit" aufstellen...
Als Tribute Band willst Du im Allgemeinen tiefer in die Materie einsteigen ... nicht umsonst hast Du Dir ja ein Opfer ausgesucht, dem Du Tribut zollen möchtest... da möchte man durchaus originalgetreu spielen - und das heisst ja nicht, dass man jedes Solo und jeden Schlagzeugfill Note für Note sklavisch kopieren muss, aber stylistisch und vom Sound her möchte man möglichst nahe an das Original...

Der Unterschied ist also "breit" gegen "tief"... ohne dass das Eine oder Andere abwertend gemeint ist... und natürlich schliesst das Eine auch das Andere nicht unbedingt aus... aber der Anspruch ist halt ein Anderer zwischen eine Cober- und einer Tribute-Band...
 
Ich will damit niemandem auf die Füsse treten

Na klar - da sind wir dann schon zu zweit ( und offensichtlich auch erwachsen genug, dieses Thema auch diskutieren zu können ).

Mein Eindruck - und letztendlich auch meine eigene Erwartungshaltung an eine Tributeband ist eben, dass sie die Songs der Originalband besser als eine Coverband performt und die Songs evtl. auch musikalisch weiterentwickelt

Es ist deine "Erwartungshaltung" - die ich zumindest für den "Tributebandbereich" auch so sehe. Das eine "Tributeband" ( häufig - nicht immer ) einen Song "näher am Original" als eine "Coverband" spielt oder spielen kann, liegt natürlich an der "Speziallisierung".
Vor "vielen" Jahren habe ich in einer "Toto-Cover-Band" mitgespielt, was laut neuerlicher Definition eher eine "Tributeband" war. Musikalisch hat jede/n dieses Projekt vorangebracht, keinen Zweifel - am "interessantesten" war allerdings das "großartige" Scheitern des Ganzen. Nicht, weil es musikalisch nicht funktionierte, sondern weil 9 Leute in einer Band so beweglich "wie ein Bergmassiv" sind, wenn es um Probentermine oder Auftritte ging. Von dem "divenhaften" Verhalten der 3 "Gesangsdarsteller" ( inclusive der damit verbundenen Nebenkriegsschauplätze ) will ich gar nicht reden. Für mich war das eine "unschätzbar wertvolle" Erfahrung, die ich nicht missen möchte ( wiederholen werde ich ein solches Projekt nicht ). Und "besser als Toto" waren wir bestimmt nicht - der "Brocken" hängt viel zu hoch.

Bei einer Coverband erwarte ich dagegen eher ein breites, partytaugliches Programm mit entsprechender Animation

Und jetzt würde ich gerne eine etwas differenziertere Betrachtung anstellen( wobei ich hierbei immer voraussetze, dass selbstverständlich jeder "Amateur"-Musiker bei einer Probe ( Grundsatz ) und auf der Bühne ( Überlebenswichtig ) das Beste bringt ).

Es gibt "Coverbands", die ein "partytaugliches Programm" spielen - logisch, denn genau für soetwas werden diese ja gebucht. Die sollen Stimmung machen, ob der Song "nah oder nicht ganz so nah" am Original gespielt wird, ist zweitrangig, solange die Show stimmt und das "Partyvolk" amüsiert wird ( das ist nicht abwertend gemeint ). Bis hierhin teile ich deine Ansicht.

Allerdings ist "covern" nicht gleich "covern". Auf unserer Agenda steht z.B. ganz oben, dass wir zwar Stücke nachspielen ( "covern(?)" ), diese aber völlig anders interpretieren, sei es durch andere Instrumentierung, andere Rhythmik, geänderter Chorgesang, andere Abläufe usw. Mit dieser Auffassung müssen wir quasi dem bestehenden Song einen "eigenen Stempel" aufdrücken - damit das letztendlich funktioniert. Mit "Partyband" ( als Oberbegriff sozusagen ) hat das aber wirklich überhaupt nichts gemein ( das ist gegenüber "Partybands" und solche, die sich so bezeichnen mögen, weder abwertend noch sonst irgendwie negativ gemeint ). Das ist auch der Punkt, der mich an deiner Aussage
Die musikalischen Anforderungen an eine Tributeband sind höher als an eine Coverband
"irritiert" hatte, so dass ich um Erläuterung bat.

Möglicherweise kannst du meiner Sichtweise auch "zumindest" ein wenig folgen - für unsere ( jüngeren ) "Kollegen" kann diese (sachliche) Diskussion letztendlich nur Früchte tragen.
Ich sehe das so.

P.:-):bier:
 
Wie sagt Maulwurfn: Nee nee nee nee nee.
Cover ist nicht Partymusik.

Wir spielen mit der Cover-Band nichts so, wie es im Original ist. Ganz im Gegenteil: Unsere Stärke ist es, die Songs auf das wesentliche zu redzieren (z.B. schwachsinnige Keyboardgeschwüre? Weg damit!). Wenn nach der Entmüllung nichts übrigbleibt, ist's halt kein guter Song und wird auch nicht gecovert. Wir haben null Probleme damit, Arrangements, Harmonien, Melodien und auch Texte zu verändern.
Solange das Ergebnis gut ist und noch dem Original zugeordnet werden kann, ist uns alles recht.

Hier mal ein Beispiel für ein gutes Cover!

Wer Partymusik spielt, der ist in einer Partyband, nicht in einer Cover-Band.
 
Klingt ja schon ein bisschen nach Musikerpolizei

Sorry, das habe ich eben erst gelesen ( und auch ein wenig nachdenken müssen ).
Ich denke aber, dass @TheBass das auch nicht meinte - also "Musikerpolizei". Es, so nehme ich an, ist und war dem Kollegen wichtig, die Unterschiede herauszuarbeiten ( ich hatte doch selbst um Erläuterung gebeten ).

Es muss doch möglich sein, solche Themen zu besprechen, ohne gleich die "Musikerpolizei" dahinter zu vermuten ( bei denen bin ich vor 35 Jahren schon ausgetreten - weil "spasshinderlich" ). Jeder/m, der sich hinstellt und auf einer Bühne Musik macht, zolle ich Respekt. Das meine "Erwartungen" an "Profis" anders sind als bei "Amateuren" muss wohl nicht gesondert erläutert werden.

P.:-):bier:
 
Allerdings ist "covern" nicht gleich "covern". Auf unserer Agenda steht z.B. ganz oben, dass wir zwar Stücke nachspielen ( "covern(?)" ), diese aber völlig anders interpretieren, sei es durch andere Instrumentierung, andere Rhythmik, geänderter Chorgesang, andere Abläufe usw. Mit dieser Auffassung müssen wir quasi dem bestehenden Song einen "eigenen Stempel" aufdrücken - damit das letztendlich funktioniert. Mit "Partyband" ( als Oberbegriff sozusagen ) hat das aber wirklich überhaupt nichts gemein ( das ist gegenüber "Partybands" und solche, die sich so bezeichnen mögen, weder abwertend noch sonst irgendwie negativ gemeint ).
Na ja ... das behauptet fast jede Cover- und Partyband von sich (auch meine Bands tun das). Aber ich sehe auch keinen Grund das erklären oder rechtfertigen zu müssen. Für eine Band ist es letzendlich ziemlich egal wer den Song irgendwann mal geschrieben hat. Das interessiert nur am Rande. Letztendlich zählt, ob Du als Coverband gut klingst, eine gute Performance bringst und damit Dein Publikum begeisterst. Die Nähe zum "Original" ist da weniger entscheidend. Bei einer Tributeband erwarte ich hingegen eher eine sehr nahe an der Originalband liegende Performance. Beides muss sich aber nicht ausschliessen.
 
Ich gebe TheBass zum Teil Recht: Von einer Tribute-Band erwarte auch ich, dass sie sich mit Sound und Spielweise ihres Vorbilds sehr ausführlich auseinander gesetzt haben, so dass beim Gig zumindest ein wenig das Gefühl aufkommt, ein Konzert des Originals zu sehen. Ob man das macht, indem man versucht, den Sound der Platte möglichst originalgetreu auf die Bühne zu bringen oder indem man das allgemeine Gefühl der Band einfängt, ist mE Geschmackssache.

So versuchen wir bei Jamirolike idR schon, den Sound der Platten möglichst echt rüberuzbringen. Allerdings spielt ja selbst Jamiroquai bei Konzerten selten genau so wie auf Platte, so dass wir uns immer wieder Freiheiten nehmen. Beispielsweise werden Solos nicht kopiert und Basslinien spiele ich auch nur originalgetreu, wenn sie hohen Wiedererkennungswert haben wie etwa Runaway.

Bei Hotel California würde ich allerdings auch die Originalsolos erwarten, weil die mittlerweile fester Bestandteil der Komposition geworden sind.
 

Es muss doch möglich sein, solche Themen zu besprechen, ohne gleich die "Musikerpolizei" dahinter zu vermuten ( bei denen bin ich vor 35 Jahren schon ausgetreten - weil "spasshinderlich" ). Jeder/m, der sich hinstellt und auf einer Bühne Musik macht, zolle ich Respekt. Das meine "Erwartungen" an "Profis" anders sind als bei "Amateuren" muss wohl nicht gesondert erläutert werden.

Naja, die Ausführungen erschienen mir irgendwie so streng ... mag auch damit zusammenhängen, das ich Erwartungshaltungen grundsätzlich eher kontraproduktiv finde ... aber klar, das muss jeder für sich rausfinden :-)
 
Um auf die Ursprungsfrage des Threaderstellers zurück zu kommen:
Ist bei mir schon ein paar Jahre her, aber wir haben als damalige -eher Rock als Pop orientierte Band- folgende Standard-Klassiker im Programm gehabt, die zwar schon längst abgenudelt sind, aber immer gut angenommen wurden und die ich immer noch sehr häufig bei Coverbands höre. Wenn du dich also irgendwo vostellst, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, daß die Band mehrere dieser Songs kann und wahrscheinlich auch noch einige davon im aktuellen Repertoire hat.

Highway to Hell (ACDC)
Smoke on the water (Deep Purple)
Jump (VanHalen)
I came for you (Manfred Mann`s Earth Band)
Baby Love (Mother`s Finest)
Rebel Yell (Billy Idol)
Sweet Home Alabama (Lynard Skynard)
Enter Sandman (Metallica)
Nothing else matters (Metallica)
Final Coundown (Europe)
Eye of the tiger (Survivor)
Bon Jovi (Living on a prayer)
Don`t you (Simple Minds)
How you remind me (Nickelback)
Boulevard of broken dreams (Green Day)
Numb (Linkin Park)
oder deutschen Kram:
Verdamp lang her (Bap)
Sexy (Westernhagen)
 
Ok: Sexy ist gut, Rebell Yell und Don't you ist vielleicht grade noch ok - aber der Rest? Damit fegt man doch ruckzuck den Marktplatz leer - jedenfalls solange der Promillepegel noch unter 2,5 liegt.
 
Ok: Sexy ist gut, Rebell Yell und Don't you ist vielleicht grade noch ok - aber der Rest? Damit fegt man doch ruckzuck den Marktplatz leer - jedenfalls solange der Promillepegel noch unter 2,5 liegt.

Da mache ich im Raum Köln/Düsseldorf und Münsterland andere Erfahrungen. Ich hör das Zeug immer noch bei fast jedem Event. Ist wie so ein Grundgerüst aus der älteren Abteilung. Neue Klassiker gibt es irgendwie nicht so richtig viele. Ob der Marktplatz dann leer ist, kommt sehr darauf an, wie gut die Songs gespielt werden.

Was mir gerade noch einfällt aus der deutschen Abteilung wären z.B.

Tage wie diese (Tote Hosen)
Westerland (Ärzte)
54, 74 ... (Sportfreunde Stiller)
 
"Verdamp lang her", hat das schon mal jemand gehört, wenn es von einem Nicht-Rheinländer gespielt wird? Immer lustig, besonders die Textinterpretationen :D
Kleines anekdötschen dazu:
90 war BAP noch so ziemlich jedem ein Begriff, sogar den Leuten aus Lüneburg, wo ich beinen Grundwehrdienst geleistet habe. Irgendeiner fragte mich dann einer von meinen Leidensgenossen in olivgrün, was denn "Strömpantsch" (mit norddeutschen s-t gesprochen) für ein Kölner Getränk sei.
Ich: habe ich noch nie von gehört. So ein Getränk gibt es bei uns soweit ich weiß überhaupt nicht.
Er: Doch! Auf jeden Fall! BAP würde davon doch singen, bei "Verdamp lang her" und die würden das mit ihrer Band covern und gerne endlich mal wissen, was das für ein Gesöff ist.
Ich: Wie geht denn die Textstelle?
Er: Een fulle Glas op Strömpantsch (ein volles Glas voll Strömpantsch)
Ich: ??? Ich kenne das Stück, aber die Textstelle ist mir unbekannt
Das ging da noch so einige Zeit hin und her und der gute Kerl war fest von seinem "Strömpantsch" (mit S-T, wohlgemerkt :D) überzeugt und ich hab dann echt unruhige Nächte bis zum nächsten freien Wochenende verbracht, weil mir auf Teufel komm raus nicht eingefallen ist, was er denn verdammt noch mal meinen könnte.
Zuhause habe mir dann das Stück angehört und mir ist es dann wie Schuppen von den Haaren gefallen:
Bei dem Lied gibts eine Textstelle:..vor lauter Söckerei dat finge jlatt versömp hann...(vor lauter Sucherei das Finden glatt versäumt habe) was die dann unter Berufung auf künstlerische Freiheit anders interpretiert haben :D
Sollte es die Band jetzt nach 26 Jahren immer noch geben, gibts bei denen immer noch "Strömpantsch" bei Verdamp lang her, weil ich habe ihn dann nicht aufgeklärt und grinse mir immer noch breit einen ab bei der Geschichte.
Wenn ihr irgendwann mal als Touris nach Köln kommt und ihr den Köbes in der Kneipe echt mal ins Schmitzen bringen wollt, dann bestellt doch in der Kneipe einfach mal ein "fulle Glas op Strömpantsch (mit S-T, natürlich) und sagt der Bedienung, das sei das Getränk von dem BAP mal gesungen hat ;-)
 
Covers mache ich als Spaßnummer mit zwei alten Kumpels (klassisches Rocktrio)...der Liste ist eindeutig zu entnehmen, dass wir damit kein Geld verdienen müssen...:D

Downbound Train (Springsteen)
Tired of the rain (Black Stone Cherry)
So Confused (Eigenkomp.)
Sharp dressed man (Top)
With or without you (U2)
The Letter (Box Tops)
She caught the Katy (Bues Band)
Ride On (ADAC)
I’m on fire (Springsteen)
Eleanor Rigby (Beatles)
My Name is Luca (Suzanne Vega)
Smoke on the water (Kein Scheiß)
Toxic (Britney Spears)
Bad Case Of Loving You (Robert Palmer)
Perfect Strangers (Deep Purple)
Shine On (House Of Love)
Lovesick Diane (The Bags)
Day After Tomorrow (Saybia)
Wonderwall (Auch kein Scheiß...:D)
Gone Daddy Gone (Violent Femmes)
Creep (Radiohead)
Mit 18 (Westernhagen)
There's gonna be some rockin' (ADAC)
Ace Of Spades (Motörhead)
Easy (The Commodores)
Rock 'n' Roll all nite (Kiss)
Grab Ahold (Seth Walker)
Crosstown Traffic (Hendrix)
Dig A Little Deeper (auch Seth Walker...aber bis zu Unkenntlichkeit verändert)
Life Is Tickin' Away (Eigenkomp.)
Cheers (Eigenkomp.)

Da das fast so viele Songs wie Musikrichtungen sind, tue ich mich schwer, da "Standards" herauszuarbeiten.
 
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