Testbericht: Coldamp Class-D Endstufenmodul

Noelch

Noelch

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Bassix
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Tag zusammen,

auf der Suche nach einer leichten Endstufe bin ich auf einen Münchner Bassic-Nutzer gestossen, der die von Willie gebaute Coldamp-Endstufe zu verkaufen hatte. Verbaut sind diese Module: [URL]http://www.coldamp.com/opencms/opencms/coldamp/en/products/packs/active_speaker_30/[/url]
Freundlicherweise hat er mir das gute Stück erstmal zum testen überlassen... nach zwei Proben mit meinen beiden Bands und positivem Fazit habe ich inzwischen zugeschlagen.

Das Drumrum: Sandberg Cal. PM-5, Ashdown RPM-1, Ampeg 410 HLF
Der Gegner: Dynacord L-1000

Die Dynacord bringt gewaltig Leistung mit, ist gut ausgestattet mit allen möglichen Anschlussmöglichkeiten, Limiter, etc., gilt im PA-Bereich und auch am Bass als sauber und impulsfest arbeitende Endstufe, bringt aber zum einen ein Gewicht von satten 17kg auf die Waage und ist mit einem Preis von ca. 1100 EUR nicht gerade ein Schnäppchen.
Das Gewicht war dann auch für mich der ausschlaggebende Punkt. Ein 4HE-Rack mit über 30kg macht mir(!) keinen Spaß.

Ab jetzt wirds subjektiv, keine Fakten, nur Eindrücke!
Probe Nr.1:
in dieser Band wird heftig laut geprobt. Trio, viel Gitarre, viel Bass, viel Krawall.
Ich war etwas früher da um mich ein wenig an den Coldamp zu gewöhnen.
Also angemacht, Master auf die Hälfte und ich war etwas erstaunt weil ich mir mehr Lautstärke erwartet hatte und der Sound irgendwie dünn, nüchtern, fast langweilig war.
Dann mit Input/Output vom Preamp und dem Endstufen-Master die maximal nutzbare Lautstärke eingepegelt, aber ein breites Lächeln wollte nicht auftauchen. Ich war wirklich etwas verwirrt.
Also nochmal die Dynacord angeschlossen und das erste Aha-Erlebnis. Die Dynacord bringt zwar eine Höllenlautstärke, ist aber im Vergleich geradezu schwammig und undifferenziert.
Wieder Coldamp. Hmhm, aha... sauberes Signal, kein Gemulme, kein Gebrummel, sondern einfach nur das Signal was reingeschickt wird. Und das "tight". Aber weiter die Frage ob die Lautstärke reicht.
Rest der Band trudelt ein "was hastn mit dem Bass gemacht? Knallt ja übel"...(aha zum zweiten)
Im Zusammenspiel kam dann die Offenbarung und das breite, dümmliche Grinsen. Im anfänglichen wilden Rumgejamme haben Gitarre und Schlagzeug auf jede Kleinigkeit die ich gespielt habe sofort reagiert. Tonal und auch rythmisch kam jedes Detail ganz klar und deutlich durch.
Wie soll ichs sagen... ich war nicht wirklich laut, aber es wirkt auf mich als würde nur das aus der Box kommen, was für den Bandsound relevant ist. Das aber mit Macht! Mein Sandberg hat eine ausgesuchte schöne H-Saite und die kommt jetzt so trocken und definiert, daß es staubt.

Probe Nr.2:
hier gehts geordneter zur Sache. Drums, E-Gitte, Westerngitarre, 2 Gesänge, Bass.
Uiuiui, bin ich laut. Die Endstufe blieb bei gleicher Einstellung (Master auf gut 3/4) die Lautstärke habe ich über den Output vom Preamp angepasst.
Auch hier ein aufgeräumter und definierter Klang, der sich im Bandsound deutlich bemerkbar macht und die ganze Band geordneter klingen lässt. Allen ist aufgefallen, daß wir einen besseren Sound im Proberaum hatten.

Fazit:
Am oberen Ende des Master-Regelbereichs muß man Vorsicht walten lassen. Will man mehr als die Endstufe zu leisten im Stande ist, klingts unschön.
Fürs Gewissen und das Ich-hätte-schon-gerne-Reserven dürfte mehr Leistung drin sein, aber da hallt vieleicht noch der erste Eindruck nach.
Klanglich gibts für mich jedenfalls garnichts auszusetzen. Der Bass sitzt jetzt genau so im Mix wie er sein soll!
Im Umkehrschluss auch eine weitere Bestätigung, daß der Ashdown ein wirklich feiner Preamp ist, mit dem sich dank der vielen Möglichkeiten in die Frequenzkurve einzugreifen verschiedenste gute Sounds zaubern lassen.

Für das kleine Geld und das Gewicht ist eigentlich unfassbar, was man da zu hören bekommt! Für unter 300 EUR (zzgl. Gehäuse und Kleinkram) gibt es denke ich kaum Alternativen.

So... mein erster, leicht wirrer Testbericht. Vieleicht hilfts ja dem einen oder anderen weiter.
Beste Grüße, Noelch

p.s.: jemand Interesse an einer Dynacord L-1000? [:D]
 
für mich ein bisserl traurig. Wenn du das Modul nicht gekauft hättest wäre es mittlerweile schon am Weg zu mir [:-(]

Aber danke für die schöne Review. Bestärkt mich darin, mir das Teil auch zuzulegen und dann halt selber zu bauen . . .
 
ouh, aber nicht traurig sein!
Immerhin hast du jetzt die Option, dir die eins größere Variante zu bauen. Aber auch nur, wenn du wirklich mächtige Lautstärken brauchst.

@Willie: klar darfst du was dazu sagen!
Und ich darf auch noch was sagen: gute Arbeit, sauber aufgebaut! Danke dafür ;-)
 
Wenn sich jetzt noch der Maurice zu Wort meldet, wären wir ja alle versammelt [;-)]

Danke auch von meiner Seite, für den tollen Bericht. Ich kann nur noch ergänzen, dass ich die Endstufe mit meinem EBS650er Top verglichen habe (Preamp vom EBS in die Endstufe und in meine beiden Boxen - 4x10" + 2x10"-) und im Grunde kein Soundunterschied zu hören war. Da ich mit dem EBS voll zufrieden bin, sehe ich das als großes Kompliment an. Es kann sein, dass die Endstufe noch einen Tick schneller reagiert, als die meines EBS. Aber das EBS-"Komplettpaket" ist mir halt an Herz gewachsen.

Die ganze Aktion war von meiner Seite auch eher ein Austesten. Jeder hat hier über D-Endstufen geschrieben, aber richtig ausprobiert hatte sie keiner. Zumindest als stand alone-Lösung und nicht in einem Amp verbaut. Mit Willies genialer Erfahrung und Umsetzung und meinem Geld haben wir´s jetzt mal versucht und ich freue mich, dass die Endstufe nun einen Besitzer gefunden hat.

Viel Spaß weiterhin, Nils.
 
Achja,

als nächstes werd ich mal Coldamp ausprobieren.
Allerdings den umgekehrten Weg. Ich kauf eine Alto D1 und schlachte die aus. Angeblich sollen da 2 Digimod 500 drin sein...
 
Hi Nils,

schöner Bericht! Klingt schon spannend, ich wünsch ich hätte genug Luft zur Zeit um auch GAS zu entwickeln (oh das klingt doppeldeutig [:D] )
Freut mich ja auch zu hören dass Du dem Bass weiter treu bist [;-)]
- muss Dich mal privat bemailen und ein wenig ausquetschen.
Beste Grüße aus G-Town!
ritchi
 
Ja,
die ICEpower sind richtig geil. Suitible for DIY: naja, man kommt schon an die Module dran, aber leider nur wenn man mindestens 1 Verpackungseinheit kauft. D.h. je nach Prudukt 10-100 Stück. Ich wollte aber keine Massenproduktion machen, und 2000€ (für 10 ICEpower500ASP) ist mir einfach zu teuer.
Interessant für mich wären die ICEpower125ASX2 (500W an 4 Ohm) oder die ICEpower500ASP ((auch 500W an 4 Ohm) beide inkl. Netzteil. BEsonders schön an der 125'er ist der ungerelte Ausgang mit +- 25V. Da kann man dann schön noch eine Vorstufe mit betreiben.
Allerdings bei eBay tauchen die Module auch regelmäßig auf. Nur leider nicht die, die ich gerne hätte. :-(
 
Danke erstmal für den Zuspruch!

Das Coldamp-Modul ist ja 2Ohm-fest. Sollte ich tatsächlich mal dem Wahn verfallen und beide Ampegs dranhängen wollen, hab ich ja nur einen Speaker-Out an der Endstufe. Spricht etwas gegen die pragmatische Lösung einfach ein Y-Kabel zu löten? 1x Speakon Amp, 2x Speakon Boxen?


Zitat:Original erstellt von: walktheline

Freut mich ja auch zu hören dass Du dem Bass weiter treu bist [;-)

hey ritchi,
man könnte es auch so sagen, daß ich der Gitarre weiterhin untreu bin! Bis auf Studioarbeit nehm ich nur noch den Bass in die Hand. . Macht mir zur Zeit aber einfach mehr Spaß und meine Gitarrenkreativität hat immernoch Urlaub.
Mein fx-board wächst auch immer weiter - inzwischen findet nur noch ein Drittel der Treter auf dem Furman Platz ;-)

Mail mal was du treibst... Gruß, Noelch
 

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