Tinnitus- GdB 10 & mehr

hm ... "den Staat beschicen" was soll das werden? Der "Staat"? Der "Staat", das sind wir alle. Wenn manche hier einen Selbstbedienungsladen sehen, dann schice drauf, aber wenn Geiz ist Geil Typen hipp werden, dann wird es letzlich schwierig mit dem Für Einander Einstehen
:bier:
 
Habe im den vergangenen Jahren mehrere Gehörstürze erlebt. Jedes mal einhergehend mit einem Stück weniger Hörfähigkeit. Links sind noch 50 Prozent und rechts 60 Prozent übrig. Habe auch auch einen Dauerpiep. Unangenehm, vor allem Nachts beim Schlafengehen, ich habe mich damit arrangiert. Ich wurde bei akuten Vorfällen immer gefragt, ob ich besonderem Stress ausgesetzt bin. War ich von meiner persönlichen Wahrnehmung aber nicht. Erst viel später würde in einer neurologischen Fachklinik diagnostiziert, dass die Auslöser extreme muskuläre Verspannungen im Nackenbereich waren/sind, bedingt durch einen Fahrradunfall, bei dem ich mir drei Nackenwirbel geschrottet habe und inzwischen ein stetiger Herd für Schmerzen ist. Schon möglich, dass dies für die Anerkennung eines gewissen Behinderungsgrad reichen würde. Für mich allerdings keine Überlegung wert, dafür gibt's zu viele Menschen um mich herum, denen es deutlich schlechter geht.
 
Wow, das geht ja hoch her. Dachte nicht, dass das ein so emotionales Thema ist.
Zu allererst möchte ich weit von mir weisen, dass ich versuche etwas zu erschleichen, was mir nicht zusteht. Was ich aber nicht verstehe, ist, wie hier scheinbar einige auf ihnen rechtmäßig zustehendes verzichten. Das erinnert mich so beim ersten Lesen an vile alte Menschn, denen es unangenehm ist, Leistungen von der Pflegeversicherung in Anspruch zu nehmen, weil man da ja „Schwäche“ zeigen und zugeben müsste. Da lebt man dann lieber in dreckigen nach Pisse stinkenden Löchern, manfrau kann ja noch alles - außer ein bisschen Körperpflege und Hausreinigung und und und... Dafür haben wir doch das Solidarprinzip in der Sozialversicherung etc…
Ich wurde von einem behandelnden Arzt darauf hingewiesen, dass ich einen GdB wegen meiner Knieprothese beantragen kann (was ich auch mache), daraufhin habe ich beim Fakten recherchieren gelesen, dass man zum Beispiel für einen bestehenden Tinnitus auch einen GdB erhalten kann. Ich habe seit zig Jahren einen Sendeschluss im Ohr. Das nervt. Ich weiß natürlcih nicht, ob und wie mich das eingeschränkt hat in den letzten Jahren, weil ich ja nicht weiß, wie es ohne wäre, aber natürlich hat man dadurch Defizite. Ja, ich habe mich damit arrangiert, aber geil ist anders. Und hätte ich vorher gewusst, dass man einen GdB erhalten kann, hätte ich ih schon vorher beantragt. und ich werde auch andere gesundheitliche Beeinträchtigungen, wenn sie denn vorliegen, in ein solches Antragsverfahren einfließen lassen. Ich würde es „toll“ finden, wenn ich so eine GdB von 50 erreiche, also schwerbehindert wäre. Wie oben von anderer Seite erwähnt - mehr Jahresurlaub, weniger wöchentliche Arbeitszeit, früher abschlagsfrei in Rente. Das ist fair. Fair, wenn ohne Beschiss zu erreichen.
Ich kaufe ja auch Angebote im Supermarkt und zahle nicht trotzdem den höheren Preis, würde ich fliegen, nähme ich auch Subventionen für Kerosin in Anspruch, ich zahle meinem Arzt auch nicht freiwillig einen Obulus, sondern nehme nur Kassenleistung in Anspruch.
Und dass ihr alle Menschen in Eurem Umfeld habt, die den Staat beschicen, tut mir Leid für Euch.
Kommt nach Schleswig-Holstein. Nach Uwe Barschel gab es hier nur ehrliche Häute!
Da bin ich zu 100% bei Dir. Das ist kein Sozialschmarotzertum sondern Dein Dir zustehendes Recht. Nur keine falsche Bescheidenheit. Ich war 38 Jahre berufstätig, hab 60, 70h die Woche geackert, war fast nie krank, habe fast die gesamten Beitragsjahre den Höchstbetrag gezahlt, dann irgendwann den Herzkasper bekommen um dann nach nur 5 Wochen AU den Rat zu bekommen, doch möglichst schnell auf halbtags, besser noch in Frührente zu gehen. Schönen Dank auch, geschenkt wird einem nichts, wozu also die Bescheidenheit ? Nimm mit was Du kriegen kannst !

Wichtig ist zum Einen ein Hausarzt Deines Vertrauens, der Dich unterstützt und das Spielchen ggfs. mitmacht.

Zum anderen wirst Du nach der Reha vom behandelnden Arzt auf Deine weitere Tauglichkeit für's Berufleben eingeschätzt. Da musst Du wachsam bleiben und darfst bloss nicht zu leistungsfähig erscheinen. Informiere Dich vorher gut über die Konditionen zur Erwerbsminderungsrente. Mach Dir diesen Arzt zum guten Freund und es kann sich langfristig sehr lohnen ...

Wenn Du einen Antrag auf Schwerbehinderung stellst, werden immer die die Berichte der behandelnden Ärzte angefordert. Deswegen ist Dein Hausarzt da ein wichtiger Ansprechpartner (siehe oben). Da darf man dann gerne auch mal ein bischen wehleidig sein ...

Und noch was: bevor Du Rente beantragst, werde erst mal krank, zumindest auf dem Papier. Dann zahlt die Krankenkasse nämlich erst mal bis zu 72 Wochen Krankengeld, währendessen Deine Rentenbeitragszeit weiter läuft. Auch dafür braucht man den Hausarzt ... (siehe oben).

Viel Glück !
 
Die Diskussion entzündete sich doch an diesem - vielleicht missverstanden- Post: lass dir zum Tinnitus noch eine Depression bestätigen dann gibt es mehr und schneller
Latürnich kann und darf jeder der eine Beeinträchtigung hat schwerbehinderung beantragen. Aber nicht für vorgetäuschte Beeinträchtigung.
 
Es ist gut, dass es diese Sozialleistungen bei uns gibt. Wer sie braucht, soll sie in Anspruch nehmen. Wenn jemand denkt, dass das Leben spurlos an einem vorbei geht und dass man bitte für erlittene Schäden finanziell entschädigt werden möchte, nenne ich das Vollkaskomentalität. Beides ist nicht illegal. Das eine ist kein Betrug, das andere keine Beleidigung. Wer Sozialleistungen benötigt, soll sie bitte in Anspruch nehmen.
:bier:
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich verstehe dieses „wer es benötigt…“ nicht.
Also den Gedankengang dahinter, den verstehe ich nicht.
Es gibt um mich herum Leute, denen es schlechter geht - wasn Blödsinn.
Das ist doch kein Kontingent, dass irgendwann abgeschöpft ist.
Ist das die Cis-Men-Mentalität „reitet weiter, ich halte Euch nur auf“?
 
Aber ein Pfeifen, wie ich das z.B. hab, kann man auch therapieren und damit ganz gut leben.
Eben, und das schafft nicht jeder. Ich lebe mit meinem seit 10 Jahren, am Anfang fand ich es schlimm, vor allem wenn um mich herum alles still war. Aber ich weiss, dass ich Glück im Unglück gehabt habe und viele nicht. So kenne ich persönlich Fälle, die dermassen darunter leiden, dass sie zeitweise fast durchdrehen. Also, man sollte wie gesagt nicht einfach alle über einen Kamm scheren und mit Mutmassungen rücksichtsvoll sein.
 
@Mad Jazz Morales : lass dich hier nicht beirren und mache so schnell wie möglich deinen Antrag! Füge alle relevanten Befunde der letzten 2 Jahre dazu und ab dafür!
Befolge einfach meinen Rat..... Die Integrationsämter gehen eh schon viel zu geizig mit der Vergabe der Prozente um.
 

Eben! Das Recht steht dir zu.....und es gibt keine Kontingente an Prozenten pro Jahr. Denn das ist für mich hirnloses Geschwätz von Menschen, die keinerlei Plan von der Materie haben.
 
Ich wollte dir damit keinesfalls raten, dich nicht um soziale Leistungen in Folge deines Tinitus zu bemühen. Die Ratschläge wundern mich allerdings schon sehr, ohne genaueres Wissen deines Handicaps. Genau das empfinde ich Klugscheißerei, sorry für die harten Worte. Und das es Leute um mich herum gibt, denen es schlechter geht als mir geht ist kein Blödsinn, sondern Tatsache. Noch einmal in aller Deutlichkeit: jeder soll die Leistungen in Anspruch nehmen, die er braucht. Da muss auch nichts konstruiert zu werden und sind keine "Gefälligkeitsgutachten" eines wohlwollenden Arztes notwendig. Punkt.
 

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