Wie sollte ich an mir arbeiten?

[VivaSativa]

Hallo,

Ich spiele seit etwa eineinhalb Jahren am Bass und nehme seit einem halben Jahr unterricht. Habe mich bisher ziemlich auf RHCP Songs "spezialisiert", natürlich auch einige andere Sachen und habe jetz 2 Probleme die mich gewissermaßen frustrieren.

Zum einen:
Etwas nach Gehör lernen fällt mir nachwievor recht schwer, besonders bei rhytmisch komplexeren Sachen (die mich aber eigentlich mehr intressieren, in letzter Zeit Jamiroquai).

Kann mir jemand ein paar Tips nennen, das zu verbessern? Eventuell auch Songs oder Bands nennen bei denen es einfach(man hört den Bass recht gut) und spaßig ist.

Zum zweiten:
Selbst eine Bassline "ausdenken" klappt auch noch nicht so ganz.
Ich weiss zwar ungefähr welche Töne für welche Root-Note passen (zumindest für Major/Minor/Septakkorde, denke sind die relevantesten) aber entweder, ich spiele dann etwas melodisches, rhytmisch wenig komplexes, das kann ich nämlich einigermaßen. Oder ich versuche einen Focus auf intressante Rhytmen zu legen und... Naja, ich habe das Gefühl egal welche Note ich an eine andere hänge, ich habe das Gefühl es klingt einfach scheisse. Eventuell liegt es auch daran das ich mir im vorhinnein nicht überlege was ich überhaupt spielen will sondern größtenteils herumprobiere.
Frage dazu lautet: Was ist die beste herangehensweise an das "solojammen/improvisieren". Ist eine konkrete Vorstellung von dem was ich überhaupt spielen will (es schon vorher im "Kopf" zu haben) unabdingbar? Wie trainiere ich mich damit ich es lerne?

Das schönste am Beitrag erstellen in einem Forum ist, das ich selber über meine Probleme intensiver nachdenke, und zu dem Entschluss gekommen bin, das ich erstmal einfach mal Gehör trainieren muss, um wenn ich "improvisieren" will, im vorhinein weiss "ich geh jetz chromatisch auf die quint denn das ist der Ton den ich jetz haben will...". Naja so in der Art zumindest, ich schicks trotzdem mal weg in der Hoffnung zahlreiche Antworten mit guter Absicht zu bekommen.


Vielen dank für eure Mühe und Geduld,
Thomas

btw. bekomme übermorgen einen 75' Fender Precision Bass und ODB3 Pedal yeah

 

[förb]

Erste Frage: Hast Du eine Band? Falls nein, ist hier DIE Chance dich enorm zu verbessern!!!

Ich hab in den 3 Jahren Bandarbeit viiiiel mehr gelernt als in den 5 Jahren "ziellosem" Rumgedaddel vorher! []

 

[Xarfai]

@raushöhren: da du nach eigenen Angaben schon so ein bischen was kannst und es dir nur schwer fällt folgere ich dir fehlt einfach die Übung. Das heißt raushöhren was das Zeug hält. Und natürlich nicht mit Jamiroquai anfange Nimm dir langsame Beatles Lieder, oder Blues Sachen sind immer ziemlich leicht nachzuvollziehen. Dann mal Rock/Pop Songs, und IRGENDWANN später kannst du dann mit RHCP und Jamiroquai anfangen. Funk ist eben nicht so ohne. (deswegen höhren wir Bassisten das ja so gerne )

@Komposition: "(zumindest für Major/Minor/Septakkorde, denke sind die relevantesten)". Mh... Nein, ich würde sagen einfache Dur/Moll dreiklänge sind die relevantesten *g*
Sorry aber dazu gibt es so viel zu sagen und so viele Herangehensweisen. Erstmal welche Musikrichtung willst du machen? Und wie ist den deine Herangehensweise wenn du dir eigene Sachen ausdenkst? Erklär mal dann können wir dir viel besser sagen was du anders probieren kannst.

 

[Ray Mahogany]

Moin,

ich kann förb nur zu sehr zustimmen. Mir ist es genau so gegangen und nach 14 Jahren 'Pause' geht's mir jetzt wieder so:

Nur in einer Band hast Du die Herausforderung und die Möglichkeit, Dir innerhalb erstaunlich kurzer Zeit ein Niveau zu erarbeiten, das Du beim alleine Rumdaddeln nicht so schnell erreichen würdest.

Zudem läufst Du dann auch nicht Gefahr, Dich zu einem 'unverstandenen Solo-Genie' zu entwickeln, weil eine Band einen doch ganz gut erdet und das song- und groovedienliche Spiel im Vordergrund steht.

Für die theoretischen Dinge der Harmonielehre ist dann später auch noch Zeit. Learning by doing ist erstmal angesagt.

Und wenn Du später z.B. eine guteEinführung in die Harmonielehre möchtest, schau Doch mal bei dem Member Joerg rein, der hat da eine aus meiner Sicht sehr eingängige DVD produziert. Zum Thema Groove habe ich mir die DVD von Markus Setzer zugelegt, die mir als Autodidakt sehr schnell und effektiv aufs Pferd geholfen hat.

Ansonsten: Don't think (too much) - just play!

 

[jam_bass]

Zitat:Original erstellt von: VivaSativa
...l egal welche Note ich an eine andere hänge, ich habe das Gefühl es klingt einfach scheisse. Eventuell liegt es auch daran das ich mir im vorhinnein nicht überlege was ich überhaupt spielen will sondern größtenteils herumprobiere.
Frage dazu lautet: Was ist die beste herangehensweise an das "solojammen/improvisieren". Ist eine konkrete Vorstellung von dem was ich überhaupt spielen will (es schon vorher im "Kopf" zu haben) unabdingbar? Wie trainiere ich mich damit ich es lerne?

Solo Jammen und Improvisieren verstehe ich so, dass du ohne Vorgabe spielst, also nicht zu einer laufenden Musik.
Dabei ist es für den Bass im Normalfall die Aufgabe, eine Struktur zu haben und während des Spielens beizubehalten, also im Prinzip über den Fortlauf des Stückes zumindest einen groben Überblick mitzubringen.
Da ist mMn. die beste Herangehensweise das Bluesschema, das dir den Aufbau vorgibt und genügend Platz bietet für Varianten, Fills und taktübergreifende Bewegungen. Die Blues-Harmonien findest du auch abseits des 12-Takte-Schemas in unzähligen andren Stilrichtungen, weil sie einen schönen Spannungsaufbau mit Turnaround zum Ursprung darstellen.

Das wilde Herumprobieren, welche Töne denn zu welchen passen, liefert nur per Zufall schöne Riffs, die man dann aber notieren und zu Themen ausbauen und mit anderen, aufbauenden Themen weiterverwenden sollte. Zwei Themen können schon ein Stück ergeben. (Siehe RHCP).

 

[sampson]

Zitat:Original erstellt von: Joerg

Ein Drumcomputer ist eine gute Anschaffung. Falls Du nicht schon einen hast...

Es macht einfach Spaß zu den verschiedenen Rhythmen zu spielen und man lernt schnell Rhythmen aufzunehmen.

Dem füge ich mich an.

 

[Funkaholic]

All die Themen die du angesprochen hast, werden nur durch permanentes Machen in kleinen Schritten besser.

Die Ansprüche an die selbst decken sich evtl. noch nicht mit dem was rauskommt, aber WEITERMACHEN.

Band ist super, weil da wenig Zeit zum zögern und viel Zeit zum Machen ist.

 

[VivaSativa]

Vielen dank für die netten Antworten!

Mit dem Gehör bilden, naja klappt ganz gut spiele atm etwas RATM und das geht eingigermaßen... Manche Sachen sind halt doch komplexer.

Spiele sehr oft zu Liedern dazu, die ich dann immer etwas umändere. Im konkreten halt meistens RHCP da dort sehr viele Variationen einfach gut passen.

Jamiriquai eigentlich hauptsächlich zum üben, das beim Slappen der Groove nicht verloren geht zum Beispiel.

Band suchen ist schön und gut, nur leider nicht so einfach.
Auf meine Inserate antworten blöderweise nur Metalmans, Austropop-Mädls und ein paar experimentalmusikfreudige Leute. Naja, alles nicht mein Fall bzw. experimentalmusik macht nur Sinn wenn man eine Grundlage fürs experimentieren hat, das fehlt mir noch zu sehr
Obwohl mans als Basser eigentlich leicht haben sollte, naja bin aus Wien falls jemand eine Idee hat wäre ich auch hier dankbar.

Drumcomputer wird auch sofort bezogen, mache derzeit auch das EarMaster Trainingsprogramm, wobei mir die Übungen eigentlich alle (zu meinem eigenem erstaunen) extrem leicht fallen.

Liebe Grüße,
Thomas!

btw. habe mit einem Kumpel einen 75iger Fender Precision Bass Special gekauft, den wir heute abgeholt haben. Haben uns geeinigt das ich den Bass haben/verwenden darf, wenn er meinen Squier daweil borgen kann.

Nur haben wir die Elektronik noch nicht ganz verstanden, die Fender Manuals helfen uns auch nicht. Das hintere Jazz-Bass Pickup wurde offensichtlich gegen ein anderes getauscht, die Elektronik der Pickups ist verwirrend.

Es gibt 3 Potentiometer, einer davon ist Tonblende, beide anderen scheinen Master (also overall) Volume zu kontrollieren. Dreht man eines davon ab, kommt kein Signal vom Bass weg. Desweiteren ist auf dem Bass ein Switch, also Schalter, bei dem wir nicht wissen was er macht, da sich klanglich nichts für uns wahrnehmbares verändert.
Allein die Tatsache, das 3 Potentiometer + 1 Switch am Pickguard befestigt sind, macht uns stuzig.

Da unser Wissen über diese Materie relativ beschränkt ist, wollte ich einfach fragen ob jemand eine einfache logische Erklärung dafür hat oder ob wir das mal einem Gitarrenbauer oder "Profi" zeigen sollten, um Gewissheit zu bekommen. (Frets sollten wir sowieso erneuern)
Ansonsten, vom Sound her ist der Bass eigentlich wahnsinn. Wunderschön knackiger Sound.

 

[förb]

Wieviel Schaltmöglichkeiten hat denn der Schalter?

Vielleicht fotographierste mal das E-fach und stellst das Bild hier rein....das würde helfen! []

 

[VivaSativa]

Hab den Bass leider atm nicht zuhause. Befürchtungen haben sich bewahrheitet, der Vorbesitzer hat wohl ziemlich batschat in den Body reingefräst und ein JazzBass Pickup montiert, nach demontage vom Pickguard und genauer Inspektion der Verkabelung sind wir zu dem Entschluss gekommen, der Typ war weder ein guter Schreiner noch Elektriker, da die Verkabelung einfach gar keinen Sinn ergeben hat.

Haben jetz einfach mal alle Metallteile gereinigt, ein neues JazzBass Pickup reingebaut, neue Potis gekauft und baun den heute wieder zusammen.

Bin schon gespannt