Wird KI die Musikproduktion übernehmen? -Ist "live" die Antwort?

Die Zukunft voraus sagen, fällt naturgemäß immer schwer und Zukunftsprognosen sind allzu oft Extrapolationen der Gegenwart, was in de seltensten Fällen hinhaut. Die Zukunftsprojektionen der Sechzigerjahre sagen mehr über die Sechzigerjahre aus als über das Jahr 2000. Ich halte es für gut möglich, dass das auch für die heutigen gilt.

Wir bewegen uns in eine Zeit hinein, in der Mobilität nicht mehr so selbstverständlich sein wird, wie sie heute noch ist.
Das ist sicher ein Fakt, wobei ich das nicht unbedingt für schlecht halte. Die heute aufgerufenen Preise z.B. für Flüge sind lächerlich gering, was zu den bekannten Folgen beim CO2 Ausstoß beiträgt. Was vielen nicht klar ist, ist die Tatsache, dass eine schnelle und leichte Verfügbarkeit den Wert einer Sache immer herabsetzt. Darauf warten zu müssen, dass die Lieblingsband in der eigenen Stadt auftritt, hat vielleicht einen größeren Reiz, als sich zu überlegen, ob man nach London, Oslo oder Prag fliegt, um die Show zu sehen.

Dass die Mobilität so weit eingeschränkt wird, dass eine Band, wie meine, keine 50km mehr zum Gig fahren kann, ginge mir persönlich zu weit, aber ich bin nicht derjenige, der das entscheidet. Wenn es tatsächlich so käme, hätte das noch einmal andere Folgen. Da ich es vorziehe, das Positive in den Dingen zu suchen, hoffe ich, dass die musikalischen Darbietungen einfach lokaler und vielleicht individueller werden.
Wenn Holographien erstmal qualitativ so gut sind, dass sie kaum noch von einem Original zu unterscheiden sind, dann werden sich die Veranstalter diese ins Haus holen. Die weitere Nutzung für den Privatgebrauch folgt dann.
In meiner Wahrnehmung sind Holographien näher am Medium "Film" (der ja längst kein Film mehr ist, deshalb in Anführungszeichen) beziehungsweise "bewegte Bilder" - Motion Pictures. Und genau so wenig wie der Film das Theater abgeschafft hat, hoffe ich, dass die "Avatare" die Musikdarbietungen auf der Bühne nicht verdrängen können. Veranstaltungen wie die "Abbatare" kommen mir ein bisschen so vor, wie die öffentlichen Vorführungen der Gebrüder Lumière.
Aber sobald jeder am PC oder Laptop das selber machen kann, wird es schwer für die "leibhaftige" Darbietung.
Da sind wir dann wieder bei den Einwegfeuerzeugen. In der Steinzeit wäre für ein Einwegfeuerzeug vielleicht ein Tempel gebaut worden und die NASA hätte in den Sechzigerjahren vielleicht Unsummen bezahlt für einen Rechner mit der Kapazität, wie der alte Laptop, mit dem ich hier tippe. Die leichte Zugänglichkeit verringert den subjektiven Wert um ein Vielfaches. Wenn jeder "Avatarperformances" produzieren kann, werden die so interessant, wie die Videos in TikTok.
Wahrscheinlich werden die Leute der Technik irgendwann überdrüssig und möchten wieder "live"
Das meine ich.
meinst du mit "Eigenproduktionen" Videos?
Musikaufnahmen, CDs, Videos, alles Mögliche. Heute kann jede und jeder veröffentlichen. Prinzipiell weltweit, muss sich aber diese potenziell unendliche Aufmerksamkeit mit potenziell unendlich vielen anderen Anbieterinnen und Anbietern teilen. Damit man sich nicht ganz so als kleines Lichtlein fühlt, bieten die Plattformen Aufmerksamkeit gegen Bezahlung an.
:bier:
 
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Meine Frage ist aber nicht, ob es das gibt, seit wann es das gibt und in welcher Qualität es da gibt, sondern, ob "perfekte" Musikproduktionen aufgrund der perfekt produzierten Masse immer uninteressanter werden und ob man sich als Mensch vielleicht nicht besser auf seine Kernkompetenz, nämlich die persönliche Anwesenheit konzentrieren sollte. Ein mir befreundeter Schlagzeuger einer relativ erfolgreichen Punkband sagte mal, dass CDs mittlerweile den Charme von Einwegfeuerzeugen haben.

Aber: Eine richtig gute Bühnendarbietung bekommen die

-glaube ich- nicht hin.
:bier:
Die KI hat keine Seele....daher wird sie nie so grooven wie ein Mensch...ausser wir enden wie bei I-Robot, dann ist eh alles zu spät.
 
Ich sehe dass Thema als sehr kritisch. Habe den Thread nicht gelesen, sondern steuer nur mein Senf bei. Kürzlich las ich einen Bericht, wo ein Gemälde-Kunstwettbewerb von jemanden gewonnen wurde, der, wie sich erst im nachhinein heraus stellte, das Bild nicht malte, sondern sich von einem KI Programm ausspucken lassen hat. Der Teilnehmer durfte wohl den Sieg wohl behalten, da es für so eine Nummer noch keine Regularien gab. Also ich frage mich da, wann man da, ohne es zu wissen, Bücher lesen wird, die niemand selbst schrieb. Ratgeber. Propaganda kommt mir da unweigerlich in den Sinn. Ich halte das Thema, gerade für Künstler, Dichter, Poeten, Maler, Designer, alle kreativen Freigeister für hochsensibel.
Jaja, früher war alles besser bashing... Davon lass ich mich nicht irritieren. Mein Instinkt findet das im Kontext der kreativ schaffenden, als auch der kreativ konsumierenden nicht gut. Gar gefährlich.
 
Ich bin Kunstmaler, Portraitist und irgendwie..mit den Jahren, schaffe ich es, meinen Gemälden Leben zu verleihen...das gewisse Etwas in einem Gesicht, dass etwas ausdrückt. Und ich gebe zu, in der bildenden Kunst habe ich keine Angst vor künstlicher Intelligenz, da Kunst so extrem gefächert ist.
Manche bezeichnen es als Kunstwerk, wenn sie Butter an die Wand werfen 🥱
 
Ich sehe dass Thema als sehr kritisch. Habe den Thread nicht gelesen, sondern steuer nur mein Senf bei. Kürzlich las ich einen Bericht, wo ein Gemälde-Kunstwettbewerb von jemanden gewonnen wurde, der, wie sich erst im nachhinein heraus stellte, das Bild nicht malte, sondern sich von einem KI Programm ausspucken lassen hat. Der Teilnehmer durfte wohl den Sieg wohl behalten, da es für so eine Nummer noch keine Regularien gab. Also ich frage mich da, wann man da, ohne es zu wissen, Bücher lesen wird, die niemand selbst schrieb. Ratgeber. Propaganda kommt mir da unweigerlich in den Sinn. Ich halte das Thema, gerade für Künstler, Dichter, Poeten, Maler, Designer, alle kreativen Freigeister für hochsensibel.
Jaja, früher war alles besser bashing... Davon lass ich mich nicht irritieren. Mein Instinkt findet das im Kontext der kreativ schaffenden, als auch der kreativ konsumierenden nicht gut. Gar gefährlich.
Was wäre denn mit einer Regelung, ähnlich wie wir sie schon für Nahrungsmittel nicht hinbekommen?
Jeder darf verkaufen, was er will(*), er muss nur klar und verständlich (und ausreichend groß) draufschreiben, was drin ist.
(*)Nagut, nicht alles was er will, die aktuellen Grenzen sollten schon weiter eingehalten werden, kein Kinderporno etc. Aber man darf ja auch kein echtes Rattengift als Nahrung verkaufen, insofern passt das Beispiel schon.
 
Was wäre denn mit einer Regelung, ähnlich wie wir sie schon für Nahrungsmittel nicht hinbekommen?
Jeder darf verkaufen, was er will(*), er muss nur klar und verständlich (und ausreichend groß) draufschreiben, was drin ist.
(*)Nagut, nicht alles was er will, die aktuellen Grenzen sollten schon weiter eingehalten werden, kein Kinderporno etc. Aber man darf ja auch kein echtes Rattengift als Nahrung verkaufen, insofern passt das Beispiel schon.
Kein Ahnung. Ich habe auch nicht gesagt dass ich Regeln als probates Gegenmittel erachte. Ich habe nur gesagt, dass es für den o.g Fall noch keine entsprechenden Regeln gibt. Ob Regeln funktionieren/greifen können, hängt meiner Meinung nach auch nicht davon ab ob WIR das hin bekommen, sondern ob die REGULATOREN es hinbekommen WOLLEN. Wenn jene beabsichtigen etwas zu regulieren, werden Sie es auch tun. Dafür gibt es leider zu Hauf Beispiele.
Ich denke dass der KI Trend auch in der Kunst unaufhaltsam ist, was ich aber nicht begrüßen muss. Ich finde es nicht gut.
 
Was wäre denn mit einer Regelung, ähnlich wie wir sie schon für Nahrungsmittel nicht hinbekommen?
Jeder darf verkaufen, was er will(*), er muss nur klar und verständlich (und ausreichend groß) draufschreiben, was drin ist.
(*)Nagut, nicht alles was er will, die aktuellen Grenzen sollten schon weiter eingehalten werden, kein Kinderporno etc. Aber man darf ja auch kein echtes Rattengift als Nahrung verkaufen, insofern passt das Beispiel schon.

Ja, dann schreib doch mal: wurde zur Erstellung Deines Posts KI verwendet oder nicht?
 
Also ich frage mich da, wann man da, ohne es zu wissen, Bücher lesen wird, die niemand selbst schrieb. Ratgeber. Propaganda kommt mir da unweigerlich in den Sinn.
Ich bin mir sicher, dass du im www schon Artikel gelesen hast, die von Schreirobotern verfasst wurden. Ich finde, irgendwie merkt man das auch. Wenn du zum Beispiel liest: "Das Gerät kommt mit einem Sahnehäubchen", kannst du davon ausgehen. Niemand, der professionell schreibt, verwendet die Phrase "kommt mit" im Sinne von "wird mitgeliefert". Es kann aber auch sein, dass der Schreib-Bot imitiert wurde. ;-)
:bier:
 
Ich zBsp, kann, seit dem ich von der Story des Gemäldewettbewerbes weiß, keine Kunst/Bilder mehr so anschauen, wie ich es zuvor geliebt habe, solche anzuschauen, wenn ich dessen Quelle nicht kenne.
 
Ich bin mir sicher, dass du im www schon Artikel gelesen hast, die von Schreirobotern verfasst wurden. Ich finde, irgendwie merkt man das auch. Wenn du zum Beispiel liest: "Das Gerät kommt mit einem Sahnehäubchen", kannst du davon ausgehen. Niemand, der professionell schreibt, verwendet die Phrase "kommt mit" im Sinne von "wird mitgeliefert". Es kann aber auch sein, dass der Schreib-Bot imitiert wurde. ;-)
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Ja sicher. Vielleicht ist die einzig sinnvolle Gegenbewegung dieses Trendes, sich konsequent (so weit möglich) aus den Untiefen des WWW's zu verabschieden und eine Rückkehr zum analogen Leben zu celebrieren.
 

Ich zBsp, kann, seit dem ich von der Story des Gemäldewettbewerbes weiß, keine Kunst/Bilder mehr so anschauen, wie ich es zuvor geliebt habe, solche anzuschauen, wenn ich dessen Quelle nicht kenne.
Ich denke, auch hier wird es einfach billig werden. Das merkt man ja schon im Bereich Photographie. Jedes Männerportrait bekommt den "Ich-habe-schon-so-einiges-erlebt-Gesichtsfalten-Kontrast-Filter" und jedes Teenieportrait den "eigentlich-bin-ich-ein putziges-Haustier-Filter" übergestülpt.
:bier:
 
Ich denke, auch hier wird es einfach billig werden. Das merkt man ja schon im Bereich Photographie. Jedes Männerportrait bekommt den "Ich-habe-schon-so-einiges-erlebt-Gesichtsfalten-Kontrast-Filter" und jedes Teenieportrait den "eigentlich-bin-ich-ein putziges-Haustier-Filter" übergestülpt.
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Ich bin mir da nicht so sicher. Schließlich hat die KI im obigen Bsp. auch gewonnen. Ich denke nicht dass man das in absehbarer Zeit noch unterscheiden kann, wo vorne und hinten ist.
 
Die KI hat keine Seele
Richtig. Vielen Menschen ist das aber egal. Neulich am Bahnhof wartete ich auf den Zug. Ein paar Meter weiter saß ein junger Mann mit seinem Ghettoblaster und hörte laut Musik. Also eher so ein Techno-Derivat. Das war so stumpf und so einfallslos arrangiert, das kann eigtl. nur eine KI gewesen sein. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein menschlicher Geist sich sowas ausdenken kann. Stichwort Unterforderung. So etwas scheint aber vielen zu gefallen.
Wozu brauche ich Musik mit Seele, wenn alles um mich herum seelenlos ist? Da ist sogar was dran.
 
Dieses Dingen kann sogar ziemlich korrekten Code in verschiedenen Programmiersprachen erstellen.
Gibt schon viele Diskussionen in diversen Entwicklerforen.

Glücklicherweise bin ich alt genug, um mir das komplett am Arsch vorbeigehen zu lassen! :-)
 
Wozu brauche ich Musik mit Seele, wenn alles um mich herum seelenlos ist? Da ist sogar was dran.
Wer macht es denn seelenlos? Was ist Ursache, was ist Wirkung?
Glücklicherweise bin ich alt genug, um mir das komplett am Arsch vorbeigehen zu lassen!
Denke ich mir auch manchmal, aber ich fühle mich noch nicht alt genug, um mit voller Überzeugung zu denken "Das interessiert mich alles nicht mehr."
:bier:
 
Denke ich mir auch manchmal, aber ich fühle mich noch nicht alt genug, um mit voller Überzeugung zu denken "Das interessiert mich alles nicht mehr."
:bier:
Ich bin jetzt 66, aber nicht ALLES interessiert mich nicht mehr! :-)

Ich habe schon sehr früh gemerkt, daß ich so ziemlich alles, was mich nicht direkt angeht,
ignorieren kann, was extrem zu meiner Augeglichenheit und Stressfreiheit im Leben beigetragen hat!
Einfach mal ausprobieren. :-)
 

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