Bunddarm

schokomat

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Hallo,
bei historischen Saiteninstrumenten wurde/wird ja Bunddarm für die Bundierung genommen.
(Daher übrigens der Name „Bund“, von „gebunden„)
Ich habe hier einen Fretlessbass, bei dem würde ich das gerne mal versuchen.
Hat jemand damit Erfahrungen? Zb. welche Dicke wird benötigt?
Viele Grüße
 
Früher hat man dafür oft „alte“ (Darm-)Saiten genommen, die aber in der Dicke variieren… von ca. 0,3 bis 4 mm. Ich würde mich an der Breite von „normalen“ Bünden orientieren und nach ca. 1,5-2 mm breiten „Drähten“ bzw. Saiten schauen, wenn ich so an die Gambe meines Kontrabass-Lehrers denke. Ich habe aber selbst nur wenig Erfahrung damit, könnte aber mal nachfragen…
Übrigens werden heute anscheinend auch ab und zu Polyamid-Bünde verwendet.
 
Die Bünde aus Darm nützen sich relativ schnell ab, das wird bei Stahlsaiten nochmal schneller gehen. Violonespieler verwenden auch meist doppelte Bünde. Die dicksten Bünde auf meiner Theorbe haben etwa 1,2mm Durchmesser, würde etwa 1,5mm für Bass probieren. Ein Kollege hat übrigens eine Zeitlang Nylonsaiten (Gitarre!) als Bünde verwendet, die sind zäher, aber schwierig zu knoten. Überhaupt ist die Knüpftechnik entscheidend. Je nach Steigung des Halses den Knoten einen oder zwei Bünde unterhalb enganliegend anbringen, die Enden mit Feuerzeug absengen und den Bund in die richtige Position schieben. Je nach Holzhärte entstehen dabei aber Druckspuren am Hals, zumindest bei der hauchdünnen Lackierung der historischen Instrumente. Wird der Bund locker, kann er eine Zeitlang mit gefalteten Papierunterlagen gestrafft werden.
Hoffe das hilft dir weiter!
 
Ich würde gerne das Thema wieder aufleben lassen da ich meinen alten Kontrabass ebenso gerne mit Darmbünden versehen würde.

Welche Anzahl an Bünde würdet ihr empfehlen? Bis zum 7. Bund? Oder 5?

Gibt es einen Bassbauer der auf sowas spezialisiert ist um das einzurichten?

Grüße Hen
 
ch habe hier einen Fretlessbass,
auf einem fretless würde ich das tatsächlich mit kabelbinder machen, kostet nicht viel und zickt nicht rum. mache ich bei kontrabassanfängern ab und an auch genau so.

Bis zum 7. Bund? Oder 5?
wenn es geht bis zum 7., bei gamben wird das auch so gemacht. geht aber nur mit es-mensur, bei einer d-mensur kann man den 7. nicht richtig binden, der rutscht wegen des halsansatzes immer wieder zurück.

Gibt es einen Bassbauer der auf sowas spezialisiert ist um das einzurichten?
michael bornhak macht das auf jeden fall: www.bornhak.de - falls das zu weit weg ist: wer gambe kann, kann das auch. man kann sich auch den speziellen knoten zeigen lassen und das selber machen. und unbedingt kleine holzkeile einpacken, der darm dehnt sich je nach wetter und handschweiss und temperatur, man muss ständig korrigieren.

Violonespieler verwenden auch meist doppelte Bünde.
so ist es. lässt sich auch einfacher knüpfen.
 

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