Der musikalische Gottesläster-thread

Merkwürdig, mir fällt nix ein.
Schlechte Musik/Bands vergesse ich einfach und erinnere mich nur an gutes Zeuch.

Cool, sone Negativ-Demenz :great:
SO!
Jetzt ist mir doch noch was eingefallen (Steinigung erfolgt am 20.03.21 12:00 auf dem Marktplatz) :D
Ich hab es wirklich versucht, mir das anzuhören und gut zu finden.
Musikalisch für mich belanglos und überhaupt nicht fesselnd. Da wird versucht, um grandiose Bassisten etwas Musik zu basteln. Geht für mich leider überhaupt nicht!

Marcus Miller
Victor Wooten
:fear:

Gegenbeispiel: Rocco Prestia. Den kann ich mir stundenlang anhören, weil er mit seinem Bass die Musik von T.O.P. einfach nach vorne bringt :great:

Edith: Damit sind natürlich die Soloprojekte der Superstars gemeint.
 
Dieser Jerusalema Song, ihr wisst schon, wo es diesen Tanz gibt, wo jeder und alles mal ein Video veröffentlichen muss... und meine Frau jeden dieser Videos bis ganz zum Schluss ansieht wärend ich grade Indiana Jones schauen möchte.... ich halt das nichtmehr aus! Es tut mitlerweile richtig weh in den Ohren! Lieber 10 Jahre nonstop Summer of 69 und Narkotic als noch einmal dieser Kacksong mit dem überaus langweiligen Tanz!

Musste erstmal nachschauen was das ist. Wem auch immer sei Dank, dass so ein Kram immer unbemerkt an mir vorüberzieht. Das letzte woran ich mich erinnern kann ist, dass sich Leute eiskaltes Wasser übern Kopp gekippt hatten.
Wer denkt sich so einen Schmarrn aus und warum macht das jeder nach?
 
6BB8B75F-7284-418A-BB5A-5F28994CB845.jpeg

Also da gab es wahrlich schon schlechtere Ideen ;-) wie es umgesetzt wird liegt ja nicht am Erfinder...
 
Also was ich absolut abstoßend finde, ist die Mukke von Cannibal Corpse und Konsorten. Ich weiß, die haben ihre Fans und Alex Webster kann die 27-Finger Technik aber eigentlich ist mir die Mukke auch völlig egal, wenn man sich lyrisch mit dem Ausbuddeln und Zerstückeln von Kinderleichen beschäftigt und sich ernsthaft Gedanken darüber macht, wie genau dies zu bewerkstelligen ist.

Sorry, aber was genau läuft da schief? Da muss sich ja jemand in seiner Freizeit Block und Stift geschnappt und Lebenszeit dafür verschwend haben, zu überlegen wie genau er was gerne im Detail, ach lassen wir das...mir wird schlecht.

Es wird auch nicht unbedingt besser, wenn man in Interviews was von Rassenhass unter den Menschen schwafelt, wenn man gefragt wird, warum man bei world of warcraft immer mit den Orks spielt und sich irgendwelche Ork-Zeichen tätowiert.

definitiv nicht meine Welt. Auch nicht im Sinne von „die Texte sind scheiße, aber die Musik...“ ich höre ja auch nicht Störkraft weil die Musik so fetzt.

so, genug gelästert ;-)
 
Ich glaube die 80er muss man erlebt haben um sie zu verstehen/zu mögen. Es ist das Jahrzehnt mit dem ich musikalisch am wenigsten anfangen kann.
 
Ich glaube, ich kann da mitreden, weil ich in den Achzigern meine aktivste Zeit als Musiker hatte. Genausowenig wie die Sechziger alleine von Beatles, Stones, Hendrix und Konsorten geprägt waren, sondern auch von Peter Alexander, Ronny und Cliff Richard, gab es in den Achzigern auf der einen Seite Dieter Bohlen und auf der anderen Seite Rio Reiser.

Sogar so eine scheinbar griffige Sparte wie die Neue Deutsche Welle hatte auf der einen Seite Protagonisten wie Fräulein Menke auf der anderen Seite gab es die Einstürzenden Neubauten oder The Wirtschaftswunder. Sogar die einzelnen Protagonisten hatten manchmal eine sehr große Bandbreite. z.B. Markus (ich will Spaß) ist ja eher leichte Kost. Die Band, in der er früher mitgespielt hatte, war eine meiner local Heroes, nämlich "Nylon Euter".

Diese "Fünfziger", "Sechziger", "Siebziger", "Achziger".....Wahrnehmung der Musik, als wären das verschiedene Kaufhausabteilungen hat seine Berechtigung, ist aber nur zu verstehen (und zu verzeihen), wenn man keinen Bezug dazu hat, wie wichtig Rockmusik einmal gewesen ist, um sich als Jugendlicher von der Erwachsenenwelt abzugrenzen.

Wahr ist, dass es vom 01.01.1980 bis zum 31.121989 einen ganz merkwürdigen Geschmack beim Abmischen gab. "Leg mal ein Gate auf die Snare"....grauenhaft. :bier:
 
In den 80er war ich noch zu klein um wirklich was sagen zu können. Fand aber damals die Songs welche mein Bruder auf Kadette hatte schon geil! Europe, White Snakes, Bon Jovi, Van Hallen, GnR, usw. war da drauf.
 
Ich glaube die 80er muss man erlebt haben um sie zu verstehen/zu mögen. Es ist das Jahrzehnt mit dem ich musikalisch am wenigsten anfangen kann.
Ich bin als Jahrgang 75 voll in den 80s aufgewachsen und versuchte mich pünktlich ab 15-16 sehr bewusst davon abzusetzen, also vom Mainstream halt. Aber Mainstream war auch schon in den 70ern kacke und die 80s haben wunderbare Musik hervorgebracht wenn man ein kleines bisschen genauer hinschaut.
Heute habe ich ähnlich wie @Princess Chlamydia meinen Frieden mit vielen 80er Bands gemacht und mag es mittlerweile. Teilweise(!) finde ich die Soundästhetik inzwischen gut.
Das kann auch am Alter liegen, wo man langsam auch mal nostalgisch wird und die 80er sind halt meine Nostalgie, nicht die 60s oder 70s.
 
Ich glaube die 80er muss man erlebt haben um sie zu verstehen/zu mögen. Es ist das Jahrzehnt mit dem ich musikalisch am wenigsten anfangen kann.
Meinen Absatz zu Mainstream konnte ich wegen @Mudskipper streichen, da war er schneller

Aber die 80er haben auf der dunklen Seite mit Postpunk angefangen und mit Grunge aufgehört, nein Grunge war kein Kind der 90er, Grunge wurde in den 80ern geboren, genauso wie Stoner, die 80er das war die Zeit des Hardcore und und und und dazwischen war immer viel Spielwiese. Bei mir gab es damals sowas hier zum Frühstück, muss man nicht mögen, geil ist es trotzdem:




 
Aber die 80er haben auf der dunklen Seite mit Postpunk angefangen und mit Grunge aufgehört, nein Grunge war kein Kind der 90er, Grunge wurde in den 80ern geboren, genauso wie Stoner, die 80er das war die Zeit des Hardcore und und und und dazwischen war immer viel Spielwiese.
Absolut richtig.
Ich bin halt in der niederrheinischen Pampa aufgewachsen, wir waren nicht so schnell. Immerhin habe ich 89-90 Bad Religion und New Model Army entdeckt, das hat schon mal geholfen.
ja das ist etwas was mich zt echt nervt
ich sage ja kommt darauf an was. Gated Snares und viele andere Sound-Unfälle mag ich bis heute nicht, aber gerade Anfang 80er gab es sehr coole Synth-Sounds und gegen Ende wurde der Gesamtklang auch wieder natürlicher...nicht überall aber als Trend erkennbar.
 

Meinen Absatz zu Mainstream konnte ich wegen @Mudskipper streichen, da war er schneller

Aber die 80er haben auf der dunklen Seite mit Postpunk angefangen und mit Grunge aufgehört, nein Grunge war kein Kind der 90er, Grunge wurde in den 80ern geboren, genauso wie Stoner, die 80er das war die Zeit des Hardcore und und und und dazwischen war immer viel Spielwiese. Bei mir gab es damals sowas hier zum Frühstück, muss man nicht mögen, geil ist es trotzdem:





Wenn man ehrlich ist, hat Punk in Deutschland in den Achzigern begonnen. Was die jungen Leute vergessen, ist, dass es damals noch keinen unbegrenzten Zugang zu Musik gab. Exotische Schallplatten musste man im Laden bestellen und dazu musste man die Namen der Bands und der Platten kennen, oft nur vom Hörensagen denn Google gab es nicht. Ein guter Plattenladen war deshalb sehr oft die Keimzelle für eine gute Musikszene.

Und: Die B52s muss man mögen -zumindest wenn man in den Achzigern in der Dorfdisco so etwas zum ersten mal gehört hat:
 
Also was ich absolut abstoßend finde, ist die Mukke von Cannibal Corpse und Konsorten. [...] Sorry, aber was genau läuft da schief? Da muss sich ja jemand in seiner Freizeit Block und Stift geschnappt und Lebenszeit dafür verschwend haben, zu überlegen wie genau er was gerne im Detail, ach lassen wir das...mir wird schlecht.
Ich find das Thema unheimlich interessant. Und ich finde, dass die geschriebenen Texte von CaCo weit weniger problematisch sind, als die begangenen Taten von Ed Gein oder Kindershowmoderator Jimmy Saville.

Manche sagen, die Kunst solle sich am Leben orientieren. Auch wenn das hier ein abnormales Randphänomen ist, genau das tun Corpse. Im Grunde vertonen die nur Polizeiberichte. Und egal wie abartig wir etwas finden, es gibt nichts, was es nicht schon gibt. Oder gab. Im Englischen gibt es das Wort felching, ein, hehehe, tolles Beispiel für die mangelnde Kreativität unserer 08/15- 8-16h-Bürger-Vorstellungskraft, die nicht im Traum darauf kommen würde, was andere schon geleistet haben. Naja. Es gibt nichts, was es nicht schon gibt. Andere hingegen, unter anderem Literaturgott Oscar Wilde, meinen, das Leben solle sich an der Kunst orientieren. Na vielleicht manchmal besser nicht. Aber Kontext ist wichtig, und er hat das nicht in dem Sinne Cannibal Corpse gemeint.

Texte, auch wenn es wirklich komisch ist diese Texte unter Kunst zu verbuchen, nehme ich so hin wie die Bilder auf der Zigarettenschachtel. Die sind halt da und weder mich, noch andere, juckt das wirklich. Aber freilich "schön", dass es das gibt, denn wenn ich nur noch einen Text über girl, it's true, I love you, you're tearing up my heart [most used words in lyrics] höre, dann...
 
ch find das Thema unheimlich interessant. Und ich finde, dass die geschriebenen Texte von CaCo weit weniger problematisch sind, als die begangenen Taten von Ed Gein oder Kindershowmoderator Jimmy Saville.
Yes! und ist nicht Kunst das wunderbarste aller Ventile um mit den dunklen Seiten der menschlichen Seele umzugehen.

Das soll jetzt nicht heißen, dass es auch Texte gibt die einfach nur Scheiße sind.
 
Im Englischen gibt es das Wort felching, ein, hehehe, tolles Beispiel für die mangelnde Kreativität unserer 08/15- 8-16h-Bürger-Vorstellungskraft, die nicht im Traum darauf kommen würde, was andere schon geleistet haben.
Und dann Abends Dexter gucken und True Crime Podcasts sich anhören.
Cannibal sind nicht mein Ding, aber es ist Kunst.
Ähnlich bei Laibach(Rammstein für Erwachsene): Lange haben Viele gedacht das wären Faschisten, dabei ist das Bandkollektiv ein Spiegel vor Faschismus und der Faszination von Totalitarismus den Menschen anscheinend haben und pflegen.
 
Metallica - alle beten sie an, ich denke nur mach aus die Kacke. Ausser die ersten drei Minuten von One, die sind gut. Rein theoretisch sollte ich die mögen, ich mag Metal und bin in der Zeit aufgewachsen. Musik, die man in der Jugend hört, hinterlässt laut Forschung überstarke Emotionen, sodass man auch mit grauen Haaren die Musik der Jugendzeit liebt, weil sie halt emotional so stark besetzt ist. Bei mir nicht. Überhaupt nicht. Metallica geht total an mir vorbei. Und ich mag Lars nicht.

AccaDacca - zündet bei mir so komplett rein gar nicht. Ein Studienkollege hat für lau Roadie für die Band gemacht um sich die live aus nächster Nähe ansehen zu können. Stundenlang mit Zeitdruck LKW-weise diese riesigen Bühnenaufbauten schleppen für mit ohne Geld, als Gelegenheit einfach dabei zu sein. Ich stehe nicht mal für ein Schnitzel auf, und der macht gleich sowas. Okay, den Chorus von Thunderstruck finde ich ganz cool, wenn das in einem Filmtrailer oder so kommt, aber sonst ist mir das Lied zu lang und in mir passiert nichts. Nur meine Mutter versteht mich, ansonsten gucken bei meinem Geständnis alle so, als hätte ich gerade Taylorpolynome erklärt.

Linkin Park - alle um mich herum feiern die bis zum Umfallen, hören sich sogar Remixe an, tanzen dazu in Clubs, für mich ist das wie Medusa angucken. Ich dislike diese Band absolut irrational abgrundtief. Warum, weiss ich nicht, aber weil ich sie so sehr nicht mag, will ich auch nicht weiter darüber nachdenken. Dabei war ich damals über Korn in die ganze NuMetal-Rebellenphase gegen harmlose Mittelstandseltern eingestiegen und fand es cool. Staind, Creed, Slipknot, P.O.D. und Konsorten hab ich alle gehört, aber LP, und tatsächlich auch nur die, hab ich schon damals abstossend gefunden, obwohl das eigentlich haargenau das selbe ist wie alle anderen.

Adele - ohne Frage einer der grössten Stars überhaupt. Aber wenn sie in die hohen Register reinsingt, gehen meine Augen zu weil es mir in den Ohren beisst. Ist mir unerklärlich, aber ich bekomme tatsächlich physische Schmerzen, wenn sie hohe Töne singt. Meine bessere Hälfte hat auch noch hello from the other SAAAAAAAAA-HAAAAJ als Klingelton. Wenn das morgens im Bett klingelt, gibt es eine plötzliche, vielleicht etwas einseitige Kissenschlacht, aber ich hoffe immernoch optimistisch auf einen irgendwann einsetzenden Lerneffekt.

Cindy Lauper - oh fuck me dead. Meine Mutter hat mich sehr früh bekommen, also als ich anfing zu denken und die Welt wahrzunehmen, war sie noch jung, hat sich wohl noch selbst gesucht und vermutlich deswegen diese starken, selbstbewussten Powerfrauen aus dem Showbiz als Vorbilder genommen. Deren Musik lief dann halt tagtäglich laut rauf und runter, sehr gerne auch nur ein bestimmtes Lied in Endlosschleife für drei, vier Stunden hintereinander weg. Während ich deswegen bis heute, so gute 30 Jahre später, Texte von Suzanne Vega, Alison Moyet (die ich toll fand), Sinhead O´Connor (die auch), Tasmin Archer (I blame yuuuu for the moonlit skaaaaaaaaaj), Annie Lennox (HEY! This boat is sinking... plimplimplim), die absolute Göttin Patricia Kaas (mon! mec! à! moi! il me parle d'aventuuuuuures - uaaaah instant Gänsehaut bis heute!) etcpp so halb motiviert, halb amüsiert mitsingen könnte, gibt es da noch Cindy Lauper. Görls just wanna ha-aaaalts Maul ey! Ist gut jetzt! Es reicht! Hör auf zu schreien! Alles an ihr gibt mir Aids. Freddy Mercury starb, nachdem er dieses Lied gehört hatte. Wäre ich US-Präsident und sie hätte ein Konzert, wäre das für mich Grund für einen atomaren Erstschlag. Ich würde lieber 12 Runden Sandsack der Klitschkos sein, über zerbrochenes Glas geschleppt und mit Honig beschmiert in ein hungrige-Bären-Gehege geworfen und das ganze Gehege in ein Weisse-Heie-Becken gekippt als ihre scheiss Musik wieder hören zu müssen. Meine Mutter hat damals natürlich viel Lauper gehört weil freches, rebellisches Mädchen und so und ich konnte mich nicht dagegen wehren, aber irgendwann reichte es auch meinem Vater endgültig mit Rockgöre mein Arsch und er hat all ihre scheiss Platten wutentbrannt und hasserfüllt vor meiner Mutter Augen aus dem Fenster gefeuert. Ein grossartiger Moment, Erlösung, Befreiung, und bis heute eine tolle Erinnerung. Ich danke ihm von Herzen, das war das wichtigste, was er je für die Familie getan hat. Väter sind wichtig!

Tool - meine, und vermutlich nicht nur meine, unanfechtbare Lieblingsband meiner Jugend. Alles gekauft, Platten, Shirts, Konzerte besucht, Herzschmerz weil einfach keine Platten mehr kamen, auf Perfect Circle ausgewichen weil es ja kein Tool mehr gab - über 20 Jahre später kommt endlich ein Album! Und... berührt mich irgendwie nicht mehr. Klingt für mich wie AI-Musik, die die alten Platten akribisch analysiert hat und daraus neue Lieder geschrieben hat. Hmm. 20 Jahre Wartezeit waren wohl einfach zu lang. Wie eine Fernbeziehung über zwei Kontinente und zwölf Zeitzonen. Diese Leere, die Tool damals hinterlassen hat und die ich gefüllt haben wollte, naja, irgendwie ist da wohl Meshuggah reingerutscht. Und mir gefällt Meshuggah tatsächlich auf jede Art und Weise besser. Die haben für mich eine solche Substanz und überirdische Kraft, dass ich wohl keinen Bedarf mehr nach Tool oder allem, was mir das damals bedeutet hat, habe. Als wäre ich da rausgewachsen und meine Suche nach meinem musikalischen Über-ich abgeschlossen.

David Bowie - normalerweise mag man ja "die alten" Platten einer Band, bis sie sich zu mehr Kommerzreichweite weiterentwickeln und dann nicht mehr trve sind und so, und dann bringen die immer mehr Platten raus und man fragt sich warum eigentlich. Aber bei mir ist das mit Bowie irgendwie anders herum. Seine ersten Werke jucken mich herzlich wenig, aber seine letzte Platte auf der Tim Lefebrve Bass spielt, oh mein Gott ist diese Platte gut. Aber sowas von. So richtig sowas von. Oh. Mein. Gott. Ich wünschte, er hätte noch mehr davon aufnehmen können.

80er Musik - ist abartig. Dieser Synthsound, diese Snare mit Reverb, die Mode, bäh. War komplett furchtbar. Nichts an dieser Zeit war gut. Wie Cindy Lauper, diese Hexe. Und heute gibt es sooo gute Musik und Auswahl. Ich kann die 80er als Epoche nicht leiden, auch wenn ich da aufgewachsen bin. Als ich Musik spielen gelernt habe, dann entweder Hippie-Songs wie Jefferson Airplane oder irgendwas aus der jeweiligen Zeit wie Korn, aber grundsätzlich nichts aus den 80ern, weil da nur Mist war. Ich habe null Schnittmenge mit den 80ern. Leute, die diese Musik hören sind hoffnungslos und wer Duran Duran hört, hat in meinem Freundeskreis nichts verloren. Abartig. Geschmacklos. Wie kann man nur. Letztes Jahr kam ich mal unabsichtlich auf den Autoplay-Knopf auf YT und zwei Stunden später hatte ich Platten von Neon, Bronski Beat, The Clash, New Order, INXS und anderen Verbrechern gegen den guten Geschmack im Warenkorb und hab mich da tagelang durchgesuchtet. Ist mir völlig unbegreiflich. Ich bin zu alt für so nen Scheiss. Geschmack verändert sich nicht plötzlich und nicht einfach so. Warum ich jetzt auf einmal gated verb snares so unendlich geil finde hat keine Rechtfertigung in meinem Weltbild. Ich suhle mich in diesen widerlichen Synthsounds, die keine Daseinsberechtigung haben. Abartig. Ich muss zur Beichte. Hoffentlich erlöst er mich von meiner Playlist. Auf dem Weg höre ich noch ein allerallerallerALLERletztes Mal run away, turn away, run away, turn away, run awaaaaaaaaay...
Das ist einfach so schön geschrieben, Danke dafür. Danke Danke Danke! (an dieser Stelle folgt normalerweise ein von Rummenigge aus dem Internet kopiertes Dank-Gedicht)
 
Ich find das Thema unheimlich interessant. Und ich finde, dass die geschriebenen Texte von CaCo weit weniger problematisch sind, als die begangenen Taten von Ed Gein oder Kindershowmoderator Jimmy Saville.
Ich finde solche Texte abstoßend. Ich denke, es liegt am Alter. Mir ist auch klar, dass meine Eltern z.B. überhaupt kein Verständnis für Velvet Underground - Texte gehabt hätten. Das ist einfach Provokation gegenüber der -wie hast du so schön geschrieben- 8 bis 16 Uhr Bürgerfraktion. Übrigens hätte ich sehr gerne einen 8 bis 16 Uhr Job. "nine to five" würde ich auch nehmen ;-)

Man darf aber nicht vergessen, dass Kunst in diesem Falle auch Geschäft ist. Provokation als herausragendes Merkmal nutzt sich schnell ab. Das führt dann zu einem Wettbewerb, der immer absurder wird.

Rammstein zum Beispiel finde ich einfach nur blöd mit ihrer "wir spielen mit Nazi Ästhetik - sind aber keine" Attitüde . Die Amis stehen darauf, wenn Deutsche das R rollen. Freunde von mir haben in den Achzigern eine Minitournee durch die Südstaaten der USA gemacht. Der Bandname war "Gary and the Doberman Gang" Die Ansagen der Amis waren "Garrrrrie und die Doberrrrrrmann Gang"
Rammstein nutzen diesen Exotenstatus und bedienen das Bild des strammstehenden, rechtsgescheitelten R-rollenden Deutschen, weil sie damit erfolgreich sind.

Rock'n Roll war aber immer Provokation des Establishments. Wenn die vormaligen Provokateure sich plötzlich in der Rolle des Provozierten wiederfinden, läuft's anscheinend ja weiter :bier:
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hab es wirklich versucht, mir das anzuhören und gut zu finden.
Musikalisch für mich belanglos und überhaupt nicht fesselnd. Da wird versucht, um grandiose Bassisten etwas Musik zu basteln. Geht für mich leider überhaupt nicht!

Marcus Miller
Marcus Miller, wenn er andere Künstler begleitet, ist genial. Ich hatte mir auch mal ein Solo Konzert angeschaut, und das war unbestreitbar gut, aber irgendwie auch gleichzeitig langweilig. Paradox? Jedenfalls fand ich dann die obligatorische Miles Davis Nummer "So What" als Funk am besten, weil er nach dem Thema einfach nur gegrooved hat. Der Mann ist sowas von "in the pocket", wahnsinn. Die Soli sind aber immer irgendwie gleich, in den meisten Fällen one chord slap-a-rama.

Aber wie gesagt, als Begleitmusiker einfach ein Premiumbassist.


Das ist, als würde man Nathan East nur nach Fourplay oder Vinnie Colaiuta nur nach Karizma beurteilen.







 
Ich bin als Jahrgang 75 voll in den 80s aufgewachsen und versuchte mich pünktlich ab 15-16 sehr bewusst davon abzusetzen, also vom Mainstream halt. Aber Mainstream war auch schon in den 70ern kacke und die 80s haben wunderbare Musik hervorgebracht wenn man ein kleines bisschen genauer hinschaut.
Heute habe ich ähnlich wie @Princess Chlamydia meinen Frieden mit vielen 80er Bands gemacht und mag es mittlerweile. Teilweise(!) finde ich die Soundästhetik inzwischen gut.
Das kann auch am Alter liegen, wo man langsam auch mal nostalgisch wird und die 80er sind halt meine Nostalgie, nicht die 60s oder 70s.
Bin nochmal 7 Jahre älter. ich war 15 Jahre alt als die letzte Scheibe Synchronicity (Every breath you take, Wrapped around your finger) von Police rauskam. Police tief verehrt.
Ich bin also voll adoleszierend durch die Tiegfen und Höhen der 80iger gestiefelt.

Ja - die Soundästhetik der 80iger ist schon fordernd. Aber - so langsam gewinnt man Abstand und erkennt doch wieder Qualitäten. Es war ja noch vor 10 Jahren zwingend bei 80iger Songs und Sound in tiefstem Fremd- und Eigenschämen zu versinken.

Auf der anderen Seite - derzeitige Ästhetik ... alles nur knorziger Preci, trocken und pur und echter Raumhall ....bissl lowfi ... reduziert langsam auch abgegriffen. Ist eben auch nicht Weisheit letzter Schluss.

Die 80iger hatten zum Teil echte starke Melodien und es es wurde ohne Ende riskiert. Das fehlt mir heute. Ich bin überzeugt - würdest Du vielen 80iger Songs eine modernere Soundästhetik verpassen - da würde richtig was gehen. ich erinnere an Mad World von Tears for fears (Original) und die Version von Gary Jules. das ist ein tierischer Song.

Überhaupt - was ist denn eine echte musikalische Entwicklung seit Techno also dem ganzen elektronischen Schnickschnack etc. ?
 
Ich find das Thema unheimlich interessant. Und ich finde, dass die geschriebenen Texte von CaCo weit weniger problematisch sind, als die begangenen Taten von Ed Gein oder Kindershowmoderator Jimmy Saville.

Manche sagen, die Kunst solle sich am Leben orientieren. Auch wenn das hier ein abnormales Randphänomen ist, genau das tun Corpse. Im Grunde vertonen die nur Polizeiberichte. Und egal wie abartig wir etwas finden, es gibt nichts, was es nicht schon gibt. Oder gab. Im Englischen gibt es das Wort felching, ein, hehehe, tolles Beispiel für die mangelnde Kreativität unserer 08/15- 8-16h-Bürger-Vorstellungskraft, die nicht im Traum darauf kommen würde, was andere schon geleistet haben. Naja. Es gibt nichts, was es nicht schon gibt. Andere hingegen, unter anderem Literaturgott Oscar Wilde, meinen, das Leben solle sich an der Kunst orientieren. Na vielleicht manchmal besser nicht. Aber Kontext ist wichtig, und er hat das nicht in dem Sinne Cannibal Corpse gemeint.

Texte, auch wenn es wirklich komisch ist diese Texte unter Kunst zu verbuchen, nehme ich so hin wie die Bilder auf der Zigarettenschachtel. Die sind halt da und weder mich, noch andere, juckt das wirklich. Aber freilich "schön", dass es das gibt, denn wenn ich nur noch einen Text über girl, it's true, I love you, you're tearing up my heart [most used words in lyrics] höre, dann...
Ja mir gehts auch nicht um Friede, Freude, Eierkuchentexte und vieles an Provokation und von mir aus auch Texte aus dem Randbereich menschlicher Abgründe, alles cool.

Auch vieles der Corpse finde ich eher Pille-Palle. Aber Ergüsse wie z.B. im Song „necropedophile“ lösen bei mir persönlich eben ziemlich starke Abwehrreflexe aus.
 

Zurück
Oben Unten