Drummer : Freund oder Feind ?

Wenn es menschlich nicht passt hilft alles nichts weil man dann lustlos spielt. Man liefert dann meistens nur seinen Part ab. Und nachher ist man mit sich selbst auch nicht zufrieden und denkt sich : Wäre ich doch zu Hause geblieben .
 
Och, kommt drauf an. Wenn man mit allen Kollegen seine Probleme hat - okay, dann war's das wohl. Aber wenn nur eine(r) aus der Reihe tanzt und die anderen vier (wie in meiner Band) aber passen, dann hab' ich jedenfalls keinen Stress bei der Sache.
 
Wenn es menschlich nicht passt hilft alles nichts weil man dann lustlos spielt. Man liefert dann meistens nur seinen Part ab. Und nachher ist man mit sich selbst auch nicht zufrieden und denkt sich : Wäre ich doch zu Hause geblieben .
Montag.
Genau das. xx(

Ich komm' einfach mit dem Trommler nicht klar: der war Revisor bei einer Krankenkasse und so trommelt er auch ("spielen" mag ich das nicht nennen). Immer total langweiliges Getrommel, bloß nicht auffallen. Und nebenbei kontrolliert er alles. Das ist der erste Trommler, den ich in 40 Jahren erlebt habe, der sogar den Text mitliest und dem Sänger Fehler auf's Brot schmiert. Und es muss immer alles genau so gespielt werden, wie es auf seinem Zettel steht. Spontan geht da gar nichts, dann kommt immer dieser verwirrte Gesichtsausdruck, begleitet von der Frage: "Wollen wir das jetzt immer so machen?".

Heute hab' ich den Stecker gezogen. Ich habe den Kollegen mitgeteilt, dass ich so nicht mehr weitermachen möchte. Bin mal gespannt, wie das ausgeht und wer von uns geht ... ;-)
 
zum Titel des threads : das Kind musste halt einen Namen haben !

stellt euch doch mal vor, ihr kämt in ein Studio, in den Regieraum , und der Drummer sitzt schon in seiner Kabine. Ihr könnt ihn gar nicht sehen und wisst auch nicht wer er ist ! Ihr macht euch startklar. (wir nehmen mal an, worum es musikalisch geht ist klar). Dann wird vorgezählt (von wem oder was auch immer), oder einfach angefangen (könnte ja auch ne völlig freie Jam sein), und es wird gespielt - und aufgenommen !

wie fühlt sich das für euch an ? -

Das würde mich mal echt interessieren !
Danke !

in der situation war ich nie. aber bei dem versuchsaufbau drängt sich der vergleich zur quantenmechanischen unschärfe auf (welle-teilchen-dualismus). die messung beeinflusst hier das ergebnis. entweder er ist ein guter drummer, dann ist er kein arsch. oder er ist ein arsch, dann ist er kein guter drummer. theoretisch kann er natürlich beides sein, aber nie gleichzeitig :D:o)
 
Ich würde dem Typen so komplizierte Songs aufdrängen, dass er schlicht und einfach überfordert ist und dann seine Fehler bemängeln.
 
...theoretisch kann er natürlich beides sein, aber nie gleichzeitig :D:o)
...solange er in seiner Kiste hockt IST er beides (sagt zumindest Schrödinger)... Du darfst ihn halt nicht rauslassen... dann bleibt er auch beides...
Blöder Versuch: da such ich mir doch gleich nen netten, der auch noch grooven kann...
 
stellt euch doch mal vor, ihr kämt in ein Studio, in den Regieraum , und der Drummer sitzt schon in seiner Kabine. Ihr könnt ihn gar nicht sehen und wisst auch nicht wer er ist ! Ihr macht euch startklar. (wir nehmen mal an, worum es musikalisch geht ist klar). Dann wird vorgezählt (von wem oder was auch immer), oder einfach angefangen (könnte ja auch ne völlig freie Jam sein), und es wird gespielt - und aufgenommen !

wie fühlt sich das für euch an ?

Eigentlich ganz gut…ich wäre vermutlich der Drummer…:D
 
...solange er in seiner Kiste hockt IST er beides (sagt zumindest Schrödinger)... Du darfst ihn halt nicht rauslassen... dann bleibt er auch beides...
Blöder Versuch: da such ich mir doch gleich nen netten, der auch noch grooven kann...

ja richtig, solange er in der kiste hockt und man ihn nicht beobachtet. ob arsch oder guter drummer entscheidet sich dann, sobald er den mund aufmacht oder trommelt, also eine "messung" stattindet.

ergo: gute drummer halten die klappe und spielen. bestenfalls bleiben sie in der kiste, dann können sie einem auch nicht das bier wegtrinken :D
 
stellt euch doch mal vor, ihr kämt in ein Studio, in den Regieraum , und der Drummer sitzt schon in seiner Kabine. Ihr könnt ihn gar nicht sehen und wisst auch nicht wer er ist ! Ihr macht euch startklar. (wir nehmen mal an, worum es musikalisch geht ist klar). Dann wird vorgezählt (von wem oder was auch immer), oder einfach angefangen (könnte ja auch ne völlig freie Jam sein), und es wird gespielt - und aufgenommen !

wie fühlt sich das für euch an ? -

Das würde mich mal echt interessieren !
Danke !

du lebst in einer lustigen welt...

wie sich das anfühlt? ich weiß gerne, woran ich bin. ich kann nicht einfach irgendwo einfliegen, einen satz a la "das is jetzt eine viertel stunde rock in e, der refrain is in a" hören und dann los legen. zumindest nicht, wenn es gut werden soll und das soll es, wenn sich drummer in aufnahmekabinen verstecken und es regieräume gibt. ich kann einfach besser mit menschen zusammenarbeiten, die ich kenne, bei denen ich weiß, wie licks und fills ablaufen, deren musikalische wohlfühltemperatur ich kenne und bei denen das umgekehrt genauso ist.

aber wenn es einfach ein gläschen marmelade sein soll, schau ich mal, was das intro oder der erste takt so bringt und wühl mich durch. entweder das, was aus der kabine kommt, gefällt mir, beflügelt mich, läßt dinge in mir entstehen... oder ich langweile mich und hab nach fünf minuten keinen bock mehr. das zweite hat allerdings nicht unbedingt was mit der qualität des drummers zu tun. es kann durch aus sein, daß ich einfach mit seinem zeug nichts anfangen kann weil ich musikalisch zu ungebildet bin. da kann er premiummäßig auf 7/23 abjazzen... ich bin zu blöd für so was.
aber gib mir den standard-neger und ich bin happy weil alles geht, was down to earth ist, weil ich groovy und funky sein kann ohne zu viele noten zu spielen (ich glaube, billy cox hat bei "voodoo chile" die hälfte der zeit ganze zwei noten gespielt.). gib mir corcy laing oder john bonham und ich bin happy weil alles geht, was power hat, riffig ist und weil ich mir auszeiten nehmen kann. mit ginger baker und john densmore könnte es schwierig werden, das ist eventuell zu jazzig. und da sieht man wo die reise hin geht: ich liebe cream und die doors, aber ich glaube nicht, daß deren drumer und ich miteinander glücklich werden könnten.

aber egal mit wem ich bisher musik gemacht habe, ich brauche in der regel nur einen takt um festzustellen, ob es passt oder nicht. aber ich sage in der regel nicht: der typ ist scheiße. ich sage: wir sind das falsche team.

bei freundschaften kommt viel dazu. ich möchte beispielsweise nicht mit nazis musik machen, wissen kann ich es in einigen situationen nicht. bei meinen freunden weiß ich, wie ihr herz schlägt. bei einer jamsession weiß ich das nicht. ich kann nur die ohren auf machen und sagen: mit dir kann ich spaß haben, mit dir kann ich viel spaß haben und bei dir stehe ich lieber im publikum und höre zu. bei einer band ist mir wichtig, daß freundschaftliches und musikalisches zusammen kommen. da ist bei extremen gegensätzlichen positionen die frage, wie wir beide damit umgehen können. entweder wir finden einen weg, das auszudiskutieren. ich gehe davon aus, daß man jede meinung diskutieren kann, auch politisch, daß aber bestimmte konzepte dabei immer gewinnen werden und ich intellektuell in der lage bin, einen nazi an die wand zu spielen. oder einer von uns geht.
 
Ich hab mal bei einem kulturellen Austauschprojekt mitgemacht, da waren die andernen Musiker aus Japan. Konnten kein Wort Englisch. Die universelle Sprache war da die Musik, was auch hervorragend geklappt hat.
Aber ich habe keine Ahnung was das für Typen waren, zur Entscheidung ob ich die mag oder nicht bin ich gar nicht gekommen. Die waren da nämlich schon wieder auf dem Flieger.

Ich finde hier wird ein wenig übertrieben, von wegen "das könnte ich nicht" etc. Zwei Monate im selben Tourbus, ja, das wäre schwierig. Aber zehn Songs einstudieren, spielen und wieder nach Hause gehen sollte schon funktionieren. Ansonsten gäbe es wohl kaum Orchestermusiker. Bis du ne Gruppe gefunden hast bei der du alle magst... Aber nein, "mit jemandem mit dem ich mir nicht vorstellen könnte zusammen ein eine Wohnung zu ziehen möchte ich keine Musik machen..."
 
mit meinen mitmusikern in der band verbringe ich pro woche etwa 8 stunden meiner freizeit im proberaum. da hätte ich gerne etwas harmonie.
 

Verständlich, aber es kommt ja immer auch darauf an was in diesen 8h geschieht. Wenn das Cellostudenten sind die zusammen üben, dann müssen die sich nicht wahnsinnig gut verstehen um gut arbeiten zu können. Wenn aber das Zusammensein einen genauso hohen Stellenwert hat, dann machts mit Deppen keinen Spass.
Logisch, bei richtigem Hass auf die andere Person geht gar nichts. Aber sowas ist ja auch eher selten.
 
Ich denke man muss hier unterscheiden ob es hier um Hobby oder Beruf geht. Wenn ich heute Musik mache, dann muss es Spaß machen und ich muss mich auch mit den anderen in der Band verstehen. Ich mach das auch ohne finanzielles Interesse. Früher war ich in einer sog. Top Fourty Band da sollte man sich natürlich auch verstehen, aber im Vordergrund stand dann eher "Kohle", so dass man hier m. E. eher bereit ist Kompromisse im menschlichen Bereich einzugehen, wenn die musikalischen Fähigkeiten vorhanden sind. Als Semi oder gar als Profi muss mir das alles egal sein. Da geh ich hin mache meinen "Job" und das war es. Hier kann ich es mir "im Regelfall" gar nicht erlauben irgendwelche Ansprüche zu stellen, da das Geschäft beinhart ist.
In Bigbands oder Orchestern ist das meiner Erfahrung nach etwas anders wie in einer Band. Allein aufgrund der Anzahl der Personen wird man immer, auch Kompromisse machen müssen, sollte aber kein Problem sein, wenn noch genug Leute da sind, mit denen man sich versteht. Einzelne "Quertreiber" oder vermeintliche "Genies" gibt es in jedem Orchester / Bigband, ist da aber im Regelfall zwar nervig, aber nicht ausschlaggebend. Bei einer Band mit 3-5 Leuten kann so eine Person allerdings schon nervtötend sein.
 
Wenn das Cellostudenten sind die zusammen üben, dann müssen die sich nicht wahnsinnig gut verstehen um gut arbeiten zu können.

ja klar. die kommen alle um punkt 1900 in den raum, legen ihren notenorder auf den ständer und um 1915 wird losgefiedelt. um 2100 ist schluss, wer will kann sich ja noch in der eckkneipe treffen...
 
... entweder er ist ein guter drummer, dann ist er kein arsch. oder er ist ein arsch, dann ist er kein guter drummer. theoretisch kann er natürlich beides sein, aber nie gleichzeitig :D:o)
das kann ich aus meiner Erfahrung überhaupt nicht bestätigen - ganz im Gegenteil !
Sonst wär das Thema ja relativ einfach
 
Montag.
Genau das. xx(

Ich komm' einfach mit dem Trommler nicht klar: der war Revisor bei einer Krankenkasse und so trommelt er auch ("spielen" mag ich das nicht nennen). Immer total langweiliges Getrommel, bloß nicht auffallen. Und nebenbei kontrolliert er alles. Das ist der erste Trommler, den ich in 40 Jahren erlebt habe, der sogar den Text mitliest und dem Sänger Fehler auf's Brot schmiert. Und es muss immer alles genau so gespielt werden, wie es auf seinem Zettel steht. Spontan geht da gar nichts, dann kommt immer dieser verwirrte Gesichtsausdruck, begleitet von der Frage: "Wollen wir das jetzt immer so machen?".

Heute hab' ich den Stecker gezogen. Ich habe den Kollegen mitgeteilt, dass ich so nicht mehr weitermachen möchte. Bin mal gespannt, wie das ausgeht und wer von uns geht ... ;-)

oh Gott , wie lange hast du DAS denn ausgehalten ? :rolleyes:B):?:- das klingt ja wie die Hölle auf Erden :-(
- gratuliere zu dem Schritt !!

Ich kenne zwar einen ähnlichen (!) Fall, aber da handelt es sich um einen ziemlich lustigen Zeitgenossen, der definitiv ein sehr lieber Mensch ist - der hat aber tatsächlich eine ähnliche Einstellung. Der steht seinem eigenen Spaß damit immer im Weg und tut mir dadurch nur leid (ist der Drummer von meinen Proberaum Mitmietern - und Richter von Beruf). Ist schon heftig wie sich solche Berufe aufs Musikmachen auswirken.
Allerdings fällt mir dazu ein Fall von mir selbst ein, aber mit nem Gitten Spieler (und damit quasi off topic)- der war Anwalt für Arbeitsrecht - das ergab auch eine sehr merkwürdige Attitüde bei der Zusammen"arbeit".
 
Ich denke man muss hier unterscheiden ob es hier um Hobby oder Beruf geht. ...
Genau ! (schrub ich ja auch schon [¦)])
Als "Trötmutter" :D erlaub ich mir mal dieses Zwischenergebnis festzuhalten :

1) Wenn man zusammenspielt um Spaß zu haben muss das Menschliche stimmen, damit der Spaß auch passiert !

2) Wenn man zusammenspielt weil man ein gemeinsames Ziel verfolgt -was nicht nur Geld verdienen sein muss, das kann auch künstlerischer oder sozialer Natur sein wie z.B. Kulturaustausch, Benefitz - dann besteht auch die Möglichkeit miteinander gut auszukommen/zu funktionieren wenn man menschlich nicht so gut miteinander kann, da dann die handwerkliche Komponente wichtiger ist als die menschliche.

Hoffe ich hab das so richtig rausgelesen
:kaffee:
 
oh Gott , wie lange hast du DAS denn ausgehalten ? :rolleyes:B):?:- das klingt ja wie die Hölle auf Erden :-(
Ungefähr ein Jahr jetzt. Und niemals so lange, wenn mir der Gitarrist und - vor allem - der Sänger nicht ans Herz gewachsen wären.

Am Samstag ahb' ich wieder alte Kollegen besucht, bei denen ich mal ausgeholfen habe. Ich hatte Eddie dabei, weil sie den gerne mal sehen wollte. Und was soll ich sagen? Das aht gerockt wie blöde und tierisch SBass gemacht! :-)
 

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