Ein Neuer, der Bass lernen möchte, stellt sich vor

Ach, ich weiss nicht, alice. Muss man einen legitimen Grund vorweisen können, um ein Instrument zu lernen? Ich finde nicht wirklich. Und ich finde die Einstellung, "ich würde gerne Musik machen, Plan A hat nicht richtig geklappt, ich probiere jetzt mal Plan B", äusserst gut. Ausserdem, bin sicher kein Spezialist was Bassistenbiographien angeht, aber wenn mich nicht alles täuscht, sind einige Spitzenbassisten auch auf Umwegen zum Bass gekommen.
"ich würde gern musik machen" ist ja auch ein legitimer grund... ich spiele gern bass, manchmal sogar leidenschaftlich gern, aber es hätte auch jedes andere instrument sein können. :embarrassed:

nicht gerade die blockflöte, aber zum beispiel eine klarinette. eine tuba. saxophon. posaune. harfe. klavier. marimba. inzwischen mag ich sogar geigen... und wenn ich geige lernen würde und sich herausstellen würde, dass es mir aus irgendwelchen gründen wirklich so gar nicht liegt, würde ich mir zweimal überlegen, ob ich statt dessen wirklich bratsche lernen will oder nicht doch lieber marimba.
 
Also ich seh das nicht so eng. Auch Leidenschaft kann wachsen. Ich selber bin auch nur zum Bass gekommen, weil bei den Kumpels einfach der Bass für die Band gefehlt hat. Na und? Klar, ich kenne sonst noch 2 Leute, die das Gleiche mit 16-18 Jahren gemacht haben und es schnell wieder aufgegeben haben. Ich bin dabei geblieben. Hatte einen dicken Sack voll Spaß. Dann kamen andere Bands und irgendwann auch die nähere Auseinandersetzung mit dem Instrument und meiner Rolle in der Band. Dann kam auch wirkliche Leidenschaft dazu und schnell wollte ich nichts mehr anderes spielen.
Ich finde letztendlich die Anfangsmotivation ein Instrument zu lernen völlig schnurz. Und sei`s ne verlorene Wette, ein am Straßenrand gefundenens Instrument oder bloße Langeweile. Wichtig ist letztendlich die Entwicklung. In welche Richtung auch immer. Bei manchen evtl. einfach nur um sicher zu sein was sie nicht machen wollen. Und die guten (meine ich jetzt nicht zwingend spielerisch) bleiben dabei.

Ich würde trotz alledem empfehlen ein günstiges und solides Instrument gebraucht zu kaufen. Zumindest den Wertverlusst wie bei der Gitarre wird es so bei Wiederverkauf nicht geben und man hat einfach doch was Eigenes.

Grüße

Roman
 
Von Alice Auflistung unter anderem auch Sir Paul ;-)

“I started to realize the power the bass player had within the band. Not vengeful power — it was just that you could actually control it,” he explained. “I then started to identify with other bass players and talk bass with the guys in the bands. When we met Elvis, he was trying to learn bass, so I was like, ‘You’re trying to learn bass, are you son? Sit down, let me show you a few things.’ So I was very proud of being the bass player.”

Read More: 55 Years Ago: Paul McCartney Plays Bass With the Beatles for the First Time | http://ultimateclassicrock.com/paul-mccartney-bass-beatles/?trackback=tsmclip

sondern um Leidenschaft!
Leiden schafft das Bassspiel sowieso...grad gestern wieder ne blase am zeigefinger eingespielt... und das 1 woche vor dem grossen gig :-(
 
Ich seh das auch gespalten. Einerseits ist @alice303 Statement unantastbar, weil wahr. Andererseits ist es auch ein bisserl zu streng gefasst. Ich denke auch es ist durchaus legitim den Bass erst zu lernen und dann zu lieben. Ich wurde Basser, weil in der geplanten Jugendcombo keiner war der bassen konnte. Dass ich brüllen werde, stand fest und mein Gitter sagte, "Schnall Dir doch noch den Bass um, dann siehste nich so scheisse aus und das Idioteninstrument lernste in 14 Tagen." Nun die Aussage war grundfalsch, aber sie hat mich zum bassen gebracht und darüber bin ich sehr glücklich, seit ca. 27 Jahren.
 
Ich wollte auch Alicens Statement den Wahrheitsgehalt nicht absprechen. Nur sehe ich das eher als langfristiges Ziel denn als Bedingung zum Einstieg.
 
Muss man einen legitimen Grund vorweisen können, um ein Instrument zu lernen?

was soll denn legitim sein? man braucht gar keinen grund. aber es wird einem einfacher, wenn man weiß, worum es geht.

Plan A hat nicht richtig geklappt, ich probiere jetzt mal Plan B

genau das ist das problem. ich sehe bass ums verrecken nicht als soloinstrument. wirklichen spaß hab ich nur mit mindestens einem drummer zusammen. gitarre und bass haben andere anforderungen an fähigkeiten und persönlichkeit des spielers. meine auflistung an bands kann nicht vollständig sein, versammelt aber meines erachtens einige echte ikonen, virtuosen und prototypen. es kann nicht schaden, sich das mal anzuhören und sich die frage zu stellen ob man das geil findet. ich mache sport weil ich bock drauf hab aber aus mir wird sicher kein tennisspieler... wenn man bass schon als zweite wahl betrachtet, ist das schade und stellt für mich schon mal ein gewisses hindernis auf dem weg zum persönlichen spaß dar.
als ich mit dem bass anfing, hab ich viel hendrix gehört und wußte: gitarre ist geil aber ich werde nie das können, was ich können will. beim bass mußte ich dann auch erst mal lernen, was bassist sein heißt, was das bedeuten kann, auch bass wirklich wahrzunehmen mußte ich erst lernen. aber ich hab nie zurückgeblickt. ich hab eine gitarre - und kann das ding immer noch nicht ansatzweise spielen. aber hendrix hat mir nicht nur das gitarrespielen verleidet, er hat mir wichtige dinge über den bass beigebracht: er konnte nur richtig fliegen, wenn er einen geilen bassisten hatte. wenn ich für irgendeinen hendrix der billy cox sein kann, dann ist das die erfüllung meiner musikerträume.
ich sehe meinen post da gar nicht dogmatisch oder streng sondern als einladung, einfach mal eine reise durch großartige musik zu machen und zu erfahren, was bass macht. wenn man dann irgendwann vor ufo 1 sitzt, grinst wie frisch lobotomiert und seinem kumpel in die seite knufft: "ey hör mal, was für ein sound, was für ein groove...", wenn man diesen überfetten thunderbird genießt wie ne flasche spätburgunder... dann ist doch alles geil. dann wird man mit dem bass auch glücklich, und dann lernt man und läßt sich nicht runterbringen bis man einen krassen groove kochen kann.
gestern auf ner session wieder erlebt: wie zwei typen verschwörerisch grinsend einen mittsiebziger japan-preci mit flats von hand zu hand wandern lassen und sich einen ast freuen weil das ding es einem erlaubte, mit gewaltigen, haarigen eiern auf der bühne den funk zu schieben... uns war klar, daß da auch gitarristen waren... aber irgendwie waren wir alleine mit den drummern... keine droge wäre so geil gewesen wie in diesem sound zu baden und fetten groove zu kochen.
keine ahnung ob die gitarristen auch gerne bass gespielt hätten... für uns zwei war in dem moment nichts anderes denkbar.
ich möchte dem te nur die einladung geben, sich begeistern zu lassen. bass nicht als zweite wahl zu sehen sondern als das geilste, was man auf der bühne spielen kann.
 

Was mir immer wieder auffällt, ist wenn Gitarristen (z.B. aus der Band) während der Zigarettenpause etc. die Frage bringen "darf ich mal auf deinem Bass spielen?", welche ich natürlich immer mit "ja" beantworte, ist dann das was da raus kommt immer sehr stümperhaft! Weder die linke noch die rechte Hand funktioniert... und meistens wird bereits nach kurzen augenblicken der Bass mit den Worten "Boa... meine Finger tun weh" oder "scheisse... ist doch nicht so einfach wie es aussieht" zurück gestellt. Sogar wenn ich die dann auffordere sie sollen doch einfach mal was achteln hört sich das in den allermeisten Fällen eher dürftig an...
 
Ganz genau das kam von unserem Ketharristen auch als er meinen Bass mal in die Hand genommen hatte.

Und: "Oh...da muss man ja richtig die Finger spreizen..."
Ist mit den Fingern richtig unter die Saiten gegangen beim Wechselschlag...klang komisch :D
Als er dann noch gefragt hat, ob er mal mit seinem Plek probieren darf, hat mein angedeuteter Karnickelfangschlag das Vorhaben vorzeitig beendet... [¦)]
 
Meine Jungs haben mir bei der letzten Probe gesagt ich solle mal lauter machen. Dabei stand das Master Volume schon auf Stufe 2 :D. Mir gefällt mein Marshall Equipment immer besser :juhuu:. Spiele im Proberaum zu der 410 noch über eine 115ner. Die Dünnsaiterfraktion kann ruhig ihre 100Watt Engl Amp's aufdrehen. Die finden sich dann am anderen Ende des Raumes wieder :whistle:. Und um den Marshallkritikern eins klarzumachen. Benutzt das Top mit den Originalen Boxen und das Zeug funktioniert :stolz:.
 

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