Ich hätte gerne Infos zu Stageboxen

Wir nutzen seit acht Jahren den Behringer X Air 18. Wir schließen verschiedene Aktiv-Boxen-Systeme (von RCF oder PL Audio), sowie Aktiv-Monitore (6x) je nach größe des Gigs an. Das Teil ist preiswert, robust und dürfte für eure Anforderungen reichen. Wir belegen mit zwei Gitarren, zwei Keyboards, Bass, viermal Gesang und viermal Drums 13 Kanäle plus fünfmal Monitoring. Ein bisschen einarbeiten muss man sich allerdings, wenngleich die Bedienoberfläche recht intuitiv ist. Dann ist der Soundcheck echt ein Vergnügen und lässt sich auch prima von der Band selbst erledigen. Macht unser Sänger, ist auch Veranstaltungstechniker, der singenderweise mit dem Tablett durch die Location geht und die Feineinstellungen vornimmt. Und wenn der Veranstalter die PA stellt, reisen wir mit dem Mixer an und haben unsere Presets dabei, was eine Menge Zeit spart.
Und wer bedient den Mixer während des Auffritts bei euch?
 

Was die Anzahl Aux-Wege angeht:
Das XR18 hat 6 Aux-Wege, wer mehr braucht kann im Behringer Universum (X-Air, X32, Midas M32, Wing) deren Anzahl mit relativ wenig Aufwand und Kosten um 4 Stereo Aux Wege erweitern.
Und zwar mit diesen Teilen:
Behringer P16-Hq


Das hat sogar noch den Vorteil, das die Monitormischung beim EQ unabhängig vom FOH ist.
4 Geräte können per CAT Kabel am Ultranet-Port angeschlossen werden und von einem zum nächsten Gerät durchschleifen. Mehr sind ebenfalls möglich, dann aber mit Ultranet Verteilern.
Im Vergleich zum Vorgänger ist das Gerät günstiger geworden und beim EQ kann nun immer direkt die Einstellung des jeweiligen Kanals abgelesen werden.

Edit: Beim Wing dann dieses Gerät:
Klar geht das, wird dann aber mit zunehmender Anzahl AUXe immer aufwändiger, vor allem wenn die AUXe stereo sein sollen. wir haben mit dem UI24 auch erst mal mit Stereo experiment, dann aber festgestellt, dass es live nicht viel bringt, jedoch den Aufwand enorm erhöht. Bei momentan 7 verschiedenen Monitormixes kommen wir daher noch mit den Bordmitteln des UI24 aus, was den Aufwand sowohl finanziell als auch beim Aufbau zeitlich in Grenzen hält.

Natürlich klingt stereo noch besser. Für meinen IEM habe ich mir daher mit so einer Art Kompromiss beholfen: ich mache meinen Sound ohne Bühnenamp und Box mit dem HX Stomp und habe ihn in stereo auf meinem IEM Hörer. Zum Mixer sende ich den allerdings nur in mono (per FX Send). Das Monitorsignal vom FoH bekomme ich ebenfalls in mono und mische es (per FX Return) mittig zu meinem stereo Basssignal hinzu, natürlich erst nach dem Punkt, an dem das Basssignal zum FoH geht. Ausserdem darf das Monitorsignal vom FoH natürlich kein Basssignal mehr enthalten, weil das sonst zu Phasenauslöschungen beim Bass führt. Klingt insgesamt komplizierter, als es in der Praxis ist. Ausserdem kann ich dadurch mit einem einzigen Gerät, dem HX Stomp sowohl den Sound an sich machen, als auch den IEM.
 
Und wer bedient den Mixer während des Auffritts bei euch?
Macht ebenfalls unser Sänger. Wenn du den Soundcheck gründlich gemacht hast, ist später nur noch an der Lautstärke zu regeln. Vor allem in Räumen, die beim Check leer war und die Menschen nachher Schall schlucken. Wir haben inzwischen Erfahrungswerte und Pegeln von vornherein entsprechend lauter ein. Passt in den meisten Fällen. Da unsere Sets sich hintenraus in der Intensität steigern und das Publikum meist lautstark Gas gibt, wissen wir außerdem wo und wie geregelt werden muss. Ist ein Handgriff, den der Sänger mittlerweile routiniert während eines Songs erledigt.
Wir hatten da mal einen Soundmann, ergab aber nur Probleme. Ist außerdem einer mit dem du dich abstimmen musst. Daher haben uns entschieden es selbst zu machen.
 
Das soll ja sehr gut sein, ist allerdings ein geschlossenes System ohne weitere DAW Anbindungsmöglichkeit. Zudem ist der support eingestellt, also gibt es keine Updates mehr.
Etwas teurer, aber mit mehr Möglichkeiten wäre dann wohl das Wing Rack. Hat da jemand von euch Erfahrungen?
Das ist sehr gut, und natürlich kann man eine DAW anschliessen. (32-Kanal Recording-Interface (I/O via USB-B Port))
Die fehlende Updatemöglichkeit fällt m.M.n. auch nicht weiter ins Gewicht. Das hat man bei analogen Konsolen eh. Gekauft wie gesehen.
Ich bin bisher noch auf keine Bugs gestossen. Natürlich gibt es welche, aber die sind jetzt auch weitestgehend bekannt. D.h. man kann sich darauf einstellen. Und die Hardware wird ja weiterhin verkauft, also gibt's da auch entsprechenden Hardware-Service. Das letzte Update ist von Jul. 2024.
Aber klar, wenn ich mir jetzt was neues zulegen wollte, würde ich wahrscheinlich auf das Behringer WING Rack wechseln. Derzeit scheue ich nur den Aufwand. Denn wir sind 2 Bands in dem Probenraum und ich müßte dann für beide das Basissetup machen und die Leute schulen. Haufen Arbeit...
 
Das Soundcraft UI 24 ist schon klasse. Hatten wir auch, kann mehr als man braucht. Die kleineren Versionen bieten auch schon mehr als Analogpulte. Vorteil: es macht einen eigenen WLan Hotspot, was ein deutlicher Vorteil zum X 18 ist. Letzteres ist über eine App zu bedienen -soweit ich weiß- und das soll nicht so komfortabel sein.
 
Nee, wüsste auch nicht was es dir bringen sollte. Die jeweilige Situation der Location spielt doch im Endeffekt eine entscheidende Rolle. Aber vielleicht ist hier ja einer anderer Meinung. Ich lerne gerne dazu ... :nix:
Habt ihr schon mal virtuellen Soundcheck ausprobiert? Haut das gut hin?
Ich mache das tatsächlich ganz gerne mal. Ich nehme bei der Probe die einzelnen Kanäle auf und mache dann zuhause vorab die Feinjustierung von EQ, Comp und Raumeffekten. Live passe ich dann nur noch den Raum an. Ich bin mit dem Ergebnis zufrieden und die Band ist nicht genervt vom ewigen "spielt bitte nochmal was, ich muss nochmal was nachjustieren"
 
Zunächst machst du einen schnellen Rohmix. Dann lässt du die Band ihr Soundcheckstück spielen und schneidest das mit dem eingebauten Multitracker mit. Band kann gehen und du schaltest auf Soundcheck oder Playback oder wie das auch immer in deinem Pult heißen mag um. Jetzt füttern deine Kanäle nicht mehr die Mics oder DIs sondern die Aufnahme und du kannst in aller Ruhe Kanal- und Gesamtmix erstellen.
Funktioniert sehr gut, gerade wenn ein Bandmitglied auch mischen muss. Voraussetzung ist das der Multitrackaufnahme und Einspeisepunkt vor dem Kanalzug liegt und 1:1 dem entspricht was auch im normalen Betrieb am Eingang rein kam. Manchmal hat man nur das Gain davor, dann muss man das halt vorher richtig justieren.
 

Das müsste eigentlich mit jedem Multitrack recoringfähigen Pult gehen, denke ich mal. So wie ich das verstanden habe, macht man erst mal ein Mutitrackrecording direkt am Engang der Kanäle, die digitalen Rohdaten quasi. Dann schaltet man bei der Wiedergabe die aufgenommenen Rohdaten wieder direkt auf die Kanaleingänge, dort, wo man sie zuvor auch aufgenommen hat. Der weitere Mix müsste dann (theoretisch) genauso laufen wie bei einem normalen Soundmix, richtig?
 
Bei der Behringer X32-Serie funktioniert das mit der X-Live Erweiterungskarte für SD-Card Recording.
Alternativ mit einem einfachen Laptop, auf den man über das eingebaute Interface eine Mehrspuraufnahme macht und dann zurückspielt.
Beim Behringer XR18 läuft der Weg ebenfalls über einen externen Laptop auf dem eine Mehrspuraufnahme über das USB-Interface aufgezeichnet wird.
(Es gibt hier auch diverse Projekte wie das mit einem Raspberry Pi etc anstatt einem Laptop gelöst wird. Ich hatte hier mal das Projekt "Banana Pi Tracker" verwendet, ein guter Bekannter von mir hat das mit einem Raspberry Pi realisiert --> X32 / XR18 Raspberry Tracker)

Das Soundcraft UI24R realisiert den virtuellen Soundcheck über den eingebauten SD-Card Recorder.

--> Ja, das können die oben genannten Mischpulte und ist mittlerweile eigentlich eine Art Standard-Vorgehen geworden.
(Presonus hat das mit den ersten digitalen StudioLive-Moschpulten und einem externen Laptop schon realisiert, ich habe das zum ersten Mal ca. im Jahr 2010 verwendet. Mittlerweile ist es doch durchaus deutlich komfortabler geworden)
 
Das müsste eigentlich mit jedem Multitrack recoringfähigen Pult gehen, denke ich mal. So wie ich das verstanden habe, macht man erst mal ein Mutitrackrecording direkt am Engang der Kanäle, die digitalen Rohdaten quasi. Dann schaltet man bei der Wiedergabe die aufgenommenen Rohdaten wieder direkt auf die Kanaleingänge, dort, wo man sie zuvor auch aufgenommen hat. Der weitere Mix müsste dann (theoretisch) genauso laufen wie bei einem normalen Soundmix, richtig?
Ja richtig, genauso wird das gemacht :great:
Entweder hat das Mischpult die Aufnahmemöglichkeit integriert (SD-Card Recorder, X-Live-Erweiterungskarte) oder es läuft über das Multichannel-Audiointerface und einen externen Laptop.
 
Ja, beide können das. Beim Behringer gibt es für jeden Kanal einen alternativen Input.
Und man kann dann nach richtiger Einrichtung mit wenigen Klick alle Kanäle zwischen "main" und "alt" umschalten.
Im Soundcraft nennt sich das Soundcheck-Mode und auch da genügen nach EInrichtung wenige Klicks.
UI
ui24r.png
Wing
Wing.png
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für eure Ausführungen. Hatte offen gestanden nicht ganz verstanden, was mit einem simulierten Soundcheck gemeint war. Natürlich haben wir von der Probe unsere gespeicherten Einstellungen, die dann nur noch an die jeweilige Live-Situation angepasst werden. Es wird vor einem Gig also nicht immer wieder bei Null angefangen. Bei der Gelegenheit: dass Zeitaufwändigste ist die Abnahme der Drums, vor allem wenn wir Openair spielen. Der Rest dagegen ist Routine und schell erledigt.
 
Danke für eure Ausführungen. Hatte offen gestanden nicht ganz verstanden, was mit einem simulierten Soundcheck gemeint war. Natürlich haben wir von der Probe unsere gespeicherten Einstellungen, die dann nur noch an die jeweilige Live-Situation angepasst werden. Es wird vor einem Gig also nicht immer wieder bei Null angefangen. Bei der Gelegenheit: dass Zeitaufwändigste ist die Abnahme der Drums, vor allem wenn wir Openair spielen. Der Rest dagegen ist Routine und schell erledigt.
Nein, es geht hier garnicht um das Speichern der Einstellungen, sondern um das Einstellen mit wenig Bandbeteiligung.
Und eigentlich sollten, wenn ihr euch selber mischt und immer mit eurem Pult kommt, die Kanaleinstellungen unangetastet bleiben.
Evtl. kann es mal nötig sein, die Lautstärkeverhältnisse zueinander anzupassen, weil sich auf der Bühne natürlich auch die Position der Musiker anders sind. Aber das Instrument/Stimme, was EQ und bei Keys/Drums zusätzlich die Abstimmung der internen Lautstärkeverhältnisse angeht, sollten kaum bis garnicht geändert werden müssen. Wenn ihr da bei den Drums immer viel ändern müßte, stimmt da mit dem Aufbau/verwendeten Equipment was nicht. Normalerweise liegen die Keys oder auch Drums auf einer eigenen Subgruppe. Um dann die Lautstärkeverhältnisse anzupassen reicht es, die Subgruppenverhältnisse zu zueinander anzupassen. Natürlich muss man am Gesamt-EQ etwas schrauben (jede Location klingt anders, bzw. wenn ihr eine geliehene/gestellte PA benutzt, verhält die sich natürlich auch anders) und an den EQs der Monitorwege, wenn ihr kein InEAR verwendet. Beim InEAR Monitor sollte eigentlich gar nichts zu machen sein. Habt ihr denn auch das "Probleme", das sich zwischen 2 Proben aus unerklärlichen Gründen die Einstellungen nicht mehr passen?
 
Absolut häufig beim X32R, keine Ahnung warum. Es gibt fast jedes Mal Gemecker von Mitmusikern und auch den Eindruck von mir, dass es ziemlich anders als beim letzten Mal klingt.
 

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